|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Auf dieser Seite finden Sie die Lappenkeuler - Beiträge “Autoversicherung” und “Das Ende des Campingplatzes” aus dem Jahre 2006. Beide Textbeiträge können hier direkt gelesen werden oder auch als jeweils eigenständige PDF - Datei heruntergeladen werden.
|
|
|
|
PDF - Datei ”Autoversicherung” (47 KB) zum Download hier klicken
PDF - Datei ”Das Ende des Campingplatzes” (73 KB) zum Download hier klicken.
|
|
|
|
Beitrag 1
Lappenkeuler - Brief / Email „Autoversicherung" vom 22.07.2006
Wiedererstarkende Grüße!
Langsam gerät man wieder in geordnete Bahnen, nachdem wir doch durch den Diebstahl unseres Wagens eine Weile ziemlich durch den Wind waren. Man glaubt gar nicht, wie einen solch eine eigentlich heute banale Sache, die bundesweit sicher täglich tausendfach geschieht, doch aus dem gewohnten Alltagstrott werfen kann. Sonst kennt man das ja immer nur aus der Zeitung oder man hört mal was, war aber nie selbst betroffen. Kurios auch, dass auf diese Weise gleich wieder die Digitalkamera mit gestohlen wurde. Kayla sagte schon, dass wir uns besser erst gar keine neue Digitalkamera mehr kaufen, die wird dann ja doch wieder gestohlen. Vielleicht gönnt eine übergeordnete Macht uns die Digitalkamera nicht und hat nun dafür gesorgt, dass gleich das Auto drum herum mit gestohlen wird. Nein, Spaß beiseite, mein Gang zum Anwalt, weil die Versicherung sich eigenartig verhielt, scheint sich als goldrichtig zu erweisen. Wie ich erst jetzt erfuhr, scheint zufällig dieser Anwalt auch ein wenig als ein kleiner Staranwalt zu gelten. Das wusste ich vorher überhaupt nicht. Ich habe den zunächst ausgewählt, weil der fast im Nebenhaus seine Kanzlei hat und ich keine Lust hatte, jetzt wo ich ohne Auto bin, lange Anfahrtswege in Kauf zu nehmen. Der Anwalt selbst hat sich bestenfalls 3 Minuten mit mir unterhalten. Ein großes Heer voller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben das eigentlich alles erledigt, der hat dann selbst mit mir nur mal eilig die Schritte besprochen, die er einleitet und sagte dann noch, dass ich mir da mal keine Sorgen machen solle. Er meinte auch, das Angebot der Versicherung b.z.w. deren Festsetzung, für den Wagen nur 4.000 Euro zahlen zu wollen und das für einen Wagen, den die selbst ja noch nie gesehen haben, sei eine Farce, wie er das nannte. Auch diese angedrohte Gummitaktik mit einer endlosen Verzögerung der eigenen Bearbeitung durch endlose Ketten von Nachprüfungen, sei so nicht hinzunehmen. Das sei wieder solch eine linkische Taktik der Versicherung in der Hoffnung, so unerfahrene Kunden zur Schonung der eigenen Kassen möglichst billig abspeisen zu können. Die hätten da oft ein eigenes System, bei dem die örtlichen Versicherungsvertreter, die die Einzelkunden ja persönlich kennen, vom Typ her einschätzen und bewerten und dann der Versicherungsgesellschaft mitteilen, ob dies ein Typ ist, den man leicht über den Tisch ziehen kann oder nicht. Da haben die sich bei mir aber verrechnet! Die in der Kanzlei haben dann einen Brief an die Versicherungsgesellschaft aufgesetzt, alles in entsprechende Texte verpackt, die auch gleich auf die durch deren Taktik möglicherweise angestoßenen Paragraphen hinweisen und noch am gleichen Tag fertig gemacht und zu der Versicherung geschickt. Die Kanzlei hat dann auch gleich damit gedroht, einen entsprechenden Hinweis an solch ein Aufsichtsamt für das Versicherungswesen oder so was zu schicken, falls man die Vorgehensweise als Taktik betrachtet und so weiter betreibt. Man mag es kaum glauben, aber schon nur 3 Tage später hatte ich eine schriftliche Antwort von der Versicherung im Briefkasten. Die Kanzlei hat davon auch eine Kopie erhalten. Ein Herr Gallion von einem sogenannten Versicherungs-Schaden-Schnelldienst hat sich im Auftrage der Versicherung eingeschaltet und entschuldigt sich gleich mit vielen blumigen Worten bei mir dafür, dass die ersten Auskünfte etwas wenig kundenfreundlich waren. Er schiebt das auf eine Häufung ähnlicher Fälle an diesem speziellen Tag und auf eine bestimmte Masche von Versicherungsbetrügern, die gerade aktuell die Versicherungen belaste und mein Fall habe leider im Erscheinungsbild genau in deren Muster gepasst. Also es ist schon so, wie ich es Ihnen in meiner letzten Email schrieb, wie uns das damals auch vorkam, als ob man uns noch verdächtigen würde, selbst irgendwie in den Diebstahl unseres eigenen Autos verwickelt zu sein, eine Frechheit. Es leidet doch keiner mehr unter dem Diebstahl, als wir selbst. Nun scheint dieser Verdacht aber ausgeräumt zu sein und auch zu den genannten Werten will der Herr Gallion definitiv die neulich angesprochenen 4.000 Euro nur als eine dahergesagte „Hausnummer" werten, die ein Mitarbeiter der Versicherung auf die Schnelle so aus der Luft gegriffen habe. Das klang vor 2 Wochen aber ganz anders, aber mir soll's egal sein, wenn's am Schluss wirklich einen akzeptablen Betrag gibt. Eine konkrete Zahl wollte der Gallion auch noch nicht nennen, aber um einen ungefähren Zustandswert als Vergleichspunkt für die Versicherung zu erhalten, schlug er vor, wäre es sinnvoll, wenn ich von einem Dritten, der nicht mit bei uns im Hausstand lebt und der auch nicht mit uns verwandt ist, eine stichwortartige Zustandsbeschreibung von unserem Wagen zuschicken könnte. Das halte ich ja schon wieder für eine Zumutung. Der Anwalt hat sich dann über diesen Punkt auch halb totgelacht und meinte, dass die Versicherung ja nun wieder Methoden aus der Mottenkiste kramt, die seit 40 Jahren nicht mehr üblich wären. Er sagte, früher, als es noch keine rechtlich anerkannten pauschalisierten Werttabellen für Autos gab, da wären solche Wertbekundungen, wie der das nannte, durchaus bei manchen Versicherern an der Tagesordnung gewesen, aber heute nicht mehr. Er hat dann auch gleich den Gallion selbst angerufen und daraufhin hat der sich wieder bei mir gemeldet. Er sagte, das sei nur in meinem Interesse gedacht gewesen, wo man vielleicht als Zugeständnis gesagt hätte, sogar mehr zu geben, als in dieser Werttabelle steht, sofern der Zustand auf diese Weise in beglaubigter Form deutlich besser gewesen wäre, als in dieser Altersklasse sonst üblich. Im Nachhinein kann man das natürlich immer so auslegen, aber ich denke, das wäre der Sache ja auch nicht wirklich gerecht gewesen. Ich habe ja niemals behauptet, dass mein Golf deutlich besser im Zustand gewesen wäre, als andere Golfs des gleichen Alters. Ich würde sagen, der war im durchschnittlich gleichwertigen Zustand, wie Autos von VW nach 7 bis 8 Jahren halt eben so sind. Rost hatte er, bis auf 3 winzige Eckpunkte an einer Kotflügelinnenkante hinten und an der Heckklappe noch keinen, er lief einwandfrei und sehr zuverlässig, brauchte wenig Diesel und qualmte auch nicht wie ein alter Schlot, auch innen war alles ok und nichts brüchig oder klapperig, wie man es manchmal an älteren Autos sieht. Na ja, diese „Gallionsfigur" hat nun mir gegenüber gesagt, dass er die Angelegenheit für uns so schnell wie möglich durchpauken wird und er davon ausgeht, dass wir eine angemessene Entschädigung in spätestens 3 Wochen in Händen halten. Das klingt vielleicht für Außenstehende schnell, aber wenn Sie bedenken, dass es jetzt auch schon über 3 Wochen her ist, dass unser Auto gestohlen wurde, so heißt es nichts anderes als wie, dass wir ohne unsere eigene Schuld mindestens 6 Wochen ohne Auto sein werden. Wahrscheinlich wird es ja noch deutlich länger, denn falls wir wirklich das Geld in 3 Wochen erhalten, so bedeutet das ja nicht, dass wir gleich am ersten Tag beim Kauf eines Ersatzwagens fündig werden. Ich habe dann noch bezüglich konkreter Zahlen in Euro nachgehakt, aber da wurde er dann sehr kleinlaut und meinte dafür müsse erst eine Abteilung bei der Hauptverwaltung der Versicherung diese Wertgeschichten noch genauer berechnen. Er sagte aber, dass es in jedem Fall deutlich mehr als die seinerzeit genannten 4.000 Euro sein werden. Als ich dann weiter bohrte und sagte, das der Bergriff „deutlich mehr" ja ein Gummibegriff sei, den jeder sicher anders auslegt, meinte er nur noch, dass es auch mit Sicherheit noch deutlich mehr als 5.000 Euro wären. Da habe ich gesagt, wenn er da auch wieder deutlich sagt, dann kann ich also vermuten, dass es auch deutlich mehr als 6.000 Euro würden. Dann hat er aber nur noch mit den Achseln gezuckt und gesagt: „Ja, mal sehen." Der Anwalt hat gesagt, er selbst sei kein Autofachmann, könne aber von einem Sachverständigen in diesen typischen Tabellen nachsehen lassen, was es da in etwa geben müsste. Das koste mich dann aber extra Geld, weil der Sachverständige ja auch Lohn haben will, auch für solch eine kleine Dienstleistung. Er meinte, da wären schnell 60 Euro zusätzlich fällig, die er eigentlich für unnötig halte und mir ersparen wolle. Das haben wir dann auch gelassen. Ich bin dann zu meinem Autobekannten gefahren, der ja noch mitten in der Einrichtung seiner neuen Werkstatt steckt und nicht geöffnet hat, und habe dem alles geschildert. Der sagte dann, dass er auch solch eine Wertetabelle habe, die von einer Firma Schwacke ist und seine Ausgabe sei zwar vom letzten Jahr, aber man könne daraus dann ja einen guten Anhaltspunkt ermitteln. Nun haben die in dieser Tabelle zwei Preisspalten, einmal für Ankaufwert und eine andere für Verkaufswert. Das ist ja eigentlich nur für Händler gedacht und da ist der Ankaufwert natürlich immer deutlich niedriger, als der Verkaufswert. Der sagte, dass manche Versicherungen nur diesen Ankaufwert erstatten, weil die dann sagen, das wäre halt der Preis, den man erzielt hätte, wenn man den Wagen verkauft hätte. Nur ich sage, wenn mir ja der Wagen geklaut wurde, dann muss ich für einen gleichwertigen Ersatzwagen ja den Verkaufswert auf die Ladentheke legen, also müsste die Versicherung doch eigentlich den Verkaufswert erstatten. Mein Autobekannter meinte, dass viele Versicherungen inzwischen auch ihre eigenen Tabellen haben, die meist im Preis irgendwo dazwischen liegen und das Ganze dann einfach nur Zeitwert nennen, ohne speziell auf An- oder Verkaufswert einzugehen. Wie dem auch sei. Ein VW - Golf - Variant TDI in meiner Ausführungsart mit der 90 - PS - Maschine von Baujahr 1999 wird dort bei einer Laufleistung von rund 180.000 km, wie unserer jetzt etwa gelaufen hatte, mit einem Ankaufwert von 4.900 Euro und einem Verkaufswert von 6.200 Euro angegeben. Also beides genau betrachtet schon mehr, als wir damals selbst dafür gezahlt hatten, wenn man mal die Inzahlunggabe des defekten Suzuki nicht mit einrechnet. Zusätzlich, was dort in der Tabelle nicht bewertet wird, kam noch eine Anhängerkupplung hinzu, die für etwa 400 Euro Mehrwert sorgt, was aber meist nicht wirklich berücksichtigt wird. Der Autobekannte kannte diesen Wagen ja wirklich gut, weil er auch alle größeren Inspektionen daran gemacht hatte und falls es doch etwas an Mehrwert bringt, wäre er bereit, für die Versicherung in Stichworten den guten Zustand zu bescheinigen. Er meinte aber auch, dass die wenigstens um die 5.000 Euro rausrücken müssten. Täten die das wirklich, dann wäre es trotzdem noch sehr schwierig für dieses Geld dann wieder das gleiche Modell zu finden. Eigentlich haben wir schon vor, dann das gleiche Modell wieder zu kaufen, zumindest wenn man da überhaupt aktuell innerhalb einer zumutbaren Suchzeit fündig würde. Wir waren mit diesem Modell sehr zufrieden und auch habe ich sogar noch einen Satz guter Winterreifen dafür hier liegen, beides Gründe die dafür sprechen, wieder dieses Modell zu kaufen, bevor man da wieder anfängt anderweitig zu suchen, hier weiß man, was man hat.
Der Autobekannte meinte, wenn wir beispielsweise 6.000 Euro kriegen, dann könnte man ja vielleicht auch ein gleiches Modell von Baujahr 1998 oder 97 kaufen, weil das für diesen Preis eher zu haben sei und 1 Jahr an Alter mehr auf dem Buckel sei in der Regel bei diesem VW-Modell kein Problem. Andererseits ist der VW-Golf- Variant auch wieder nicht so häufig, dass man ihn an jeder Straßenecke findet, das trifft nur auf den normalen VW-Golf, also auf den Nicht-Kombi zu, da herrscht ein schier endloses Angebot. Dieser Kombi wäre uns aber erheblich lieber, weil wir nun daran einmal gewöhnt sind und es ist auch gleich viel praktischer, auch im Hinblick auf meinen Fußmedizin-Apotheken-Fahrdienst, zu letzterem unten noch mehr.
Was ich neulich noch gar nicht richtig gecheckt hatte, durch den Diebstahl wurde ja auch mein Fußmedizin- Apotheken- Belieferungsjob gefährdet und infrage gestellt. Am letzten Dienstag fiel mir das erst ein und donnerstags musste ich ja wieder fahren. Was tun? So habe ich bei der Fußmedizinfirma angerufen und denen mein Schicksal erläutert und ich könne mir ja wohl keinen Wagen mieten, nur um dem Job nachzukommen. Das konnte man ja wohl nicht verlangen, weil die Miete für einen Leihwagen wahrscheinlich teurer wäre, als das, was ich an dem einen Tag an Lohn erhalte. Der Disponent von der Firma meinte, da hätte ich gerade Schweineglück, da man im Moment einige Firmenfahrzeuge ungenutzt im Hof stehen habe, weil die festen Mitarbeiter, die sonst diese Wagen nutzen, derzeit in Urlaub sind. So brauche ich nur irgendwie auf den Firmenhof zu kommen und übernehme für die Lieferfahrten dann einen der Firmenwagen, muss den dann aber am gleichen Tag nach meiner Rundfahrt wieder dort abstellen. Mit nach Hause nehmen kann ich den natürlich nicht. Nun, das war doch ein Lichtblick. Das haben wir dann auch so gemacht. Problematisch könnte es nur werden, wenn diese Urlauber eines Tages alle ihre Urlaube zuende haben und wieder diese Wagen benutzen und ich bis dahin immer noch keinen neuen Wagen habe. Aber daran will ich im Moment lieber noch gar nicht denken. Am letzten Donnerstag bin ich in aller Frühe dort hin und war dann gespannt, was für ein Wagen man mir da aushändigt. Ich erhielt einen Ford-Focus-Turnier. Das ist ein Kombiwagen ähnlicher Größe wie mein Golf. Der Ford ist nur ein paar Jahre jünger und riecht innen noch richtig neu. Der ist Baujahr 2004, auch ein Diesel und hat sogar 136 PS. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass mein nur 90 - PS - Golf beim Anfahren besser durchzog als dieser Wagen mit immerhin 46 PS mehr. Auch war der Laderaum von meinem Golf besser zu beladen und es ging nach meinem Gefühl etwas mehr hinein. Allerdings bei höheren Geschwindigkeiten auf der Autobahn merkt man dann schon, dass der Ford mehr PS hat und weil der ja auch viel neuer ist, ist der innen noch etwas leiser, als es mein Golf war. Aber insgesamt vom Fahren her gefiel mir mein Golf besser. Der ist irgendwie angenehmer zu handeln, wie man heute wohl sagt, da wirkt der Ford beim Fahren etwas schwammiger. Ein Vorteil des Ford ist aber besonders bei dem Sommerwetter, dass er eine Klimaanlage besitzt und da tut das richtig gut, wenn man von draußen aus der brütenden Hitze in den klimatisierten kühleren Wagen kommt. Da will man gar nicht mehr aussteigen, wegen den angenehmen Kühle. Natürlich gibt es so was für den VW auch, aber das kostet ja viel und als Privatmann, der auf jeden Cent achten muss, kommen für mich solche Zusatzausgaben in Höhe von 1.500 bis 2.000 Euro für eine solche Klimaanlage nicht in Frage. Es kommt ja auch immer die Überlegung hinzu, dass man diese wirklich sehr schöne Klimaanlage nur ungefähr 4 Monate im Jahr wirklich benötigt, den Rest vom Jahr, also den überwiegenden Teil, kommt man auch ohne ganz gut aus. Woran man sich erst etwas gewöhnen muss ist, dass solche Autos mit Klimaanlage öfters eine Wasserspur hinter sich her ziehen. Ich dachte anfangs da wäre etwas vom Kühler undicht, weil der immer eine dünne Wasserspur an seinem Parkplatz hinterließ. Erst der Disponent klärte mich auf, dass eine solche Klimaanlage auch zusätzlich einen Luft-Entfeuchter beinhalte, damit das Klima nicht nur kühler, sondern auch trockener wird, weil das sonst unangenehm kühl aber schwül würde. Trockener das heißt, der Luft wird beim Abkühlen Feuchtigkeit entzogen, die sich dann in der Klimaanlage in Form von Kondenswasser sammelt und dann einfach über ein dünnes Röhrchen am Fahrzeugboden sozusagen auf die Straße oder den Parkplatz gepinkelt wird. Das ist also bei eingeschalteter Klimaanlage normal und da es nur reines Wasser ist, ist es auch für die Umwelt kein Problem, eher im Gegenteil. Ihnen kann ich es ja ruhig sagen, wo ich einmal donnerstags jetzt diesen Ford zur Verfügung habe, haben Kayla und ich die Einkäufe der gesamten Woche so zurecht gelegt, dass ich dann bei meiner Apotheken-Tour etwas zügiger fahre und dafür den Zeitgewinn nutze, um dann zuhause vorbei zu fahren und von dort mit Kayla noch schnell einkaufen zu fahren, bevor ich den Wagen wieder abgebe. Wissen Sie, wenn man einmal ans Einkaufen mit dem Auto gewöhnt ist, dann kommt es einem ungleich lästiger vor, wenn man plötzlich wieder alles Eingekaufte in Taschen zu Fuß oder per Rad nach Hause schleppen soll. Früher kannte man es nicht anders, aber nur ein simples Beispiel: stellen Sie sich vor, man will ein paar Kästen Mineralwasser kaufen - eine total übliche Alltagssituation, aber erledigen Sie die mal ohne Auto! - Das geht praktisch gar nicht oder bestenfalls per Einzelkästen auf dem Fahrradständer vom nächstgelegenen Getränkemarkt oder Supermarkt, aber selbst die sind fast 2 km weit entfernt und was ist bei schlechtem Wetter? An solchen einfachen Beispielen sieht man am besten, wie abhängig man heute eigentlich schon vom Auto ist, aber auch wie sich dementsprechend die Lebensgewohnheiten in den letzen 50 Jahren verändert und angepasst haben. Würde man anstatt dessen, wie früher, einzelne Flaschen in einer Tasche kaufen, dann müsste man jeden Tag einkaufen gehen, alleine nur um frische Getränke zu bekommen. Das war früher ja eigentlich üblich. Man würde Unmengen an kostbarer Zeit nur für zig Einkaufsgänge verheizen, die man so mit Auto vielleicht auf einen Großeinkauf pro Woche oder sogar nur alle 2 Wochen reduziert. Ganz ehrlich, ich gehe nicht sonderlich gerne einkaufen, weil man vertut immer viel Zeit damit, aber es muss ja sein. Zunächst damit für heute genug zum gestohlenen Auto.
Nur gut, dass dieser Fußballunfug endlich vorbei ist. Ich sage Ihnen, was an dem Samstag hier los war, an dem hier das Deutschlandspiel für den Platz 3 stattfand, das kann man nur noch als verrückt bezeichnen. Wie Sie vielleicht wissen, fand da hier in Stuttgart dieses Spiel um den 3. Platz statt, welches zwischen Deutschland und Portugal ausgetragen wurde. Zum Glück befindet sich dieses Daimler- Neckarstadion ziemlich weit weg von hier. Es ist relativ nah zu unserem vorherigen Wohnsitz auf dem Campingplatz, vielleicht 1,5 km östlich von dort. Trotzdem bemerkte man auch hier noch kräftig die Auswirkungen. Zunächst war es generell in der ganzen Stadt unerträglich voll. Es wimmelte von Menschenmassen, vor allem ab der Stadtmitte. Der Schlossplatz war zusätzlich verpfropft mit Menschen und völlig unpassierbar, weil man dort im Halbrund mehrere Großbildleinwände aufgebaut hatte. Obwohl wir in gewisser Hinsicht am westlichen Stadtrand der Kernstadt wohnen, direkt dahinter folgt schon der große Kräherwald und dahinter Botnang, trieben sich auch zuweilen hier in der Straße Fußballfans herum. Das waren größtenteils Leute von auswärts, die sich nicht auskannten und ohne jeden Plan in Stuttgart umherirrten, um entweder zum Stadion oder zu diesen Großbild-Veranstaltungen zu kommen. Beides war hier zum Glück nicht, aber zeitweise liefen da sicherlich zwischen 50 und 100 Fußballnarren grölend herum. Je näher man in Richtung Innenstadt kam, umso mehr Müll, Bierflaschen, Scherben und ähnliches Zeug lag auf Straßen, Gehwegen und selbst in Vorgärten herum. Ich sage Ihnen, alleine die Reinigung danach hier in Stuttgart muss mehrere hunderttausend Euro gekosten haben, wenn Sie das gesehen hätten. Ich vermute, in anderen Städten, in denen Spiele stattfanden, wird es ähnlich ausgesehen haben und demnach ähnliche Kosten verursachen. Wer zahlt das alles? Wahrscheinlich wieder einmal wir alle. Aber die WM bringt uns ja angeblich mehr Geld als sie gekostet hat. Wer das heute noch glauben mag, der muss mit dem Kopf 500 mal mit vollem Anlauf gegen eine Betonwand gelaufen sein. Als dann irgendwann spät abends die Deutschen noch 3 : 0 gewonnen hatten, da gab es hier einen Jubelaufschrei, der wahrscheinlich bis in die dunkelsten Tiefen des Schwarzwaldes zu hören war. Danach zogen bis 4 Uhr morgens grölende, hupende und auch sogar schießende Fußballidioten quer durch die ganze Stadt und hinterließen stellenweise eine meterdicke Dreckspur. Vorne an der Botnanger Straße wurden sogar parkende Autos beschädigt, weil die rundfahrenden Schreihälse mit ihrem Wagen im Suff dagegen gefahren waren. Natürlich haben die sich nicht um den angerichteten Schaden gekümmert und sind weiter gefahren. Das war bei solchen Hirnlosen auch sicher nicht anders zu erwarten. Es mag hart klingen, aber ich finde, solche Großereignisse sollten generell verboten werden, da sich labile Leute dann selbst nicht mehr im Griff haben und labile Leute gibt es immer mehr. Zuweilen habe ich den Eindruck, dass schon die Hälfte aller Leute dazu gehören.
Noch eine völlig andere Geschichte. Ich weiß nicht, wie Sie das sehen, aber ich finde, die Menge an Seiten, also die Auswahl, im Internet ist ja auf enorme Maße gestiegen. Hingegen habe ich den Eindruck, dass die Anzahl der Seiten, die wirklich etwas taugen, die man lesen mag, besonders innerhalb des letzten Jahres auf höchstens noch ein Zehntel zusammengeschrumpft ist. Was man heute findet, ist vorwiegend nur noch Blabla, aufgebauschtes Zeug um ein Nichts und ähnliche Sachen. Gewiss gibt es noch die eine oder andere gute Seite, aber in der Menge des immer umfangreicher werdenden Mülls gehen die fast völlig unter, wie die berühmte Stecknadel im Heuhaufen und es wirkt fast schon wie ein Sechser im Lotto, wenn man wirklich auf interessante Seiten stößt. Auch diese Google - Suchmaschine ist meines Erachtens inzwischen ziemlich wertlos geworden, weil ständig eigenartige Suchergebnisse von solchen Linkseiten wie Gewerbekatalogen und ähnliches angezeigt werden, aber nicht das, was man sucht. Ich benutze daher schon länger nur noch diese sogenannte Metacrawler - Suchmaschine, weil es die einzige zu sein scheint, die noch brauchbare Ergebnisse liefert. Aber insgesamt ist es mehr Frust oder sinnloses Beiwerk als Nutzen, was das Internet heute bietet. Daher überlege ich derzeit sogar fast ein wenig, den Internetanschluss abzuschaffen. Wenn wir ehrlich sind, Kayla und ich wir brauchen kein Internet, es macht keinen allzu großen Sinn mehr. Die vielgepriesenen Vorzüge des Internets gibt's im Prinzip nicht wirklich. Es wird doch nur noch dazu benutzt, die Leute auszuspionieren, mit sinnlosem Spam-Müll zuzuwerfen, über den Tisch zu ziehen oder halt einem langweiligen belanglosen Kram zu vermitteln, der zu etwas scheinbar Grandiosem aufgeblasen wurde. Wenn ich schon sehe, auf welch ein Maß diese unerträglichen Spam- Geschichten angewachsen sind. Noch vor weniger als einem Jahr hatte ich vielleicht pro Woche 5 Spam-Emails bekommen, jetzt sind es zwischen 150 und 200, manchmal sogar um die 250 pro Woche. Ich habe den Eindruck, dass irgendwelche Spam - Versender plötzlich meine Email-Adresse entdeckt haben und die untereinander weitergeben. Da kann man fast nicht mehr aussondieren, welche Emails echt und welche Spam sind. Oder man ist gezwungen die eingegangenen Emails täglich abzufragen, wodurch die Gebühren wieder ansteigen, denn zurzeit frage ich meistens nur einmal pro Woche ab, was neues an Emails eingetroffen ist. Also wir werden uns das noch einmal genau überlegen, vielleicht tun wir diesen doch gewagten Schritt auch nicht, aber man überlegt schon ernsthaft diese allerletzte Alternative. Sicher soll es jetzt über diesem momentanen Frust kein Schnellschuss werden, den man vielleicht in einem halben Jahr wieder bereut, aber eigentlich ist aus jetziger Sicht jeder Cent zu schade, den man fürs Internet ausgibt. Ob man da ernsthaft eine Besserung erwarten kann? Ich denke, dass wir da innerhalb der nächsten beiden Wochen mit viel Überlegung zu einem Entschluss gelangen werden. In jedem Fall werde ich Sie darüber vorher unterrichten, falls es zum Äußersten kommt, denn um unsere schon zur festen Gewohnheit gewordenen Emailberichte wäre es wirklich sehr schade, das würde ich dann schon vermissen. Des weiteren habe ich noch etwa 4 weitere Leute, mit denen ich mir ungefähr im wöchentlichen Wechsel schreibe. Das alles ist sicher mengenmäßig nicht wirklich viel.
Gestern, also am letzten Freitag, den 21. Juli, herrschte ab Mittag hier in Stuttgart ein einziges Verkehrschaos. Wir befanden uns gerade notgedrungen, weil noch ohne Auto, in einem Zug und waren nur noch vielleicht 500 m vom Hauptbahnhof entfernt. Der Zug blieb aber dort auf freier Strecke stehen. Gut, zuerst denkt man, ein Signal steht nicht so, wie es soll und gleich geht es weiter. Aber nach einer halben Stunde standen wir immer noch dort. Unsere Verblüffung stieg dann ins Unermessliche, als sich plötzlich der Zug in Bewegung setzte, allerdings wieder zurück in die Richtung, aus der wir gekommen waren. Wir glaubten an einen üblen Scherz der Eisenbahner oder einen technischen Defekt im Zusammenhang mit der Affenhitze. Nach vielleicht 500 m Zurücksetzen blieb der Zug erneut auf freier Strecke stehen. Da fährt man notgedrungen ein einziges mal innerhalb von zig Monaten mit dem Zug und gleich wieder so was! Nach einer weiteren halben Stunde des Wartens und dem Toben etlicher Leute, kam dann eine Durchsage über Lautsprecher, dass der Zug nun langsam wieder weiter zurücksetze bis zum Bahnhof Stuttgart-Feuerbach, dort könnten wir dann aussteigen oder auch warten, bis es wieder zum Hauptbahnhof gehe. Eine solche Durchsage verunsicherte uns noch mehr. Eigentlich wollten wir ja zum Hauptbahnhof, um dann von dort mit einem Bus nachhause zu fahren. Aber wer weiß, wann es dann doch wieder zum Hauptbahnhof weitergeht und was das Ganze soll. So sind wir dann ziemlich verwirrt und geladen in Feuerbach ausgestiegen, wie die meisten anderen Reisenden auch, denn alle waren ratlos. Endlich, in Feuerbach auf dem Bahnsteig wurde dann über Lautsprecher gesagt, dass im oder neben dem Stuttgarter Hauptbahnhof eine Haupt-Gasleitung gerissen sei, wodurch sich dessen weitere Nutzung auf unbestimmte Zeit verzögere. Der Hauptbahnhof werde bis zur endgültigen Beseitigung dieser Gefahr nicht mehr angefahren und das könne noch etliche Stunden dauern, hieß es dann weiter in einer zweiten Durchsage dort auf dem Bahnsteig in Feuerbach. Wir waren an dem Tag morgens sehr zeitig mit dem S-Bahn-Zug nach Korn-Westheim gefahren, weil wir dort etwas wichtiges zu erledigen hatten. Mit dem alten Mofa wäre ich vielleicht dorthin gefahren, wenn ich nur alleine dorthin gemusst hätte, aber da Kayla mit sollte, stiegen wir notgedrungen auf die Bahn um. Man hätte auch mit einer Buslinie dorthin fahren können, aber da ist dann eigentlich doch die Bahn schon angenehmer, zumal bei den hohen Temperaturen. Aber ausgerechnet dann, wenn wir Idioten mitfahren, passiert wieder so etwas. Später hörten wir dann, dass ein Bagger bei Arbeiten im oder direkt neben dem Hauptbahnhof eine Hauptgasleitung stark beschädigt habe, wodurch es zu diesem Zwischenfall kam. Die Sperrung soll dann etwa 3 bis 4 Stunden angedauert haben, aber die Verzögerungen durch aufgelaufene Züge u.s.w. und ehe alles wieder halbwegs funktionierte, sollen sogar bis zu späten Abend gedauert haben.
Das soll für diese Email reichen. Ach ja, der ungewöhnliche Zuschnitt unserer neuen Wohnung wie auch die starke Dämmung und ihre besondere Lage führen dazu, dass es hier trotz der großen Hitze immer noch erträglicher und angenehmer ist, als in den meisten anderen normalen Wohnungen. So, nun aber genug. Kayla und ich wünschen Ihnen weitere angenehme, schöne, nicht zu heiße, dafür aber gut erträgliche Sommertage, Ihr
Egbert Lappenkeuler
|
|
|
|
|
|
|
|
Beitrag 2
Lappenkeuler - Brief / Email „Das Ende des Campingplatzes" vom 04.08.2006
Weitere sommerliche Grüße!
Es tut sich was, nein, es tut sich einiges. Vorweg, die Idee mit der Abschaffung des Internets wegen der neulich geschilderten Ärgernisse, die wir am Internet finden, ist zunächst doch vom Tisch. Da man halt nichts überstürzen soll, geben wir sozusagen dem Internet noch eine Chance und werden dieses Jahr erst noch mal abwarten, wie es sich weiter entwickelt. Im Dezember fällt dann erst die Entscheidung, ob wir es abschaffen oder nicht.
Bei der Autoversicherung hat sich auch etwas getan. Wenige Tage, nach dem ich Ihnen zum letzten Mal geschrieben hatte, erhielten wir sang- und klanglos per Post eine Bankanweisung, solch eine Art Verrechnungsscheck, über 5.468 Euro von der Versicherung zugeschickt. Ohne vorheriges Begleitschreiben oder irgend einen sonstigen Hinweis dazu. In jedem Fall ein Erfolg, gegenüber dem ersten Angebot von nur 4.000 Euro. Gewiss hat man vielleicht auch ein wenig zu euphorisch der scheinbar veränderten Stimmung bei dem Versicherungsfachmann entgegen geblickt und daher für einen kurzen Moment sogar schon mit einem Betrag in der Größenordnung von 6.000 Euro geliebäugelt, allerdings finde ich, dass der jetzige Betrag so sehr weit davon auch schon nicht mehr weg ist. Der Anwalt hat auch davon abgeraten, die nun gebotene Summe auszuschlagen und ein hohes Risiko einzugehen, um am Ende vielleicht wirklich 6.000 Euro zu bekommen oder, wenn man Pech hat auch weniger als nun. Der Anwalt selbst hat dann auch gleich seine Rechnung geschickt, rund 320 Euro. Nun, rechne ich das gegen, also 5.468 Euro minus 320 Euro für den Anwalt, verbleibt gegenüber dem ersten Angebot ein Plus von immer noch 1.148 Euro, also hat sich der Einsatz des Anwalts in jedem Fall kräftig gelohnt. Bei der Versicherung ist diese Vorgehensweise möglicherweise eine Taktik. Hätte sich nun zuvor noch dieser komische Herr Gallion mit uns in Verbindung gesetzt und den Betrag genannt, dann hätten wir im Gespräch ja noch sagen können, dass wir schon mit noch etwas mehr rechnen würden, aber so sagt man sich sicher, da hat der Lappenkeuler die 5.468 Euro als vollendete Tatsache in Händen und wird dann sicher keinen Aufstand mehr machen, nur um noch einige hundert Euro mehr raus zu schinden.
Mit dem Geld haben wir aber noch kein neues Auto. Jetzt haben nämlich schon genau die Schwierigkeiten begonnen, die ich befürchtet hatte. Wir wollten ja wieder das gleiche Modell, einen VW - Golf - Variant TDI in der Ausführung mit 90 PS haben. Also die einfachere Ausführung von dem Turbodiesel als Kombi. Die Farbe wäre uns ja egal, solange es nicht gerade schwarz ist, aber selbst das wäre auch noch denkbar, wenn er in guter Qualität in anderer Farbe nicht aufzutreiben ist, obwohl ich eigentlich schwarz wirklich nicht gerne hätte. Was an schwarz angeblich so besonders schön oder edel sein soll, entzieht sich meiner Gefühlswelt völlig, schwarz ist eine Farbe für Leichenwagen, mehr nicht. Es gestaltet sich schwierig. Einen normalen VW - Golf TDI, also nicht als Kombi, finden Sie hier wirklich an jeder Ecke und der wäre auch locker 1.000 Euro billiger zu haben, so dass wir von dem Geld noch etwas über behalten würden. Einige haben wir im Bereich Stuttgart schon gefunden, aber entweder sind es Benziner, die wegen der deutlich höheren Spritkosten für uns nicht infrage kommen oder sie sind zu neu und damit zu teuer oder im Verhältnis zum Preis zu schlecht, weil verschlissen. Ich glaube, wer einmal einen Turbodiesel hatte, der will aber nie mehr einen Benziner, weil einfach der Verbrauch doch deutlich geringer ist und das Durchzugsvermögen viel besser ist. Manche Gebrauchtwagenhändler haben sich offensichtlich auf junge Gebrauchtwagen spezialisiert, die nicht älter als 2 Jahre sind und dann natürlich auch noch einen dazu passenden, hohen Preis haben. Wir sagen uns, von den nach Anwaltskosten übrig bleibenden rund 5.100 Euro müssen sich alle jetzt noch folgenden Kosten abdecken lassen, also der Kauf des neuen Wagens plus alle Nebenkosten wie Anmeldung, neue Nummernschilder u.s.w. Das bedeutet, dass der Wagen selbst ungefähr maximal 4.800 Euro kosten darf. So hatten wir einen in Fellbach gefunden, Baujahr 1998, 4.200 Euro, auch TDI mit den 90 PS, aber dessen Nachteile waren einmal die schwarze Lackierung, die wir zur äußersten Not noch hingenommen hätten, aber dann hatte der schon 270.000 km auf dem Tacho und seitlich noch alles Werbebeschriftungen von einer Gardinenfirma. Der Verkäufer versicherte zwar hoch und heilig, der Motor sei wie neu, da immer in der Fachwerkstatt gepflegt und er würde noch einen Motorcheck in einem Fachbetrieb kostenlos dazu spendieren, aber Sie wissen ja, welche Märchenstunde ein Autoverkäufer abhält, wenn er ein Auto verkaufen will. Ich möchte Ihnen da gar nicht alle einzelnen Modelle aufzählen, die wir uns inzwischen schon erfolglos angesehen haben, da es nichts bringt, aber wir haben uns schon ganz schön die Füße abgelaufen und das genau bei der Hitze vor einigen Tagen. Obwohl wenn man es genau betrachtet, waren es eigentlich so viele echte VW - Golf - Variant auch nicht, eben weil die so extrem häufig leider nicht sind, aber ich schätze, dass wir uns doch ungefähr schon 10 Stück im Umkreis von etwa 50 km angesehen haben. Manche Verkäufer sind auch ganz schön dreist. Die behaupten am Telefon frech, ein entsprechendes Modell da zu haben und wenn man dann hinkommt, ist es eines der neueren und viel teureren Modelle und die Angaben zu dem preiswerteren Modell von 1999 oder 2000 hätten sich dann angeblich auf einen Nicht-Kombi bezogen, den man dann auch wirklich haben könnte. Jedenfalls sind wir das Hin und Her schon so leid, dass wir schon langsam von anderen Angeboten aufgeweicht werden, obwohl wir eigentlich ja gezielt am Golf-Variant festhalten wollten. Einerseits wäre es leichter, einen VW - Passat - Variant - Turbodiesel zu bekommen, weil es die in der Kombiversion wesentlich häufiger gibt, aber der ist uns eigentlich schon zu groß. Im Kaufpreis liegt der bei Baujahr 1998 und 1999 mit dem Golf zwar ungefähr gleich, aber die laufenden Kosten sind wohl doch etwas teurer und die darf man nicht aus den Augen verlieren. Bei anderen Marken würde man leichter fündig. So hatte ein Händler einen erst 3 Jahre alten Fiat - Doblo - Turbodiesel für 4.799 Euro und der hatte erst 49.000 km gelaufen. Nun halte ich eigentlich von Fiat nichts, auch weil mein Autobekannter schon öfters erwähnte, dass die meist nicht viel taugen, aber wenn man sieht, dieser Fiat sieht aus wie ein Neuwagen. Dieser Doblo ist solch ein Kastenkombi mit Fenstern, ähnlich wie die sicher eher bekannten französischen Renault - Kangoo oder Citroen - Berlingo. Der Fiat hatte sogar 109 PS und noch viel Zubehör dazu, sogar eine Klimaanlage, was bei dem Wetter der letzten Zeit natürlich eine tolle Sache wäre. Aber es ist eben ein Fiat und da hat man dann automatisch ein flaues Gefühl in der Magengegend. Dadurch, dass man jetzt am eigenen Leib die Unterschiede so deutlich sieht, kann man schon verstehen, weshalb doch relativ viele Leute auf ausländische Billigmarken ausweichen. Wenn man noch mehr sparen wollte, so wurde uns ein Kia, das ist ein koreanisches Auto, mit satten 130 PS, knapp 4 Jahre alt, sah aus wie fabrikneu und hatte erst 25.000 km gelaufen für nur 2.500 Euro angeboten. Aber das war ein Benziner und kein Kombi, aber da sehen Sie, man kann heute doch noch billig autofahren, zumindest was den Anschaffungspreis betrifft. Kayla meinte auch schon, dass wir uns vielleicht von der festen Vorgabe VW-Golf-Variant TDI lösen sollten, denn sonst suchen wir in einem halben Jahr noch immer, wenn wir Pech haben. Mein Autobekannter meinte, dass wir vielleicht das Suchgebiet erweitern sollten, denn wenn man vielleicht in 150 km Umkreis fündig würde, dann wäre es zwar zweimal lästig dorthin zu fahren, einmal zum gucken und einmal zum kaufen, aber dann hätte man wenigstens das, was man will. Auch kein schlechter Ansatz, aber uns ist das ehrlich gesagt zu lästig. Der Autobekannte selbst hat seinen neuen Betrieb im Süden Stuttgarts noch immer nicht geöffnet, er ist dort noch am einrichten und wird frühestens Ende August öffnen. Er hat aber noch ein paar Gebrauchtwagen herumstehen, wovon wir einen sehr billig haben könnten, aber das wäre dann die allerletzte Notlösung, bevor wir riskieren, ein halbes oder ganzes Jahr ohne Auto zu sein. Die Wagen, die er im Moment da hat, das sind, bis auf einen, alles keine Kombis und auch teils so eigenartige Modelle, dafür aber wirklich billig. Der einzige Kombi darunter, es ist auch sogar ein Turbodiesel, das ist ein Volvo - Kombi von 1997. Der ist optisch noch sehr gut erhalten, aber wissen Sie, das ist noch so ein typisches schwedisches Wikinger-Schlachtschiff, groß, behäbig und lahm wie eine gehbehinderte Schnecke und dann dabei trotzdem noch relativ durstig. Von der puren Materialqualität her betrachtet vielleicht ein relativ gutes Auto, aber von den Fahreigenschaften und vom Verbrauch her ein Relikt aus der Zeit der Auto-Dinosaurier. Nichts für uns. Der Autobekannte räumt auch selbst ein, dass der unter einem Dieselverbrauch von 9 Litern nicht zu bewegen sei und das dann noch bei den lahmen Fahrleistungen, die er trotz 115 PS bietet. Im direkten Vergleich kommt einem der VW-Golf dann vor, als habe er keine 90 PS, sondern 200 PS, wenn man die schwachen Fahrleistungen von diesem 115 PS - Volvo betrachtet. Auch in Kurven, wie im benachbarten Schwarzwald, ist der Volvo äußerst unwillig und es macht keine Freude, dort damit zu fahren. Wir hatten den mal ein paar Stunden auf das Angebot des Bekannten hin ausgeliehen und probegefahren, gegen bloßes Nachtanken des verbrauchten Diesels als Gegenleistung. Das ist nur ein Auto für gerade Straßen. Sie sehen, die Geldanweisung beseitigte zunächst nur eine grundlegende Hürde, aber das eigentliche Problem, dass wir derzeit kein Auto haben, besteht immer noch. Normalerweise müsste man sich sagen, es gibt doch in unserem Land Gebrauchtwagen wie Sand am Meer und man kann sich hier ein solches kaufen, wie ein Stück Brot, welches überall verfügbar ist. Aber wie so oft, stecken die Schwierigkeiten im Detail. Irgend ein Auto zu bekommen ist leicht, aber wenn man gerade ein bestimmtes Modell ins Auge fasst, kann es ungleich schwieriger werden, besonders wenn dann noch der Preis stimmen muss und dass, obwohl der VW-Golf-Variant-TDI gewiss kein extravagantes Fahrzeug ist. So überlegt man, wie man diese Situation beendet. Ich hoffe, dass wir innerhalb der nächsten beiden Wochen fündig werden, denn auch in meinem „Noch" - Fußmedizin - Auslieferungsfahrerjob könnte es sonst eng werden, da die Urlaubssaison langsam dem Ende entgegen strebt, dann benötigen die festen Angestellten der Firma diese Autos aus dem Firmenfuhrpark selbst wieder und ich stünde dumm da. Doch dazu unten auch noch einige Anmerkungen. Gewiss, zur Not könnte ich auch noch mit einem Mercedes - Sprinter - Kastenwagen fahren, das ist solch ein Kleinbus, das habe ich auch schon mal bei außergewöhnlich großen Lieferungen getan, aber ich muss zugeben, dass ich damit, ähnlich wie mit dem Ford -Transit meines Umzugsbekannten, nicht gerne fahre, wegen der unhandlichen Abmessungen. Vor allem liegen viele Apotheken in engen Innenstadtlagen und da ist mir ein normaler Kombi lieber.
Diese Tage war ich seit langem noch einmal an dem Kiosk, der in der Nähe unseres früheren Wohnsitzes liegt. Ich dachte mir, in alter Erinnerung gehst du noch mal dorthin. Kayla war unterdessen zu Hause geblieben, die kennt diese Leute ja auch nicht. Es war noch mal lustig, dort in alten Erinnerungen zu schwelgen und die Inhaberin ist auch noch immer die gleiche, obwohl die damals schon sagte, dass sie den Kiosk bald verkaufen wolle und sich selbst in einem kleinen Schwarzwald - Dorf, wo sie einen alten Bauernhof gekauft hat, zur Ruhe setzen möchte. Aber an diesem Kiosk trifft man die urigsten und verrücktesten Typen. Da ist z.B. einer, den nennen sie nur „den verrückten Lottospieler". Der gibt jede Woche rund 100 Euro nur für Lottoscheine aus und das schon seit Jahren. Das ist ja eine Marotte. Aber der Kerl war diese Tage im Gegensatz zu früher, wenn man den dort sah, sehr redselig. Ob es an der Hitze lag, die das bei ihm auslöste oder sonst was, ich weiß es nicht, aber er erzählte, wie er zu dieser Lotto-Marotte gekommen sei. Vor rund 10 Jahren habe er nie Lotto gespielt und nur zu Hause mit Bekannten aus Jux und Tollerei, wie man so sagt, jede Woche Lottoscheine ausgefüllt, die aber nie abgegeben, um sich dann immer wie ein kleines Kind darüber zu freuen, wenn sie noch nicht mal 3 Richtige hatten, weil sie gerade dann gewonnen hatten, nämlich aus ihrer Sicht den Einsatz, den sonst der Lottoschein gekostet hätte. Das ging damals wohl auch einige Zeit lang gut, aber dann habe er plötzlich zweimal hintereinander 5 Richtige gehabt, was ihm natürlich nichts nutzte, weil er ja den Schein nicht abgegeben hatte. Darüber hätten die sich so geärgert, dass sie diese Angewohnheit fallen ließen. Aber er selbst hätte ein halbes Jahr später noch ein einziges Mal einen solchen Schein für sich ausgefüllt, wieder ohne ihn abzugeben und dieser Schein habe dann sogar 6 Richtige gehabt. Da habe er gesagt, wenn er soviel Glück mit den Zahlen hat, dann muss man die Lotto-Scheine auch abgeben, um das Glück in bare Münze umzuwandeln. Seither spiele er so versessen Lotto, sei aber seit dem nie mehr über ein mal 4 Richtige und vielleicht 20 mal 3 Richtige in all den Jahren hinaus gekommen. Der logische Menschenverstand sollte einem dann natürlich eigentlich sagen, dass er damit aufhört und nicht weiter jede Woche über 100 Euro fürs Lotto ausgibt, aber da argumentiert solch ein Besessener anders und mit einer vorgeschobenen Logik, dass ja dann der ganze Einsatz, die Tausende der letzten Jahre völlig sinnlos gewesen wären und vielleicht sei er nun bald ganz nah dran, den dicken Gewinn zu machen und dann könne man ja alle bisherigen Unkosten auf diesen einen fetten Gewinn anrechnen, sozusagen als Kapitaleinsatz, um damit den dicken Gewinn auszulösen. Er sagte, er würde in seinem Leben keine Ruhe mehr finden, wenn er jetzt aufhören würde, weil ihn dann der Gedanke immer verfolgen würde, alle bisherigen Ausgaben umsonst getätigt zu haben und seine Chancen nicht zu nutzen. So wird sich die Summe, des sinnlos rausgeworfenen Geldes für weitere Lottospiele ohne nennenswerten Gewinn weiter erhöhen und kurioser Weise erhöht sich damit nach seiner eigenwilligen Logik auch die Rechtfertigung immer weitere Lottoscheine ausspielen zu müssen.
Etwas völlig anderes. Bei der Hitze der vergangenen Wochen war ein Ventilator ja ein sehr willkommenes Gerät und ich habe noch so einen uralten Billigventilator, den hatte ich vor sicherlich über 20 Jahren einmal in einem Woolworth-Laden in der Innenstadt gekauft. Selbst den Laden gibt es sicher schon 15 Jahre nicht mehr. Das Ding hatte ich schon, als ich noch mit meiner ersten Frau, dieser blöden Ziege, verheiratet war und er ist einer der wenigen Gegenstände, die ich für mich von damals noch rübergerettet hatte. Er war damals schon spottbillig und eierte schon ein wenig, als er noch neu war. Aber immerhin schwenkte der schon so hin und her, wie heute diese modernen Geräte auch. Nun, bei solchen Temperaturen wie neulich, hatten wir die Angewohnheit, diesen alten Ventilator abends im Schlafzimmer aufzustellen. Dazu hatte ich extra auf einen kleinen Beistelltisch noch einen Umzugskarton draufgestellt und dann oben auf den Umzugskarton den Ventilator, damit der auf die richtige Höhe kam, um uns praktisch aus erhöhter Position zu belüften. Dann konnte man bei der Hitze viel besser einschlafen. Vor einigen Tagen nun, mitten in der Nacht, wurde ich aus dem Schlaf gerissen und dachte, wer schlägt dich denn da an den Kopf. Als ich Licht machte stellte ich fest, der Ventilator, den wir vor dem Zubettgehen eingeschaltet hatten, war ja nach dem Einschlafen weitergelaufen, eigentlich wie immer, hatte sich dann aber wohl durch Verschleiß dank des häufigen Gebrauchs in letzter Zeit, selbst zerlegt. Der Schutzkäfig war schon vor 2 Jahren abgebrochen, weil nur aus billigem Plastik, aber den braucht man ja für eine vernünftige Funktion ohnehin nicht. Nun hatte sich bei der Nacht dann der Propeller gelöst und war fliegen gegangen, genau mir an den Kopf. Kayla fand das als nicht selbst Betroffene sehr lustig und hat sich eine halbe Stunde lang schräg gelacht. Die ist ja ohnehin zuweilen recht albern, was ich aber durchaus gut finde, weil das den Alltag auf angenehme Weise auflockert. Meine Versuche, den Propeller wieder an der Achse anzubringen, waren allerdings nicht so recht von Erfolg gekrönt. Einfaches Aufstecken ging zwar, aber dann sauste nur die Achse und der Propeller kam nicht mehr richtig mit, weil das Loch im Propeller, wo die Achse rein ragt, inzwischen ausgeschlagen und viel größer ist, als der Durchmesser der Achse. Dadurch rutscht das durch. Dann habe ich um die Achse zuvor etwas Garn gewickelt und dann den Propeller aufgesteckt. Das hielt zunächst auch ganz gut, aber es erhöhte die Unwucht noch mehr. Vorher schlackerte und vibrierte der Ventilator schon immer ziemlich, aber nun war das so groß, dass der sich selbsttätig auf den Weg vom Karton machte und immer mehr zum Rand hoppelte. Das war also keine Lösung. Dann habe ich das Garn wieder rausgemacht und versucht, den Propeller mit Pattex auf der Achse festzukleben. Da habe ich extra einen Tag Trockenzeit eingelegt und es hat auch kurz funktioniert, aber nach 10 Minuten flog der Propeller wieder auf und davon in den Raum hinein. Da solche Geräte ja heute eher noch billiger sind, als früher, beschloss ich am nächsten Tag einen billigen neuen Ventilator zu kaufen. Aber Pustekuchen! Durch die Hitzewelle war in ganz Stuttgart kein halbwegs preiswerter Ventilator mehr zu kriegen. Nur ein Elektrogeschäft unweit von hier, das hatte noch welche, aber so ganz riesige Bodenventilatoren, voll aus verchromtem Metall und mehr schon Windmaschine als Ventilator und dann zu Preisen ab 139 Euro aufwärts. Das kam natürlich nicht infrage, weil zu teuer. Mehr als 25 Euro wollte ich keinesfalls dafür ausgegeben. So wurde daraus nichts und bei der Hitze konnte man dadurch sehr schlecht einschlafen. Per Zufall traf ich am nächsten Tag meinen Autobekannten und der sagte, dass er im Lager seiner Werkstatt noch einen alten Ventilator zuviel habe und den könne ich ihm für 5 Euro abkaufen. Das habe ich dann gemacht. Der ist sogar noch größer und stabiler, wie unser alter und läuft noch einwandfrei, obwohl der dem Design nach sogar noch älter ist.
Stellen Sie sich folgende eigenartige Situation vor. Sie sitzen im Linienbus, der an einer roten Ampel halten muss. Aus dem Bus heraus beobachten sie auf dem Gehweg 2 pikfein in hochwertigen Sonntagsanzügen gekleidete Herren, die sich gegenseitig mit Bier- und Schnapsflaschen bewerfen und in einen ziemlich garstigen Streit geraten sind. Sie müssen zugeben, eine Situation, die überhaupt nicht zueinander passt, ein verschobenes Bild, welches sich nicht so leicht verdauen lässt. Wären das 2 Stadtstreicher gewesen, hätte jeder die Achseln gezuckt und gesagt: Na und? Aber so? Genau das habe ich am letzten Mittwoch hier erlebt. Sie wissen ja, noch haben wir kein Ersatzauto und so fuhr ich notgedrungen mit dem Bus nach Zuffenhausen, wo ich etwas zu erledigen hatte. Das alte Mofa funktioniert im Moment nämlich auch nicht. Selbst der Busfahrer schüttelte nur erstaunt den Kopf, als er die beiden Gestalten dort in erbittertem Streit sah. Der meinte nur, entweder sind das 2 Penner, die irgendwoher die feinen Klamotten bekommen haben oder es ist eine für uns völlig unerklärliche andere Situation. Ich habe mehr auf letzteres getippt. Wissen Sie, das waren keine Penner, wie der Busfahrer das nannte. Das sieht man. Nicht nur die Kleidung macht einen Typ aus, ein Penner hätte trotz schönem Anzug nicht im Gesicht und so weiter so gepflegt ausgesehen, wie diese 2 komischen Gestalten. Eine ältere Dame im Bus meinte schon, da würde bestimmt eine solche Fernsehsendung mit versteckter Kamera gedreht, wie Verstehen Sie Spaß oder so was, um die Reaktionen der Mitbürger zu filmen und diese reinzulegen. Kann durchaus naheliegend sein, denn die ganze Situation war so abstrus und diese Sendereihe wird ja hier vom Stuttgarter Südwestfernsehen gemacht. In dieser brütenden Sommerhitze, die an dem Tag herrschte, zieht normalerweise selbst ein feiner Pinkel nicht solche warmen Anzüge an und dann noch dass sich solche Leute dann gegenseitig laut beschimpfend mit Bier- und Schnapsflaschen bewerfen und der eine dem anderen an den Kragen springt. Echte feine Pinkel streiten doch völlig anders, falls die sich wirklich mal in die Haare kriegen. Da bombardieren sich gleich deren Anwälte mit wohlformulierten Schreiben, aber dass die sich mit Schnapsflaschen bewerfen, nein. Das sah durchaus richtig bedrohlich aus, so ist es nicht, denn stellen Sie sich vor, wenn man solch eine Glasflasche an den Kopf kriegt, das kann schon echt herbe Verletzungen geben. Schließlich wechselte die Ampel auf grün und der Busfahrer meinte, Fahrplan ist Fahrplan und es wäre sicherlich unsinnig, deswegen nun über Funk die Polizei zu verständigen, dann entpuppe es sich als harmloser Spaß und er stehe dann als der Idiot da, der sinnlos die Polizei gescheucht habe. So ging unsere Fahrt weiter und die eigenartigen Streithähne verschwanden aus unserem Blickwinkel.
Wie man hört, machte sich hier eine offensichtlich gut organisierte Bande daran, das zurückliegende heiße Wetter für ihre Zwecke zu nutzen. Leute von denen klauten in Schwimmbädern oder an Baggerseen gezielt die Wohnungsschlüssel von Badegästen, um dann in aller Ruhe deren Wohnung leer zu räumen, während die sich weiter im Bad abkühlten. Man gewinnt immer mehr den Eindruck, dass heute die Zahl der Diebstähle ins Unermessliche steigt, siehe unser Auto, es aber gar nicht richtig mehr etwas dagegen getan wird oder höchstens nur noch halbherzig. Anstatt dessen vertreibt sich die Polizei damit die Zeit, lieber Verwaltungskäse zu klären, Internetbesucher permanent zu bespitzeln und Autofahrern an Stellen aufzulauern, die mit Gefahrenstellen wirklich nichts zu tun haben. Jeden Tag hört man hier davon, dass wieder Wohnungen von der Polizei durchsucht wurden, nur weil der Bewohner irgendwelche Internetseiten besucht hat, die man angeblich nicht besuchen darf. Das sind ja fast schon chinesische Zustände und da braucht man hier gar nicht so scheinheilig zu tun und China anzuprangern, wenn man hier genauso verfährt. Dann heißt es wieder, es gebe hier keine Zensur, aber was ist das denn anderes? Entweder darf ich gefahrlos alle Internetseiten besuchen, dann gibt es wirklich keine Zensur oder ich darf es nicht, aber dann ist das Zensur und man lässt sich dabei auf den gleichen primitiven Level herab, wie er in den Ländern herrscht, die man selbst deswegen ständig anprangert und man soll dann nicht so tun, als wären wir ein soooo freies Land. Natürlich kann man diese eigenartigen Vorgehensweisen nicht der Polizei anlasten, das meine ich damit auch nicht, denn die machen ja nur das, was ihnen von oben aufdiktiert wird. So denke ich, sollten die Oberen die Prioritäten endlich mal wieder so setzen, dass wirklich die Kriminalität bekämpft wird, die auch tatsächlich den Bürgern hier im Land Schaden zufügt.
Etwas anders, was doch für mich derzeit etwas bedrückend oder zumindest fragwürdig wirkt. Sie wissen von meinem Hilfsjob als Fußmedizin-Ausfahrer, jeden Donnerstag sowie ab und zu auch an anderen Tagen, falls andere Fahrer dort ausfallen. Nun, von den oberen Herrschaften dort hat keiner bislang derartige Äußerungen gemacht, aber als ich nach meiner Tour letzten Donnerstag den Firmenwagen zurück brachte, traf ich auf einen Kollegen, wenn man so will. Der Mann ist ebenfalls Fahrer dort, allerdings fest angestellt und er fährt jeden Tag, außer am Wochenende und mittwochs. Wir gerieten in ein Gespräch, was sonst eher selten ist, weil man selten mit diesen Leuten zusammen trifft und wenn, dann reicht es meistens nur für einen kurzen Gruß. Besagter Kollege malte mir nun die Lage der Fußmedizinfirma in den schwärzesten Farben aus. Er sagte, dass der Betrieb kurz vor der Schließung stünde, nicht etwa, dass dann die ganzen Artikel vom Markt verschwinden würden, aber ohne dass die Mitarbeiter etwas davon erfahren haben, hätte vor 4 Monaten der Eigentümer gewechselt. Bis dahin gehörte diese Firma noch einer Familie, die den Betrieb schon in der siebten Generation führte. Nun habe aber ein weltweit operierender Konzern für Gesundheits- und Drogerieartikel die Firma vor 4 Monaten gekauft. Der hätte aber auch schon vor Jahren einen Betrieb in Österreich gekauft, der im Prinzip die gleichen Produkte und sogar noch mehr herstellt und weil dessen Anlagen moderner und größer wären, wäre dieser Betrieb wirtschaftlicher. Sie ahnen, was droht. Die haben dann den Markennamen, der beibehalten wird, aber innen drin ist dann das vergleichbare, billigere Mittel aus Österreich. Es wären ständig Prüfer des neuen Eigentümers innerhalb der letzten Wochen hier gewesen und die hätten zudem sehr über die Art des Vertriebes durch eine eigene Versandabteilung gemeckert, also ausgerechnet über die Abteilung, der ich gewissermaßen auch angehöre. Es sei nicht mehr zeitgemäß, eine eigene Versandabteilung zu unterhalten, dafür gebe es genügend Spezialanbieter, die so was für Fremdfirmen viel kostengünstiger übernehmen würden. Dieser Kollege hätte auch mit anderen Leuten aus dem Betrieb gesprochen und es sähe insgesamt sehr schlecht aus. Um die Marke als Verkaufsmarke zu erhalten, benötigt man im Prinzip heute am Originalstandort gar nichts mehr. Man könne alles komplett von Österreich aus bedienen. Dort werden die Fläschchen für Deutschland dann nur mit anderen Etiketten beklebt und gleich von einem privaten Paketdienst an die Apotheken verteilt. Mit anderen Worten muss man davon ausgehen, dass der ganze Firmenstandort hier innerhalb dieses Jahres noch schließt. Somit wäre ich diesen Job auch los, den ich wirklich sehr gerne gemacht habe. Das war wirklich ein Job ganz nach meinem Geschmack, sonst hätte ich das auch nicht so lange gemacht. Man hatte weitgehend seine Freiheit, solange man bei Personalknappheit auch mal gelegentlich zu Zugeständnissen bereit war, die Bezahlung stimmte auch; man kann sie, gemessen am doch insgesamt relativ geringen Aufwand, sogar als sehr gut bezeichnen. Solche Jobs findet man heute nicht leicht und es braucht schon viel Glück. Ich weiß nicht, ob das alles so stimmt, was mir dieser Kollege da in den schwärzesten Farben ausmalte, aber ich hatte schon den Eindruck, dass es zutrifft. Bevor die Unternehmensleitung den Beschäftigten offiziell etwas mitteilt, schieben die das gerne bis zur letzten Sekunde vor sich hin, da sich dann die Zeitspanne der möglichen Proteste und negativen Auswirkungen entsprechend verkürzt. Falls dem wirklich so sein wird, werde ich daran sicherlich nicht zugrunde gehen, aber schade ist es in jedem Fall. Auch das schöne Geld konnten wir gut gebrauchen, zumal das Leben in der neuen Wohnung doch deutlich teurer ist, auch wenn wir die ersten 9 Jahre gar keine Miete zahlen brauchen. Die Miete alleine ist eben nicht alles. Diese Nebenkosten, die wir selbstverständlich zahlen müssen, die sind hier doch höher, als in der alten Wohnung, die wir vor dem Campingplatz hatten, die ganze Miete plus Nebenkosten. Also es ist schon happig. Ich will da jetzt nicht klagen und im Prinzip haben wir das ja auch vorher schon gewusst, aber wenn mein Job als Fußmedizintransporteur wegfällt, dann müssten wir schon auf Dauer zuweilen häppchenweise das Geld von den Briefmarkenverkäufen antasten, um uns die Nebenkosten der Wohnung plus Auto weiterhin leisten zu können. Nun haben wir im Moment durch den Diebstahl ja gar kein Auto, aber ein Auto muss in jedem Fall wieder her. Man könnte sich zwar überlegen, anstelle eines VW-Golf-Variant TDI dann doch ein deutlich billigeres und kleineres Auto zu kaufen, um da schon mal Kosten zu sparen. Aber das sagt sich so leicht. Da wäre eigentlich nur der Anschaffungspreis, bei dem man mit einem Noname - Kleinwagen etwas sparen würde. Ich glaube allerdings, dass die fortlaufenden Kosten, die vornehmlich vom Verbrauch bestimmt werden, selbst bei billigen Kleinwagen sogar meist höher liegen, als bei diesem Golf, zumal wenn es Benziner sind. Also wäre das auch keine wirklich tolle Lösung, nur dass man dann halt von dem Versicherungsgeld vielleicht beim Autokauf noch 1.000 bis 2.500 Euro zurückbehalten könnte, wenn man sich irgend eine kleine Kiste für 2.500 Euro kaufen würde. Man könnte theoretisch auch ganz aufs Auto verzichten, dann hätten wir das Geld von der Versicherung und keine laufenden Kosten. Klingt gut, aber davon halte ich nicht viel. Kayla sieht es ähnlich. Also wenn dieser Job wegfällt, müsste ich entweder zusehen, schnell einen anderen Hilfsjob zu bekommen oder mir sonst was einfallen lassen, da ich nicht beabsichtige, das schöne Briefmarkengeld von der hohen Kante anzutasten. Das soll wirklich als Notgroschen für echte schlechte Zeiten aufgehoben werden. Ich weiß, es klingt verrückt, doch ich habe es so im Gefühl, nach langen Zeiten, wo es mit mir ständig in ungekannter Weise wirtschaftlich bergauf ging, scheint nun die Wende gekommen zu sein und es geht langsam aber zielstrebig wieder talwärts. Ich meine, ich kenne das, mein Leben wurde eigentlich immer von heftigen Auf und Ab's bestimmt und einen solch langanhaltenden und kräftigen Aufwärtstrend, wie in den letzten beiden Jahren, hatte ich eigentlich noch nie. Ich wunderte mich schon selbst und fürchtete mich bereits vor dem dicken Knall mit dem dicken Fall in endlose Tiefen. Aber wissen Sie, der möglicherweise baldige Verlust dieses Jobs wird mich ganz gewiss nicht aus der Bahn werfen, dafür lebe ich dieses Leben schon zu lange, um mich über solche Lappalien aufzuregen. Ach ja, ich weiß nicht, ob ich es Ihnen schon geschrieben hatte, aber Kayla ist ja seit ungefähr einem Monat auch ihren wirklich gut bezahlten Dolmetscher-Job los. Die Zeit der großen Mengen an Auto- Ersatzeilen, die diese Spezialspedition nach Thailand lieferte, ist vorbei und somit schrumpft auch die Notwendigkeit, entsprechende Mengen an Korrespondenz in Thai zu führen. Da fliegen natürlich zuerst alle Aushilfskräfte, wie Kayla eine war. Gut, die hat exorbitant gut verdient bei denen, dafür gab es aber auch keine wirklich handfeste Anstellung, das lief ja alles mehr so halbwegs nebenher. Was die dort im Mittelwert pro Monat verdiente, das habe ich mit meinem Fußmedizin-Ausfahrjob im ganzen Jahr nicht nach Hause gebracht. Sehen Sie, wenn 2 solcher Ereignisse zusammentreffen, dann kann es schnell eng werden. So hatten wir uns sichtlich über die neue Wohnung gefreut, aber ich sage es Ihnen ganz ehrlich, jetzt mit der aktuellen Entwicklung hätten wir uns besser doch für eine einfachere und kleinere Wohnung entschieden, die deutlich weniger Nebenkosten erzeugt. Aber wir ließen uns davon blenden, dass es ja völlig mietfrei ist und solange wir beide die genannten Einkommen hatten, war es auch wirklich überhaupt kein Problem. Egal! Verzweifelt wird woanders, aber nicht bei uns!
Vorgestern bin ich noch mal am Campingplatz vorbei gekommen und war nicht schlecht erstaunt, als ich sah, dass dort, wo vor kurzem noch unsere Mobilheime standen, nun eine tiefe Baugrube prangt. Eine Baugrube, die sich nicht nur über das Areal der ehemaligen Mobilheime erstreckt, sondern man hat gleich die wunderschöne große Wiese mit den vereinzelten Bäumen zwischendurch und der langen Baumreihe an ihrem Ende mit weggebaggert. Ein Loch ist entstanden, welches geradezu als Baugrube für einen Kaufhauspalast schier endloser Größe ausreichen würde. So extrem groß habe ich mir das nie vorgestellt. Die Leute, die in den verbliebenen Wohnwagensiedlungen leben, haben es auch nicht leicht, denn die tiefe Baugrube reicht bis an die Verbindungswege innerhalb des Campingplatzes. Diese Verbindungswege wurden so stark verbreitert, dass darauf mühelos 2 schwere Auflieger-Lastwagen nebeneinander herfahren können und dann folgen auf der anderen Seite diese alten Stellplätze der Wohnwagen. Auch hat man einige davon so verdichtet und zusammengelegt, also Wohnwagen von ihren früheren Standorten weggezogen und alle zusammen in einem Bereich aufgestellt, dass es jetzt keine Privatsphäre mehr gibt, dafür stehen alle zu dicht beieinander. Also das Wohnen macht den übrig gebliebenen mit Sicherheit keinen Spaß mehr. Was mich vor allem verwundert hat, auf dem großen Baustellenschild vor der Baugrube steht mit keinem einzigen Wort diese Stadtentwicklungsgesellschaft vermerkt, die das alles gemanagt hat. Noch nicht einmal in kleinen Buchstaben irgendwo am Rand, rein gar nichts. Es tauchen dort nur Namen von großen Baufirmen, von Architekten und Planungsbüros u.s.w. auf. Bei meinem Besuch traf ich auf die Frau, die den Campingplatz immer verwaltete und organisierte. Wir haben dann kurz mit einander gesprochen und die erzählte mir so einiges. Der widerliche Schultheiß, dieser ex - Bundeswehroffizier, sozusagen mein damaliger Erzfeind auf dem Campingplatz, der wohnt auch schon nicht mehr dort. Der wäre vor 2 Wochen in eine Einzimmerwohnung im südlichen Stadtteil Möhringen gezogen. Auch von den anderen Familien sind inzwischen schon fast 70 % vom Campingplatz weggezogen, als die gesehen haben, was hier nun auf sie zukommt. Ein jahrelanges Leben am Rand der Baugrube bzw. später dann am Rand einer Großbaustelle, das hat mit dem idyllischen Leben auf dem Campingplatz, wie die das jahrelang gewohnt waren, so rein gar nichts mehr zu tun. Die Verwalterin selbst sagte mir noch, dass sie diesen Job auch nur noch bis Ende des Jahres macht, dann würde die Verwaltung aufgelöst und falls dann wirklich noch ein paar Leute weiter dort in ihren angestammten Wohnwagen hausen wollten, geschähe dies von denen in Eigenverwaltung, weil der Campingplatz als solcher auch offiziell Ende des Jahres schon aufhört zu existieren. Noch vor einem Jahr klang das ganz anders, da hieß es beschwichtigend, dass ja nur eine Teilfläche bebaut würde und der Rest als Campingplatz sicher noch viele Jahre, wenn nicht sogar dauerhaft, dann nur etwas verkleinert, weiter geführt würde. Pustekuchen und ich hatte mir so etwas auch damals schon gedacht. Die Verwalterin selbst erhält eine gute Abfindung, weil sie auch irgendwie noch an dem Platz als Minderheitseigentümerin beteiligt war, was ich bislang gar nicht wusste. Sie sagte selbst, dass sie von dieser Abfindung bis ans Ende ihrer Tage leben könne, zwar nicht in Prunk, aber wenn man keine übermäßigen Ansprüche stellt und mit einem normalen, schlichten Lebensstandard zufrieden ist. Sie meinte, ihr persönlich hätte gar nichts besseres passieren können. Als ich sie nach der Entwicklungsgesellschaft fragte, weil da nirgendwo ein Hinweis auf den ganzen stolzen Bauschildern stehe, meinte sie nur kleinlaut, sie habe gehört, dass die vor der Insolvenz stünde. Eine andere Bauträgergruppe hat die ganze Sache übernommen und seither gehe alles sehr fix mit den Bauarbeiten. Erst dadurch sei sie zu dieser Abfindung gekommen, weil das schon ein Vorschlag der neuen Bauträgergruppe war. Alles in allem kann man es somit drehen wie man will, für uns war, trotz der oben geschilderten beginnenden Problemchen, falls ich den Hilfsjob verliere, der Schritt richtig, den Umzug vor Monaten schon zu tätigen, denn jetzt in solch einer Baustellen-Situation zu hausen, da hätte ich nun überhaupt keine Lust zu. Was mir nun mit diesen Auskünften aber etwas neue Sorgen bereitet, ist die Auskunft, das die Entwicklungsgesellschaft angeblich vor der Insolvenz stünde, denn genau diese Entwicklungsgesellschaft ist Betreiber des Hauses, in dem wir ja heute wohnen. Aber von denen hört man nichts in dieser Richtung.
Hilfsbereit zu sein ist nicht immer vorteilhaft. Diese Erfahrung musste jetzt hier ein Arzt in der Rosenbergstraße machen. Das ist nicht sehr weit von hier, vielleicht 15 Minuten zu Fuß. Es gibt immer mehr Leute, die keine Krankenversicherung haben. Ich hatte Ihnen vor längerem schon mal einiges zu diesem Thema geschrieben, weil es mir immer am Herzen lag, auch bei mäßigem Verdienst stets die Krankenversicherung aufrecht zu erhalten, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, dank meiner schweren Erkrankung vor nunmehr rund 6 Jahren, wie schnell man da in einen Sog von Kosten gezogen werden kann, aus dem man ohne Krankenversicherung nie wieder raus käme. Und das sage ich, obwohl ich eigentlich ein Feind jeder Versicherung bin. Zurück zur Sache. Der besagte Arzt in der Rosenbergstraße war dafür bekannt, dass er arme Leute, die keine Kv haben, öfters gegen leichte Gegenleistungen behandelte, die im Rahmen dessen waren, was die Leute machen konnten. So eine berühmte Sache war, dass die dann bei dem an der Hauseinfahrt zur Praxis zwischen den Gehwegplatten in den Fugen die Unkräuter und Gräser entfernten, die sich mit schöner Regelmäßigkeit dort ihren Weg bahnen oder mal den Rasen vor dem Haus mähten und all solche Kleinigkeiten. Das sind ja Arbeiten, die fast jeder locker mal machen kann und wenn dafür im Gegenzug die Arztbehandlung ohne weitere Kosten gemacht wurde, war das sicher für alle Beteiligten ok. Wenn diese Leute Medikamente brauchten, gab er denen kostenlos diese Musterpräparate, mit denen die Ärzte ständig von Pharmavertretern überschüttet werden und die sonst oft kiloweise in den Arztpraxen vergammeln. Auch Ärzte haben Neider und Feinde und so hat ihn dann im Laufe der Zeit offensichtlich jemand bei den Behörden an den Pranger gestellt, weil dies ja im Prinzip auch so etwas wie Schwarzarbeit wäre. Zudem sei solches Tun angeblich nicht mit dem Ehrenkodex der Ärzte vereinbar. Nun halte ich letzteres ja für völligen Unsinn, denn warum soll es vereinbar sein, hohe Honorare zu nehmen, aber leichte Arbeitsdienstleistungen nicht. Es brauchte ja keiner etwas gegen seinen Willen zu tun, alle waren ja einverstanden und der hat sicherlich auch keine Dinge verlangt, die dem Gesundheitszustand dieser Leute abträglich gewesen wären. Wenn die so krank waren, dass die gar nichts machen konnten, hat der die trotzdem behandelt und dann haben die vielleicht im nächsten Jahr mal den Rasen gemäht, wenn sie wieder gesund waren. Ich meine, ich kenne diesen Arzt, nicht weil ich das auch so gemacht habe, nein, ich war vielleicht vor 3 Jahren ein einziges mal bei dem, weil der die Urlaubsvertretung für meinen eigentlichen Hausarzt hatte und mein damaliger alter Wohnsitz, also der Wohnsitz vor dem Campingplatz, der war ja auch nicht so sehr weit von dort. Das waren vielleicht 20 Gehminuten in schräg entgegengesetzter Richtung wie jetzt der Weg von hier aus. Ich bin danach natürlich wieder zurück zu meinem Hausarzt, hatte aber von diesem Arzt hier auch eigentlich einen relativ guten Eindruck. Jedenfalls hat man dem nun schweren Ärger gemacht, weil er das zumindest behördlich nicht gedurft hätte, auch dann nicht, wenn alle Beteiligten einverstanden waren. Wir wissen es alle, Deutschland ist ein Land mit (zu) vielen Regeln und da findet sich selbstverständlich immer die passende Regel, um etwas zu verbieten. Das kam dann aber jetzt so arg, dass man dem Arzt die Praxis geschlossen hat und er darf solange nicht praktizieren, bis dass alle diese Vorwürfe geklärt sind und danach muss sogar ein Gericht darüber entscheiden, wie dieser Fall zu bewerten ist und ob er dann weitermachen darf oder nicht. Sie wissen es auch, bevor die Gerichte dann mal in Gang gekommen sind, kann schnell ein Jahr vorbei sein und wenn der nun zumindest so lange seine Praxis geschlossen halten soll, dann ist das doch im Prinzip schon eine Existenzvernichtung, denn bis dahin sind alle Stammpatienten weg und notgedrungen bei einem anderen Arzt in Behandlung. Das ist dann wie ein totaler Neuanfang. Aber hinzu kommt ja auch der Verdienstausfall für diese lange Zeit. Aber das interessiert die Behörden natürlich überhaupt nicht, so ein Behördenhengst sagt dann bestenfalls noch, dass er ja selbst schuld habe, denn er brauche sich ja nur an die geltenden Regeln zu halten, dann wäre das nicht passiert. Also hätte er diese Leute nicht Rasen mähen lassen sollen und auch nicht behandelt, dann wären davon zwar vielleicht einige an ihrer Krankheit gestorben, aber das ist egal, Hauptsache irgendwelchen Regeln wurde Genüge getan.
Es geschah nun genau das, was ich Kayla schon beim Beginn der neulichen Hitzewelle prophezeite. Bereits in den ersten heißen Tagen sagte ich, dass sich nun garantiert wieder diese sogenannten Wissenschaftler und Klimaforscher zu Worte melden und behaupten, dies sei eine Auswirkung des Klimawandels, von wegen Ozonloch und dergleichen. Nun wo eine doch als recht sehr frisch empfundene Abkühlung folgte, sagen die gleichen Leute, auch dies läge am Klimawandel. Ja was denn nun? Kalt oder heiß? Egal was passiert und egal wie es passiert, die nehmen alles, als angeblichen Beweis für ihre Theorien, nur um sich selbst dadurch in einem seriöseren Licht erscheinen zu lassen. Würde nichts passieren und ständig das gleiche Klima herrschen, würden diese Leute wahrscheinlich auch das als angeblichen Beweis für ihre Theorie hernehmen und dann behaupten, früher hätte sich das Klima ständig geändert und nun durch den Klimawandel nicht mehr. Sie lesen daraus schon, dass ich von diesen ganzen Klimaforschern rein gar nichts halte, weil ich in den letzten 25 Jahren schon festgestellt habe, dass die sich ständig mit ihren eigenen Begründungen wie ein Fähnchen im Wind drehen und ihre Meinung ständig um 180 Grad drehen, nur um ihre Theorien dann mit dem gerade herrschenden Zustand angeblich zu beweisen. Das hat doch mit Wissenschaft nichts mehr zu tun und jeder halbwegs kritische Mensch müsste langsam entdeckt haben, dass diese Klimaforscher völlig unglaubwürdig sind. Ich traue denen keinen Millimeter über den Weg und halte deshalb inzwischen die meisten Klimaforscher schlichtweg für Betrüger. Die Krönung dieser ganzen, nach meiner Meinung idiotischen Debatte, setzte dann noch ein Wissenschaftler auf, der seinerzeit schon für Regelungen bezüglich Umweltauflagen mit verantwortlich war. Die gleichen Wissenschaftler, so auch dieser, die damals die teils drastischen Umweltauflagen bezüglich Schadstoffausstoß als Ratgeber der Politik mit zu verantworten haben, fordern nun selbst, dass riesige Mengen an Schwefel wieder in die Luft gepumpt werden müssten, um das Ozonloch zu verkleinern. Der Witz ist nämlich der, dass man jetzt festgestellt hat, dass die Klimaerwärmung und das Ozonloch nicht nur ein Ergebnis von diesen Spray-Treibgasen u.ä. ist, sondern im Prinzip ein Ergebnis, welches durch den übertriebenen Umweltschutz bedingt wurde. Früher, als die Fabrikschlote noch reichlich Dreck in den Himmel pusteten, hat genau dieser Dreck, vornehmlich Schwefelverbindungen darin, dafür gesorgt, dass die Sonnenstrahlung nicht so ungehindert kräftig zur Erde durchdringen konnte. Jetzt, wo die Luft weniger Dreck enthält, kommen natürlich die Sonnenstrahlen ungehindert und stärker durch und bringen damit ganz andere Probleme wie diese Erderwärmung und erhöhte UVA- und UVB - Strahlung mit sich, von denen man frührer nichts wusste. Dass heißt, jetzt will man, laut diesen Wissenschaftlern, für viel Geld die Luft wieder künstlich verschmutzen, um dem Ozonloch und dem Klimawandel entgegen zu wirken. Es weiß von diesen Klugscheißern, die das jetzt fordern, natürlich keiner, wie sich diese künstliche Beschwefelung auf die Gesundheit der Menschen auswirken würde. Da hätte man sich die ganzen teuren Umweltauflagen auch gleich sparen können, dann ginge es uns heute noch besser, denn ich bin davon überzeugt, nicht nur dass man die damit verbundenen Kosten gespart hätte, sondern dass es dann in Deutschland auch noch wesentlich mehr florierende Industrie geben würde, weil die dank geringerer Produktionskosten und weniger Genehmigungsauflagen überlebt hätten, anstatt hier pleite zu machen oder ins Ausland abzuwandern, wo die Bedingungen günstiger waren.
Damit jedoch genug für heute. Mal sehen, vielleicht hat sich bis zu meiner nächsten Email schon einiges wieder zum Guten oder wenigstens zum Besseren gewendet. So wünschen Kayla und ich Ihnen noch schöne Sommertage, die nicht gerade so heiß sind, wie die neulich, Ihr
Egbert Lappenkeuler
|
|
|