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Auf dieser Seite finden Sie die Lappenkeuler - Beiträge “Jobangebot” und “Sorgen mit der Entsorgung” aus dem Jahre 2007. Beide Textbeiträge können hier direkt gelesen werden oder auch als jeweils eigenständige PDF - Datei heruntergeladen werden.
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Beitrag 1
Lappenkeuler - Brief / Email „Jobangebot" vom 14.02.2007
Frische Grüße!
Seltsame Vertriebsmethoden haben sich inzwischen offensichtlich einige Computerhändler ausgedacht. Erst vor kurzem berichtete ich Ihnen von lästigen Zeitungswerbern hier an der Tür. Neulich stand ein gepflegt gestylter Herr vor der Tür und bot ein angeblich umwerfend neues Vertriebssystem für Computer an. Das soll in etwa so funktionieren: man unterschreibt bei ihm die Mitgliedschaft in deren Computer-Ring, so nennen die das, dann kann man zwischen 4 neuen Computermodellen wählen. Einen für einfache Ansprüche, der mir sicher reichlich genügen würde, da er schon deutlich besser ausgestattet ist, als alles was wir haben und dann gibt's halt noch drei weitere, die sozusagen untereinander jeweils um eine Stufe gesteigert sind, wobei die beiden letzten schon richtige Profigeräte mit enormer Leistung sind, wie riesiger 400 GB - Festplatte, Co-Prozessor und was weiß ich nicht sonst noch allem für High-Tech-Teufelszeug, was kein normaler Mensch jemals braucht. Schon der Einfachstrechner aus diesem Angebot ist aber mit 160 GB - Festplatte, 2 GB RAM, DVD- Brenner, 2,8 GHz Takt, Blue - Tooht - DSL - Zugang oder so was und Unmengen an Software ausgestattet. Aber diesen Normal- Einfachstrechner der untersten Stufe bekäme man dann von denen als Mitglied des Computer-Rings für sage und schreibe nur 290 Euro einschließlich modernem 17-Zoll-Flachbildschirm. Klingt zunächst unglaublich, nicht wahr? Aber man muss sich dann auch alles anhören und durchlesen, sozusagen das, was der Mann nur beiläufig als akustisch Kleingedrucktes erwähnte. Als Mitglied muss man pro Jahr einerseits 65 Euro Mitgliedsgebühr bezahlen plus alle 3 Monate Soft- oder auch Hardware im Wert von mindestens 20 Euro bei denen bestellen. Das ist aber noch längst nicht alles, denn der ach so tolle Computer nebst Flachbildschirm gehört einem für die 290 Euro gar nicht wirklich, denn das Ding ist eine Art Leasing - Gerät, zwar mit dem Vorteil, dass es nach einem frei wählbaren Turnus von entweder 2 oder 3 Jahren gegen ein fabrikneues ausgetauscht wird oder mit dem Nachteil, dass man dann, sofern man es behalten will, eine unkalkulierbare Restsumme zahlen muss. Natürlich meinte der Vertreter, dass diese Restsumme in aller Regel nicht der Rede wert sei, aber er ließ sich nicht dazu bewegen, eine konkrete Zahl zu nennen. Zudem meinte er dann jovial, dass das ohnehin keiner machen würde und anstatt dessen lieber wieder das neueste Modell in Empfang nehmen würde, welches man dann schließlich zu ähnlich günstigen Konditionen bekäme. Sie kennen meine Einstellung zu Vertretern im Allgemeinen und diese Einstellung macht selbstverständlich auch nicht vor Computervertretern halt. Nachdem ich mir das alles angehört hatte, was bei mir schon ungewöhnlich ist, sonst jage ich Vertreter meist sofort weg, habe ich ihm gesagt, dass ich davon nichts halte und dass ich nicht Mitglied in seinem Computer-Ring würde. Dann wollte er seine Leier wiederholen, um die ganzen Vorzüge erneut anzupreisen, da habe ich ihm einfach die Tür vor der Nase zu gemacht und ihn draußen stehen gelassen. Natürlich ist er dann entschwunden.
Wo wir gerade beim Computer sind, fällt mir noch eine eigentlich für mich blamable Begebenheit ein. Man muss sich doch wundern, was solch ein Computer alles aushält, obwohl man oft genug Probleme damit hat und man daher grundsätzlich davon ausgehen möchte, dass ein Computer ein diffiziles und empfindliches Gebilde ist. Wie Sie wissen, verfügen wir, neben dem seit längerem leider schadhaften Notebook, welches ab und zu aber noch eingeschränkt genutzt werden kann, über einen normalen Pentium - PC, den ich mal für rund 200 Euro gebraucht in einem Computerladen in Stuttgart kaufte. Nun hatte der Apparat letzte Woche eine Macke. Beim Hochlauf nach dem Einschalten kam eine mir überhaupt nichts sagende Fehlermeldung „E/A - Kanal defekt oder Treiber nicht geladen, überprüfen Sie iosubsys!" Dann verharrte der Apparat mit dieser Meldung in weißer Schrift auf schwarzem Schirm und machte nichts weiter. Erst wenn man ihn dann durch Stecker ziehen abschaltete und neu startete lief er, allerdings nach meiner Meinung deutlich langsamer, als normal. Zugleich zeigt sich seit dem ein eher unwichtiger Fehler, nämlich das der Computer jetzt immer sofort beginnt hochzulaufen, wenn ich seinen Netzstecker einstecke. Normalerweise musste man zum Starten immer vorne einen großen roten Knopf am Gehäuse drücken. Sie wissen ja, wie das als Laie so ist, man kommt auf die seltsamsten Ideen, um vielleicht Abhilfe zu schaffen, wenn man überhaupt nicht weiß, wo man ansetzen soll. Kayla hatte an diesem Tag keine Zeit, sonst hätte ich sie zuerst einmal prüfen lassen, weil sie in Computerbelangen einen Tick besser drauf ist, als ich, das muss ich neidlos zugestehen. Kayla war mit unserem Opel-Corsa nach Karlsruhe ins Krankenhaus zu einer Nachuntersuchung wegen dem neulichen Krankenhausaufenthalt gefahren. Eigentlich wollte ich sie begleiten, aber sie befand das für unnötig, also blieb ich daheim. So kam mir die Idee, den Computer einfach mal auf den Tisch zu stellen und zu öffnen und dann mit dem Staubsauger den Staub daraus abzusaugen. Das machte ich dann auch. Dann habe ich ihn so offen auf dem Tisch stehend angeschlossen und eingeschaltet. Irgendwas kam mir dazwischen, ich ging mal kurz raus, kam nach vielleicht 10 Minuten wieder in das Zimmer, eilte aber hastig durch das Zimmer, weil ich mit dringendem Druck auf die Toilette musste. Dabei verfing sich das Monitorkabel an meinem rechten Bein und das rupfte dann am Monitor und am Computer. Letzterer stürzte dann komplett vom Tisch runter, und das heftig. Ich dachte, jetzt ist klar, dass dies sein letztes Stündlein war. Und oh Graus, im Gehäuse pendelte der kleine Ventilator, der auf dem Haupt - Pentium - Denkchip einschließlich der Kühlrippen, die sonst auf dem Chip sitzen, an seinen Drähten hin und her, im Gehäuseboden eine riesige Delle, dort wo er aufgeschlagen war, der ganze Boden ist total verzogen, dadurch wiederum hat sich das ganze Frontblech, wo die CD- und Diskettenöffnungen sind, spitz nach außen gewölbt, fast wie der Bug eines Schiffes. Der beige Plastikrahmen, der diese Frontpartie umrahmt, ist in 2 Stücke gebrochen, komplett abgesprungen und auf der Rückseite, wo die Stöpsel sind, ist auch alles schräg verzogen. So habe ich schnell alle Stecker gezogen. Der größte Schaden schien mir aber der nebst Kühlrippenblock vom Chip abgebrochene Lüfter zu sein, da eben nicht nur der kleine Ventilator alleine abgebrochen war, sondern auch der gerippte Aluminiumblock der normalerweise fest auf dem eigentlichen Chip sitzt. Ich habe dann versucht, diesen Block und den Lüfter wieder dort aufzuclipsen, das ging aber nicht, weil diese ganzen Plastikteile, die das normalerweise wie ein Bügel festhalten, abgebrochen waren. Was tun? Man kann ja sicher kein Loch in den Chip oder die Grundplatte bohren, um dann diese Teile mit einem Schräubchen darauf fest zu machen. Nach langem Überlegen kam mir die Idee, ob man diese Sachen nicht einfach mit einigen Gummiringen an der Plastikkante der Chiphalterung festzurren könnte. Gesagt - getan. Das hielt wirklich, wenngleich es sicher keine professionelle Lösung ist. Dann habe ich es gewagt, den total verzogenen Kasten einzuschalten und nichts gutes erwartet. Doch er lief! Ich hatte schon befürchtet, dass die Festplatte bei diesem kräftigen Rumms gestorben sei, aber alles funktioniert noch. Natürlich ist der alte Fehler immer noch da, der vorher schon vorhanden war und als Kayla spät nachmittags wieder zurück kehrte, meinte sie, dass man das nur weg bekäme, wenn man Windows neu installieren würde. Da er aber noch notdürftig läuft, schiebe ich das zunächst mal vor mir her. Ein weiteres Ergebnis dieses Sturzes ist aber, dass der seitliche Deckel jetzt nicht mehr auf den Computer passt, weil das Grundgehäuse so extrem verzogen ist. So kann ich den Computer nur noch im einseitig offenen Zustand betreiben. Was den anderen Fehler betrifft, der immer noch da ist, so wird das vielleicht wieder irgendwie mit installierter Billigsoftware zusammenhängen, die das mal ausgelöst hat. Der Inhaber des kleinen Computerladens in Stuttgart hat mir mal erzählt, dass Windows eigentlich ein Betriebssystem sei, welches nur für eine begrenzte Anzahl von gleichzeitig installierten Programmen tauglich sei. Wer nun aber immer fleißig weitere Programme sammelt und installiert, wird an eine Grenze kommen, bzw. diese überschreiten und dann läuft der ganze Kasten nicht mehr richtig. Diese Grenze sei von Rechner zu Rechner zwar unterschiedlich, aber dieses Verhalten wäre ein genereller Konstruktionsfehler von Windows. Er meinte, die durchschnittliche Grenze liege oft ungefähr bei 25 Programmen, was also bedeuten würde, dass man auf einem Windows - PC nie mehr als 25 Programme installieren sollte, um auf der sicheren Seite zu bleiben. Nun habe ich keine wirkliche Ahnung, aber der Inhaber hatte das damals so erklärt, dass wenn man bei Windows Programme installiert, diese Programme ihre Einträge in diesen Registrierungsgeschichten und in sonstigen Datenbeständen fest hinterlegen und zwar dauerhaft, auch dann, wenn man dieses Programm gar nicht aktuell benutzt. Das führt dann dazu, dass dort zigtausende Einträge und Einstellungen zu allen Programmen immer mit ins aktive System geladen werden, auch wenn der Benutzer an diesem Tag vielleicht nur ein einziges von vielleicht 50 Programmen benutzt. Diese im aktuellen Moment sinnlosen Einträge verstopfen bildlich gesprochen aber das System und behindern die Funktionsfähigkeit von den anderen Programmen, die man gerade wirklich benutzt. Er meinte, bei vernünftigen Betriebssystemen, wobei er u.a. etwa Linux andeutete, würden immer nur die Einstellungsregistrierungen geladen, die von den jeweils aktuell genutzten Programmen auch gebraucht würden und alle anderen nicht. Und wenn man dann ein Programm beendet, dann würden alle nicht mehr benötigten Registrierungseinträge, die nur speziell für dieses Programm da waren, auch wieder aus den Speichern und dem Computerchip entladen, also gelöscht und erst dann wieder geladen, wenn man wirklich das Programm benutzt. Dadurch kämen sich keine Einträge in die Quere und kein inaktives Programm könnte so andere aktive Programme behindern oder sonst wie stören. Er meinte dann noch lachend, wenn damals wirkliche Computerfachleute weltweit das Sagen gehabt hätten, dann hätte sich Windows niemals verbreiten können, eben wegen dieser Mängel, die eigentlich schon gegen die einfachsten Grundregeln der „Computerkunst" verstoßen würden. Nun habe ich, wie gesagt, keine wirkliche Ahnung und will nur einen funktionierenden Computer, egal ob mit oder ohne die Beachtung von goldenen Grundregeln.
Auch noch am Rande mit dem Computer zu tun hat der folgende Punkt. Es geht aber um meine Digitalkamera. Schon öfters hatte ich Ihnen von dem eigentlich weniger tragischen Problem berichtet, dass die Kamera, besonders bei relativ dunklen Lichtverhältnissen, dazu neigt, immer wieder mal ein Foto nur als Schwarzweiß - Bild zu speichern. So dachte ich mir jüngst, dass ich mir noch mal die karge Bedienungsanleitung hernehme und alles noch mal Schritt für Schritt durchgehe, vielleicht hatte ich doch noch einen Punkt übersehen oder gewinne so neue Erkenntnisse. Da die Kamera einfach ist und nur wenige Einstellmöglichkeiten bietet, gibt es auch nicht viel zu beschreiben, aber eigentlich auch nicht viel, was man falsch machen kann. Schon seit längerem war mir unten ein leicht versenkt liegender kleiner, weißer Schiebeschalter aufgefallen. Der ist so klein, dass man ihn nur mit einem Draht oder einem Schreibstift umlegen kann, von Hand ist das ohne Hilfsmittel gar nicht möglich. Nun habe ich die Bedienungsanleitung auf allen Seiten wie ein Spürhund auf den Kopf gestellt und sogar noch mit der Lupe gelesen, um alle klein gedruckten Stellen auch noch richtig mitzubekommen, aber dieser winzige und sehr unauffällige Geheimschalter wird überhaupt nicht erwähnt. Nun gerät man ja ins Grübeln über die Frage, ob man es mal riskieren soll diesen Winzigschalter mal umzulegen. Mit der Lupe erkannte ich, dass in der Stellung, in der er sich von Hause aus befand, ein Symbol ist, welches wie eine Fotokamera aussieht, während auf der gegenüberliegenden Seite ein Symbol ist, welches wie so eine alte Filmkamera mit 2 dicken Filmspulen obendrauf aussieht. Was soll das?, dachte ich mir, es ist ja wohl eine Foto- und keine Filmkamera. Wenn man so etwas einmal entdeckt hat, dann juckt es einen in den Fingern und hat man dann noch die Hoffnung im Nacken, dass damit vielleicht der Schwarzweiß - Fehler aus der Welt geschafft wird, dann kann man gar nicht anders, also habe ich diesen winzigen Schiebeschalter mal mit einem Kugelschreiber auf dieses Filmkamerasymbol geschoben und die Kamera dann erneut eingeschaltet. Im Display erschien nun oben links immer in weiß - transparenter Schrift relativ groß der Schriftzug mit den 3 Buchstaben AVI und in gelb blinkte in der Mitte ein englischer Text, bei dem ich etwas mit 45 Seconds also wohl etwas mit 45 Sekunden entnehmen konnte. Ob sich die Kamera nach 45 Sekunden selbst zerlegt?, dachte ich erheitert. Kayla kam dann gerade des Weges und die kann ja, im Gegensatz zu mir, auch einigermaßen englisch. Die las dann diesen Text und sagte, dort stünde, dass man nun bis zu 45 Sekunden als AVI - Film aufzeichnen könne und zum Starten oder Anhalten der Aufnahme den Auslöserknopf drücken soll. Also doch Filmkamera! So haben wir das ausprobiert und damit einen gerade draußen vorbeifahrenden LKW gefilmt, der aufs Fabrikgelände fuhr, wohl wegen dieser Regenwasserbehälterfirma und ihrem Umzug. Das klappte wirklich und nach der angegebenen Zeit stoppte die Aufnahme automatisch mit einer englischen Fehlermeldung, das der Speicher wohl voll wäre. Jetzt weiß ich auch, was mit AVI gemeint ist, denn diese digitalen Filmchen, die dabei entstehen, bezeichnen sich als AVI - Format. Dieses LKW - Filmchen ließ sich dann auf unseren Computer übertragen und in der Kamera wieder löschen, so dass man dort wieder Platz für ein weiteres Filmchen oder für neue Fotos hatte. So weit so schön, aber jetzt kommt der Hammer und zwar in negativer Hinsicht. Danach schaltete ich diesen Winzigschalter wieder auf das Kamerasymbol, da wir die Kamera ja eben als Kamera und nicht als Videoding benutzen wollen. Nur jetzt funktioniert sie als Kamera gar nicht mehr! Ich kann zwar noch auf Motive draufhalten, die werden auch wie gehabt im Display abgebildet, nur wenn ich dann den Auslöser drücke, passiert rein gar nichts mehr. Stelle ich den besagten Schalter wieder auf diese AVI - Funktion, dann klappt die noch, aber das Fotografieren, worum es uns eigentlich geht, ist nicht mehr hinzubekommen. Der Frust ist groß. Vielleicht wussten die Hersteller das und haben deswegen diesen Knopf vorsichtshalber in der Bedienungsanleitung erst gar nicht erwähnt, aber dann hätten sie den blöden Schalter doch lieber gleich ganz weglassen sollen. Das ärgert einen alles um so mehr, weil nur wenige Tage zuvor hatten wir noch etliche Fotos mit der Kamera gemacht, die teils schon außergewöhnlich gut gelungen waren. Dafür geht nun fotomäßig gar nichts mehr. Fast schon im Widerspruch zur sonst üblichen Fehlererscheinung war einige Tage zuvor sogar eine Nachtaufnahme draußen im Freien bei einer Fahrt nach Stuttgart sehr gut gelungen, fast schon künstlerisch wertvoll, könnte man sagen, weil durch die automatische Blendenverzögerung bei Dunkelheit die Belichtungszeit so lange dauerte, dass vorbeifahrende Autos nur noch als leuchtende Streifen ihrer Lichter auf dem Bild festgehalten wurden und das in Farbe, obwohl es dunkel war. Das Foto schoss ich von der leichten Erhöhung beim Unteraichener Hügel in Leinfelden - Echterdingen vor der Esso - Autobahntankstelle beim Kreuz Stuttgart - Degerloch, wo der A 8 - Doppelabzweig nach Stuttgart mit der Aufspaltung zur Innenstadt oder in die südlichen Außenbereiche sowie weiter auf der A 8 in Richtung München folgt. Ich hätte erwartet, dass es ohnehin wegen der Dunkelheit nur in schwarzweiß gespeichert würde, aber nein, das klappte gut. Dafür läuft jetzt gar nichts mehr. Ich weiß noch nicht, wie wir weiter vorgehen, ob ich die Kamera mal in den Laden bringe, wo wir sie seinerzeit kauften, denn eigentlich dürfte ja noch Garantie gelten, die ja bei Neuware wohl mindestens 2 Jahre dauert und der Kauf ist ja höchstens dreiviertel Jahr her.
Ich habe Ihnen trotz dieser Mistsache noch einige Fotos beigefügt, die wir halt kurz vor dem Fehler noch machten, u.a. auch das besagte Tankstellen - Nachtfoto unter dem Titel autobahntankstelle. Hinter einer Wolke erkennt man mit etwas Mühe sogar noch den Mond etwas, der ziemlich in Bildmitte oben in der Nacht fast schon etwas unheimlich blinzelte. Aber leider kam er nicht so ganz durch, sondern war immer von vorbeiziehenden Wolkenfeldern verdeckt.
Autobahntankstelle: ein außergewöhnlich gut gelungenes Nachtfoto mit Mondscheinansatz
Weiterhin ein Bild aus einer weiteren Fabrikhalle, in die wir uns bis dato noch nicht getraut hatten, weil sie noch so sauber und gut verschlossen aussah, so als ob dort noch regelmäßig jemand nach dem rechten sieht. Damit Sie mich nicht falsch verstehen, wir sind dort keineswegs durch Aufbrechen der Türen eingedrungen, das würden wir nicht machen, aber bislang hatten wir es mal an einer Haupttüre unten versucht und die war gut verschlossen. Nun letzte Woche habe ich an der Rückseite dieser besseren Halle eine Art Klappe entdeckt, die offen ist und durch die man das Gebäude betreten kann. So sind wir also doch noch in den „Genuss" gekommen, auch diese Halle zu begehen. Darin befinden sich zahlreiche Stockwerke, die aber größtenteils nicht aus Betondecken, sondern aus solchen Eisengitter- Konstruktionen bestehen. Das sieht fast schon filigran aus und über zig Zwischentreppen kann man sich von einer Ebene zur nächsten empor schrauben, das ist schon interessant. Diese Gitteretagen sehen Sie auf dem Bild fabrik-innen360.
Fabrik-innen360: eine Halle mit etlichen Zwischenetagen aus Gitterrosten
Von diesen Zwischenböden hatte man dann in einem Raum einen schönen Blick auf unten im Nachbarraum befindlichen riesigen Motoren oder was das für Maschinen sind, von denen ich Ihnen später einmal einige Fotos nachreichen werde. So schön diese riesigen Motoren waren, leider war nach obigem Foto mal wieder der Akku der Kamera leer, so dass wir alleine schon wegen einiger Fotos diesen gleichen Erkundungsgang demnächst noch mal wiederholen müssen. Natürlich sehen wir das nicht als Last oder Grund sich zu ärgern, da wir immer wieder sehr gerne durch die alte Fabrik streifen. Selbst an Stellen, wo man schon mehrmals war, entdeckt man dabei immer wieder etwas neues, was man bei den vorherigen Begehungen übersehen hat. Um alles gleich auf Anhieb im Blickfeld zu haben, ist die Anlage einfach viel zu groß und die endlose Vielzahl der Eindrücke lässt dann in der Masse so manches schöne Detail untergehen. Als wir wieder im Erdgeschoss dieser Halle angekommen waren, entdeckten wir dort in einem Seitentrakt etwas ganz anderes, nämlich einen überdimensionalen, rostigen Heizkessel, wie ich ihn in dieser Dimension noch nie im Leben gesehen hatte. An dem Ding hat man offensichtlich schon mal versucht, mit der Demontage zu beginnen, denn etliche Rohrstutzen liegen abgetrennt daneben auf dem Boden. Um halbwegs eine Vorstellung von der Größe dieses Heizkessels zu vermitteln, wenn man als Mensch aufrecht daneben steht, ist man noch deutlich kleiner, als ein Viertel der Höhe des Kessels. Ich schätze seine Höhe auf 15 bis 20 m, also auch seinen Durchmesser. Seine Länge dürfte irgendwo bei 60 m liegen. Insgesamt muss man sagen, war es in dieser Halle aber so sauber, dass man den Eindruck hatte, dass dort gelegentlich sogar noch geputzt wird. Es war zwar nicht so, dass man hätte vom Boden essen können, das wäre sicherlich übertrieben, aber es war auch kein Dreck von zig Monaten, geschweige denn von Jahren dort, wie in den meisten anderen Hallen. Mein Eindruck war schon so, dass ich vermute, dass dort mindestens einmal im halben Jahr gefegt wird. Wissen Sie, wenn man die anderen Hallen hier gesehen hat, dann springt einem so was direkt ins Auge. Ein schon nahezu belustigendes Detail habe ich in einer Ecke dieser Halle auch noch entdeckt. Man könnte sagen, wir haben dort offensichtlich eine Fabrik für Computer-Cursor entdeckt. Sie wissen doch diese Pfeile, die man beim Bewegen der Computermaus über den Bildschirm treibt. Na ja, das ist natürlich Unsinn oder besser gesagt eine zufällige Begegnung der Vergangenheit mit der Neuzeit, jedenfalls stand dort auf einem alten Werktisch in einer Ecke eine große Stahl-Tragekiste mit rostigen Pfeilspitzen drin, die fast genauso aussehen, wie diese Cursor-Pfeile vom Computer, nur halt rostig und nicht weiß, wie am Computer. Diese Pfeile waren jeweils ungefähr 10 cm lang. Wozu diese Dinger dienen sollten weiß ich nicht, ich vermute, irgendwelche Zierteile, vielleicht als Abschlussenden von Eisenzäunen oder so was.
Dann habe ich zusätzlich noch das Ergebnis eines Experiments oder man könnte auch sagen einer kleinen Spielerei beigefügt. Kayla hatte sich neulich irgendwo im Internet ein kleines Programm herunter geladen, mit dem man selbst mit einer ganz einfachen Digitalkamera Panorama-Fotos anfertigen kann, sogar bis 360° Rundumsichten, wenn man will. Dazu benötigt man allerdings eigentlich ein gutes Stativ mit einer Gradzahleinteilung am Schwenkmechanismus und man soll dann dort anhand von Markierpunkten in der Landschaft ablesen, welchen Gradbereich man mit einer Aufnahme abdeckt und dann auf diesem Stativ anhand der ermittelten Gradzahl immer die Kamera so verdrehen, dass eine ganz geringfügige Überlappung der einzelnen Bild-Bereiche entsteht, ohne dabei die waagerechte Lage zu verändern. Zuhause am Computer kann man dann mit dem besagten kleinen Programm die so entstandenen Einzelbilder exakt aneinanderfügen, bis dass halt das gewünschte Panoramabild entsteht. Wie Sie sicher wissen, verfügt die Umgebung von Karlsruhe über mehrere Rheinhäfen, die zwar genau betrachtet allesamt in Vor- oder Nebenorten von Karlsruhe liegen, wie beispielsweise in Knielingen, Leopoldshafen oder so. Da wir dort noch nie waren und weil es am Rhein immer interessant ist, sind wir vorletzten Sonntag dort mal hingefahren. Im Hinterkopf hatten wir noch das zuvor erwähnte Panoramaprogramm, leider fehlte uns das Stativ, so etwas haben wir nicht. Was mich aber nicht davon abhalten konnte, es mal einfach aus dem Stand heraus zu probieren. Dazu habe ich zuerst in einem Versuch ermittelt, welchen Bereich eine einzelne Kameraaufnahme ungefähr abdeckt. Als linke Bildmarke wählte ich dazu den großen Kieshaufen, den Sie auf dem Foto ka-rheinhafen2 links sehen. Dort befindet sich eine Kiesgrube direkt am Rhein, deren Baggermaschinen mittels Auslegern sogar ein Stück bis in den Rhein ragen.
Ka-Rheinhafen2: ein aus mehreren Einzelaufnahmen automatisch mit einem kleinen Spezial-Programm gefertigtes Panoramabild mit „Kurven- und Inseleffekt"
Dann jeweils wo der Erfassungsbereich der Kamera rechts endete, hat Kayla auf meine Anweisung einen dicken Stein hochkant in ungefähr 100 m Entfernung vor mir auf dem Erdboden gelegt. Dieses Spiel haben wir dann noch ein paar mal wiederholt und ich habe mich dann mitsamt Kamera nach jedem Einzelfoto immer soweit um meine eigene Körperachse gedreht, bis dass der besagte Stein so gerade im linken Bildrand des Suchers noch erkennbar wurde; vorher, bei seiner Auslegung, war er ja noch am rechten Bildrand. Somit bildete ich praktisch die waagerechte Drehbarkeit eines Stativs mit meinem Körper nach, während die Steine sozusagen unsere primitive Skala mit der Gradeinteilung waren. Natürlich schafft man es als Mensch nicht, die Kamera bei dieser Drehung in Stufen 100 %ig waagerecht zu halten. Das ist aber kein Problem, denn wenn die Unterschiede in der waagerechten Ebene nicht zu groß sind, kann man sie später beim Zusammenfügen der Einzelbilder mit dem Programm in einem gewissen Bereich ausgleichen, da die Einzelbilder nicht nur einfach horizontal nebeneinander gefügt werden können, sondern auch um bis zu 15 % in ihrer Höhe solange verschoben werden können, bis es einen stufenlosen Übergang ergibt. Liegen die Abweichungen deutlich über 15 % klappt das aber nicht mehr, weil man dann oben oder unten schwarze Streifen in dem so verschobenen Teilbild erhält. Ist ja auch logisch, denn wenn man das zu sehr verschieben muss, dann fehlt bei einem Teilbild ja entweder oben oder unten der Bildinhalt, weil das Aufnahmeformat der Kamera selbst ja immer gleich bleibt. Man muss auch höllisch aufpassen, dass man zwischen dem Abknipsen der Einzelbilder nicht aus Versehen die Zoomfunktion verstellt, denn dann stimmt nachher gar nichts mehr, weil ja der einzelne Bildausschnitt dann überhaupt nicht mehr mit der Größe der vorherigen Ausschnitte übereinstimmt. Jedenfalls wie beschrieben haben wir das gemacht und so konnte ich aus 4 Einzelfotos dieses, wie ich finde, doch recht ansehnliche Panorama des Rheinhafens2 anfertigen. Ich finde, dass man auf dem Panoramabild nicht mehr ausmachen kann, wo die Übergänge der einzelnen Fotos sind. Diese Übergänge werden nach dem manuellen Zusammenfügen am Bildschirm von dem Programm automatisch angeglichen und es hat mich schon erstaunt, wie gut das klappt. Natürlich sind auch diesem Programm dabei Grenzen gesetzt. Wenn die Helligkeitsunterschiede zu groß sind, dann klappt es nicht mehr, aber da hier ja alle 4 Einzelaufnahmen am gleichen Tag zur gleichen Stunde, man kann sagen, innerhalb von 5 Minuten gemacht wurden, waren da ohnehin nur geringe Unterschiede, die vor allem durch den anderen Lichteinfall nach der Verdrehung des Standpunktes bedingt waren und diese geringen Unterschiede wurden gut ausgeglichen. Das einzige was denjenigen, der echt dabei war, ein wenig irritiert ist, dass es auf dem Panoramafoto ein wenig wirkt, als flösse der Rhein hier in einer engen Kurve oder einem Bogen um eine mittlere Insel auf der sich diese Ladekräne befinden. In Wirklichkeit geht das dort einigermaßen gerade weiter, also ohne Biegung. Das heißt eine kleine Biegung ist dort schon im Rhein, aber sie ist bei weitem nicht so sehr gebogen, wie das auf dem Panoramafoto wirkt. Alles in allem trotzdem ein schönes Programm, was Kayla da entdeckt hat und welches noch nicht mal etwas gekostet hat. Natürlich ist das nichts, was man häufig braucht, aber so als kleine Spielerei für zwischendurch mal ganz nett.
Doch jetzt zu etwas ganz anderem. Kaufen Sie sich niemals schwarze Möbel! Sie kommen aus dem Staubwischen und Putzen nicht mehr heraus. Alles ist Geschmackssache und wir wären nie im Leben auf die Idee gekommen, normale Möbel fürs Wohnzimmer oder so in schwarz zu kaufen, aber bei Büromöbeln kann man ja mal eine Ausnahme machen, wenn man sie sehr billig kriegt. Wissen Sie, hier haben wir ja Platz genug und es wirkt irgendwie blöd, wenn einige Zimmer total leer stehen. Jetzt wo inzwischen alle normalen Räume im Erdgeschoss und im ersten Stock renoviert sind, kam uns die Idee, einen mittelkleinen Raum im Erdgeschoss, der bislang noch ungenutzt war, zu unserem Computerraum zu machen. So erhält er eine sinnvolle Funktion und das Computerzeugs fliegt nicht mehr im Wohnzimmer oder sonst wo herum, hat also seinen festen Platz, wo man alles, was damit irgendwie zu tun hat, unterbringen kann und dann bei Bedarf auch leichter wieder findet. So mussten dafür natürlich auch einige gesonderte Möbelstücke her, die natürlich am besten nichts oder wenigstens nicht viel kosten durften. Vor längerem erzählte ich Ihnen von einem Gebrauchtteilemarkt in Stuttgart, der gebrauchte Haushaltsgeräte, Möbel und sonstiges Zeugs vorhält, welches teils aus Sperrgutabfuhren und aus Spenden von Privatleuten stammt. Diese Teile werden dann von ABM - Kräften etwas aufgearbeitet und für kleines Geld verkauft. Möglicherweise gibt es einen vergleichbaren Laden auch in Karlsruhe, ich weiß es nicht, aber in Stuttgart den kannten wir ja und so sind wir dorthin gefahren, auch wenn der Weg etwas länger ist. Ohne Ansprüche ist man natürlich offen für so ziemlich alles, wenn es nur preiswert ist und seine Funktion erfüllt. So stießen wir in dem Markt auf einen ganzen kompletten Satz von Büromöbeln fürs kleine Büro, bestehend aus Computertisch mit ausziehbarem, rollengelagerten Tastaturfach, mehreren Schubladen, Ablagefach, ausziehbarem, rollengelagerten Mausfach, klappbarer Schreibplatte; einem fahrbaren Druckertisch mit 3 Ablageplatten und Vorratsfach für Papier; einem 1,8 m hohen Regalschrank für weiteres Zubehör wie Computerbücher und Aktenordner; einem kleinen Rollcontainer mit 3 Schubladen für Schreibkram oder sonstiges sowie einem zum ganzen Zeugs passenden Chefsessel mit bequemer Lehne, natürlich höhen- und neigungsverstellbar. Alles in sehr gut erhaltenem Zustand, fast wie neu sah es aus, nur wo früher immer der Monitor gestanden war, sah man einige Kratzer in der Tischplatte und vielleicht 2 oder 3 kleine Kerben im Schreibbereich und dann zum Spottpreis von insgesamt 35 Euro. Jetzt kommt der Haken, alles in schwarz beschichtetem Holzfurnier. Aber zu dem Preis und dann in dem weitgehend exzellenten Zustand spielte die Farbe nun wirklich keine Rolle mehr, selbst wenn es violett gewesen wäre, hätte man da zugreifen müssen. Mit anderen Worten, wir haben dieses Büro - Komplettmöbelset gekauft und konnten den Preis sogar noch auf 25 Euro herunter handeln, weil dieses Büroensemble, laut dem Beschäftigten dort, schon seit fast 2 Jahren auf einen Käufer wartet. Dann wurde mein Umzugsbekannter aus Stuttgart wieder in Anspruch genommen, alle Möbelteile fanden problemlos bei einer einzelnen Fahrt in dessen Ford - Transitbus Platz und so den Weg zu uns nach Hause. Nun haben wir die Sachen seit vielleicht anderthalb Wochen dort in besagtem Raum stehen und es sieht richtig chic, ja fast schon wie ein professionelles Büro aus. Aber was wir jetzt in der kurzen Zeit schon mit großen Augen feststellen mussten, diese schwarzen Möbel ziehen den Staub ja magisch an. Vielmehr wird es daran liegen, dass man jedes Stäubchen sofort sehr auffällig sieht. Aber es ist furchtbar. Sie können diese Sachen heute eine Stunde lang mit dem feuchten Lederwischtuch reinigen und die sehen dann wirklich toll aus, aber spätestens nach nur 3 Tagen sehen Sie darauf schon wieder soviel Staub, dass ein Außenstehender fragen würde, welches schmuddelige Ferkel denn in diesem Raum haust. Es ist einfach grässlich und im gleichen Raum haben wir noch einen braunen kleinen Aktenschrank stehen, den wir, ich muss es zugeben, aus dem alten, teils zerstörten Büro der Fabrik „entführt" haben, wo er nur im Laufe der Zeit total verkommen wäre. Der braune holzgemaserte Aktenschrank sieht selbst nach 2 Wochen ohne Reinigung noch immer frisch und gepflegt aus, aber hier diese schwarzen Sachen zwingen einen dazu, spätestens jeden zweiten Tag daran feucht Staub zu wischen. Also ich sage Ihnen, wenn ein Möbelhändler so etwas neu verkauft, dann müsste er gleich eine ABM - Kraft kostenlos dazu vermitteln, die die Dinger immer regelmäßig sauber macht. Aber ansonsten sind die Sachen schön und für 25 Euro geradezu geschenkt.
Kurz noch etwas zur Regenwasserbehälterfirma, die ihren Umzug von Böblingen hierher inzwischen begonnen hat. In den letzten Tagen kamen zuweilen bei Tag und Nacht schwere LKW hier vorbeigezittert, die müssen nämlich mit den großen Gefährten in dem Abzweig zur Fabrik höllisch aufpassen, dass die bei der Einfahrt nicht das ehemalige Pförtnerhäuschen niederwalzen. Die Fabrikanlage hat zwar noch eine breitere Einfahrt ganz von der Rückseite des Areals, das ist von hier rund 1 km entfernt westlich, aber diese breite Einfahrt kann keiner mehr nutzen, weil die Anbindung an öffentliche Straßen von dort aus weitgehend zugewachsen ist. Dort muss früher mal eine breitere Straße an der Bahnlinie vorbei existiert haben, aber die hat sich die Natur im Laufe der Jahrzehnte nahezu komplett zurück geholt. Daran erkennt man wieder einmal sehr schön, welche Macht die Natur doch hat. So kriechen die LKW notgedrungen behutsam hier vorbei und manchmal dröhnt das ganz schön, dass man glauben möchte, dass das Glas aus den Fenstern fällt. Einer hatte letzten Dienstag nachts schon den Betonsockel vom Tor kräftig geschrammt, weil dort keine vernünftige Beleuchtung ist und der LKW direkt hinter der Einfahrt auf dem Fabrikgelände kräftig nach rechts einschlagen muss, um zwischen den vorderen Hallen durch zu kommen, bis er weiter hinten auf das weiträumigere und freiere Areal gelangt, wo diese von denen erworbene Halle steht. Wir waren gerade eingeschlafen, es muss so gegen 1 Uhr morgens gewesen sein, da bebte alles und ein krächzendes Geräusch, gefolgt von deutlichem Fluchen des LKW-Fahrers schallte hier durch die finstere Nacht. Aber dieser ganze Verkehr hier vorbei ist ja nur vorübergehend. Vor wenigen Tagen trafen auch hinten an den Siedlungshäusern mehrere Tieflader ein, die diverse große Baumaschinen brachten. Die haben danach mit dem Abholzen des kleinen Waldhains begonnen, durch den die zukünftig eigene Einfahrt zu deren Halle führen soll. Ich habe selbst mit einem Bauingenieur von der beauftragten Baufirma gesprochen und der war zuversichtlich, dass die neue Zufahrtsstraße zu deren Halle bereits in spätestens 2 Wochen so weit fertig ist, dass sie schon befahren werden kann und ab diesem Zeitpunkt herrscht bei uns am Haus wieder die altbekannte Ruhe. Danach folgen dann noch einige Wochen Verfeinerungsarbeiten, wie Bürgersteige anlegen und sogar einen Firmenparkplatz sowie Straßenlampen werden in dem neuen Zufahrtsbereich noch errichtet. Weniger Freude werden sicherlich die eigentlichen Hauptbewohner dieser Siedlung haben, weil ab dann ja restlos sämtlicher Verkehr zu und von der Regenwasserbehälterfirma bei denen vorbei läuft. Wir sind dann hier sozusagen der letzte Zipfel von der Siedlung, der sich noch die Ruhe rüber gerettet hat. Allerdings glaube ich nicht, dass dort so extrem viel Verkehr entstehen wird, dass man da wirklich von Unruhe sprechen müsste. Natürlich solange die ganzen Bauarbeiten und Einrichtungsarbeiten der Fabrik noch laufen, wird sicherlich mehr Betrieb sein, aber wenn diese Fabrik dann irgendwann mal im Alltagstrott läuft, dann werden wohl morgens die maximal 15 Angestellten dorthin fahren, abends wieder zurück und dann halt noch der Lieferverkehr. Ich schätze, dass es im Durchschnitt kaum mehr als 10 Autos pro Stunde werden, die dann dort vorbei düsen. Bei uns wird es zwar auch ein wenig unruhiger, als bislang, einerseits weil von diesen Aktivitäten auch ein wenig bis zu uns rüber schallt, aber sehr wenig, und andererseits, weil natürlich der gesamte Verkehr zu den Mühlenbetrieben, wo dieser Computerfritze Einzug hält, hier bei uns vorne an der kleinen Straße vorbei muss. Aber das sind vielleicht 10 Autofahrten pro Tag. Sie werden sicher über eine solche Anzahl lachen, da sie in der heutigen Zeit nicht der Erwähnung bedarf, aber im Vergleich zum bisherigen Zustand mit 0 Autos pro Tag sind auch 10 Autos pro Tag schon viel. Ich will mich damit aber keineswegs beklagen, das ist mehr eine rein statistische Betrachtung.
Noch eine völlig andere Sache, die mir ehrlich gesagt ein wenig Kopfschmerzen bereitet. Wie Sie wissen, hatte Kayla früher zeitweise in Stuttgart bei einer Im- und Exportfirma für Auto-Ersatzteile und ähnliches Zeug als Dolmetscherin gearbeitet, für deren Korrespondenz mit Thailand. Schon bevor wir hier nach Walzbachtal umzogen, hatte sie ja, bis auf sehr gelegentliche Ausnahmen, nicht mehr für die gearbeitet, weil deren Geschäfte mit Thailand auf ein sehr geringes Maß zurückgefallen waren, welches die fest beschäftigten Leute der Firma dann bewältigt bekamen. Nun meldete sich eine ehemalige Kollegin von Kayla, dass ihr Chef gerne mal mit Kayla sprechen würde, da man sie gerne wieder als Mitarbeiterin gewinnen möchte. Nun hat Kayla gleich gesagt, dass sie daran eher kein Interesse hat, denn jetzt, wo wir immerhin in rund 70 km Entfernung zu Stuttgart wohnen, hätte sie keine Lust dazu, mehrmals pro Woche umständlich nach Stuttgart zu fahren. Trotzdem hat sie sich dann aber dazu überreden lassen, wenigstens einmal mit ihrem ex-Chef zu sprechen. Das hat sie dann auch getan. Nun kommen die mit einem ganz außergewöhnlichen, ja fast schon verrückten Anliegen. Die haben einen dicken Auftrag aus Thailand am Haken, wie man so sagt, nur das ist alles noch viel komplizierter. Die Thais wollen über diese Firma jetzt nicht nur Unmengen Ersatzteile für Mercedes - Autos liefern lassen, sondern auch viele Teile für irgendwelche amerikanischen Autos. Um diese Teile von den amerikanischen Autofabriken zu bekommen, gibt es aber in einiger Zeit eine mehrwöchige Konferenz oder Verhandlungsgeschichte, die in San Francisco stattfindet, also in den USA. Da man dazu Dolmetscher benötigt, die sowohl Thai, englisch/amerikanisch und deutsch sprechen, da die Thailänder auch ihre Vertreter nach San Francisco senden, ist denen gleich Kayla als ideale Übersetzungskraft eingefallen, die dann zusammen mit dem Chef, der anderen früheren Kollegin und noch 2 weiteren Leuten der Firma zusammen nach San Francisco reisen soll, um an dieser mehrwöchigen Geschichte mitzuwirken. Der Chef hat mit lukrativen Angeboten gewunken, die es Kayla sehr schmackhaft machen sollen. Selbstverständlich wird man alle Reise- und Unterkunftskosten dort in voller Höhe übernehmen und bietet Kayla für jeden Arbeitstag in San Francisco, eine Vergütung von sage und schreibe 2.500 Euro an. Sie lesen richtig, für jeden Tag, nicht etwa für die ganze Geschichte oder einen Monat. Man geht davon aus, dass die Verhandlungen rund 2 Wochen andauern, wovon 11 Tage Arbeitstage sind und 3 Tage Freizeit. Würden also die 11 Tage mit je 2.500 Euro vergütet, dann wären das auf einen Schlag 27.500 Euro, ein Betrag, der einem den Schwindel ins Hirn treibt. Damit aber noch nicht genug. Sollten diese Verhandlungen von Erfolg gekrönt sein, also dazu führen, dass diese Firma künftig auch amerikanische Autoteile an die Thais liefern darf, dann wäre der Bedarf an thailändischer Korrespondenz wieder so hoch, dass man Kayla dann gerne als feste Mitarbeiterin gewinnen möchte. Dafür böte man ihr dann für den Anfang ein festes Monatsgehalt von immerhin 3.200 Euro brutto bei einer durchschnittlichen Arbeitszeit von 30 Stunden die Woche. Sie werden sicher zugeben, dass das bei einer 30 Stunden - Woche eine fürstliche Bezahlung ist. Da Kayla aber trotzdem Bedenken anmeldete, auch wegen dem umständlichen Weg zur Arbeit, hat der Chef gleich selbst den Vorschlag gemacht, dass sie die meiste Arbeit mit hierher nach Hause nehmen könne, denn übersetzen kann die ja auch hier, sie müsste dann nur einmal pro Woche zu einem sogenannten Meeting in die Firma kommen, wahrscheinlich Mittwochs. Der sonstige Austausch der eigentlichen Korrespondenz soll dann über Computer gehen und die Firma will Kayla dann auf ihre Kosten einen T-DSL - Anschluß hier bei uns ins Haus legen lassen, den wir in der Freizeit dann auch privat nutzen dürfen. Natürlich bekäme sie auch noch eine feine moderne Computerausstattung dazu auf Firmenkosten. Sehen Sie, dass ist ja so eine total ungewisse Situation, wo man nicht so recht weiß, was man machen soll. Sicher werden die meisten sagen, bei einem solchen Angebot würde ich nicht lange überlegen und zugreifen, denn so etwas bietet sich nur einmal im Leben, aber man muss auch die möglichen Nachteile darin sehen. Wissen Sie, ich habe ein wenig Angst, dass eine solche berufliche Strapaze, die das zweifellos für Kayla mit sich bringen würde, unser beschauliches Leben hier gefährdet. Da hat man dann jetzt ein schönes Zuhause, wo man wirklich auf einem, zugegebenermaßen sehr geringen Level, alles machen kann, was man will und dabei noch seine Ruhe hat, und dann passiert auf einmal solch ein sicherlich beruflich-finanzieller Erfolg, der einem aber mit ziemlicher Sicherheit dann genau diese beschauliche Ruhe wieder raubt. Es ist bestimmt nicht einfach, da abzuwägen, ob ein Entschluss, das anzunehmen wirklich in seiner Gesamtheit so gut ist, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Andererseits kann man natürlich sagen, man macht das erst einmal und wenn man dann erkennen sollte, dass es einen doch zu sehr beansprucht oder einen zu sehr von dem eigenen Wunschweg abbringt, dann könnte sie ja jederzeit kündigen und das Handtuch werfen. Es ist schwierig. Kayla überlegt auch schon täglich und ist sich selbst noch nicht sicher. Ich werde selbstverständlich ihre Entscheidung respektieren, mache aber keinen Hehl daraus, dass ich persönlich von dieser Angelegenheit nicht allzu viel halte. Wenn ich ehrlich bin, muss ich zugeben, dass mir ein Stein vom Herzen fallen würde, wenn sie aus sich heraus plötzlich sagen würde, dass sie dieses Angebot ausschlägt und nicht mit nach San Francisco fährt und auch nicht für diesen neuen künftigen Job dort antreten wird. Andererseits müsste ich lügen, wenn ich sagen würde, dass man, gerade wo wir jetzt hier das Haus haben, das Geld nicht gut gebrauchen könnte. Sie wissen ja sicher wie das ist, man hat da immer irgendwelche Maßnahmen, die viel Geld verschlingen können, wo man noch dies und das umbauen und verbessern möchte. Trotzdem habe ich nie ein Problem damit gehabt, auch mit wenig Geld aus zu kommen, dann wird eben entsprechend weniger gemacht, billiger gekauft oder mehr improvisiert und dann geht das auch irgendwie. Zudem lebt es sich hier recht preiswert, da ist das Geld unter dem Strich dann wirklich mehr wert, als in Stuttgart.
Nun, in unentschlossener Haltung ende ich für heute. Ihnen wünsche ich alles Gute und ich glaube, bei Ihnen feiert man aktuell noch mehr Fasnet als hier, lassen Sie sich da nicht überrennen vom tollen Treiben,
Ihr
Egbert Lappenkeuler.
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Beitrag 2
Lappenkeuler - Brief / Email „Sorgen mit der Entsorgung" vom 28.02.2007
Zerklüftete Grüße!
Das ist ja alles was und eine Entwicklung beginnt, die mir nicht in allen Punkten gefällt. Teils atemberaubende Wochen liegen hinter uns. Wo fange ich an? Vielleicht zunächst damit:
Kayla hat sich letzte Woche eine eigene neue Digitalkamera gekauft. Da unser Billigding hier noch diese Macken zeigte, von denen ich Ihnen berichtete, mit dem AVI - Filmchen, wonach man nicht mehr zurück in den Fotomodus schalten konnte, hat sich Kayla durch ein günstiges Angebot in einem Fachgeschäft für Unterhaltungselektronik in Karlsruhe verleiten oder überzeugen lassen, eine Markenkamera zu kaufen. Diese Entscheidung finde ich gut. Dort gab es nämlich ein tolles Sonderangebot, eine 7 Megapixel - Digitalkamera von Minolta für 179 Euro. Dazu sogar noch 2 Ersatz - Speicherkarten mit je 512 MB und einen Ersatzakku, den man sich bei größeren Fotoprojekten vorladen kann, um dann nach Entladung des Originalakkus munter weiter knipsen zu können. Diese Kamera hatte noch vor Weihnachten ohne diese zusätzlichen Zubehörteile 320 Euro gekostet. Der Witz ist jedoch, kurz nach dem Kayla diese Kamera gekauft hat, funktionierte meine billige auch wieder, fragen Sie mich aber bitte nicht warum. Da scheint wohl ein Wackelkontakt drin zu sein. Nun ist es sicher kein Malheur, so verfügen wir jetzt über 2 funktionsfähige Kameras und Kayla hat viel auszuprobieren. Natürlich darf ich auch damit knipsen, so ist es nicht. Eine Kuriosität an dieser Kamera ist uns allerdings auch aufgefallen, denn das mitgelieferte Ladegerät für den Kameraakku erzeugt ganz offensichtlich Funkstörungen. Zu Beginn soll man diesen Akku gleich aufladen, da er ab Werk nicht geladen ist. Das haben wir dann gemacht und ich hatte zu dem Zeitpunkt gerade mein uraltes Nordmende - Carmen - Röhrenradio im Hintergrund leise laufen. Kurz nach Einstecken des Ladegerätes hörte man im Radio, dass der Sender von einem hohen Pfeifton überlagert wurde, der zeitweise auch noch in ein zirbelndes Zischen übergeht. Wenn dann der Kameraakku voll geladen ist, schaltet sich das Ladegerät von selbst aus, auch wenn man es eingesteckt und angeschlossen lässt, dass hört man dann auch schon im Radio, denn das Störgeräusch verändert dann kurz zuvor schon seinen Klang, geht von einem Dauerton in einen langsamen Impulston über und wenn die Kamera dann anzeigt, dass der Akku voll sei, vernimmt man aus dem Radio nur noch vielleicht 2 mal pro Minute ein leichtes Zischpfeifen für einen ganz kurzen Impuls. Es hatte zuerst etwas gedauert, bis wir uns im Klaren darüber waren, dass diese Störung eindeutig von dem Ladegerät verursacht wird. Das kann unsere Freude an dieser Kamera aber nicht dämpfen, denn wann ladet man den Akku schon?
Weitaus weniger Freude bereitet mir Kaylas Entscheidung im Zusammenhang mit diesem Dolmetscherjob, von dem ich Ihnen letztes Mal berichtete. Ich schrieb Ihnen ja über das Angebot ihres früheren Chefs, für eine knapp 2-wöchige Konferenz mit nach San Francisco zu reisen, wofür es dann wirklich erhebliche Geldbeträge gibt. Selbstverständlich sind diese Geldberge, so muss man es schon nennen, eine feine Sache, aber wie ich Ihnen schon andeutete, sehe ich darin auch Probleme, dass uns mit solchen Tätigkeiten von Kayla die liebgewordene Ruhe flöten geht. Kayla hat es sich keineswegs leicht gemacht und sehr lange und sehr reiflich überlegt, ist dann aber leider, trotz meines Abratens, zu dem Entschluss gekommen, dieses Angebot in etwas abgeänderter Form anzunehmen. Sie soll ja für die exorbitant gute Bezahlung mit nach San Francisco fliegen und dort sehr wichtige Dolmetschertätigkeiten zwischen den Sprachen Thai, Deutsch und Englisch bewältigen. Des weiteren sollte sie danach zu einem Brutto- Monatslohn von 3.200 Euro als feste Angestellte wieder in die Firma eintreten und ab dann teils hier im Haus und an einem Tag pro Woche in Stuttgart wieder für die als Übersetzerin arbeiten. Den ersten Teil, also die Sache mit San Francisco, hat sie nach reiflicher Überlegung angenommen. Die feste Anstellung hat sie unterdessen noch ausgeschlagen, man bietet ihr aber die Option, es sich noch rund 2 Monate lang überlegen zu können. Das bedeutet nun, dass Kayla schon in den nächsten Tagen nach San Francisco fliegen wird. Geflogen wird ab Frankfurt und die Flugtickets sind von der Firma schon bestellt. Das ist jetzt also fest und unumkehrbar. Was die Höhe der Bezahlung betrifft, ich hatte Ihnen da bereits die umwerfend hohen Eckwerte genannt, da hat die Firma jedoch ehrlichkeitshalber die Werte nach unten korrigiert, das bedeutet, die Bezahlung in der extremen Höhe, von 2.500 Euro pro Arbeitstag, was ja bei 11 Arbeitstagen bei einem Aufenthalt von 14 Tagen nun einmal einen Gesamtbetrag von 27.500 ergäbe, erfolgt nur in dieser Höhe, wenn die Verhandlungen erfolgreich verlaufen. Da hat Kayla dann gleich eine Negativklausel drin entdeckt und zuerst abgelehnt. Danach hat man ihr aber schriftlich zugesichert, dass sie in jedem Fall pro Arbeitstag in San Fransisco 1.500 Euro erhält, auch wenn die Verhandlungen erfolglos ausgehen. Damit kämen dann in jedem Fall bei 11 Arbeitstagen 16.500 Euro zusammen, was ja auch sehr viel Geld ist. Zugleich wird ihr in diesem Vertrag aber auch zugesichert, dass die bislang immer erwähnten 2.500 Euro pro Arbeitstag gezahlt werden, falls die Verhandlungen von Erfolg gekrönt sind. Heute tun die aber alle so, als wäre es gar keine Frage, dass die Verhandlungen von Erfolg gekrönt sein werden. Egal welchen der beiden Beträge man nun betrachtet, muss man eingestehen, dass 2 Wochen keine lange Zeit sind und danach 16.500 oder mit etwas Glück sogar 27.500 Euro mehr auf dem Konto zu haben, wäre eine unbeschreiblich gute Fügung des Schicksals, wann wird einem so was schon geboten? Trotzdem befürchte ich, wenn die jetzt erst wieder einmal ihre Fäden gesponnen haben, dann resultiert daraus auch mehr, also häufigere Einsätze und unsere beschauliche Ruhe wird dann zweifellos darunter leiden. Kayla selbst sieht das als Betroffene wesentlich entspannter und meint, man müsse sie ja schon als schön dumm bezeichnen, wenn sie das nicht annehmen würde. Ich bin dann mal gespannt und hoffe insgeheim, dass nach der San Francisco - Reise auch endgültig Schluss damit ist und keine weiteren Einsätze dieser Art mehr folgen.
Ansonsten, die Regenwasserbehälterfirma und ihr Aufbau- und Umzugsteam leisten ganze Arbeit. Also eine solch schnelle Baustelle sieht man selten. Diesen mehrfach angesprochenen Waldhain im Bereich der zukünftigen Zufahrt der Firma, hat ein Trupp aus vielleicht 10 Leuten innerhalb von knapp 3 Tagen restlos nieder gemacht. Ich hatte vermutet, dass die alleine zur Rodung dieses Hains über 2 Wochen benötigen und dass die nur eine breite Schneise in diesen Waldhain schlagen, so dass die Zufahrtsstraße dadurch passt. Aber nein, die haben den kompletten Waldhain an dieser Stelle platt gemacht und total entfernt. Zuerst gingen ungefähr jeweils 7 Männer mit Kettensägen in breiten Reihen von vorne in den Hain und haben in jeweiligem Sicherheitsabstand zeitgleich die größeren Bäume gefällt. Der Abstand war dabei immer so gewählt, dass die Bäume sich beim Fallen nicht gegenseitig behindern oder auf die Kollegen fallen konnten. Wenn diese Bäume dann lagen, wurden wie in einem Raster die nächsten Bäume auf die gleiche Weise gefällt. Während die vorne, sozusagen an der Front noch fällten, wurden hinten, an den Stellen, wo sie bereits gefällt hatten, zeitgleich die liegenden Baumstämme von schweren Traktoren rausgezogen und am gegenüberliegenden Rand der Siedlungsstraße auf einem kleinen Platz, den man zuvor extra dafür durch Planieren hergerichtet hatte, entlaubt und entastet und zum Abtransport aufgeschichtet. Als dann nur noch dünnere Bäume und Sträucher standen, wurden diese nicht mehr einzeln entfernt, sondern es rückten zeitgleich mehrere Spezialmaschinen an, die vom Boden her beginnend alles wegfrästen was sich ihnen in den Weg stellte, egal ob es nun die Baumstümpfe der bereits gefällten größeren Bäume waren oder die kompletten kleineren Bäume und Sträucher. Als dieses Programm dann durch war, kamen zeitgleich 6 Bagger und 3 Planierraupen und haben flächenweise den ganzen Boden aufgeschoben, so dass alle Baumwurzelreste auf einem riesigen Berg aufgetürmt wurden. Probleme gab es zwischenzeitlich wohl häufiger, weil man immer wieder zwischen den Bäumen auf alte Mauerwerksreste stieß, die dort noch von Fabrikanlagen übrig waren, die bereits im zweiten Weltkrieg zerstört wurden. Einmal brach ein Bagger sogar tief ein, weil sich darunter noch der komplette Keller einer ehemaligen Halle befand. Da aber genug andere Bagger zur Stelle waren, hatten die das Problem schnell gelöst und um ihn herum in Windeseile alles wieder so frei geschaufelt, dass der aus eigener Kraft dort wieder rauskam. Dann rückten etliche LKW mit Erdboden und Schotter an, das Zeug wurde dann in dieser nun entstandenen, tieferliegenden Fläche aufgefüllt und verdichtet, und zwar so lange, bis dieses Areal wieder mit dem Rest der Gegend hier eine einzige niveaugleiche Fläche bildete. Als dieser Trupp dann abzog, folgte am nächsten Tag schon der Trupp der Straßenbaufirma und begann damit mittig in diesem so entstandenen Areal die Zufahrtsstraße zu bauen, die inzwischen schon im Groben fertig ist und bereits befahren werden kann. Auf den nun kahl wirkenden freien Flächen daneben hat die Straßenbaufirma im näheren Bereich um die Halle der Regenwasserbehälterfirma damit begonnen, darauf einen Parkplatz für die Firma anzulegen. Man glaubt es kaum, wie sehr sich eine Landschaft in nur 2 Wochen verändern kann. Wir haben nur noch mit großen Augen da gestanden und gestaunt. Nun sieht man das von unserem Haus aus noch nicht direkt, weil wir ja noch einige 100 m von dieser eigentlichen Siedlung entfernt wohnen, aber wenn man vom Ende unseres Grundstücks oder von der Straße hier vorne rüber in diese Richtung blickt, dann wirkt es schon komisch. Früher blickte man dann auf die Baumgruppe und die Sträucher dieses Waldhains und jetzt ist dort nichts, freie Sicht. Kommt man hingegen von dem kleinen Siedlungsweg, da war man früher gewöhnt, dass der dann zwischen den Bäumen des Waldhains im Stile eines Feldwegs weiterging bis unten zu der Bahnlinie, um dann dort auf einen Weg zu stoßen, der entlang der stillgelegten Bahnlinie wieder im Bogen zurück bis ans Fabrikgelände führt, aber dann halt von der anderen Seite des Areals. Dieser kleine Weg ist jetzt in dem Bereich des Waldhains zu einer schönen modernen Straße ausgebaut worden, die dann im Bogen rüber zum nördlichen Fabrikgelände verschwenkt und dort bis direkt vor diese alte, jetzt renovierte Halle der Behälterfirma führt. Dort wo der Bogen ist, zweigt dann der ursprüngliche Wegesverlauf wieder als Feldweg ab und verläuft dort in der freien Fläche weiter seinem alten, früheren Verlauf nach bis zu der Bahnlinie. Gleich vorne, von dort, wo früher der Waldhain westlich der Siedlung begann, blickt man jetzt aus einiger Distanz auf diese Halle der Regenwasserbehälterfima, wo man vor wenigen Tagen noch nichts außer Bäumen und Sträuchern sah. Das ist schon ein komisches Gefühl, wenn in solch kurzer Zeit sich der Ausblick von der gleichen Stelle so grundlegend ändert. Man glaubt im ersten Moment an einer ganz anderen Stelle auf diesem Planeten zu sein. Ich bin davon überzeugt, wenn in diesem Bereich jetzt jemand wieder hierher käme, der einige Jahre nicht mehr hier war, der würde diese Stelle überhaupt nicht mehr wieder erkennen und fest glauben, woanders zu sein.
Selbstverständlich habe ich Ihnen diesmal auch einige Fotos beigesteuert, die übrigens zum Teil bereits mit Kaylas neuer Kamera gemacht wurden. Die Bildqualität ist eindeutig besser, aber man erkennt das auf den verkleinerten Fotos sicher nicht mehr, weil mir ja keine Wahl bleibt. Ich kann Ihnen per Email keine Fotos in Originalgröße zusenden, dann wäre ein einzelnes Bild 800 KB bis 2,5 MB groß und nur die Übertragung eines Einzelbildes alleine würde sicherlich über 20 Minuten dauern und zu einem Kostengrab, geschweige denn, die Übertragung mehrerer Fotos, die würde dann zu einem tagesfüllenden Programm. Wir unternahmen wieder eine Erkundungswanderung in Gebiete, die von unserem Haus aus zu Fuß mit einem Zeitaufwand von maximal 2 Stunden zu erreichen sind. Vor einiger Zeit sandte ich Ihnen einige Fotos einer verfallenen Villa. Da wir die Gegend um diese Villa noch nicht weiter kennen, sind wir bei besagter Wanderung in diese Richtung gegangen, allerdings etwas südlicher. Als wir schon mehrere kleine Feldwege überquert hatten, folgte wieder einmal ein Waldhain, wie er hier für die Gegend fast schon typisch ist. Dieser war aber etwas größer.
Friedhof: ein Friedhof (?) mitten im Wald, vielleicht eine Gedenkstätte?
Wir dachten uns, dann gehen wir mal kurz in dieses kleine Wäldchen rein und machen uns anschließend auf den Heimweg, weil es andernfalls zu spät wird und auch, weil mir schon die Füße etwas schmerzten. Nach wenigen 100 Metern in dem Wald eröffnete sich eine weite Friedhofswiese inmitten des Waldes. In mehreren Reihen alles gleichartige Grabsteine, die sich bestenfalls dadurch unterschieden, dass manche kerzengerade standen, andere wieder standen ziemlich schräg und einige schienen schon sehr alt und ausgedunkelt zu sein, während andere nicht ganz so alt waren. Ein eigenartiges Bild für einen Friedhof. Ich vermutete eine Art Kriegsgräberstätte dahinter, aber es gab überhaupt keine Hinweistafel oder etwas ähnliches, woraus man hätte entnehmen können, um welche Art von Friedhof es sich handelt. Bei Kriegsgräberstätten und ähnlichen Gedenkfriedhöfen hat man doch in aller Regel auch wenigstens eine schlichte Tafel, die einem Information gibt, aber hier war gar nichts. Das Gelände ist auch nicht umzäunt oder sonst wie befestigt. Eine Wiese mit Reihen von Gräbern drauf, insgesamt schätzungsweise 50 Grabstellen in jeder Reihe und von den Reihen gab es 5 an der Zahl, also rund 250 Gräber insgesamt. Der Rasen zwischen den Grabsteinen machte den Eindruck, dass sich wohl gelegentlich jemand um diese Anlage kümmert. Es war zwar nicht sonderlich gepflegt, aber eben auch nicht ganz ungepflegt. Es gibt zu diesem Waldfriedhof auch keine Straße, nur diesen kleinen Waldweg und der ist für sich genommen schon sehr schwer zu finden und zu erreichen. Mit einem normalen PKW kommt man hier nicht hin, dazu bedarf es schon mindestens eines Geländewagens oder am besten gleich eines Kommunal - Unimogs oder vielleicht eines Traktors. Außerdem legt man doch keine normalen Friedhöfe in einen Wald, weil die Wildtiere dazu neigen, die Grabstätten aufzuwühlen und, so makaber das klingen mag, gar als Speisekammer zu nutzen. Aber aufgewühlt war hier nichts. Deshalb meinte Kayla schon, dass dort gar nicht wirklich Tote liegen, sondern nur die Steine als Gedenkstätte stehen, ohne wirkliche Gräber. Na ich weiß nicht? Nur an 2 von allen Grabsteinen standen Blumengebinde, aber die waren auch schon sicher vor über einem halben Jahr dorthin gestellt worden, weil schon total strohartig vertrocknet. Um sich mehr Klarheit zu verschaffen kamen wir natürlich auf die Idee, die Namen auf den Steinen zu lesen, aber das ging nicht. Auf vielen Steinen stand überhaupt kein Name, nur irgendwelche eigenwilligen Zeichen, manchmal mit einer Nummer dahinter, auf anderen stand zwar ein Name, aber der klang nicht wirklich wie der Name eines echten Menschen. Ich habe mir von diesen mal einige notiert, um vielleicht später mal im Internet zu forschen, ob diese Namen dort irgendwo auftauchen. Also hier stellvertretend nur ein paar dieser Namen: Hermirk Rosboldt, Nestor Buhf, Jaulen Sichel, Hetilan Sibenkeczel, Annamie Zassa, Antonius Sperk, Philipold Wawoso, Gudrun Katzemich. Also das klingt doch alles eigenartig. Nun weiß ich nur zu gut, dass es halt auch seltsame Namen gibt, da brauche ich nur in meinen eigenen Pass zu schauen, aber so weiß ich doch auch, dass solche schrägen Namen immer die Ausnahme sind. Aber wenn man hier nur solche komischen Namen oder halt unbekannte Zeichen findet, ist das doch mehr als eigenartig. Es wird ja niemand einen Spezialfriedhof für Leute mit seltsamen Namen angelegt haben, da hätte ich ja auch noch Anspruch darauf, dort mal beerdigt zu werden. Leider stehen auch keine Jahreszahlen daran, die Rückschlüsse auf den Geburts- oder Todeszeitpunkt der hier Ruhenden zulassen. Ich würde allerdings vom Eindruck der Grabsteine her sagen, dass davon keiner jünger als 40 Jahre ist und manche schätze ich auf älter als 100 Jahre. Na ich werde demnächst mal den Rentner befragen, der müsste es ja eigentlich als Alteingesessener wissen.
Eigentlich wenig spektakulär dürfte das Foto regenwasserfirma1 sein. Wir hatten die Gelegenheit, während der Arbeiten in der Halle für die umziehende Kunststoff - Behälterfabrik dort mal einen Blick reinzuwerfen. Trotzdem finde ich das Foto lustig, weil es auf den ersten Blick wirkt, als würden dem Handwerker die Funken aus den Fingern sprühen, in Wahrheit schweißte der gerade Querstangen an Eisenstützen, was man aber nicht richtig sieht, weil das teils von einer solchen Stütze verdeckt wird.
Regenwasserfirma1: in der alten Halle wird noch kräftig gewerkelt und umgebaut, dass „die Funken sprühen".
Da wird dermaßen gewuselt, dass man als Zuschauer dort nur ein störender Fremdkörper ist, weshalb wir dann gleich wieder rausgegangen sind. Die bauen an 20 Stellen zugleich auf. Während vorne noch Eisenträger für eine zusätzliche Zwischendecke eingezogen werden, ist man in der Mitte am anstreichen, ein Stückchen weiter werden unüberschaubare Massen von Kabelsträngen und Rohren eingezogen und zugleich baut man hinten schon die Maschinen ein, die aber so rein gar nichts mehr mit den alten Maschinen früherer Zeiten zu tun haben, wie man sie noch in den alten Hallen sieht. Es scheint kaum eine Maschine darunter zu sein, die nicht mindestens über einen Computerbildschirm an ihrem seitlichen Blechgehäuse verfügt. Das sind riesenlange Kästen, wo man nachher kaum noch sieht, was die Maschine wirklich macht, während bei den alten Anlagen alles 3 Nummern größer, aber dafür halbwegs freiliegend ist, wo man meist noch nachvollziehen kann, was die Maschine mal machte. Wo wir nun einmal auf dem Gelände waren, haben wir von dort aus dann einen Abstecher in den restlichen nordwestlichen Bereich des Areals gemacht. Dort stehen verstreut auch noch einige Restanlagen und Gebäude, in denen wir bislang noch nie waren. In einer Halle, die äußerlich noch gut erhalten wirkte, hätte man innen allerdings auf dem Erdboden ein Bad nehmen können. Da vermutlich das Dach sehr undicht ist und daher, wie Sie auf dem Foto fabrik-innen427 sehen können, recht hoch Wasser in der Halle steht. In diesem Gemäuer herrschte ein eigenartiger, kräftiger Geruch, der sehr stark an Baldrian erinnert.
Fabrik-innen427: unten steht alles voll Wasser und es roch kräftig nach Baldrian
Ganz am äußersten nordwestlichen Rand des Grundstücks folgt eine ältere, etwas flachere Halle, die schon sämtlicher Fenster und Türen beraubt wurde. Darin fanden wir eine recht eigenwillige Treppenkonstruktion vor, die eher an eine moderne Designstudie, als wie an eine alte Fabrikhalle erinnerte. Wozu das mal dienen sollte, können wir uns nicht erklären, da alle Anlagen und überhaupt alles was aus Metall war, aus dem Gebäude entfernt ist. Da war wohl mal ein eifriger Schrotthändler zu besuch. Da dieses Gebäude recht nah am Rand liegt, ist es für Schrottsammler auch leicht zu erreichen, ohne quasi überhaupt auf das Gelände zu müssen. Das Foto von dort ist leider dermaßen dunkel geworden, dass ich es weg gelassen habe.
An dem Verbindungsweg, der sozusagen von unserem Haus zu den Mühlen führt, allerdings schon sehr nah bei den Mühlen verläuft neben dieser kleinen Verbindungsstraße ein Damm, der mit Bäumen bewachsen ist, weil die kleine Straße dort tiefer liegt, als die daneben befindlichen Felder und Waldstücke. In diesem Damm entdeckte ich eine große Gittertür, die unser Interesse weckte. Die Tür war zu unserem Erstaunen nicht verschlossen, bzw. sie war wohl mal mit einer Kette nebst Vorhängeschloss abgesperrt, aber das hatte schon mal jemand mit viel Gewalt aufgebrochen, denn die zerstörte Kette lag neben dem Gittertor. Sie lag aber dort schon so lange am Boden, dass sie bereits mit Gras teils zugewachsen war. Somit öffneten wir die Tür und uns stockte der Atem. Ein riesiger Stollengang tat sich auf, der nur mit Mühe mit unseren guten LED - Taschenlampen auszuleuchten war. Auf dem Foto Stollengang1 sehen Sie es.
Stollengang1: ein schier endloser, tunnelartiger Stollengang beginnt im Damm neben dem Weg
Fast wie ein etwas klein geratener Eisenbahntunnel ohne Ende wirkt das! Es stank aber bestialisch dort nach ätzender Chemie. Man konnte vorne noch einen Abzweig in einen wesentlich schmäleren Nebenstollen erkennen, dem wir aber nicht gefolgt sind, weil es darin so extrem chemisch stank, dass einem schon nach 2 Metern die Atemluft ausging. Der Hauptgang führte augenscheinlich, so weit der Blick in dem Dunkel reichte, ohne Ende weiter, mindestens 100 m und ständig in einem leichten Gefälle verlaufend. Wenn der in der gleichen Richtung immer weiter führt, dann müsste er eigentlich unter dem Fabrikareal „unserer" Fabrik wieder auskommen. Im oberen linken Wand-Deckenbereich verläuft ebenso endlos wie dieser Stollen eine alte Rohrleitung, die aber stellenweise schon zerfallen wirkt. Wir haben uns nicht weiter als vielleicht 25 m in diesen Stollengang getraut, vor allem wegen des ekligen ätzenden Geruchs, der einem den Hals zuschnürte. Man weiß ja nie, ob das nicht schädliche Gase sind. Nachher fällt man um und ist tot oder holt sich irgendwelche Gesundheitsschäden. Auch hatten wir ein wenig Angst, dass wenn wir die Eingangstüre aus den Augen verlieren, vielleicht ein Wahnsinniger kommt und die zusperrt, so dass wir nie mehr dort rauskämen. Das war schon eine aufregende Entdeckung! Kayla meinte, dass die Fabrikbosse vielleicht darin früher ihre chemischen Rückstände einfach preiswert entsorgt hätten, eben wegen diesem furchtbaren Gestank. Wäre durchaus möglich. Als wäre diese Entdeckung nicht schon abenteuerlich genug, kommt die Crux erst noch! Am nächsten Tag waren erst mal wieder Arbeiten im Haus angesagt. Mein Umzugsbekannter aus Stuttgart, Sie wissen schon wen ich meine, meldete sich an diesem Tag und sagte, dass er von einem Kunden kostenlos eine sehr schöne, stabile Werkbank nebst Zubehör geschenkt bekommen habe. Er selbst hatte aber keine Verwendung dafür, weil er schon eine hat, die noch viel besser ist. So fragte er, ob ich eventuell Interesse daran hätte. Falls ja, dann bekäme ich die zu den reinen Spritkosten, die der Transport von Stuttgart bis her zu uns mit dem Ford-Transit kostet. Da habe ich nicht lange überlegt und noch am gleichen Tag kam mein Bekannter mit dem Ding vorbei. Da wir im fertig renovierten Keller des Hauses fast noch alle Räume leer stehen haben, wurde der größte Kellerraum nun als Bastelkeller auserkoren und wir haben das Ding dort rein geschleppt. Ganz schön schwer, aber nach einer halben Stunde stand es da. Das ist der Raum, in dem sich auch die zugeschweißte Stahltür, wohlgemerkt in einer Außenwand des Kellers befindet. Ich hatte ihnen vor längerem schon mal kurz davon berichtet. Wir hatten damals mal probiert, diese Tür aufzukriegen, was aber trotz abflexen der 4 Schweißpunkte nicht gelang. Damals haben wir uns nicht weiter bemüht, aber jetzt war mein Bekannter dabei und der kannte dieses Türsystem besser. Die Tür hat 2 große Hebelgriffe und wir waren immer davon ausgegangen, dass, wie bei einer normalen Türklinke, die Auf - Stellung immer dort ist, wo die Griffe nach unten zeigen. Da sagte mein Bekannter dass sei bei diesen Bogenstahltüren aber häufig anders, da wäre die Auf - Stellung nur dann erreicht, wenn man beide Hebelgriffe in exakt waagerechte Position bringt. Da ich schon mal überlegt hatte, die frische Werkbank vor die bislang sinnlose Tür zu stellen, hielten wir es für angebracht, es zuvor noch einmal zu versuchen, diese Tür aufzukriegen, nach dem Motto, wer weiß, ob man sie nicht doch mal benutzen will. Na was soll ich Ihnen sagen? Beide Griffe in exakte Mittelstellung gebracht und zu 2 Mann gezogen und gerüttelt, was das Zeug hält und unter lautem Knarren und Quietschen bekamen wir die dicke, bauchig geformte Stahltür auf! Aber die wirkliche Überraschung folgte jetzt erst. Direkt hinter der Tür tut sich ein langer Kellergang auf, dessen Ende ebenfalls nicht ersichtlich ist. Aber, welch ein Luxus, in diesem Kellergang befinden sich an den Wänden bis zu einem nach schätzungsweise 100 m folgenden Quergang Lampen, die auch noch alle leuchteten!! Ein Foto von dieser atemberaubenden Entdeckung sehen Sie auf geheimgang1.
Geheimgang1: gleich von unserem Hauskeller zweigt dieser alte Fabrikkellergang ab
Da tat sich natürlich die Frage auf, woher erhalten diese leuchtenden Lampen ihren Strom, doch nicht etwa von uns? Um es abzukürzen - natürlich von uns, woher sonst!!! Auf unsere Kosten und wahrscheinlich leuchten diese Lampen schon, seit dem wir hier eingezogen sind. Doch dazu später. Kayla kam hinzu und so haben wir zunächst diesen Gang, der von unserem Hauskeller abzweigt mit vor Aufregung rasendem Herzen langsam und vorsichtig erkundet. Es roch zwar dort auch seltsam, aber nicht gleich chemisch, mehr muffig, oder so. Nach etwa 100 m folgte ein Quergang in gleicher Breite, ab dort waren aber dann alle weiteren Lampen an den Wänden aus. Hier kamen dann unserer bewährten LED - Taschenlampen zum Einsatz. Je weiter wir diesem Gang abzweigend nach links folgten, um so mehr Wasser stand auf dem Boden und man konnte dann nicht mehr gut erkennen, wo man hintritt. So beschlossen wir, zunächst den Abzweig nach rechts zu erkunden, weil der trocken war. Der ging dann später in einen breiteren aber dafür aber etwas niedrigeren Gang über, den Sie auf dem Foto geheimgang2 sehen. Dort befinden sich alte Rohre an den Wänden und blanke Stromdrähte auf Isolatoren an der Decke, sehr eigenartig, also eine Art Versorgungsgang. An dieser Stelle hatten wir aber schon ziemlich die Orientierung verloren. Also ich hätte ihnen nicht sagen können, ob wir uns dort unter dem Fabrikgelände befanden oder sonst wo, aber wahrscheinlich war es unter dem Fabrikgelände. Auf dem Boden war dort noch eine Art Brunnenschacht mit einer Steineinfassung, den sehen Sie auf dem Bild geheimgang2 auch bei genauer Betrachtung noch unten am Boden, kurz hinter dieser rechten kleinen Ziegelstein - Teilungsmauer. Oberhalb der Teilungsmauer an der rechten Wand war eine ganze Batterie alter Lichtschalter, die jedoch leider keine Wirkung mehr hatten. War sicher auch besser so, denn wäre dort Strom verbraucht worden, so sicher auf unsere Kosten. Es ist schon komisch, wenn man in solch ein altes Gemäuer vordringt, was einem da für Gedanken kommen. So dachte ich u.a. , wer mag wohl vor mir zuletzt und wann mal an einem dieser alten Lichtschalter gedreht haben? Das wird vielleicht schon 40 oder 50 Jahre her sein.
Geheimgang2: die endlose Geschichte: ein weit verzweigter unterirdischer Kellergang schließt sich an den nächsten an
Ab dort wurde es uns dann zu riskant weiter zu gehen, zumal uns auch noch einige Ratten über den Weg liefen und dort stank auch alles nach Rattenpisse. Das heißt nicht, dass wir dort nicht irgendwann weiter erkunden werden, aber für den Tag war unser Bedarf an Abenteuern gedeckt. Wir sind dann zurück gegangen und waren schon sichtlich erleichtert, als wir in den Gang zurück kehrten in dem, wenn auch auf unsere Kosten, das Licht brennt. Zum Glück sind das alles ganz kleine Neonlampen mit einem Plastikkasten drum, die nicht gar so viel Strom brauchen, aber trotzdem, wenn das Tag und Nacht weiterbrennt, da haben wir bislang sicher schon eine schöne Stange Stromgeld für bezahlt, ohne es zu wissen. Mein Umzugsbekannter fand das auch sehr interessant und meinte schon, dass wir uns unbedingt mal zu weiteren Erkundungen zusammentun müssten. Er ist dann zunächst wieder nach Hause gefahren. So stand für uns aber wieder ein neues Problem auf der Tagesordnung: Erst mal herausfinden, ob und wie man die Lampen in dem frisch entdeckten Geheimgang abschalten kann. Wir wollten die keineswegs abklemmen, denn für spätere Erkundungen wäre es durchaus nützlich, wenn man die dann nach Möglichkeit hier vom Haus aus irgendwie einschalten kann, aber eben nur dann, wenn man sie wirklich braucht und nicht wie jetzt dauernd. Dazu muss man aber erst einmal wissen, ob und woher genau die wirklich von uns den Strom beziehen. Dazu habe ich mich an diese Kellergangtür gestellt, während Kayla im Erdgeschoss der Reihe nach einzeln alle Sicherungen ausgeschaltet bzw. bei den älteren herausgedreht hat. Das bewirkte aber zunächst gar nichts, die Lampen blieben an, wodurch ich schon die Hoffnung schöpfte, dass die doch nicht auf unsere Kosten leuchten. Als Kayla dann allerdings diesen Schutzschalter der für das ganze Haus da ist ausschaltete, dieses Fi - Ding, war es in dem Geheimgang zappenduster, also kriegt er doch über uns den Strom. Ich wollte schon entsetzt sein, weil vielleicht gar keine Sicherung dazwischen hängt, aber dann fiel mir die Hilfe des Elektrikers ein, der vor ein paar Monaten die uralte Unterverteilung im Anbau der Werkstattgarage entdeckte, so dass die Möglichkeit bestand, dass diese komische Sache darüber ihren Saft erhält. Um das schnell abzuklären, weil das ja nicht mehr auf Zuruf klappt, da es in einem anderen Gebäude und dafür zu weit weg ist, hat Kayla dort in dem Kasten im Werkstattgaragenanbau erst einmal alle noch verbliebenen Sicherungen auf einmal rausgenommen und siehe da, im Kellergang ward Finsternis. Nach einigem Hin und Her wurde schließlich eine der dortigen uralten Schraubsicherungen als zuständig für diese ominöse Geheimgangbeleuchtung ausgemacht. Da man jedoch auch davon ausgehen musste, dass die doch früher sicher auch irgendwo einen Schalter dazwischen gepflanzt haben, hieß es nun, diesen Schalter zu finden. Im Bereich des Geheimgangs war keiner, außer ein paar alten Maschinenschaltern von früher, die heute ohne Wirkung sind und im Haus oder im Keller des Hauses auch nicht. In der Werkstattgarage und deren Anbau hängen zwar hier und da noch alte Schalter und ähnliche Dinger, deren Bedeutung wir nicht kennen, bzw. wo wir davon ausgehen, dass sie tot sind, aber die wurden dann alle mal durchprobiert. Ohne Erfolg. So blieb uns zunächst nur die simple Methode, immer diese Sicherung im Anbau der Werkstattgarage herauszudrehen. Diese Tage habe ich deswegen mal mit dem Elektriker gesprochen und der meinte, es könne sein, dass diese Lampen zentral aus dem Pförtnerhaus der Fabrik eingeschaltet werden konnten, das hätten die früher oft so gehandhabt. Das würde ja bedeuten, dass von uns aus noch Leitungen dorthin führen müssten. Wenn dem so wäre, so kann man das nicht lassen, wer weiß, was dort sonst noch alles auf unsere Kosten an Strom verbraten wird? Der Elektriker will nächsten Samstag noch mal her kommen und mir bei der Klärung dieser Sache helfen. Der kennt sich mit solchen verwirrenden Industriestromsachen sehr gut aus und wird das sicher heraus bekommen und dann auch einen guten Tipp parat haben, wie man es unterbinden kann, hier möglicherweise Stromgelder zu zahlen für irgendwelche Ströme, die in die Fabrik oder in einem noch weitgehend unbekannten unterirdischen Reich auf unsere Kosten verbraucht werden. Als ich das so dem Elektriker sagte, meinte er, dass da unten wahrscheinlich wirklich noch manche Überraschung auf uns warten würde, wobei er auf mögliche alte Anlagen und Verbindungsgänge anspielte, die sich teils noch aus Kriegstagen unter der Erde befänden. Zu den Zeiten der Nazis galt die Fabrik wohl als kriegswichtig und war mit viel Aufwand in einen Stand versetzt worden, der der damaligen Ideologie entsprach, wozu dann auch weitschweifige unterirdische Anlagen und geheime Verbindungsgänge gehörten. Da unser heutiges Wohnhaus damals Verwaltungssitz der Firma war, wurde dieses wohl durch den Gang mit den anderen Anlagenteilen verbunden. Der Elektriker meinte sogar, dass man möglicherweise heute noch über diese Gänge, die später in Vergessenheit gerieten, von unserem Haus aus sämtliche Teile der ehemaligen Fabrik unbemerkt erreichen könne, soweit sie noch bestehen. Da schlummert also noch ein riesengroßes Entdeckungspotenzial sozusagen in unserem Keller, welches wir irgendwann mal abarbeiten können, ohne nur einen einzigen Schritt vor die Haustür zu tun. Zweifellos werde ich Ihnen sämtliche Neuigkeiten berichten, die sich im Laufe der Zeit in diesem Zusammenhang auftun.
Vor kurzem war ja Fasnet oder Karneval, Fasenet, Fasching, Fasnacht wie man auch sagt und ich halte bekanntlich nicht viel davon. Hier bei uns in der Siedlung bemerkte man gar nichts davon, ich glaube in Karlsruhe gab es allerdings einen Umzug und auch diverse Aktivitäten, jedenfalls wurde so etwas beiläufig in einer Werbezeitung erwähnt, die hier allwöchentlich verteilt wird. In Jöhlingen und Wössingen gab es wohl auch etwas, aber davon haben wir hier gar nichts mitbekommen, so als gebe es Karneval überhaupt nicht, was auch gut so ist. Trotzdem habe ich mich über Fasnet diesmal in gewisser Weise sehr amüsiert. In Rottweil, das liegt ungefähr 120 km südlich, die feiern vor allem diese alemannische Fasnet, die nach meiner Meinung die absolute Ausgeburt der Primitivität und der Idiotie ist. Dort hatte ein Dieb einen ziemlich neuwertigen Kleintransporter gestohlen, solch einen Mercedes - Sprinter. Nun ist das heute leider fast schon Alltag und würde hier keine Erwähnung verdienen, hätte den Transporter nicht eine Karnevalsgesellschaft gemietet gehabt. Hinten drin, also im Laderaum, befanden sich Kostüme und Masken für etwa 30 Personen aus diesem Verein, die für einen Umzug benötigt wurden. Der Dieb ist mit dem Wagen erst mal etliche Kilometer gefahren, bevor er hinten nachgesehen hat, was für einen Müll er sich da an den Hals gehängt hat. Jedenfalls haben dann Spaziergänger am nächsten Tag in einem Waldstück bei Freudenstadt diese ganze Ladung aus Masken und Kostümen in einem Entwässerungsgraben aufgefunden. Offensichtlich wollte der Dieb die nicht haben und hat sich dann wohl nur mit dem Sprinter begnügt, der nach wie vor verschwunden blieb. Nun kommt aber die Dramatik, die von diesem Fasnet-Verein künstlich da hinein gebracht wird. Die machen ein Gezeter, weil der Dieb ausgerechnet diese ach so tollen Masken auch noch in den Entwässerungsgraben geworfen hat. Dadurch haben die ungefähr wohl einen Tag in Wasser und Schlamm gelegen und sind zerstört, weil total verquollen und anschließend beim Austrocknen gebrochen. Der Verein behauptet, jede einzelne der Masken stelle einen unschätzbaren Wert im 4- bis 5stelligen Euro- Bereich dar, da die ekligen Dinger teils schon über 150 Jahre alt wären, es sei Kulturgut und all solchen Käse. Ich meine, ich weiß nicht, ob Sie diese Fasnet-Masken und Narrensprung-Masken kennen, die sind zweifellos in mühevoller Handarbeit aus Holz geschnitzt und bearbeitet, was natürlich auf seine Weise zweifellos Kunsthandwerk ist, aber ich kann diese Masken absolut nicht leiden und finde, jeder der daran Spaß hat, muss einen Dachschaden haben. Diese Meinung verstärkt sich vor allem dann, wenn Sie sehen würden, wie diese entschädelten Narren bei ihren Umzügen damit herumlaufen. Es kursiert hier auch seit Jahrzehnten ein Spruch unter den Fasnet- Kritikern, der sinngemäß, von mir selbst ins Hochdeutsche übersetzt, ungefähr soviel heißt wie: Welche Grundvoraussetzungen muss ein guter Fasnet-Maskenträger erfüllen? - Eigentlich nur 2, er muss trinkfest sein und sich das Gehirn rausnehmen lassen, alles andere kommt dann von selbst. Vor vielen Jahren bin ich mal, wohlgemerkt in Freiburg, nicht in Rottweil, in solch einen Umzug hinein geraten und man kann diesen Schwachsinn nicht beschreiben. Ich sage Ihnen, ich hätte eine Handgranate in diese Truppe von Arschlöchern werfen können, wenn ich eine gehabt hätte. Ich bin sonst ein friedliebender Mensch, aber diese Art der primitiven und penetranten Idiotie, die dann noch unter dem Deckmäntelchen der Tradition gepflegt wird, ist so etwas von geistig kaputt, rückständig und primitiv, das kann man nicht beschreiben. Manche Teilnehmer davon scheinen nach meinen Beobachtungen primitives Pack zu sein und die nehmen dabei auch auf nichts und niemanden Rücksicht. Zu der damaligen Zeit war ich noch stark von meiner schweren Erkrankung gezeichnet und ich war nicht mit Absicht auf diese Veranstaltung gegangen, wir mussten nur halt aus wegtechnischen Gründen dort durch Freiburg und es war eindeutig ersichtlich, dass dort eine Gruppe von teils schwer erkrankten Leuten auf seine Durchfahrtsmöglichkeit wartete, aber das störte diese primitiven Affen überhaupt nicht. Jeder wurde mehrfach aufs Ärgste angerempelt und ich sage Ihnen, es hätte nicht viel gefehlt, da hätte ich einem von denen, der mich dauernd absichtlich anrempelte, den Schädel eingeschlagen. Ich will mich jetzt gar nicht wieder erneut aufregen darüber, daher gehe ich da nun nicht weiter drauf ein. Aber seit diesem Tag bin ich ein erbitterter Feind der alemannischen Fasnet und freue mich wie ein kleines Kind über jeden Schaden, der den Anhängern dieses Unfugs zugefügt wird. Der Dieb der Masken hätte nach meiner Auffassung noch belohnt werden müssen, dafür dass er diese Scheißdinger in den Wassergraben geworfen hat. Sie können sich das sicher nicht richtig vorstellen, aber als ich das hier in der Zeitung las, bin ich in schallendes Gelächter ausgebrochen und das war für mich der beste Fasnetwitz aller Zeiten. Kayla wunderte sich anfangs etwas, wieso ich eine solche Nachricht so belustigend finden könne, aber ich habe ihr das dann alles näher erklärt, wonach sie meine übergroße Freude darüber verstehen konnte. Wissen Sie, dieser alemannischen Fasnet wünsche ich einfach nur alles Schlechte was man sich denken kann!
Würde man nur die Hälfte der Energie, die man dafür verwendet, um über die ach so große Schädigung der Umwelt durch den bald zur Neige gehenden Rohstoff Erdöl zu diskutieren, dafür aufbringen, nach weiteren Erdölquellen andernorts zu suchen, dann wäre die Erdölversorgung noch mindestens für 250 Jahre gesichert, das sagte ein Professor, der sich mit der Erforschung von Erdlagerstätten beschäftigt, jüngst in einem Radiobeitrag. Er befand des weiteren, dass der größte Teil der Diskussion um andere Ersatzrohstoffe Selbstbetrug sei, weil diese Dinge auf irgend eine Weise die Umwelt auch schädigen würden, nur vielleicht in einem anderen Bereich. Auch hieß er die Mär vom umweltneutralen Verhalten nachwachsender Rohstoffe den größten Selbstbetrug der Menschheit, der in den letzten 200 Jahren begangen wurde. Er bezichtigte die Befürworter, dass sie für ihre Ideologie mit Absicht die Bevölkerung für dumm verkaufen würden und wissenschaftliche Forschungen, die bereits seit 1985 bekannt wären und die seither ständig aufs neue von weiteren Forschungsergebnissen gestützt würden, völlig außer acht ließen. Die weitere Verschlechterung des Klimas schob er somit auch darauf, dass in den zurückliegenden Jahren wieder zunehmend mehr mit Holz geheizt würde. Es gebe keine von der Schadstoffseite her unkontrolliertere Verbrennung, als die von Holz, eben weil Holz meist in normalen Öfen ohne jegliche Regeltechnik verbrannt würde, die ständig für die optimalen Verbrennungswerte sorgt, wie es bei heutigen Heizkesseln für Öl und insbesondere für Gas der Fall ist.
Es gibt in der heutigen Zeit die verrücktesten Gründe, um einen Riesenärger mit Behörden zu bekommen. Wir haben hier unterschiedliche Mülltonnen, um in Sachen Mülltrennung jeder Abfuhrart gerecht zu werden. Diese Müllgeschichten sind auch von Ort zu Ort immer etwas anders geregelt. So gibt es hier bei uns 3 verschiedene Mülltonnen. Die normale graue Tonne, die als Restmülltonne bezeichnet wird, dann die gelbe Zweikammertonne, die als Wertstofftonne bezeichnet wird, in die im hinteren Fach alles aus Kunststoff oder Blech eingeworfen wird und in das vordere Fach wird alles was aus Papier oder Pappe ist eingeworfen, ausgenommen Hygienepapiere, wie Taschentücher, Windeln usw., die gehören in die Restmülltonne. Dann ist da noch diese braune Biotonne, wo man also alles an biologischen Resten einwirft, von geschnittenem Grünzeugs, Mähabfällen bis hin zu Küchenresten. Nun, der Rentner aus der Siedlung, von dem ich Ihnen schon öfters schrieb, hatte vor Monaten eine neue braune Biotonne erhalten, weil die Ausnahmeregelung für Komposthaufenbesitzer wie ihn weggefallen ist. Bislang konnten Leute, die einen Komposthaufen im Garten hatten, auf die Biotonne ganz verzichten, dafür waren deren Müllgebühren dann vielleicht 60 Euro pro Jahr billiger. Wie angedeutet, hatte sich hier die Bestimmung so geändert, dass jeder diese Biotonne haben und bezahlen muss, unabhängig davon, ob er einen Komposthaufen betreibt oder nicht. So erhielt der Rentner halt zwangsweise auch eine solche Tonne und nutzt die seither auch. Weil die ihm, so braun wie sie ist, aber nicht gefiel, hat er hier und da auf die Tonne Aufkleber geklebt, teils mit bunten Mustern, teils auch Werbeaufkleber, die er mal irgendwo auf einer Ausstellung erhalten hatte. So weit für sich genommen sicherlich noch nichts erwähnenswertes. Nun kam aber die Ernüchterung alsbald, nämlich bei dem nächsten Abfuhrtermin dieser braunen Tonne. Die Müllleute haben die nämlich einfach stehen gelassen und nicht entleert, obwohl obendrauf die gültige Wertmarke klebte. Man bekommt hier für jedes Steuerjahr eine Wertmarke für jede Mülltonne, die man oben drauf kleben muss, damit die wissen, dass man die Entsorgung über die Grundsteuer bezahlt hat. Diese Entsorgungsbeiträge sind hier in der normalen Grundsteuer extra enthalten oder sozusagen aufaddiert. Da hat er sich natürlich bei der Gemeindeverwaltung beschwert. Die haben ihn dann weiter an die Entsorgungsfirma verwiesen. Die wiederum wussten zuerst nichts darüber, aber beim nächsten Abfuhrtermin, der 2 Wochen später statt fand, hat er morgens die Müllleute abgepasst, die wiederum die braune Tonne nicht anrührten. Er ist dann rausgelaufen und hat die zur Rede gestellt. Der Fahrer des Mülllasters hat gesagt, dass diese braune Tonne nicht entleert werden dürfe, weil sie durch die ganzen Aufkleber nicht mehr der Norm entspreche. Das sei unzulässig und ihnen sei verboten, entfremdete Tonnen zu entleeren, weil man bei der Verwaltung davon ausgehe, dass entfremdete Tonnen nicht bezahlt wären oder es sich sogar um unzulässige Fremdtonnen handle. Solch ein Quatsch. Der hat sich dann auch weiter strikt geweigert, diese Tonne zu leeren. Daraufhin hat sich der Rentner dann wieder mit der Gemeindeverwaltung zusammengesetzt, wobei dann auch die Aufkleber zur Sprache kamen. Das aber zündete dann gleich einen ganzen Verwaltungsakt. Es wurde geheißen, dass der Rentner Eigentum der Müllentsorgungsfirma beschädigt habe und diese Tonne in einen unzulässigen Zustand versetzt habe, was einer Zerstörung gleich käme. Daher verlangte man von ihm, dass er eine völlig neue Tonne der Müllfirma bezahlen soll, diese sollte dann 78 Euro kosten plus eine Verwarngebühr von 35 Euro für die Bearbeitung und wegen des unzulässigen Eingriffs in den Entsorgungsbetrieb. Da hat sich der Rentner geweigert das zu zahlen und hat gesagt, dann würde er eben die Aufkleber alle wieder entfernen und damit wäre die Sache ja wieder in Ordnung. Bei der örtlichen Gemeindeverwaltung wäre man mit dieser Lösung zwar einverstanden gewesen, sofern er die Aufkleber ohne Beschädigungen an der Tonne wieder entfernt bekäme. Aber die Entsorgungsfirma war damit nicht einverstanden, weil die sich auf den Standpunkt stellten, dass die Tonne auch nach Entfernen der Aufkleber in jedem Fall beschädigt sei, z.B. durch Kratzer an den Stellen, wo er die Aufkleber abschabt. Den Einwand des Rentners, dass er sie mit einem Heißluftgebläse entfernen könne, ohne dass es Kratzer auf der Tonne hinterlasse, wollten die nicht gelten lassen, im Gegenteil, die behaupteten dann, dass sich durch diese Hitzeeinwirkung des Gebläses sogar die ganze Tonne verziehen würde und dann nicht mehr ordnungsgemäß an den Aufnahmestutzen des Müllwagens passen würde. Der Rentner konterte zwar damit, dass er die Hitze so behutsam anwenden werde, dass die Tonne keinen Schaden nehme, das ignorierten die aber einfach und bestanden auf ihrer Meinung. Der Streit eskalierte so weit, dass inzwischen sogar Rechtsanwälte sich damit befassen müssen, da der Rentner auf gar keinen Fall eine neue Tonne und diese Verwarngebühr bezahlen will, zumal es keine öffentlich zugängliche Satzung gibt, die das Bekleben dieser Tonne untersagt. Letzteres hat der Anwalt des Rentners gleich in den ersten Tagen herausgefunden. Man muss sich das einmal vorstellen, um welch einen Schwachsinn man sich hier mit Anwälten streiten muss. Ich bin davon überzeugt, dass man die Aufkleber problemlos ohne Schäden abbekommt, zumal sie ja noch nicht lange darauf waren, vielleicht 2 Monate. Selbst wenn nachher Kratzer blieben, wenn man die Aufkleber einfach abschabt, dann dürfte das doch kein Ausschlussgrund sein, denn ansonsten müsste ja jede Tonne, die älter als 1 Jahr ist, auch von der Müllfirma gegen eine neue ausgetauscht werden oder stehen bleiben, denn Kratzer kriegen die im normalen Alltagsgebrauch und beim Entleeren im Laufe der Zeit ja auch. Ich persönlich finde es schon lächerlich, überhaupt sich über die Aufkleber aufzuregen, denn wenn er die Müllgebühr bezahlt hat, dann kriegt doch jeder Beteiligte sein Geld dafür und die Funktion wird durch die optische Verfremdung nicht beeinträchtigt. Ich bin sehr gespannt, wie dieser aberwitzige Streit ausgeht und ob man es wirklich auf einen Gerichtstermin ankommen lässt. Der Rentner sagte, dass er es notfalls darauf ankommen lässt, zumal sein Anwalt ihm da extrem gute Chancen einräumt, einen möglichen Prozess zu gewinnen.
Damit bin ich für heute wieder einmal am Ende angelangt. Es gibt noch sehr viele Punkte, die ich Ihnen zu erzählen hätte, was es jedoch leider nicht gibt, ist ausreichend Zeit dafür. So werde ich Ihnen die meisten Sachen, die da jetzt noch unerwähnt bleiben müssen, beim nächsten Mal niederschreiben. In Anbetracht der jetzigen Wettersituation wünsche ich Ihnen einen gemütlichen Frühfrühling,
Ihr
Egbert Lappenkeuler.
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