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Auf dieser Seite finden Sie die Lappenkeuler - Beiträge “San Francisco” und “Eierzeit” aus dem Jahre 2007. Beide Textbeiträge können hier direkt gelesen werden oder auch als jeweils eigenständige PDF - Datei heruntergeladen werden.
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Beitrag 1
Lappenkeuler - Brief / Email „San Francisco" vom 17.03.2007
Ökologisch korrekte Grüße!
Es ist ja total verrückt und die verstrichene Fasnet ist gar nichts gegen die Ideen der Stadtverwaltungen. Demnächst können wir wahrscheinlich noch nicht einmal mehr so ohne weiteres mit dem Auto nach Stuttgart fahren, wenn man den ökologischen Umweltspinnern dort glauben darf. Die haben nämlich beschlossen, dass Stuttgart bundesweit die erste Stadt sein wird, die diese komischen bunten Umweltplaketten einführt, die es in rot, gelb und grün geben wird. Es dürfen dann nur noch Autos in die Stadt, die eine dieser Plaketten auf der Windschutzscheibe haben. Die wiederum bekommt man aber nur gegen eine extra Gebühr bei der Zulassungsstelle, also auch wieder lästiger Zeitaufwand. Welche Farbe man erhält, das hängt vom Autotyp ab, wie viele Schadstoffe der Wagen ausstößt. Solche mit sehr hohem Ausstoß bekommen wohl gar keine, die mit gemäßigt hohem Ausstoß die rote, die mit mittleren Werten, was wohl auf die meisten normalen Autos heute zutreffen wird, erhalten die gelbe Plakette und die mit geringem Ausstoß bekommen die grüne. Laut unserem Autobekannten würde unser Corsa - Turbodiesel die gelbe erhalten, weil er ja schon einen Dieselkatalysator hat und damit in den Schadstoffwerten entsprechend gering liegt. Hätte er zusätzlich noch einen Partikelfilter, dann bekäme er sogar die günstigste grüne Plakette, allerdings kostet die Nachrüstung davon rund 950 Euro, davon zahlt Vater Staat 330 Euro, aber die 620 Euro Differenz müssten wir an unser Bein binden. Da ich nicht verrückt bin, werde ich diese Nachrüstung nicht machen. Zurück zu der blöden Plakette. Wird man dann ohne Plakette in Stuttgart erwischt, dann sind 40 Euro Bußgeld plus 1 Punkt in Flensburg fällig, egal ob an dem betreffenden Tag, wo man erwischt wird, ein Verbot herrscht, dass beispielsweise wegen der Feinstaublage nur noch Autos mit gelber und grüner Plakette reindürfen. Also das Bußgeld wird dann immer kassiert, egal welche Umweltlage wir haben, das ist doch nur wieder typische Abzocke! Und vor allem sollen die Autofahrer wieder ein mal mehr zum Sündenbock und zur Melkkuh der Nation gemacht werden, denn der ganze Dreck, den die Flugzeuge machen, oder noch mehr der Dreck der durch Ofenheizungen verursacht wird, danach kräht kein Hahn. Ebenso sind alle Motorräder, Motorroller und sonstigen motorisierten Zweiräder davon ausgenommen, obwohl diese stinkigen Dinger, die ja oft sogar noch primitive Zweitakter sind und sogar noch Öl mit verbrennen, viel mehr Mief verursachen. Bundesweit müssten sich alle Autofahrer weigern, diesen Schwachsinn mitzumachen und auf die Barrikaden gehen. Wenn das so weiter geht, würde es mich nicht wundern, wenn hier eines Tages doch mal eine Revolution stattfindet, bei der den zuständigen Politikern mal gezeigt wird, dass sie endlich mal etwas für und nicht ständig etwas gegen ihr eigenes Volk machen. Wozu braucht man die überhaupt? Nur um dem Volk unangenehme Lasten aufzubürden? Dazu brauche ich keinen zu wählen, denn auf solchen Scheiß kann ich verzichten! Wie dem auch sei. Ich weigere mich, solch eine Plakette wegen derer idiotischen Ideen zu beschaffen. Nun wird man hier bei uns ohnehin vorerst keine benötigen, nur dann, wenn man mal wieder nach Stuttgart fährt, was wir ja ungefähr einmal pro Woche noch tun. Wir haben ja nach wie vor noch einige Bekannte in Stuttgart und auch zum Einkaufen ist Stuttgart eigentlich einen Tick besser, als Karlsruhe. Hinzu kommt, dass ich ja fast 90 % meines Lebens in Stuttgart gewohnt habe und da fühlt man sich irgendwie immer noch verbunden. Aber mit solch einer ausgemachten Scheiße können die einem das ganz schön vermiesen. Wir werden dann sicherlich vornehmlich Stuttgart-Fahrten, die sich beispielsweise durch Karlsruhe-Fahrten ersetzen lassen auch durch Karlsruhe-Fahrten ersetzen. Das heißt darunter fallen letztendlich alle Einkaufsfahrten, denn es gibt natürlich eigentlich nichts, was man in Karlsruhe nicht auch bekommt, nur die Auswahl auf gedrängtem Raum ist in Stuttgart etwas besser. Aber damit gräbt man dem Stuttgarter Einzelhandel teils das Wasser ab, denn so ähnlich werden dann sicher viele aus den ländlichen Orten im Umkreis sagen, dann fahren wir eben zum Einkauf anstatt nach Stuttgart nach Karlsruhe, Pforzheim oder auch in andere Städtchen im Umfeld.
Nun aber zum eigentlichen Hauptthema der aktuellen Geschehnisse.
Kayla war zwischenzeitlich in San Fransisco, ich berichtete Ihnen ja davon. Das war ja was! Es hat alles nicht ganz so geklappt, wie die sich das vorgestellt hatten und wenn ich ganz ehrlich bin, bin ich sogar froh darum. Gleich am Montag den 5. März ging der Flug ab Frankfurt. Ich brauchte Kayla aber nicht nach Frankfurt zum Flughafen zu fahren, denn der Chef von der Firma fuhr mit seinem Van, so ein Zwischending zwischen PKW und Kleinbus von Mercedes ist das, und er hat bei der Gelegenheit alle Beschäftigten, die dort mitfliegen mussten, ab Stuttgart mit nach Frankfurt genommen. Geplant war, dass der Aufenthalt in San Francisco 14 Tage vor Ort dauert, wobei 11 Arbeitstage anfallen sollten und rechnet man die Zeit für An- und Abflug noch hinzu, so wäre man locker auf 16 bis 17 Tage gekommen. Sie hören daraus schon, dass es etwas anders verlaufen ist. Der Hinflug war wohl sehr angenehm und alles planmäßig. Kayla hat sich wohl etwas darüber geärgert, dass es in San Francisco am Flughafen gleich nach der Ankunft einen zusätzlichen Aufenthalt von über 3 Stunden gab, weil alle Reisenden sehr gründlich durchsucht und deren Gepäck extrem genau unter die Lupe genommen wurde. Nun hatte Kayla nur das Nötigste dabei, aber auch ihren neuen Fotoapparat, der dann zum Stein des Anstoßes wurde. Ein übergenauer Beamter von den Amerikanern wollte nicht zulassen, dass sie den Apparat mitnimmt, sondern er wollte den vernichten. So brach ein langes hin und her aus, was aber letzten Endes damit endete, dass sie den Apparat doch mitnehmen durfte, nachdem der Sicherheitsonkel mehrfach bei einem Vorgesetzten nachgefragt hatte. Vom Flughafen ging es dann per Taxi ins Hotel, welches recht groß und extrem luxuriös war. Irgendwas mit Golden Plaza Dingsbumms hieß das. Kayla meinte, dass sie zuerst noch mehrmals nachgehakt habe, ob das auch wirklich ihr Zimmer sei, und ob man sich nicht geirrt habe und ihr versehentlich eine Prominenten-Suite zugewiesen habe. Ein freundlicher Floormanager, so nannten die diesen Hotel- Bediensteten wohl, zeigte ihr dann aber, dass fast alle anderen Zimmer in dieser Etage dort auch so aussahen und nur einige wenige waren anders, die waren dann aber wirklich noch um einige Stufen luxuriöser, als Kaylas Zimmer. Dieses Hotel muss ziemlich in der Stadtmitte gelegen haben. Kayla meinte allerdings, die Definition Stadtmitte sei dort nicht so einfach, weil das Zentrum im Prinzip ein dicker Klumpen an Dingen ist, die man alle für sich als Stadtmitte werten könnte, je nach dem, woran man das festmacht. Sie hatte sich San Francisco vorher allerdings von der Gesamtfläche her immer deutlich größer vorgestellt, denn sie meinte, wenn man diesen Stadtkern erst einmal verlassen hat, endet die gesamte Stadt auch relativ schnell. Das Hotel lag eigentlich sehr günstig, dort, wo man halt das ungefähre Hauptzentrum hätte ausmachen können, jedoch im speziellen Fall war es trotzdem ungünstig, weil diese Beratungen und Konferenzen nicht in diesem Hotel stattfanden, sondern in einem Konferenzzentrum in einem ganz anderen Ort, der relativ weit außerhalb, gleich neben einem sehr schön gelegenen Fluss mit angrenzendem See lag, der über mehrere Kilometer von langen Wiesenstreifen gesäumt wurde, die sehr schön mit bunten Blumen bepflanzt waren. Der Weg vom Hotel zu diesem weit draußen liegenden Konferenzzentrum war immer sehr lästig und umständlich. Mit dem Taxi brauchte man 90 Minuten, wohlgemerkt für eine Strecke und das zu entsprechenden Preisen. Es gibt dort wohl auch diverse unterschiedliche Bahnsysteme, moderne und alte, sowie die berühmte Cablecar- diese weltbekannte alte seilgezogene Straßenbahn. Letztere fuhr aber nicht dorthin, wo die hin mussten. Aber eine modernere andere Bahn, für die es direkt neben breiten Neubaustraßen eine eigene Trasse gab. Mit dieser Bahn sei man zuweilen schneller dort gewesen, als mit dem Taxi, weil diese Bahn nichts mit dem Wust der komischen Ampelschaltungen dort zu tun hat. Die Idee der Erbauer, das Konferenzzentrum in einem kleineren Ort weit außerhalb zu errichten, war seinerzeit durchaus durchdacht, weil man glaubte, dass so die Konferenzteilnehmer erst gar nicht in das Gewusel der Stadt brauchten, da es neben dem Konferenzzentrum auch etliche gute Hotels gab und vom Flughafen war es ohne Durchquerung der Stadt erreichbar. Aber das funktioniert natürlich nicht, wenn man ein Hotel bucht, welches mitten in der Stadt selbst liegt. Letzteres war allerdings wieder von dem Firmenchef so geplant worden, weil er sich sagte, wenn man schon dorthin fliegt, dann will man auch etwas von der Stadt sehen, was ja auch richtig ist. Nun denn. Die Konferenzen selbst, sie darf natürlich nicht über Inhalte sprechen, das ist alles so eine Art Betriebsgeheimnis, aber sie kann so viel sagen, dass so ziemlich alle Verhandlungspartner ziemlich zähe Knochen waren, besonders wenn es um die Preise ging. Irgend so ein Verband amerikanischer Autobauer wollte die Ersatzteile, um deren Handel es hier geht, nicht unter einem bestimmten Preis aus dem Land lassen. Die stellten sich auf den Standpunkt, dass man offensichtlich die gleichen Preise ansetzt, wie ein normaler Kunde sie in der Werkstatt auch bei einer offiziellen Reparatur auf die Rechnung gesetzt kriegt. Das missfiel den Thais natürlich, da die von Vergünstigungen auf Grund der Mengen und der anderen Handelsbeziehungen ausgingen. Dazwischen saß dann sozusagen diese Handels- und Teilespeditionsfirma, für die Kayla dort dann auch arbeitet, die natürlich auch noch etwas verdienen möchte, was aber nur geht, wenn die Einkaufspreise für die Autoersatzteile in den USA niedrig sind. Kayla meinte, dass selbst nach 4 Tagen intensivster Verhandlungen nicht der Hauch einer Annäherung spürbar gewesen wäre, eher im Gegenteil. Die amerikanischen Hersteller hätten am 5. Verhandlungstag die Gespräche damit eröffnet, dass sie befanden, dass die Preise für solche Lieferungen sogar noch deutlich höher sein müssten, als an den davor liegenden Tagen bereits besprochen, da man andernfalls befürchte, dass die Teile später über dunkle Kanäle wieder zurück ins eigene Land kämen und dort dann die US - Preise unterwandern würden. Das war dann der Ausschlag dafür, dass die Thais schlagartig von den Konferenztischen hochsprangen und die Verhandlungen für gescheitert und beendet erklärten. Dann hieß es von deren Seite entrüstet, dass die Thais dann eben künftig völlig auf amerikanische Fahrzeuge und Teile verzichten würden und lieber mit der Konkurrenz aus Japan und Korea zusammenarbeiten würden, die wären viel kulanter, preiswerter und entgegenkommender. Es gab dann auch keine späteren Annäherungen mehr, weil die amerikanischen Verhandlungspartner daraufhin nur recht großspurig gemeint hätten, dass ihnen das völlig egal sei, dann sollten die Thais eben auf die minderwertigen Produkte aus Japan oder gleich auf den Scrap aus Korea zurückgreifen, was wohl ungefähr soviel heißen soll wie Schrott. Durch diese unerwarteten Ergebnisse hieß es für den Chef der Stuttgarter Firma nur noch Schadensbegrenzung zu betreiben. Da die Verhandlungen nicht mehr zu retten waren, wurde jeder weitere teure Aufenthalt in San Francisco sofort hektisch storniert und der nächstmögliche Rückflug gebucht. So war Kayla nach rund einer Woche wieder hier. Natürlich sind die großen versprochenen Bezahlungsgelder dadurch auch deutlich niedriger ausgefallen. Anstatt der schon laut Chef sicher geglaubten 2.500 Euro bei Erfolg pro Arbeitstag, gab es nur 1.500 Euro pro Arbeitstag, die wie vereinbart in jedem Fall zu zahlen waren. Zudem ergaben sich so keine 11 Arbeitstage sondern nur 4, wodurch Kayla mit 6.000 Euro nach Hause kam, anstatt der vorher schon vom Chef sicher geglaubten 27.500 Euro im Erfolgsfall. Das heißt, die 6.000 Euro hat sie auch noch nicht ganz. Natürlich sind 6.000 Euro auch eine sehr schöne Stange Geld, vor allem wenn man in Relation setzt, dass sie innerhalb von einem Zeitaufwand einer knappen Woche eingespielt wurden. Kayla sieht's eher gelassen und es war ja schon vorher klar, dass die hohen Beträge nur im Erfolgsfall fällig werden. Sehr verärgert hingegen ist der Chef, denn er hat nun mit seiner Firma immerhin diese ganzen Unkosten für die Reise von 4 Leuten alle am Hals hängen, erhält aber selbst im Gegenzug keinen Cent, denn ohne Aufträge kein Geld. Kayla meinte, dass ihn und seine Firma diese ganze Angelegenheit fast 50.000 Euro gekostet hat und das nun völlig sinnlos. Alleine die Flüge hätten pro Person ungefähr 1.700 Euro gekostet und das sei schon ein verbilligter Preis gewesen. Sie sagte, es wäre erheblich günstiger gewesen, wenn man Hin- und Rückflug vorher im Paket gebucht hätte, dann wäre Hin- und Rückflug zusammen billiger gewesen, als so der Einzelflug. Aber das ging nicht, weil man ja vorher nicht den Rückreisetag kannte, da das Ende offen war.
Immerhin hat Kayla die Möglichkeiten genutzt, während ihrer knappen Freizeit in Frisco, wie die Amis selbst immer nur zu San Francisco sagen, etliche Fotos zu machen, wovon ich Ihnen hier einige wenige beisteuere. Zugute kam ihr dabei vor allem auch das ausnahmslos schöne Wetter zu dieser Zeit. Sie meinte, man fühlte sich schon, wie hier im Mai. Die Foto-Ausbeute blieb allerdings leider insgesamt deutlich niedriger als erhofft, da durch den stark verkürzten Aufenthalt auch die dort verbleibende Freizeit recht kurz ausfiel. Besonders interessant ist in jedem Fall die ungewöhnliche Topographie San Franciscos, die für sich genommen schon für viele hochinteressante Motive sorgt. Es ist eine Stadt mit einem Achterbahncharakter, wie Kayla meinte, weil es bis auf wenige Ausnahmen immer irgendwie bergauf oder bergab ginge und dabei teils auch noch seitlich gewunden. So ist in Frisco der wichtigste Bestandteil eines Autos nicht etwa der Motor oder eine schöne Karosserie, sondern eine gute Handbremse, zum sicheren Abstellen des Wagens in den schrägen Straßen. Doch zurück zu den Fotos, die ich Ihnen ausgewählt habe. Natürlich gibt es dort Motive, die jeder schon kennt, wie etwa die weltberühmte Golden Gate Brücke oder diese alte Seilstraßenbahn Cablecar. Kayla hat selbstverständlich diese Dinge auch fotografiert, aber diese steure ich hier absichtlich nicht bei, weil Sie diese Motive in jedem Reiseprospekt, in jeder Fernsehsendung über Frisco und in jeder dritten Internetseite über Frisco auch finden können. Ich habe Ihnen deshalb einige speziellere, wenn auch weniger spektakuläre Sachen ausgesucht.
Kayla hat bei ihren Aufnahmen auch an meinen Spieltrieb mit dem Panoramabild-Programm gedacht. Sie hat dann einige versetzte Fotos aus gleicher Höhenlage in Richtung Stadt geschossen, aus 3 Einzelaufnahmen wurde dann hier mittels dem Programm das Bild sf_panorama gebildet.
SF_Panorama: aus mehreren Einzelfotos mit dem Programm selbstgestricktes Panorama
Es sind wohl auch vornehmlich Touristen, die nur mit diesen Bahnen fahren, um mit diesen Bahnen zu fahren, also weniger wegen eines konkreten Beförderungswunsches. Dass es auch modernere Straßenbahnen dort gibt, sieht man auf sf_strassenbahn1.
SF_Strassenbahn1: es gibt auch etwas modernere Straßenbahnen
Ich rede hier so über San Francisco, obwohl ich das selbst alles auch nur aus Kaylas Erzählungen weiß und in Wirklichkeit keinen blassen Schimmer davon habe. Das wirkt dann immer ein bisschen blöde, wenn ein Außenstehender so was sozusagen aus zweiter Hand erzählt.
SF_suedblick: von Süden auf das Zentrum geknipst
Einen Blick aus südlicher Richtung auf das Stadtbild sieht man auf sf_suedblick. Auf dem Foto sf_hotel ist nun das Hotel zu sehen, in dem Kayla und die Firmenreisegruppe wohnte.
SF_Hotel: in diesem Hotel wohnte Kayla während ihres Aufenthaltes
Es handelt sich dabei aber nicht um das hohe Gebäude in der Bildmitte oder links, sondern um das helle Gebäude mehr im rechten Vordergrund, mit den treppenförmigen Stockwerksterassen, welches ein wenig an ein Schiff erinnert. Interessant dürfte in diesem Zusammenhang sicherlich sein, dass das billigste Zimmer in diesem Schuppen 380 Dollar pro Übernachtung kostete. Ein gutes normales Menü in einem der 4 dort untergebrachten Hotel-Restaurants bekam man ab etwa 70 Dollar. Wie Kayla sagte, brauchte dieses Essen dann aber auch wirklich keinen Vergleich mit der europäischen Küche zu scheuen. Sonst lästert man ja gerne über die amerikanische Eß - Unkultur. Weiteres zu den Preisen dort kann man sich mit diesem Vorwissen allerdings auch schenken. Das mag zum Teil sicher daran liegen, dass das durchschnittliche Lohnniveau in den USA deutlich höher ist, als hier. Kayla hatte nämlich dort mit Einheimischen gesprochen, die befanden, dass die Preise in diesem Hotel sogar, gemessen an der guten Qualität, für US-Verhältnisse sehr günstig wären. Um da aber keinen falschen Eindruck zu erwecken, es gibt im Bereich Frisco auch durchaus günstigere Hotels, denn wie Kayla erfuhr, hätten die Hotels in der Nähe vom Konferenzzentrum, also in dem kleineren Nachbarort, teils sogar zivile Preise ab etwa 45 Euro pro Übernachtung gehabt.
Wie schon weiter oben angedeutet, ist Frisco eine Stadt mit mehreren Zentren, je nach Betrachtungsweise, was für einen selbst das Zentrum einer Stadt ausmacht. Da folgen mal Ansammlungen von Hochhäusern, Büros, Hotels und Geschäften im Stile eines typischen Großstadt-Zentrums, dann fest verblockt mit Wohnsiedlungen, die eher an eine verschlafene Kleinstadt erinnern, um dann kurz dahinter von Fabrikansiedlungen oder ehemaligen Hafenanlagen, die man großzügig zu einer Art Unterhaltungs-, Wohn- und Geschäftszentrum umgebaut hat, abgelöst zu werden u.s.w. Besonders ungewöhnlich fand Kayla die Wohnsiedlung, die sie dann auch auf den beiden Fotos sf_wohnstrasse1 und 2 eingefangen hat.
SF_Wohnstrasse1: eng gewundene Serpentinenstraße mit viel Grün in Wohngebiet
Es handelt sich bei beiden Aufnahmen übrigens um die gleiche Strasse, nur einmal von unten fotografiert und einmal von oben, wo sie beginnt. In engen, mit rotem Pflaster belegten Kehren schlängelt sich die Straße zwischen künstlich angelegten Blumenbeeten nach unten zur nächsten Hauptstraße. Unter der Bevölkerung dort ist man über diese gepflegte Vorstadtidylle geteilter Meinung. Wie Kayla erfuhr, wurde das vor ungefähr 10 Jahren so angelegt, nachdem diese Straße zuvor einfach schnurstracks den Berg runter verlief, wie es 1000 andere Straßen dort auch tun. Damals habe es viele Unfälle gegeben, teils auch wenn sich Handbremsen gelöst hatten, aber auch, weil viele die Straße mit geradem Verlauf zum Rasen benutzten und es durch am Rand geparkte Autos sehr unübersichtlich wurde.
SF_Wohnstrasse2: die gleiche Straße wie auf vorherigem Foto, nur von oben gesehen
Jetzt können dort keine Autos mehr parken und schon gleich gar nicht mehr schnell fahren. Die Zahl der Unfälle ist natürlich drastisch gesunken, aber viele Leute sind sauer, weil sie ihr eigenes Auto nur noch oberhalb dieser Straße, weit ab von ihrer Wohnung abstellen können oder einen teuren Einstellplatz in einer Tiefgarage des großen hellen Gebäudes mieten müssen, welches man auf dem Foto sf_wohnstrasse1 rechts in der Mitte noch so gerade etwas erkennt. In diesem Gebäude gibt es in den Kellergeschossen sowie im Erdgeschoss genügend Parkraum für PKW von allen Anwohnern und auch reichlich für Besucher, aber diese gibt's natürlich nicht kostenlos, die Miete dafür soll selbst für amerikanische Verhältnisse enorm hoch sein. Weiterhin ist es nun unmöglich, dass beispielsweise Möbelwagen bei einem Umzug oder beim Kauf neuer Möbel vor dem Haus halten oder überhaupt diese gewundene Straße befahren können. Selbst ein Kleinbus oder einer der typischen amerikanischen Straßenkreuzer kriegt da schon allergrößte Probleme, wenn er nicht anecken will. Deshalb fahren die meisten Leute in diesem Viertel kleinere europäische oder asiatische Autos. Überhaupt meinte Kayla erstaunt, dass man neben den typischen US - Autos dort vor allem auffällig viele Mercedes, Audi und VW auf der Straße sieht. Ein Wohnungs-Umzug artet zu einer verrückten Tortour aus, bei der die Leute den Termin immer fest nach dem Wetter richten müssen, weil sie größere Möbel draußen mehr als 300 m über einen seitlich verlaufenden Bürgersteig schleppen müssen, um zu einer oben gelegenen Stelle zu gelangen, wo überhaupt ein Möbelwagen halten kann. Es soll extra für diese Zwecke einen für Anwohner kostenlosen Verleih von speziellen Transportkarren oder Hubwagen für diese Zwecke geben.
Wir kennen uns nicht mit Nutzfahrzeugen, Lastern, Bussen und der gleichen sonderlich aus, aber Kayla meinte, dass sie dort mitten in der Stadt gleich auf ein europäisch dreinschauendes Busgesicht aufmerksam wurde. Wissen Sie, amerikanische Autos oder auch halt Busse haben ein anderes Gesicht, wie deutsche Busse, das fiel selbst Kayla sofort auf und sie stellte fest, dass die meisten Buslinien in Frisco mit orange-gelben Bussen der deutschen Firma MAN fahren, was für die USA sicher sehr außergewöhnlich ist, da man dort besonders für öffentliche Fahrzeuge u.ä. sonst nur einheimische Produkte hochkommen lässt. Genau einen solchen, von vielen MAN - Bussen in San Francisco sehen sie auf dem Bild sf_man-bus.
SF_man-bus: unten in der Mitte ein orange-gelber MAN-Bus, in Frisco neben Cablecar eines der typischen öffentlichen Verkehrsmittel
Des weiteren war Kayla sehr darüber erstaunt, wie viele total asiatische Viertel es in Frisco gibt. Es gibt gleich mehrfach Stadtteile, wo man über mehrere Kilometer nur asiatische Geschäfte und Leute findet. So sehen Sie eine solche Straße mit vorwiegend chinesischen Geschäften auf dem Bild sf_china.
SF_China: asiatische Viertel machen einen Großteil von San Francisco aus
Sie meinte verblüfft, dass es zudem viele Ecken in der Stadt geben würde, bei denen man glauben könnte, irgendwo in unserer ex- Wohnstadt Stuttgart zu sein, weil der Baustil der Gebäude eher deutsch-europäisch wirkt und weil es in Stuttgart auch allenthalben mal bergauf oder bergab geht. Wären nicht all die amerikanischen Autos dort unterwegs und die Beschriftungen in englisch, dann könnte man stellenweise wirklich vergessen, dass man in den USA ist.
Eine Begebenheit am Rande, die wieder einmal mehr zeigt, wie klein doch heute die Welt geworden ist. Zufällig traf Kayla in dem Hotel auf die Hotelmanagerin, die dort das gesamte Hotel leitet und das ist eine Frau Elke Benzelrath, die eigentlich aus Köln stammt. Diese begrüßte Kayla besonders, als sie entdeckte, dass Kayla quasi eine Deutsche ist, trotz ihres leicht asiatischen Aussehens. Dieses Zusammentreffen hingegen hatte eigentlich fast schon ulkige Gründe. Am zweiten Tag wollte nämlich ein Hoteldiener Kayla nicht ins Hotel lassen, mit einer komischen Bemerkung wie, dass Kinder nur Zutritt unter Begleitung ihrer Eltern hätten. Sie wissen, Kayla ist ja ziemlich zierlich gebaut, obwohl sie ja inzwischen 26 Jahre alt ist und wahrscheinlich hatte der von seinen eigenen Ausmaßen auf andere geschlossen. Der Mann war so eine Art Empfangs-Türsteher dort an der Haupteingangstüre, der alle eintreffenden Hotelgäste einzeln begrüßte, was eigentlich als besondere Freundlichkeit gedacht ist. Wie Kayla sagte, war das ein Farbiger mit Vollglatze vom Format eines doppelten Kleiderschranks, also Marke Gorilla, aber eigentlich sehr freundlich und friedlich wie ein Lamm, nur mit der Einschätzung von Kaylas Alter hatte er aufgrund ihres zierlichen Körperbaus sichtlich Probleme. Nun dürfte das eigentlich gerade in Frisco kein Problem sein, weil es dort extrem viele Asiaten gibt und unter diesen naturgemäß immer überdurchschnittlich viele extrem zierliche Frauen sind, das ist halt genetisch bedingt, aber dieser „Empfangschef" kam damit nicht so recht klar. Dann entstand zwischen Kayla und dem eine Diskussion, da sie ja bereits am Tag zuvor dort eingecheckt war und auch bis dato immer problemlos eingelassen wurde, weil zuvor immer ein anderer „Türsteher" dort stand. Der Gorilla ließ dann erst von der Diskussion ab, als sie ihm die Chipkarte vom Hotel vorwies, die dort als Zimmerschlüssel dient. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Hotelmanagerin schon von der Diskussion an der Türe mitbekommen und sich selbst eingeschaltet. Dadurch kamen Kayla und sie ins Gespräch. Diese Frau Benzelrath, die nach Kaylas Meinung ungefähr 45 Jahre alt sein mochte, geriet dann mit Kayla in einen längeren Plausch über die gute alte Heimat Deutschland und alles mögliche. Dabei erzählte sie, dass sie bereits seit 1998 dieses Hotel in Frisco leite, welches wohl 1991 eingeweiht wurde. Dabei bedauerte sie sehr, dass sie auch seit 1998 nicht mehr in Deutschland gewesen sei. Ihr Job ließe ihr einfach nicht genug Zeit, um zwischendurch mal in ihre Heimat zu fliegen. Mehr aus Spaß hatte sie Kayla schon vorgeschlagen, ob sie nicht mal für 2 Wochen dort die Stellung halten könne, damit sie noch mal wenigstens in Deutschland ihre Eltern in Köln besuchen könne. Andererseits meinte sie auch zu Kayla, dass es sich sowohl für Deutsche, als wie auch für Asiaten in San Francisco am besten leben lasse, im Vergleich zu allen anderen Großstädten der USA, die sie kenne.
Kaylas Fazit zu der San Francisco - Tour lautet, in jedem Fall sehr interessant und sehenswert, insbesondere wenn es einen nichts kostet. Betrachtet man hingegen die üblichen Preise für Reisen ab hier dort hin, dann wäre uns solch eine Reise in jedem Fall viel zu teuer. Dazu kommen dann noch die für unsere Verhältnisse enormen Übernachtungskosten und so kann man sicher sagen, dass es aus dieser Sicht gut war, dass Kayla das in Anspruch genommen hat, denn vermutlich wird sie wohl zeitlebens nie wieder dorthin kommen. Der Rückflug selbst verlief völlig problemlos und selbst die befürchteten lästigen Kontrollen seien dabei sehr lasch gewesen. Wegen der missglückten Geschäfte wäre die Stimmung bei der Rückreise unter den Beschäftigten der Firma ziemlich am Boden gewesen und kaum einer habe während des Fluges etwas gesagt. Sehr entzürnt war der Chef der Stuttgarter Firma, weil besonders für ihn alles nicht so geklappt hat, wie er sich das vorgestellt hatte. Der hat sich über diesen geschäftlichen Verlust so geärgert, dass er sämtliche Mitreisenden aus seiner Firma sowie auch Kayla nach der Rückkunft am Frankfurter Flughafen stehen ließ und die nicht mit in seinem Van zurück nach Stuttgart gefahren hat, wie anfangs versprochen und wie es in der entgegengesetzten Richtung bei der Hinfahrt ja auch vorzüglich klappte. Das war recht unfreundlich und vor allem ärgerlich, die Leute sind dann mit dem Zug von Frankfurt nach Stuttgart gefahren, von wo aus ich Kayla dann mit dem Wagen abgeholt habe. Die Beschäftigten der Firma haben sogar nun eine gewisse Angst, dass sie ihre Sondervergütung für die Frisco - Fahrt gar nicht erhalten, aber sie können unter dem Druck ihres Arbeitsplatzes dann nicht viel sagen. Anders sieht es bei Kayla aus. Die hatte darauf bestanden, dass sie bereits vor Reiseantritt 5.000 Euro ausgezahlt bekommt, was dieser Firmenchef auch sofort anstandslos machte. So stehen ihr, entsprechend der getroffenen Vereinbarungen, nun noch weitere 1.000 Euro zu und sie hat schon einige Tage später dort angerufen und deswegen mit diesem Chef gesprochen. Zuerst sei er zwar etwas missmutig gewesen, habe dann aber zugesichert, dass Kayla diesen Restbetrag in den nächsten beiden Wochen noch erhält. Dank des Ausgangs dieser Angelegenheit erübrigt sich natürlich auch das damalige Angebot, Kayla fest in der Firma zu beschäftigen, denn ohne erneuten Handel mit Thailand bedarf es ihrer Dienste als Korrespondentin nicht weiter. Das ist nach meiner Meinung zumindest der zweitbeste Ausgang, den diese Sache nehmen konnte. Sie ist wenigstens nicht ganz leer ausgegangen, aber wir behalten künftig unsere Ruhe vor dieser Firma. Der beste Ausgang wäre selbstverständlich gewesen, wenn ein ähnliches Ergebnis aber dann mit den anfänglich anvisierten 27.500 Euro zustande gekommen wäre, aber das hätte dann ja auch wahrscheinlich zur Folge gehabt, dass Kayla künftig oft wieder nach Stuttgart arbeiten müsste. So wie jetzt ist das schon gut gelaufen!
Vorletzte Woche, als Kayla gerade in Frisco war, tauchte hier ein Großaufgebot der Feuerwehr auf. Ich war schon richtig erschrocken und glaubte an einen größeren Vorfall. Wie sich jedoch herausstellte, mussten die eine Erprobung machen, wie oder ob sich im eventuellen Ernstfall die neue Regenwasserbehälterfirma löschen ließ. So wurden alte Hydranten auf dem Fabrikgelände getestet, die noch aus früheren Zeiten dort stehen. Das ergab allerdings ein trauriges Bild, denn von 13 geprüften Hydranten funktionierte nur noch ein einziger und der steht noch nicht einmal auf dem Fabrikgelände, sondern neben der alten Haupt-Einfahrt zum alten Fabrikgelände, gleich neben unserem Haus. Also von denen, die tatsächlich auf dem Firmengelände stehen, funktionierte gar keiner mehr. Da es aber wohl Vorschriften gibt, die besagen, dass eine Firma erst dann ihre Produktion aufnehmen darf, wenn solche Sicherheitsanlagen funktionsfähig sind, drohte denen eine schmerzliche Verzögerung der Betriebsaufnahme. Da hat der Firmenchef aber gewaltig Krawall gemacht, weil er sagte, die Gemeinde sei für den Unterhalt dieser Hydranten verantwortlich und wenn die nicht funktionieren und es deshalb zu Verzögerungen mit Betriebsausfällen käme, dann würde er die schadensersatzpflichtig machen. So war das schon ein etwas weniger guter Einstand hier. Da die Gemeinde einen solch kräftigen Steuerzahler nicht vergrämen möchte, hat man dann zuerst binnen weniger Tage ein Provisorium gelegt. Es wurden quer durch den stillliegenden Betriebsteil einfach lange dicke Feuerwehr-Schlauchleitungen bis zu der Halle der Behälterfirma verlegt, an denen am Ende einige mobile Hydranten angebracht sind. Solche Dinger hatte ich zuvor auch noch nie gesehen. So brauchen die Feuerwehrleute im Ernstfall dann nur noch mit wenigen Handgriffen diese provisorische Leitung unter Druck zu setzen und es kann gelöscht werden. In einigen Wochen soll dann eine Fachfirma mit einer ordnungsgemäßen Überholung der echten, ortsfesten Hydrantenanlage beauftragt werden.
Die Regenwasserbehälterfirma hat ihr Ziel eingehalten und bereits letzten Mittwoch mit einer vorerst noch kleinen Produktion von Regenwasserbehältern angefangen. Es gab zuvor sogar eine Eröffnungsveranstaltung, zu der wir auch eingeladen wurden, wie übrigens alle Bewohner der Siedlung hier. Sie wissen ja wie das ist, da tauchen dann 10 noble Leute auf, von denen jeder eine bleierne Rede schwingt und einer drückt dann auf den berühmten roten Knopf und alles fängt an sich zu drehen. So ähnlich lief das hier auch. Ein Landrat schwätzte wirklich saulangweiliges und nach meiner Meinung auch vorwiegend dummes Zeug. Als die Hälfte der Leute minutenlang gähnte, verkürzte er endlich seine Rede. Schön war, dass es auch ein kaltes Büffet gab, mit sehr schmackhaften und bodenständigen Sachen, wie beispielsweise sehr guten Frikadellen. Ich sterbe für gute Frikadellen, um es mal übertrieben zu sagen, und die dort angebotenen stammten von einem Metzger und waren sehr sehr gut mit viel Pfeffer drin. Auch eine herrliche Auswahl an guten Getränken gab es. Kayla, die ja erst wenige Tage zuvor aus Frisco zurückgekommen war, fand für sich einen vorzüglichen Apfelsaft, gut gekühlt und lecker, während ich mich so ziemlich quer durch das ganze gebotene Sortiment probierte. Es wurde nur aller erste Qualität aufgefahren und an nichts geknausert. Ganz nebenbei erfuhren wir weitere Fakten zu der Firma. Ich war immer im Glauben, dass die solche ähnlichen grünlichen Regenwasserbehälter herstellen, wie man sie oft im Baumarkt bekommt, nur halt etwas größer sowie solche Tanks, die man öfters in Schreber-Gärten stehen sieht, aber all diese Dinger stellen die gar nicht her. Damit haben die vor vielleicht 15 Jahren mal angefangen. Heute stellen die vorwiegend riesige schwarze oder graubraune Erdtanks für Regenwasser her, die gleich 15.000 Liter, 25.000 Liter oder sogar noch mehr fassen. Die kleinste Größe, die noch im Programm ist, fasst rund 7.000 Liter, soll aber demnächst rausfallen zugunsten der ganz großen. Dazu werden noch Spezialtanks angefertigt, die man im Haus erst auf dem Dachboden zusammensetzt, worin man dann ebenfalls Regenwasser als Brauchwasser speichern kann. Der Vorteil bei diesem System ist, dass die Druckpumpe für den Wasserdruck viel kleiner und stromsparender ausfallen kann, weil durch die Unterbringung im Dachboden ja schon ein natürliches Gefälle entsteht. Der Firmenchef selbst propagiert aber mehr die Erdtanks, weil bei den anderen auch erst einmal Strom aufgebracht werden muss, um das Regenwasser aus einem kleineren Zwischen- Erdtank dann in den großen Dachbodentank zu pumpen, was ja auch Strom kostet, dann weil die Erdtanks mehr Wasser fassen, auf dem Dachboden keinen Platz verbrauchen und das Haus nicht unnötig belasten, denn Sie können sich vorstellen, dass beispielsweise 15.000 Liter Wasser schon ein ganz schönes Gewicht haben, das hält längst nicht jeder Dachboden aus. Von den Riesen-Erdtanks werden jetzt am Anfang 4 Stück pro Tag gefertigt und der Firmenboss sagte in seiner Rede, dass in einem halben Jahr die Produktion auf rund 25 Stück pro Tag gesteigert würde und das angestrebte Ziel sei es, ungefähr ab Mitte 2008 über 100, vielleicht sogar 125 Stück pro Tag herzustellen. Er behielt deshalb die Option im Auge, bei einer möglichen Expansion weitere Gebäude der alten Fabrik zu erwerben und umzunutzen. Das freute natürlich alle Vertreter der Gemeinde, weil die ja auch die damit verbundenen Steuereinnahmen schon in der Kasse süß klingeln hören. Die Produktion läuft größtenteils vollautomatisch computergesteuert. Die Tanks werden weltweit verkauft, nicht nur hier in Deutschland. Sonst würde man auch sicherlich solche Stückzahlen nicht so ohne weiteres los. Die haben dabei noch ein geschütztes Patent auf irgend eine besondere Beschichtung der Innenseite, die verhindert, dass das Wasser im Tank fault oder Algen ansetzt.
In Karlsruhe, wo ich mich nach wie vor noch nicht besonders gut auskenne, habe ich einen komischen Computerladen entdeckt. Der befindet sich in einem ehemaligen Lebensmittel - Supermarkt, wie man ihn vielleicht in den 70iger und 80iger Jahren kannte. Wissen Sie, diese Art von Supermärkten, die schon merklich größer, als ein Tante - Emma - Laden waren, die aber in ihrer Größe eben nicht vergleichbar mit dem waren, was man heute so unter einem Supermarkt versteht. Allerdings schon diese Größenordnung, wo man bereits mit einem Einkaufswagen durchfuhr. Diese Edeka -, Rewe -, VeGe-, Geg-, Konsum- und Spar - Ketten hatten damals öfters solche Märkte betrieben. Jedenfalls in solch einem Laden ist heute dort ein Computerladen untergebracht. Da der Inhaber aber wohl ein zwar technisch hochversierter Mensch ist, aber sonst wenig von Ordnung und üblichen Ausstattungsmerkmalen solcher Geschäfte hält, sieht es dort ziemlich chaotisch drin aus. In den vielen Regalen türmen sich diverse Berge von Computerkomponenten, alt zwischen neu, gebrauchtes Zeug, zwischen neu verpacktem Krempel, dann in der Nähe der Kasse stapeln sich links unzählige Gebrauchtcomputer, die man kaufen kann und rechts nicht weniger nagelneue Computer, noch in Originalkartons verpackt. Die Neugeräte bei dem stammen offensichtlich vorwiegend von der Marke Acer, die man auch in einigen anderen Computerläden, aber auch in manchen Kaufhäusern und Unterhaltungselektronik - Ketten erhält. Schön an dem Laden ist, dass es davor reichlich Parkplätze gibt. Das ist mehr in einem Wohngebiet am Stadtrand und weil ich Zeit genug hatte, bin ich zunächst mal reingesprungen. Ich habe mir das alles mal angesehen und wollte dann eigentlich schon wieder gehen, ohne etwas zu kaufen. Der Inhaber, ein etwa 45jähriger Mann, relativ dick mit Stoppelbart und runder Nickelbrille, fragte mich dann, ob er mir vielleicht weiterhelfen könne. Ich wollte schon abwinken, aber da fiel mir mehr zufällig mein defektes Toshiba - Notebook ein. Ich fragte den, ob man ein solches defektes Notebook preisgünstig reparieren könne. Er meinte, das hinge davon ab, was denn defekt sei, ich soll es doch einfach mal völlig unverbindlich vorbei bringen. Das habe ich dann einige Tage später auch gemacht. Er wollte es ohne Kosten für mich einmal durchchecken und mir dann sagen, ob man es überhaupt reparieren kann und falls ja, was das kosten würde. Die meisten verlangen ja schon für eine solche Durchsicht 50 bis 70 Euro und dann haben die noch nichts repariert. Auf das Durchchecken konnte ich gleich warten. Es dauerte ungefähr 15 bis 20 Minuten. Dann kam er und behauptete, die einzigen Fehler an meinem Notebook wären einmal das verschmolzene Akkufach, gut das wusste ich auch schon vorher, und dann das CD - Rom -Laufwerk. Er meinte das CD - Laufwerk sei defekt und ziehe den ganzen Rechner mit runter. Das wollte ich gar nicht glauben, weil das Ding ja meistens fast gar nichts mehr macht und vor allem, weil der Fehler ja immer auftaucht, auch wenn keine CD in dem Laufwerk ist. Manchmal hat man Glück und man kann noch einfache Textbearbeitungen damit machen, aber auch dabei stürzt es dann oft unvermittelt ab oder wird nach wenigen Minuten so langsam, dass man die Lust verliert. Ein anderer ärgerlicher Effekt, der in dem Zusammenhang gerne auftrat war, dass man plötzlich bearbeitete Dateien nicht mehr speichern konnte. Die Speichern - Schaltfläche in Word war dann inaktiv. Der Ladenbesitzer versteifte sich, trotz meiner erheblichen Zweifel darauf, dass nur dieses CD - Laufwerk die Ursache allen Übels sei. Nun haben solche Notebooks völlig andere CD - Laufwerke, als normale Computer. Die normalen Laufwerke passen dort platzmässig nicht rein. Aber der Mann steckte über eine lange Leitung ein normales CD - Brennerlaufwerk an, welches dann daneben auf dem Tisch lag und siehe da, damit lief das Ding einwandfrei, wie in seinen besten Tagen. Er bot mir an, ein anderes, gebrauchtes CD - Laufwerk aus einem ansonsten wirklich total defekten Notebook einzubauen, welches er noch in einer Ecke liegen hätte. Die Gesamtkosten mit allem drum und dran sollten sich dann auf 55 Euro belaufen. Da konnte ich nicht widerstehen. Was soll ich Ihnen sagen? Nach ungefähr einem Jahr des defekten Notebooks, welches uns irreparabel kaputt schien, zumal ein Computerladen in Stuttgart seinerzeit so etwas sagte, funktioniert es jetzt wieder völlig einwandfrei. Natürlich die Mängel am Akkuschacht sind noch da, wodurch man es derzeit nur mit dem Netz- und Ladegerät benutzen kann, aber sogar dafür will der Spezialist in Karlsruhe demnächst eine preiswerte Lösung anbieten. Er sagte, dass er nächste Woche einige alte defekte Notebooks rein kriegt, von denen könne man dann vielleicht die gesamte Bodenplatte mitsamt dem Akkuschacht rüber in mein Notebook austauschen. Falls das geht, soll dies ungefähr 20 Euro kosten, natürlich ohne neue Akkus. Neue Akkus dafür hat er im Laden und die kosten bei ihm derzeit nur 22 Euro im Sonderangebot, woanders waren die viel teurer. Somit 42 Euro für die Akkufachreparatur plus neuem Akku und das wäre es mir in jedem Fall wert. Das nenne ich wirklichen Service, wo sonst gerade im Fall Computer jeder Laden gleich von wegwerfen und neu kaufen redet.
In den letzten Tagen ging an unserem Opel - Corsa das Autoradio plötzlich gar nicht mehr. Ich glaube ich hatte Ihnen schon mal angedeutet, dass das Autoradio von Anbeginn an manchmal nicht richtig funktionierte. Bei dem günstigen Fahrzeugpreis und weil der Fehler nach dem Aus- und neu Einschalten immer wieder für ungefähr eine Woche weg war, hat uns das nicht wirklich gestört. Nun benötigt man ein Autoradio nicht unbedingt, aber inzwischen ist man doch so daran gewöhnt, dass wir es nicht auf Dauer missen wollten. So habe ich mich bei verschiedenen Werkstätten erkundigt, was eine Reparatur des Autoradios kosten würde. Ähnlich, wie im obigen Fall Notebook, muss dazu erst einmal überprüft werden, was überhaupt kaputt ist; ob es das Radiogerät selbst ist, ob die Zuleitungen eine Macke haben oder ob das abgesetzte Bedienteil vielleicht entzwei ist. Bei echten Opel - Werkstätten verlangte man einheitlich 145 Euro alleine für diese Überprüfung. Eine freie Werkstatt in der Umgebung wollte 127 Euro, eine andere freie 131 Euro. In Karlsruhe gab es freie, die es zu Preisen zwischen 99 und 170 Euro anboten. Also es waren welche darunter, die sogar teurer, als der originale Opel - Kundendienst sind. Mein Autobekannter hat das Problem dann für 75 Euro gelöst, weil er aber im Moment ziemlich im Stress steckt, sollte ich den Wagen 2 Tage dalassen, da ihm die Zeit fehlte, das sofort zu machen. Wir bekamen von ihm für diese beiden Tage als kostenlosen Ersatz einen kleinen VW - Lupo, den wir am letzten Tag nur voll tanken mussten. Dieser Preis war natürlich nicht zu schlagen, ist aber auch nur wegen der Bekanntschaft so besonders günstig. Er stellte fest, dass das Radioteil selbst einen Fehler hatte. Er hat dann aus einem anderen Opel, den er derzeit auf dem Gelände als Gebrauchtwagen stehen hat, das Radioteil ausgebaut und in unseren Corsa eingepflanzt. Jetzt klappt wieder alles einwandfrei. Nun, der Lupo, das ist ja das kleinste Auto, welches es von VW gibt und mein Autobekannter sagte, dass dieses Modell seit über einem Jahr nicht mehr hergestellt würde. Heute heißt das kleinste Modell von VW wohl Fox, ist aber schon deutlich größer als der Lupo, fast gleich groß, wie der Polo, dann aber im Neupreis billiger, als der Lupo früher war, als es ihn noch gab. Das liegt wohl daran, weil der Fox in Brasilien zusammengeschraubt würde, sagte mein Autobekannter. Ich verstehe allerdings nicht, wieso VW diesen Lupo nicht mehr herstellt, denn es ist ein durchaus schöner Wagen, der erstaunlicherweise vorne fast so viel Platz bietet, wie der VW - Polo oder der Opel - Corsa. Gut, nicht ganz so viel, aber der Unterschied hält sich in geringen Grenzen. Hinten ist natürlich Pustekuchen, auch Kofferraum ist da nicht viel, fast gar nichts. Trotzdem finde ich den Lupo, den ich ja zuvor noch nie gefahren war, ein sehr gelungenes Wägelchen. Unsere Leihausführung hatte einen Benzinmotor mit ungefähr 55 oder 60 PS und weil das Autöchen sehr leicht ist, ist der damit ungefähr genauso flott unterwegs, wie unser Corsa mit seinen 75 PS. Wohl sind Geschwindigkeiten ab 120 km/h aufwärts im Corsa deutlich angenehmer zu fahren, vor allem weil der Lupo ab dann innen lauter wird und auch im Lenken bei höheren Geschwindigkeiten mehr korrigiert werden muss. Nur die erste Anfahrbeschleunigung ist im Corsa durch den kräftigen Turbodiesel besser, aber insgesamt staunten wir nicht schlecht über den Winz - VW. Insbesondere der Verbrauch in den 2 Tagen war angenehm gering, rund 4,8 Liter auf 100 km und das für einen Benziner. Den gibt es wohl auch als Diesel und dann wird der sicherlich mit ungefähr 3,5 Litern auskommen, wenn er als Benziner schon so wenig braucht. Mein Autobekannter meinte aber, das VW vermutlich im nächsten Jahr wieder ein neues Modell herausbringe, welches ähnlich klein ist, weil die ständig steigenden Forderungen nach sehr spritsparenden Autos diesen Markt für Kleinstautos wiederbeleben. Sicherlich, wo wir öfters was zu transportieren haben, wäre der Lupo für uns in der heutigen Lage vor allem in Sachen Kofferraum viel zu klein und ich würde ihn auch nicht gegen den Corsa - Turbodiesel eintauschen, aber würden wir noch in der Stadt wohnen, dann wäre uns solch ein Lupo auch völlig Auto genug, sofern man vor einer erneuten Beschaffung stünde und nicht, wie hier, oft was zu transportieren hat. Wenn man von den reinen jährlichen Unterhaltskosten ausgeht, dürfte der Lupo im Jahr sicherlich noch um 200 Euro billiger zu fahren sein, als der Corsa oder ein Polo. Es ist dieser Lupo ein sehr interessanter und billiger Wagen, der zudem noch gut verarbeitet wirkt, somit finde ich es völlig unverständlich, dass VW dessen Produktion eingestellt hat.
Sie sehen, die Welt hat sich inzwischen erheblich weitergedreht, ohne dass dabei in der Summe ein erheblich anderes Ergebnis rausgekommen wäre, als sonst. Seit 2 Tagen sind wir wieder stundenweise an Renovierungs- und Umbauarbeiten in der Werkstattgarage und deren Anbau beschäftigt. Die dortigen Dinge sind teilweise doch maroder, als wir dachten. Es ist überhaupt kein Vergleich mit der hervorragenden Bausubstanz des Hauses, das bezieht sich vor allem auf einige Zwischenwände und Eisenträger im Anbau, keinesfalls auf die Außenwände oder das Dach. Der marode Zustand einiger Zwischenwände ist aber auch nicht verwunderlich, da diese Bauwerksbestände teils rund 100 Jahre alt sind und damals wohl über sehr lange Zeiträume mit bissigen Chemikalien in Berührung gekommen sind. Diese Werkstattgarage nebst Anbau war ja früher mal eine Art Prüflabor des Werkes und an diesen speziellen maroden Innenwänden waren solche alten Rohrleitungen mit Prüfhähnen u.s.w. wo dann auch gerne mal einige Tropfen oder Rinnsale der chemischen Flüssigkeiten an die Wände spritzten. Es war schon atemberaubend, als Kayla an einer Zwischenwand den losen Innenputz abklopfen wollte, stürzte gleich eine ganze Gruppe von Wandziegelsteinen mit großem Gepolter in den dahinter liegenden Zwischenflur und plötzlich fehlte aus der Zwischenwand ein etwa 1 m² großes Stück. So kam die Überlegung auf, ob man diese Zwischenwand zwischen einem Raum im Anbau und einem kleinen Zugangsflur, der sich quasi zwischen dem Anbau und dem eigentlichen Großraum der Werkstattgarage befindet, ganz einreißen und neu errichten sollte, oder ob man die marode Mauerwand nur ausbessert. Letzteres, also das Ausbessern der maroden Wand wurde bald verworfen, weil es einfach keinen Zweck mehr hat. Zum Glück ist es keine tragende Wand und da stand der Entschluss schnell fest: weg damit! Aber wir werden dort auch keine neue Zwischenwand mehr errichten, sondern legen diesen Raum im Anbau einfach mit dem Zwischen-Zugangsflur zu einem größeren Raum zusammen, fertig! Ob man dort von einer Gartentüre zuerst in einen Zugangsflur gelangt, der rechts eine Tür zum eigentlichen Garagenraum der Werkstattgarage und ganz hinten links eine Tür zu diesem ersten Raum im Anbau freigibt, oder ob man gleich von der Gartentüre in den dann größeren Raum dieses Anbaus eintritt, der dann nur noch an der rechten Innenwand eine Tür zum Garagenraum hat, das ist doch schnuppe und vor allem kann man den so größer gewordenen Raum später viel besser nutzen. Diesen Zwischenflur hätte man ja so gesehen ohnehin für nichts nutzen können. Ich glaube, der Hintergedanke früher bei der Errichtung mit dem Zwischenflur war nur der, dass wenn dann über die heutige Gartentür jemand von draußen rein kam, dann kein Durchzug entstand und die Leute sich nicht mit dreckigen Schuhen ins damalige Labor wagten. Was heute eine Gartentür ist, war damals ja eine Tür aufs restliche Betriebsgelände, da unser Garten und die Trennmauer zum Fabrikgelände früher zu der Zeit noch nicht bestanden.
So! Jetzt ist es aber genug und ich beende hier für heute. Nach einer Schönwetterwoche hat uns seit gestern der graue Alltag wieder, viele Grüße, Ihr
Egbert Lappenkeuler.
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Beitrag 2
Lappenkeuler - Brief / Email „Eierzeit" vom 08.04.2007
Ein schönes Osterfest!
Das allgemeine Eierfest ist schon wieder mal fällig. Nun ist Ostern ja immer auch irgendwie eine Art Tor zum Frühling, Tor zum milderen, vielleicht auch schönerem Wetter. Unterdessen können wir uns sicherlich nicht über den zurückliegenden Winter beklagen, jedenfalls nicht in der Form, dass man sich vom eisigen Wetter zu sehr gebeutelt fühlen müsste. Ein supermilder Winter, das kam der Verringerung der Heizkosten zugute und eigentlich müssten solche Winter doch gerade die Grünen und diese ganzen Umweltdogmatiker erfreuen, weil durch geringen Heizaufwand auch geringere CO² - Ausstöße entstanden, als wie bei deutlichen Kaltwetterphasen. Doch gerade aus deren Lager hört man nur Misstöne, die Polkappen sind in Gefahr, die Gletscher schwinden, dafür wird das Ozonloch größer. Sie kennen diese Leier und keine Angst, ich habe keine Lust, dieses zweifelhafte Thema erneut aufzugreifen. Nun denn, wir freuen uns über den milden Winter, vor allem aus Kostengründen. Alles was hilft, die Kosten zu senken, ist uns willkommen.
Nun sagt man es war ein total milder Winter, was so gesehen in seiner Gesamtheit auch stimmt, aber am 21. und insbesondere am 22 und 23. März kam es hier zu ganz extremen Schneefällen, wo keiner mehr mit gerechnet hätte. Hier war vielleicht etwas los! Gut, das ist nun auch schon wieder über 3 Wochen her, aber ich sage Ihnen, hier ging gar nichts mehr. Selbst die so eifrigen Bauarbeiten bei der Regenwasserbehälterfirma kamen zum völligen Stillstand. Ein langer Sattelschlepper - LKW, der denen noch Material liefern sollte, hat sich in der schmalen Zufahrtsstraße zur Siedlung, ungefähr in Höhe der leichten Senke, wo es zu dem alten Bahnhof abgeht, von dem ich Ihnen ganz zu Anfang unserer Zeit hier mal ein Foto schickte, quergestellt und hoffnungslos festgefahren. Es ging hier gar nichts mehr. Keiner kam mehr weg aus der Siedlung und auch keiner mehr hinein. Höchstens zu Fuß, aber wer läuft schon 5 km im hohen Schnee zu Fuß zum Dorf? Auch alle Leute, die bei der Behälterfirma arbeiteten oder sonst wie dort waren, hingen natürlich fest. Das war eine Gaudi! Mehrere Stunden später traf ein Kranwagen ein, der den Sattel - LKW anheben musste und wieder einigermaßen gerade auf die Fahrbahn stellte, damit der ab dort im Schritttempo bis zur Firma weiterfahren konnte. Aber selbst das klappte nur, nachdem ein Arbeiter zuvor voraus ging und von Hand die Fahrstrecke mit grobem Sand und Schutt abgestreut hatte. Dieser Kranwagen hatte aber selbst schon Probleme bei der Anfahrt, dass er nicht in Schräglage geriet und dass obwohl es ein 4-Achser mit 8-Rad-Antrieb war. Die hatten insofern noch Glück, weil sich gerade in dieser Zeit der Bergung die Schneeschauern für vielleicht mal 3 Stunden verzogen und sogar der schönste Sonnenschein aufkam. Kaum war diese Aktion durch, da zogen neue Schneeschauern auf und wir sind nur noch drinnen im Haus verschwunden, weil man draußen nichts mehr vor lauter Schnee sehen konnte. Nur anderthalb Tage später wurde es dann wieder so mild, dass man zuschauen konnte, wie diese ganzen Schneemassen in Windeseile wieder zusammenschmolzen. Ich hatte eigentlich einen Tag bevor es so zu schneien begann schon vorgehabt, wieder die Sommerreifen auf den Wagen zu machen, zum Glück kam aber an dem Tag etwas dazwischen. So habe ich mich nun entschlossen, die Winterreifen aus Sicherheitsgründen noch bis Anfang Mai drauf zu lassen.
Am Karfreitag sind wir hier in gewisser Weise in ein Fettnäpfchen getreten. Gegen Mittag klingelte es an der Haustüre und 2 ältere Damen standen dort und bettelten nach Geld für eine angebliche Ostersammlung. Ich war darüber so entzürnt, vor allem weil erst wenige Tage vorher schon mehrmals irgendwelche Bettelfritzen an der Tür waren, dass ich denen schimpfend die Tür vor der Nase zugeworfen habe. Ich habe durch die bereits geschlossene Tür denen dann noch aus Wut so etwas wie Rattenpack oder ähnliches zugerufen. Nun stellte sich heraus, dass die hier von so einem Orts- oder Kirchenverband tatsächlich jedes Jahr um die Osterzeit eine sogenannte Ostersammlung veranstalten, deren Gelder für Bedürftige aus der eigenen Gemeinde ausgegeben werden. Ich wusste das nicht und war fest im Glauben, dass dies wieder solches Bettelgesindel ist, welches mit dem Mitleid der Leute auf nahezu organisierte Weise die eigene Kasse aufbessern will. Die werden sich jetzt sicher dort im Ort schön über uns das Maul zerreißen und das hier bei uns an der Tür erlebte in den schillerndsten Farben ausmalen und breit treten.
Neulich kam ich in ein modernes Büro und geriet gleich ins Lachen, denn stellen Sie sich vor, Sie sehen dort einen Computer stehen, an den ganz offensichtlich über ein USB - Kabel ein Toaster angeschlossen ist. Da ergeht es Ihnen sicher genauso, wie mir in diesem Moment, man ist belustigt und glaubt seinen Augen nicht zu trauen. Nun entpuppte sich das Ding dann aber nicht als computergesteuerter Brötchenwärmer, sondern letzten Endes als die neueste Generation von Farblaser-Drucker. Ein komisches Gerät, welches sogar sehr preiswert sein soll, also im Verhältnis zu der Preiskategorie, die man sonst so von Farblaserdruckern gewöhnt ist. Die Dame am Schreibtisch, die meine Erheiterung auf Anhieb verstand, weil ich wohl nicht der erste war, der dort solche Reaktionen zeigte, erläuterte, dass jenes Gerät nur noch ausschließlich Din-A4- Blätter hochkant oder kleinere Formate bedrucken könne, wodurch man mit der schmalen Bauform auskommt. Auch hat man die wenigen Bedienteile bei dem Gerät nicht seitlich neben dem Papier- und Druckbereich angeordnet, wie es sonst üblich ist, sondern einfach unten drunter. Obendrauf gibt's, man könnte sagen, wie bei jedem anständigen Toaster, 2 gleich große, breite Schlitze. Der hintere zum Einlegen des unbedruckten Papiers und aus dem vorderen kommen die fertig bedruckten Exemplare raus geschossen. Da hat der Gerätedesigner wohl absichtlich mit der Vorgabe des Toasters gespielt und ich finde das irgendwie gelungen.
Vielleicht erinnern Sie sich noch daran, vor etwa 2 Jahren schrieb ich Ihnen einmal, dass ich in Stuttgart eine Art Billigkantine für Bedürftige, Obdachlose aber auch für Normalbürger entdeckt hatte, wo ich wegen des im Verhältnis zum Preis guten Essens auch in meiner Stuttgarter Zeit sehr gelegentlich mal essen ging. Jetzt waren wir vor knapp 2 Wochen wegen diverser Einkäufe in Stuttgart. Irgendwann plagte uns der Hunger und da fiel mir diese Stehgaststube wieder ein. Ich war mir nicht sicher, ob es die überhaupt noch gibt, denn inzwischen war ich sicherlich schon über ein Jahr nicht mehr dort, aber sie existiert noch! So sind wir gegen 11.45 Uhr dort hin und haben, jetzt für 2 Euro pro Person, das Tagesmenü gegessen. Es gab Bandnudeln mit Currysoße, dazu eine Currywurst und Spinat. Alles durchaus sehr lecker, damals kostete allerdings jedes Menü noch 1 Euro pro Kopf als Mindestentlohnung oder freiwillig mehr, wenn man konnte und wollte. Die haben inzwischen auch einiges geändert. Früher herrschte dort mit Absicht ein sehr kühles, unangenehmes Ambiente, wie man vornehm sagen würde, ausschließlich mit Stehtischen und im Gastraum absolut ungeheizt und etwas zugig. Man wollte damit verhindern, dass sich die Leute dort länger, als nur zum zügigen Essen notwendig aufhielten. Da aber die Zahl der gebrechlichen Bedürftigen heute sehr hoch ist, hat man in einer Ecke inzwischen sogar 2 normale Tische mit jeweils 6 Stühlen dran aufgestellt, die aber auch nur von schwachen oder älteren Leuten benutzt werden dürfen, das wird sogar kontrolliert. Auch hat man die Ausgestaltung des Gastraumes inzwischen recht freundlich gemacht, zumindest wenn man es mit dem nahezu eisigen Zustand von damals vergleicht. Die Mindestpreise für das billigste Tagesmenü wurden von 1 Euro auf 2 Euro angehoben, oder wer kann, der sollte dann mehr geben, soviel, wie er für angemessen hält und wie es seinen finanziellen Möglichkeiten entspricht. Manche Bedürftige rechnen jedoch völlig anders, als unsereins. Die sagen, 1 Euro war noch ok, aber für 2 Euro kriege ich ja schon solch eine kleine Miniflasche Schnaps, die mir dann lieber ist; andere wiederum sind wirklich so arm dran, dass sie sich 1 Euro noch leisten können, 2 Euro aber schon nicht mehr. Deshalb hat man dort, sozusagen jetzt als Ergänzung nach unten, neben dem Tagesmenü für 2 Euro auch noch eine Tagesspeise für nur 50 Cent eingeführt. Die wird dann aber nur noch aus irgendwelchen Resten von Supermärkten oder vergleichbarem aufs Einfachste zusammengestellt und es ist in diesem Sinne kein richtiges Menü mehr. Und jetzt kommen wir zu dem, was ich Ihnen eigentlich erzählen will. An dem Tag, als wir dort waren, gab es als 50 - Cent - Tagesspeise eine Scheibe trockenes Brot, plus solch ein kleines Döschen Ölsardinen, wie sie viele Discounter anbieten, welches allerdings vom Haltbarkeitsdatum her gerade abgelaufen war und dazu noch 2 lose Salatblätter. Also wirklich eine minimalistische Speise, was aber immerhin besser ist, als zu hungern und im Laden bekommt man die Dose Ölsardinen heute zu dem Preis ja auch längst nicht mehr. Aber was wir dann dort beobachteten, dass lässt einem die Haare zuberge stehen oder eher gerade nicht. Ein Stadtstreicher, ich nenn den jetzt der Einfachheit halber mal so, betrat die Gaststube und holte sich vorne an der Ausgabetheke für 50 Cent diese Öl-Sardinen- Tagesspeise. Damit stellte er sich unweit von uns an einen benachbarten Stehtisch, öffnete die Dose, verzehrte diese Zusammenstellung aus Brot, Sardinen und Kopfsalat. Sie kennen die Ölsardinendosen ja sicher, was am Schluss übrig blieb, war das viele Öl in der Ölsardinendose. Anstatt dies, wie üblich, mit zurück zu geben, schüttete der Kerl sich das in die Hand, die er hohl formte, und strich sich dann das ganze stinkige Fischölgematsche in die Haare. Die glänzten dann und der Typ zog eine entsprechend nach Fisch stinkende Geruchsfahne hinter sich her. Die Ölmassen waren so reichlich, dass ihm die Öltropfen hinten am Kragen herunter in den Nacken liefen. Wir und auch etliche andere in der Gaststube schauten sich nur noch ungläubig an, etliche verliehen durch entsprechende Geräusche und Kopfschütteln mit verzogenem Mundwinkel ihrem Ekel Ausdruck. Den störte das natürlich nicht, sichtlich frohen Mutes packte er seine Sachen und verließ dann pfeifend die Lokalität.
Ich sage nur ein Wort, ein Reizwort, Finanzamt! Traf doch vor 2 Wochen ein dicker Brief vom Finanzamt hier ein. Ich dachte zunächst, ob die mir irgendwelche Finanz-Broschüren, Ratgeber oder Prospekte schicken, weil der Brief so dick war. Der Inhalt erwies sich dann jedoch leider als ernüchternd und eher behördentypisch. Dort hieß es, durch eine Mitteilung wäre ihnen bekannt geworden, dass wir hier das Haus erworben hätten. Nun wollen die auf mehreren detaillierten Vordrucken genau wissen, woher wir an das Geld dafür kommen. Dort soll man genau auflisten welche Sparguthaben und sonstigen Einkünfte sowie welche Kredite von welchen Kreditinstituten dafür in Anspruch genommen wurden. Dann ob und welche Einkünfte man hat oder erwartet und welche man in den zurückliegenden Jahren gehabt hat. Weiterhin will man wissen, welche Mieteinnahmen wir aus dem Haus und dem Grundstück hier oder Teilen davon erzielen, obwohl wir ja da gar nichts vermietet haben, solch ein Blödsinn. Auch soll man angeben, wo man sonst noch Immobilieneigentum besitzt und welchen Wert diese Gebäude oder Grundstücke verkörpern und welche Mieteinnahmen wir daraus erzielen. Dann unterstellt man fast schon, dass wir auch noch Miteigentümer an irgendwelchen Firmen wären und da sollen wir auf einem gesonderten Vordruck ausfüllen, welche Einnahmen wir daraus erzielen und über welche Steuernummern bei welchem Finanzamt dortige Gewinne oder auch Verluste erfasst würden. Es wird dann auch gleich angedroht, dass man diese Wischs innerhalb von spätestens 4 Wochen ausgefüllt zurücksenden muss, andernfalls könne man mit rechtlichen Konsequenzen rechnen, da es eine gesetzliche Verpflichtung dazu geben würde, dass man das zeitgerecht ausfüllt und zurück schickt. Es ist schon eine Frechheit, was die alles wissen wollen und es ist ja schließlich nicht so, dass wir hier keine Grundsteuer bezahlen, wir bezahlen ja pünktlich alle Steuern. Aber nein, da wird einem dann schon unterstellt, dass man riesige Einkünfte anderswo hätte, die man dem Finanzamt verschwiegen hätte und dadurch so soviel Reichtum angehäuft habe, dass man sich damit dieses Haus hier hätte kaufen können. Hätte jetzt keiner etwas gekauft, dann bekämen die von uns keine Steuern, gar nichts und die Arbeiten, die wir vergeben hatten, wie die vom Dachdecker, die hätten auch nichts von uns eingenommen und keine Steuern dafür abgeführt, aber dann wären auch wir nicht belästigt worden und hätten unsere Ruhe. So aber haben wir bei denen schon für gewisse Einnahmen gesorgt und es wird einem dann so gedankt, dass man noch quasi unterstellt kriegt, dass man Gelder an der Steuer vorbei gemogelt hätte. Das ist doch wieder typisch deutsch! Manchmal kommt es einem wirklich hoch und man sagt sich, man sollte in diesem Land keinen Cent mehr investieren und lieber ins Ausland ziehen, obwohl ich normalerweise durchaus an Deutschland hänge. Wenn die so händeringend am Geld suchen, dann sollen die Großkopferten sich erst einmal sinnlose Ausgaben in Milliardenhöhe sparen, wie z.B. die enormen Unkosten für jetzt den Tornadoeinsatz in Afghanistan. Überhaupt diese ganzen Einsätze in Afghanistan, in Afrika u.s.w. das kostet alles immens viel Geld und bringt rein gar nichts, aber für solch einen Schwachsinn, mit dem wir gar nichts zu tun haben, dafür ist Geld genug da! Als wäre es die Aufgabe von Deutschland, in Afrika bei Wahlen zu helfen oder so was. Wobei das nur 2 Beispiele für viele der wirklich enormen, sinnlosen Ausgaben sind. Aber, wie ich schon öfters sagte, das ist eine Politik, die wieder meilenweit am eigenen Volk vorbei geht und man fragt sich erneut, wählen wir deutsche Politiker, damit die immer nur etwas für andere tun, aber fürs eigene Volk gibt's nur Verschlechterungen, siehe Gesundheitsreform etc.? Aber uns fehlt da sicherlich nur der Durchblick, wird man auf deren Seite sagen.
Das schöne Wetter der letzten Tage hat uns keine Ruhe gelassen und wir haben wieder sehr viele Wanderungen hier im Umfeld unternommen. Überhaupt, ich glaube seit Jahren sind wir nicht mehr so viel gewandert, wie in den letzten Monaten hier. Ich habe schon ein Paar Schuhe daran total verschlissen. Die Gegend, die für den Außenstehenden auf den ersten Blick sicher eher etwas langweilig wirken mag, entpuppt sich immer mehr als wahrer Quell der Abwechslung, weil die Landschaft nach der nächsten Baumreihe oder dem nächsten Hügel oftmals wieder völlig anders und unerwartet weiter geht. 2 Fotos habe ich Ihnen beigefügt. So sehen Sie auf neue_strasse1 ein Stück der in atemberaubender Zeit neu errichteten, eigenständigen Zufahrtsstraße für die Regenwasserbehälter-Firma auf dem alten Fabrikgelände.
Neue_Strasse1: die neue Straße zur Regenwasserbehälterfirma führt teils direkt an den alten Hallen vorbei. Die jetzt teils weiss verkleidete Halle links im Hintergrund ist die besagte Firma.
Dort, wo man hier die Straße und die seitlichen Dämme sieht, standen vor weniger als 3 Monaten noch viele Bäume, quasi ein kleiner Wald. Die Grünen würde das sicher nicht freuen, aber da es hier so abgelegen liegt, haben die das wahrscheinlich zum Glück gar nicht erst mitbekommen, denn sonst hätten die sicherlich vor der Abholzung dieses kompletten Waldhains Krawall gemacht. Links hinter dem Damm sieht man noch mehr im Vordergrund eine der nicht renovierten Hallen und dahinter eine nun hell verkleidete Halle. Die helle Halle sah vorher fast genauso aus, wie vorne die, aber das ist die Halle, worin sich nun die Firma befindet. Rechts sieht man weiter hinten auch noch ein paar Restgebäude der früheren Anlagen. Aber im gesamten Vordergrund, quasi dort wo ich als Fotograf stehe und auf der Straße war bis vor kurzem nur Wald und im genauen Verlauf der Straße ein unbefestigter Waldweg, der auf der linken Seite hinten am alten Firmengelände endete und halbrechts in einen kleinen Feldweg überging, der bis zur Bahnlinie weiter führte. Warum man die seitlichen Dämme hin zu den Hallen aufgeschüttet hat, das verstehe ich nicht, aber es wird schon einen Sinn haben. Die eigentliche Einfahrt zur neuen Regenwassertank- Fabrik zweigt nun weiter hinten links ab, wo man bei genauer Betrachtung in dem linken Damm auch einen Durchbruch erkennt, ungefähr in der Höhe, in der man bei geschultem Auge in der Straßenmitte einen dunkel gekleideten Fahrradfahrer und ganz rechts noch ein Auto erkennt. Hinter diesem Durchbruch zur Halle der Regenwasserfirma hin folgt zunächst ein großzügiger neuer Parkplatz der Firma. An dieser Parkplatzstelle, die sich von diesem Foto aus gesehen noch links hinter der hellen Halle befindet, setzte sich früher ebenfalls der Wald noch ein Stückchen fort. Die Betonrohre, die man dort seitlich noch lagern sieht, wurden inzwischen in die Straßengräben seitlich neben dem linken Damm verbuddelt und oben drauf hat man damit begonnen, sogar einen gepflasterten Bürgersteig zu errichten, wo auch noch alles neue Straßenlaternen aufgestellt werden. Hier wurden echt enorme Erdmassen bewegt und vor allem das alles in einer Rekordzeit errichtet. Über die Kosten wird sich vornehm ausgeschwiegen, es dürften beachtliche Summen sein, zumal diese Straße in einer Qualität errichtet wurde, die zur dauerhaften Befahrung mit schweren LKW geeignet ist. Diese Kosten dürfte wohl vorwiegend die Kommune tragen, da man hörte, dass die sich dazu verpflichtet hätten, der Firma eine vernünftige Zufahrt zu garantieren, sonst hätten die sich erst gar nicht hier angesiedelt. Trotzdem hieß es, dass die Firma einen Teil der Kosten selbst getragen hätte, nur wie hoch deren Anteil war, bleibt ein Geheimnis. Andererseits schafft man sich mit dieser neuen Straße irgendwie auch ein neues Nadelöhr. Diese Straße ist ja hervorragend zu befahren, aber sie verbindet ja schließlich nur die sehr schmale Siedlungsstraße mit der Firma, halt als Zufahrt. Die schmale Siedlungsstraße selbst stößt dann ja hier vorne auf die ebenfalls sehr schmale Zufahrtsstraße, die über einige km bis oben an eine Kreuzung von Landstraßen führt, wo man in Richtung der eigentlichen Orte abbiegen kann. So kann man sagen, ist der Effekt ein wenig damit vergleichbar, als würde man eine winzige Landstraße, die 20 km lang ist, plötzlich in ihrem letzten Stück auf 500 m in der Ausführung einer breiten Autobahn weiterbauen. Große LKW kommen so zwar im letzten Stück gut zu der Firma, nur bevor die erst einmal an diesem letzten Stück angekommen sind, dürften die Fahrer einige Schweißtropfen gelassen haben. Eigentlich darf man diese kleine Hauptzufahrtsstraße zur Siedlung nämlich nur mit LKW bis maximal 5 Tonnen befahren, ausgenommen für einzelne Sonderfälle, wie Müllabfuhr oder bei Bauarbeiten. Ich schätze, da werden sich die Oberen bei der Verwaltung auf längere Sicht sowieso noch etwas einfallen lassen müssen, es sei denn, die Behälterfirma transportiert ihre Waren nur mit kleineren LKW bis 5 Tonnen, was jedoch auf Dauer unwahrscheinlich ist. Obwohl der Weg zu den eigentlichen Ortsteilen recht weit ist, kamen in den letzten Wochen, nachdem sich das auch in den Orten rundgesprochen hatte, ständig Schaulustige herbei, die oft stundenlang staunend und diskutierend die Umkrempelung der Landschaft bewunderten. Ich sage Ihnen, wenn hier heute noch mal jemand her käme, der vielleicht letztes Jahr zum letzten mal hier war und wenn man den hier mitten auf der Straße aussetzen würde, der wüsste nicht, wo er wäre. Zweifellos denkt man in solchen Gemeindeverwaltungen dann auch einen Schritt weiter, denn die sagen sich, wenn wir schon für viel Geld ein neues Straßenstück bauen, dann sollen sich dort nach Möglichkeit auch wieder mehrere Firmen ansiedeln, die durch Gewerbesteuer u.s.w. Geld in die Kasse spielen. So bleibt aus unserer Sicht ein wenig zu befürchten, dass es hier unruhiger werden könnte, wenn z.B. die heute noch ungenutzten Teile des alten Fabrikgeländes rechts und links dieser neuen Straße auch an andere Firmen zur Neuerrichtung von Betrieben verkauft werden. Nun, das Suchen in meinem erst neulich selbst angelegten digitalen Bildarchiv meiner selbst geschossenen Fotos hat sich gelohnt, denn ich war mir im Hinterkopf ziemlich sicher, dass ich im letzten Jahr, gleich kurz nach oder sogar bereits vor unserem Einzug hier, bei einem der aller ersten Spaziergänge den früheren Weg schon mal fotografiert hatte, also so wie es an der Stelle der heutigen, neuen Straße ungefähr im September 2006 noch ausgesehen hat. Das sehen Sie dann auf dem Bild alter_weg1. Nur ist der Fotostandpunkt in die entgegengesetzte Richtung geknipst, das heißt, der damalige Fotografierstandort von mir war ungefähr dort, wo man heute auf der neuen Straße auf dem Foto oben mit viel scharfem Blick den Radfahrer sieht.
Alter_Weg1: im Prinzip ein Zustandsvergleich früher / heute: dieses Foto hier zeigt nahezu die gleiche Stelle, wie das vorherige Foto, nur vor ungefähr etwas mehr als einem halben Jahr und aus einer um rund 180 Grad verdrehten Fotoperspektive etwas weiter. Mein damaliger Standpunkt war also weiter oben. Links und auch rechts sieht man mit etwas Mühe zwischen den Bäumen teils die alten Gebäude durchschimmern. Wenn man diesen Weg auf dem Bild alter_weg1 in Blickrichtung zwischen den Bäumen weiter ging, dann folgten nach etwa 300 m die Siedlungshäuser, in denen die anderen Bewohner dieser Siedlung hier wohnen. Dort wo die Siedlungshäuser stehen, war der Weg aber schon immer asphaltiert und der führt dann ja weiter bis auf die Straße, an der unser Haus steht. Wie gesagt, dieser alte Weg existiert heute schon gar nicht mehr, dort ist also heute an gleicher Stelle diese Straße vom ersten Foto neue_strasse1. Das untere Foto ist heute so nicht wiederholbar, spiegelt also schon Zeitgeschichte und das bereits nach so kurzer Zeit. Der komplette lange Maschendrahtzaun wurde vor dem Abriss von einer Gärtnerei aus dem Raum Bretten für ein paar Euro gekauft und in mehrtägiger Kleinarbeit abgebaut und säuberlich aufgerollt. So wie dieser Zaun aussah, war der auch noch nicht sehr alt und der Rentner hier bestätigte, dass der erst vor knapp 2-3 Jahren errichtet wurde, um zu verhindern, dass Wanderer und spielende Kinder einfach zwischen den Bäumen her sich auf das alte Fabrikgelände mogeln konnten und dort in Unfallgefahr gerieten. Alle Bäume, die Sie auf diesem Foto alter_weg1 sehen, sind somit ebenfalls Geschichte, ebenso der Weg selbst. Wie schon angedeutet, dort sieht es heute so aus, wie auf dem anderen Foto neue_strasse1, nur halt quasi um 180° verdreht, weil die Blickrichtung genau anders herum ist, was man auch bei genauer Betrachtung an dem leichten Gefälle erkennen kann, welches auf dem Bild neue_strasse1 eine Steigung und eben kein Gefälle ist. Allerdings hat man da mehr angefüllt, denn vor dem Bau der Straße war die Steigung in dem alten Weg steiler, als heute die Steigung der Straße ist. Wer würde beim Anblick dieser beiden so unterschiedlichen Bilder auf die Idee kommen, dass es sich um die gleiche Stelle handelt, sozusagen nur um ungefähr ein halbes Jahr zeitversetzt? Man sieht aber, dass die Straßenplaner durchaus schon weiter gedacht haben, denn wenn man auf dem Foto neue_strasse1 geradeaus am Horizont weiter geht, geht heute diese schöne breite Straße dort wieder in den früheren alten Feldweg über, der zwischen einigen Feldern und Brachflächen dann wieder etwas abfällt und bis zu der alten, stillgelegten Bahnstrecke führt, die dann an einem Damm etwas tiefer liegt. Das ist dann ungefähr dort, von wo ich Ihnen vor längerem mal das Foto von einem verfallenen kleinen Stellwerk schickte. Aber man sieht schon heute, dass die Straßenplaner das so angelegt haben, dass der obere Teil dieses weiterführenden Feldweges bald ebenfalls zur schönen Straße für weitere Industrieansiedlungen ausgebaut werden kann. So könnten dann diese besagten Felder, die dort heute noch folgen und die nie mit Industrie besiedelt waren, auch noch mit neuen Firmen bebaut werden, falls sich genügend Interessenten finden. Das heißt, wenn das irgendwann wirklich so käme, dann würde diese Siedlung hier zu einem größeren Industriepark, der größer wäre, als er früher in seinen besten Zeiten jemals war. Nur kann man das schlecht vergleichen, denn früher die alten Fabriken hier hatten ganz andere Bauweisen und Ausmaße, heute wirkt das alles irgendwie „clean" wie man neudeutsch so schön sagt, während das früher alles irgendwie rustikaler, robuster und auch dreckiger wirkte. Früher sagte man ja auch immer, wo gehobelt wird, da fallen Späne und zu jeder dicken Fabrik gehörten auch deren Dreckecken, heute sind das alles mehr gleichförmige saubere Blechkästen, fertig.
Oben hatte ich es bereits angesprochen, ich habe mir jüngst ein Bildarchiv gebastelt, worin ich künftig meine ganzen digitalen Fotos speichere und verwalte. Ich hatte neulich einen Hals vom Ausmaß einer dicken Eiche, weil ich lange vergebens nach einem Foto suchte. Das Problem ist, wenn man die Digitalfotos einfach so in unterschiedlichen Verzeichnissen speichert, dann findet man die nur solange wieder, wie man mit dem Namen des Verzeichnisses die Fotos im Gehirn in Erinnerung hat. Das ist aber nach einem halben Jahr weg, also diese Verknüpfung im Hirn mit dem Verzeichnisnamen ist weg und so gerät man später in endlose Sucherei, wenn man ein bestimmtes Foto wieder sucht. Durch einen Artikel im Internet wurde ich darauf gestoßen, dass man sich mit manchen einfachen Tabellenkalkulationen auch eine Fotodatenbank errichten kann. Da habe ich dann in einer stillen Stunde damit etwas experimentiert und siehe da, das klappt vorzüglich. Man kann dort dann jetzt bestimmte Themen, Motive, aber auch Daten wie Datum u.s.w. eingeben und diese Tabellenkalkulation sucht dann automatisch die hierzu passenden Fotos raus, die man dann zur Krönung auch gleich so damit verknüpfen kann, dass sie aus der Tabellenkalkulation heraus angezeigt werden. Das so etwas geht, das wusste ich zuvor gar nicht. Es empfiehlt sich, zuvor natürlich alle vorhandenen Fotos in ein eigenes Verzeichnis und Unterverzeichnis zu kopieren. Man ist aber nicht mehr gezwungen, die Unterverzeichnisse nach dem Motiv zu benennen, das gäbe wieder solch ein Wust an unüberschaubaren Einträgen. Ich habe die Unterverzeichnisse dabei ganz simpel einfach chronologisch nach Datum sortiert und die ganze Verwaltung der Motive, Themen, Inhalte u.s.w. erledigt alleine diese Tabellenkalkulation. Lästig ist nur, dass man erst einmal alle Fotos von Hand eingeben muss. Wenn man dabei aber erst einmal den aktuellen Stand erreicht hat, dann braucht man nur noch immer die nachtragen, die neu hinzukommen und das ist ja dann fix gemacht. In der Beschreibung, die mir da vorlag, wurde auch darauf verwiesen, dass man mit einem kostenlosen Download-Zusatzprogramm die sogenannten Exif-Inhalte einer Bilddatei auch noch automatisch mit in die Tabellenkalkulation übernehmen kann. Das habe ich probiert, aber es nützt weder bei den Dateien von meiner Digitalkamera noch von Kayla teurerer Minolta etwas, weil beide Kameras überhaupt keinerlei Inhalte in diesen Exifsachen abspeichern oder eintragen. Allerdings könnte man mit diesen Daten später auch nicht wirklich etwas anfangen, außer erkennen mit welcher Kamera das aufgenommen wurde. Informationen darüber, wie die Kamera beim Knipsen eingestellt war und dergleichen, ich finde, das ist später für den Betrachter nur sinnloser Datenmüll, der nichts bringt und wer eine Kamera hat, bei der man in diese Exifsachen noch eigene Texte eingeben kann, z.B. über das fotografierte Motiv, der wird das sicher kaum draußen beim Knipsen beibehalten, weil das ja dann nach jedem Einzelfoto eingegeben werden müsste. Das würde keiner lange durchhalten. Ansonsten ist das mit der Erfassung der Digitalfotos in der Tabellenkalkulation herrlich und so kamen bei der Überarbeitung auch viele der schon längst verschollen geglaubten Aufnahmen wieder zutage. So bekommt dieses Programm Tabellenkalkulation auch endlich bei mir einen Sinn, ich habe das sonst nie benutzt.
Was ist Musik? Diese Frage hört man sicherlich oft und vor allem die Geschmäcker sind da ja sehr verschieden. Ich sage es offen, mit rund 30 % der Musik, die man heute so im Radio hört, kann ich nichts anfangen, ich finde das Zeug einfach nur grässlich. Nun gab es diese Tage im Foyer einer Sparkasse in Karlsruhe ein kostenloses Klavierkonzert von einem anscheinend berühmten Pianisten. Ich kannte den nicht, aber das muss ja nichts heißen. Der Pianist aus unserem früheren Wohnsitz in Stuttgart war es nicht und in der Welt von Klassik und Jazz kenne ich mich überhaupt nicht aus. Es ist auch beileibe nicht so, dass wir extra deswegen nach Karlsruhe gefahren sind, ich musste ohnehin zu dieser Sparkasse, um eine fehlerhafte Buchung auf unserem Girokonto rückbuchen zu lassen. Da im Foyer noch etliche Sitzplätze frei waren und wir es an dem Tag nicht eilig hatten, hockten wir uns dort mal hin. So gleich kam der Pianist, der sich dann mit rasender Stimme vorstellte, irgend was mit Kaspar oder so ähnlich, mehr habe ich von dem dahingehuschten Namen nicht verstanden. Ob der jetzt mit Vor- oder Nachnamen Kaspar hieß, ich könnte es Ihnen nicht einmal sagen. Einen Pianisten stellt man sich bei der Ausübung seines Berufes immer relativ edel gekleidet vor, meist in schwarz oder dunkelgrau. Der trug ein braunes, halb zerfleddert wirkendes Sakko und eine verwaschene, sehr billig wirkende graue, jeansähnliche Hose. Zerzauste Haare hatte er, das heißt, zerzaust dort wo noch welche waren, der hatte nämlich trotz offensichtlich jungen Alters, ich schätzte ihn auf knapp 30 Jahre, nur noch einen kleinen Haarkranz, aber der war dafür zerzaust, als hätte er zuvor in die Steckdose gegriffen. Äußerlichkeiten spielen für uns ohnehin eine untergeordnete Rolle, also störte uns das nicht, wenngleich es vielleicht in diesem Ausmaß etwas verwunderte. So hockte er sich an seine Tasten und entlockte dem Klavier, oder es war wohl ein Flügel, etliche besonders tiefe grollende Töne, wie ich sie so noch nie von einem Flügel gehört habe. Ein Lied habe ich daraus allerdings nicht erkennen können, ich glaubte, das sei so eine Art Warmspielübung für seine Finger. Es war aber das erste Lied. Nun ja, dachte ich, die Basstöne findet er schon mal. Sogleich folgte das nächste Lied, darin kamen dann neben vielen sehr tiefen Tönen auch viele sehr hohe Töne vor, aber wieder erkannte ich daraus kein Lied. Ich will es mal so sagen, ähnliches hätte ich als totaler Laie dem Flügel wohl auch entlocken können. Dann folgte ein langes Stück, welches sicherlich sehr schwer zu spielen war, was aber ja nicht gleichbedeutend damit ist, dass es einem deswegen gefallen muss. Also uns hat es nicht gefallen, überhaupt nicht, muss man sagen. Man wurde bescheuert von dieser Musik. Stellen Sie sich vor, man hastet mit den Fingern immer ganz schnell wechselweise über diverse Gruppen von Tasten, aber immer sehr kurz, impulsiv und kräftig. Also manchmal befürchtete ich, dass gleich einige Teile aus dem Flügel rausgeflogen kommen oder dass die Tasten abbrechen, so wie der auf die Tasten wuchtete. Etliche Leute standen mit verzerrtem Gesicht auf und gingen. Der „Künstler" sah dies und nahm es, nach eigenen Worten, zum Anlass, sein dargebotenes Repertoire zu ändern. Dann spielte er ein sehr bekanntes Klassikstück, ich glaube die Moldau heißt das, einfach herrlich und beschwingend, man hätte einschlafen können, nicht vor Langeweile, sondern weil es einen so angenehm davon trug, aber dann.... Kurz vor Ende dieses Stückes hackte er nahezu schlagartig und ohne Vorwarnung derart in die Tasten, dass alle Leute aufschreckten und einige fast vom Stuhl kippten. Eine Schocktherapie der besonderen Art. Also er hatte bewiesen, dass er gut spielen konnte, aber was dieser Klimper - Kaspar bis dahin dargeboten hatte, hat uns dann gereicht und wir sind auch gegangen.
Kayla rätselt derzeit über 2 komische Briefe, die sie in den letzten Tagen erhalten hat. Die Briefe sind in Thai verfasst, also ich kann gar nichts damit anfangen, nur die Adressfelder für sie als Empfängerin sind normal in Deutsch. Abgestempelt sind die aber in Deutschland. Wie uns ein Postmitarbeiter auf Anfrage sagte, bezieht sich die Nummer des Zustellbezirks auf eine Region in der Nähe von München. Kayla sagte, im ersten Brief, der ungefähr 8 Seiten umfasst, beschreibt jemand, den sie nicht kennt, eine Angelegenheit, die in ihrer Familie in Thailand vorgefallen war, als sie selbst vielleicht 10 Jahre alt war. Das kann normalerweise nur ein enger Verwandter oder Bekannter wissen. In dem zweiten Brief wird sie fast schon bedroht, zwar nicht direkt, aber sie sagt, wenn man etwas zwischen den Zeilen liest, dann könne man daraus schließen, dass ihr eine Sache droht, die zuvor in diesem zweiten Brief beschrieben wird, die vor einigen Jahren einer Thaifrau in Belgien passiert sei. Dort war wohl seinerzeit eine 19jährige Thaifrau von einem hohen Baukran gestürzt. Es wird zwar nicht wörtlich geschrieben, dass ihr so etwas auch droht aber, wie gesagt wenn man es feinfühlig liest, kann man es so auffassen. Vermutlich ist der Verfasser nur ein Idiot, dem es Spaß macht, anderen Leuten Angst zu machen. Immerhin muss es ja einer sein, der genau weiß wo Kayla wohnt und der irgendwie da eine Verbindung zu Kayla bzw. ihrer früheren Familie hat, denn sonst könnte er die Sachen aus dem ersten Brief nicht wissen. Wir haben nirgendwo damit Werbung gemacht, wo wir jetzt wohnen und als direkter Wohnadressat wohne ich hier, Kayla ist hier zwar auch gemeldet, das ist klar, aber wenn wir zu irgend einem Zweck die Postadresse bekannt geben, z.B. für Bestellungen oder als Absenderadresse, was wir jedoch meist ohnehin schon vermeiden, dann geben wir immer nur meinen Namen unter dieser Adresse an. Wir überlegen derzeit, ob es Sinn macht, mit diesen Schreiben einmal unverbindlich zur Polizei zu gehen. Kayla selbst hält davon eigentlich nicht viel, weil sie der Ansicht ist, dass man damit diesen Idioten von Verfasser überbewertet. Zudem glaubt sie, dass die Polizei aus dem Inhalt der Briefe keine für sie relevanten Dinge ableiten kann, denn direkt persönlich bedroht wird sie ja darin nicht. Es werden nur Vorfälle geschildert, die aber so in Worte verpackt, dass man daraus ableiten könnte, dass ihr so etwas auch drohen könnte - man kann es aber auch genauso gut einfach nur als Sachschilderung lesen. Dabei wird man sich zwar fragen, warum schickt einer einem Briefe, in dem Dinge als Sachschilderung dargelegt werden, wenn deren Inhalt ansonsten keinerlei persönliche Botschaft oder Ansprache enthält, aber für die Polizei wäre das ja sicher nicht Grund genug, irgendwelche Aktionen einzuleiten, wie z.B. den Absender ausfindig zu machen und zur Rede zu stellen. Das ist ähnlich, als würde ein Wildfremder Ihnen einen Brief schreiben, in dem er beispielsweise einen Unfall beschreibt, der vielleicht vor 5 Jahren tatsächlich in München passiert ist. Daraus kann man für Sie keine Drohung ableiten, selbst dann nicht, wenn der Text so ein wenig zweideutig geschrieben ist, dass man es bei genauem Lesen mit ein wenig Interpretation schon herauslesen könnte. Dann heißt es, das ist sozusagen Interpretationsspielraum und für Interpretationen ist die Polizei nicht zuständig, die kann sich nur an Fakten halten. So sind wir erst einmal gespannt, ob noch weitere Briefe in dieser widerlichen Art kommen.
Man soll sich mit dem Mist nicht weiter belasten, das Wetter ist schön und wir werden gleich eine ausgedehnte Wanderung unternehmen. Das heißt, heute wollen wir mit dem Auto zuerst in den ländlichen Raum südlich von Karlsruhe fahren und dort einmal 2 Stunden wandern, da wir diese Ecke noch gar nicht kennen. Natürlich sind wir beide dann mit unseren Kameras bewaffnet.
So, damit ende ich für heute. Kayla und ich wünschen Ihnen ein schönes Osterfest und entspannte und geruhsame Feiertage,
Ihr
Egbert Lappenkeuler.
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