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Lappenkeuler - Brief / Email „Kritisches (Jahres-) Ende" vom 30.12.2006
Letzte Jahresgrüße 2006! Oder soll ich besser sagen, neue Jahresend- und Anfangsgrüße? So füge ich das jetzt teils auf die Schnelle noch ein, als letztes Schreiben im alten Jahr, man könnte sagen, beinahe die Gunst der letzten Stunde des Jahres noch nutzend.
Falls Sie sich für historische Industrieanlagen und ähnliche Dinge interessieren sollten, dann wäre ein Besuch hier in unserer „Fabrik- Siedlung" mit Sicherheit eine hochinteressante Angelegenheit. Ich würde dann, sofern es Sie interessiert, eine Art Führung für Sie in der alten Fabrik hier durchführen. Dann wäre es aber ratsam, wenn Sie etwas Zeit mitbringen, denn diese Anlage ist wirklich so verwinkelt und weitläufig, dass man das nicht im Schnelldurchgang abhaken kann. Der Sommer wäre dafür die beste Zeit, da wir bis dann mit unseren Renovierungsarbeiten hier durch sind und weil es vor allem zum Besichtigen der alten Anlagen die bessere Zeit ist, da diese alten Gebäude ja erstens nicht beheizt sind und zweitens weil die Lichtverhältnisse dann deutlich besser sind und man mehr nutzbare Tageslichtstunden hat. Einziger Nachteil dieser Zeit ist, dass dann der Bewuchs üppiger sprießt und vielleicht manche schönen Einblicke verdeckt. Wie schon oft angedeutet, für einen Freund historischer Anlagen ist das hier so eine Art Himmel auf Erden, geradezu ein Eldorado nicht enden wollender Motive und selbst wir entdecken noch bei jedem Besuch immer etwas neues - altes.
Zunächst vielen Dank für alle herzlichen Grüße zu Weihnachten und Neujahr. Erstaunlicherweise trafen hier doch wesentlich mehr nette Grüße ein, als wir uns vorgestellt hatten, das finde ich sehr freundlich und dafür an alle Absender von solchen Grußworten vielen Dank und natürlich ebensolche guten Grüße zu 100 % zurück, - aber mindestens.
Das Fest der Feste, wie es viele nennen, ist vorbei und wie schon irgendwie meine Vorerwartungen den Eindruck befürchten ließen, war Weihnachten dieses Jahr so etwas von total anders als sonst, dass man es kaum beschreiben kann und das, obwohl man die tatsächliche Entwicklung so vorher nicht erwarten konnte. Das Weihnachtsfest hat nach meiner Auffassung ohnehin sehr viel von seiner mystischen oder besonderen Wirkung verloren. Vielleicht empfinde auch ich das nur so. Ja, wir hatten Weihnachten, nein, wir haben es nicht bemerkt, könnte man sagen. Nun ist Weihnachten traditionell immer schon für Überraschungen aller Art gut gewesen und das war auch dieses Jahr nicht anders, allerdings eine Überraschung die alles andere als erheiternd oder wünschenswert ist. Am Heiligabend ist nämlich Kayla unvermittelter Dinge ohne jede Vorwarnung plötzlich zusammengebrochen. Wir hatten morgens noch im Haus etwas aufgeräumt und geputzt und es war vielleicht fast 13 Uhr und wir wollten bald Mittagessen, als Kayla mitten im Gehen im Eingangsflur zusammensackte und zu Boden stürzte. Erschrocken hob ich sie auf und setzte sie aufs Sofa, dann kam sie langsam wieder zu sich und war sehr benommen. Sie wusste selbst nicht, was das war und hatte auch keine wirklich nennenswerten Vorzeichen bemerkt. Sie meinte lediglich, dass sie vielleicht seit 2 Wochen ein leichtes Zerren in der rechten unteren Bauchhälfte hat, welches aber so gering gewesen sei, dass sie es nicht für eine Erkrankung oder ähnliches gehalten habe. Sie hatte das bestenfalls den überzogenen Anstrengungen der letzten Wochen beim Entsorgen der Gussformen zugeschrieben, eine Art Muskelkater, wenn man so will. Es half nichts, die Benommenheit hielt an und sie fühlte sich gar nicht gut und drohte, erneut zusammenzusacken. Erreichen Sie mal Heiligabend einen Arzt. Versuchen Sie es erst gar nicht, denn Sie bekommen keinen! So blieb mir keine andere Wahl, als über die 112 den Rettungswagen zu bestellen. Der kam auch schnell und hat Kayla nach Karlsruhe gleich ins Krankenhaus gefahren. Dort liegt sie jetzt noch. Sie fühlt sich zwar schon wieder besser, aber die Ärzte haben noch bis heute nicht herausgefunden, was ihr überhaupt wirklich fehlt. Nun sind in der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr ohnehin nur wenige Ärzte im Krankenhaus und daher tun die sich etwas schwer. So wie es aussieht, wird sie wohl mindestens noch 1 - 2 Wochen dort bleiben müssen, das hat der stellvertretende Stationsarzt gesagt. Er geht davon aus, dass der Zusammenbruch durch eine Kreislaufschwäche entstand, die aber ihre Ursache in einer anderen Erkrankung hat, die man eben bislang noch nicht herausgefunden hat. Na bravo, das kann ja heiter werden! Die Ärmste! Der Oberarzt meinte, dass ihr Herz jedenfalls kerngesund sei, soviel könne er, als langjähriger Kardiologe, schon mal sagen. Für die anderen Fachbereiche die Kollegen sind aber eben derzeit gar nicht da, sondern irgendwo in Urlaub, daher diese zögerliche Diagnostik. Diese ungewisse Situation gefällt mir gar nicht, ihr natürlich erst recht nicht. Sie wäre am liebsten am nächsten Tag schon wieder mit nach Hause gefahren, das hat dieser Hauptarzt aber untersagt und er meinte, wenn sie im Krankenhaus einen Rückfall erleide, wäre sofort Hilfe da und auch Gegenmaßnahmen möglich, zu Hause wäre das aber gerade wegen der noch ungewissen Situation zu riskant. Ich finde, es ist sowieso schon eine Zumutung, wenn man im Krankenhaus mit 2 fremden Leuten sozusagen in ein gemeinsames Schlafzimmer gepfercht wird, teils kommt noch ein viertes Bett hinzu, für einen Tag oder so, weil die etwas Platzmangel auf der Station haben. Das sind sicher auch Auswirkungen, die diese blöde Gesundheitsreform zu verantworten hat. Aber was bleibt einem übrig? Man kann selbst nichts machen, ist ohnmächtig. Nun fahre ich jeden Tag zu ihr, für 1-2 Stunden, aber es ist schon komisch. Früher war ich eine Ewigkeit ans Alleinleben gewöhnt und kam damit auch immer hervorragend zurecht, außer zu der Zeit, als ich selbst schwer erkrankte, das ist alleine komplizierter, aber jetzt ist Kayla nach ungefähr 2 Jahren zum ersten Mal weg und sie fehlt mir sofort. Manchmal kommt es mir vor, als säße ich nur wie eine halbe Person hier herum. Es ist aber nicht so, dass ich von Langeweile geplagt werde, da kann ich mich mit diversen Tätigkeiten hier ablenken, weil ja noch genug zu tun ist, und das ist auch gut so. So bin ich diese Tage schon gut mit der Renovierung der Werkstattgarage im Inneren voran gekommen. Mit der Selbstversorgung in Sachen Kochen, Putzen und Waschen habe ich ohnehin keine Probleme, weil wir uns diese Tätigkeiten ohnehin meistens geteilt haben und ich das alles von früher noch gut drauf habe. Nur Bügeln ist absolut nicht mein Ding und wird es wohl auch nie werden. So alt kann ich gar nicht werden, dass ich mal zu einem guten „Bügler" werde. Früher, als ich auch immer meine Textileinkäufe alleine machte, viel habe ich ja ohnehin nie gekauft, habe ich immer allergrößten Wert darauf gelegt, bügelfreie Wäsche zu kaufen. Nun in den beiden Jahren, wo Kayla bei mir ist, hat die oft die Wäsche mit ausgesucht und die hat dann auch durchaus Sachen gekauft, die man leider bügeln muss. Na ja, das soll aber kein wirkliches Problem sein. Ich hoffe, nicht jetzt aus Eigennutz, auch wenn es vielleicht so klingen mag, dass Kayla bald wieder gesund und munter ist. Es ist ja seltsam. Gerade diese Frau, die immer erstaunlich fit und quirlig ist und ja auch viel jünger, als ich ist, die bricht auf einmal so unvermittelter Dinge zusammen. Bei mir selbst hätte man so etwas sicher eher erwartet und dann noch nicht einmal für besonders ungewöhnlich empfunden, denn wenn man auf die 60 zugeht, da plagen einen schon zahllose Zipperlein aller Art. Wie man früher schon sagte, wenn du morgens aufwachst und es tut dir nichts mehr weh, dann weißt du, dass du tot bist. Solche Überraschungen zu Weihnachten, das muss man erst einmal verdauen. Ich hatte aber früher, vor sehr langer Zeit, schon öfters mit Weihnachten sehr negative Erfahrungen gemacht, ich möchte das aber nun nicht weiter vertiefen, wie das alles zusammenhing. Von daher ist meine positive Grundstimmung für Weihnachten ohnehin schon seit langem ziemlich angekratzt und getrübt. Nun, es ist wie es ist, und man muss das Beste daraus machen.
Den Jahreswechsel werde ich somit hier wohl alleine verbringen. Im Krankenhaus erhält Kayla immer um 17 Uhr Medikamente, die zugleich dafür sorgen, dass sie spätestens ab 18 Uhr tief einschläft und vor 6 Uhr morgens dann auch nicht mehr aufwacht, so würde es auch keinen Sinn machen, sie dann vielleicht an Silvester nachts noch anzurufen. Der stellvertretende Chefarzt meint, dass ihr Kreislauf zunächst einmal bis zur endgültigen Klärung der Krankheitsgründe auf ein Minimum eingestellt werden solle, zur Schonung und daher solle sie viel schlafen.
Ich gehe davon aus, dass es hier in der Siedlung nicht viel Feuerwerk zu beobachten gibt. Sie liegt so abgeschieden, da wird man selbst von dem Feuerwerk in den benachbarten Dörfern nicht viel oder vermutlich gar nichts mitbekommen. Immerhin liegen über 5 km und jeweils 2 bzw. 3 seichte Berghänge, oder besser gesagt Hügel, dazwischen. Es hat jetzt nicht unbedingt etwas damit zu tun, aber ich muss sagen, dass ich mich selbst ein wenig darüber wundere, dass man sich hier gar nicht so richtig mit diesen Ortschaften verbunden fühlt, obwohl wir rein verwaltungstechnisch ja Jöhlinger Einwohner sind. Irgendwie ist das hier vom Gefühl her etwas völlig Eigenständiges, aber ohne Namen. Wir sagen immer nur Siedlung und da weiß jeder, was gemeint ist.
Gleich am Mittwoch, dem ersten Tag nach Weihnachten, klingelte es hier gegen Mittag an der Haustüre, nachdem ich kurz zuvor gerade von Kaylas Krankenhausbesuch zurück war. Dort stand ein schlanker, großer Herr, der sich als Dr. Martin Brisottke vorstellte. Er wünschte freundlich noch eine frohe Weihnacht gehabt zu haben und im Voraus einen guten Rutsch, aber natürlich war das nicht sein wirkliches Anliegen, denn ich kenne den ja gar nicht. Dann kam er auf den Punkt und fragte mich, ob ich einen Schlüssel zu der Fabrik hätte oder ob ich wenigstens wisse, wer einen Schlüssel dafür innehat. Er sagte, dass er im Auftrag eines Architekturbüros Pleitgen, so wie dieser Fernsehmoderator heißt, dort eine Materialprüfung am Mauerwerk einer Halle vornehmen soll. Nun weiß ich ja noch nicht einmal genau, wem diese alte, riesige Fabrikanlage gehört, geschweige denn, dass wir einen Schlüssel hätten. Sicher ist es für Außenstehende naheliegend, dass wir da irgendwas mit zu tun haben könnten, weil unser Haus und das alles hier ja irgendwie nach einer Fabrikzugehörigkeit aussieht, und ja früher auch wirklich mal alles dazu gehörte. Um so enttäuschter war der Dr. Brisottke, dass ich ihm nicht weiter helfen konnte. Per Handy telefonierte er dann mit diesem Architekturbüro. Dort meinte man, dass er sich vielleicht mal bei einer bestimmten Firma im Nachbarort erkundigen soll, die Inhaber dieser Firma wären irgendwie mit den früheren Eigentümern der Fabrik verwandt oder hätten wahrscheinlich genauere Erkenntnisse. Dann ließ er sich die Telefonnummer von dieser Firma geben und rief dort an. Es stellte sich heraus, was für uns ja dann auch interessant ist, dass dieser Firmeninhaber aus Wössingen tatsächlich mit dem früheren Betreiber der Fabrik hier irgendwie verwandt ist. Die sagten jedoch, dass sie den einzigen Zweitschlüssel, den sie mal gehabt hätten, schon vor einigen Wochen dem Architekturbüro Pleitgen übergeben hätten. Da oft die rechte Hand nicht weiß, was die linke tut, telefonierte der Brisottke dann wieder mit dem Architekturbüro. Keiner fand aber den Schlüssel. Manche meinten, er sei bei einem Projektleiter von denen, andere glaubten, er sei bereits wieder zurück an die Firma gegangen. Es half nichts. Der Dr. Brisottke wollte auch keine Kletteraktion über die Mauern und Zäune machen und von unserer Geheimtür habe ich natürlich nichts gesagt. So zog er wieder von dannen und muss sich erst einmal um den Schlüssel kümmern. Seine Anwesenheit habe ich dann dazu genutzt, ihm einige Würmer aus der Nase zu ziehen, bezüglich dem, was sich dort in der alten Fabrik tut. Es ist also wirklich so, wie es der alte Rentner schon neulich gehört hatte. Eine kleine Fabrik aus Böblingen, die vorwiegend spezielle Regenwassertanks in Kleinserien produziert, will ihren ganzen Betrieb von Böblingen hier in einen Teil „unserer Fabrik" verlagern. Das klingt nach viel, ist es aber nicht wirklich, denn wie ich vom Brisottke erfuhr, werden die rund 500 m² Halle dort umbauen und renovieren lassen, mit einer Option auf weitere Flächen zwischen 300 und 500 m². Auch das klingt theoretisch viel, wenn man jedoch die gesamten Fabrikhallen dort sieht, wird man sicher auf insgesamt mehr als 30.000 m² Hallenflächen kommen und für die Grundstücksgröße kann ich gleich erst gar keine Zahl vorbringen, es ist unvorstellbar groß. Somit wird dann ein fast schon verschwindend geringer Teil der Fabrik wiederbelebt. In der Masse des Stillstandes wird das mehr oder weniger kaum auffallen. Gerade deswegen ist es für uns dann auch wieder beruhigend, denn ein Betrieb in dieser Größe wird sicherlich keine unangenehmen Strapazen für uns als Anwohner mit sich bringen. Auch schützt es vielleicht dauerhafter vor Vandalen und ähnlichem Rattenpack, wenn die sehen, dass sich wenigstens etwas dort tut, obwohl das bislang auch so hier eher noch kein Problem ist. Der Dr. Brisottke meinte, dass der Betrieb derzeit 8 Beschäftige habe und hier am neuen Standort wird er wegen damit einhergehender Vergrößerung dann etwa 11 oder 12 Beschäftigte haben. Das Geschäft mit diesen Regenwassertanks scheint kräftig aufzublühen, denn sonst wäre eine solche Ausdehnung und Verlagerung sicher nicht notwendig. Die sind sich derzeit noch nicht einig, ob sie dazu einen Teil der großen Haupthalle abtrennen und renovieren oder ob sie in eine der kleineren und teils auch moderneren Hallen ziehen. Dort hätten sie ihr komplett abgeschlossenes eigenes Reich, während sie in der Haupthalle mit 500 m² vielleicht gerade mal ein knappes Zehntel des Gebäudes belegen würden, wenn man alle Stockwerke zusammenrechnet. Also es tut sich dort zumindest etwas. Schade wäre nur, wenn der Einzug dieser Firma in dem Teilbereich für uns bedeuten würde, dass wir das Gelände dort nicht mehr betreten könnten. Inzwischen ist das Areal für uns ja in mehrfacher Hinsicht eine wahre Abenteuerfundgrube geworden. Ich will erst gar nicht zusammenrechnen müssen, wie viel für uns noch brauchbares Material wir dort schon kostenlos beschaffen konnten. Warum auch nicht, denn sonst wären diese Sachen nur weiter verrottet.
Als ich in den letzten Tagen mehr oder weniger einsam, ohne Kayla, in der Werkstattgarage diverse Renovierungsarbeiten vornahm, hatte ich dabei im Hintergrund zur Musikberieselung ein Radio laufen. Dort folgte ein längerer Wortbeitrag, mehr eine Diskussion, zwischen einem Radiomoderator und einem Sprecher einer Umweltbehörde. Dieser Umweltbehördenfritze hatte nebst seiner Behörde der Bundesregierung nachdrücklich empfohlen, angesichts der bedrohlichen Ausmaße der Treibhausgasgeschichte, bedingt durch den Kohlendioxydausstoß, aber auch angesichts weniger Unfälle mit weniger Schäden, auf Autobahnen möglichst bald eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 120 km/h einzuführen. Nach den Berechnungen dieser Behörde dürfte das den Kohlendioxydausstoß aller Autos zusammengerechnet um über 30 % senken. Natürlich kommt dann auch immer das an Dummheit nicht mehr zu überbietende, nichtssagende Argument, dass Deutschland in Europa schließlich das einzige Land wäre, ohne eine generelle Geschwindigkeitsbeschränkung auf Autobahnen. Diese ganze Debatte finde ich fadenscheinig und dabei wird so argumentiert, als ob damit der Kohlendioxydausstoß wirklich um 30 % gesenkt würde. Damit streut man dem Volk erneut nur Sand in die Augen, denn man nennt nur das, was man nennen will, um einen Effekt vorzutäuschen, der in diesem Ausmaß nicht da ist. Die 30 % Reduktion wären nämlich nur eine Reduktion bestenfalls bezogen auf 100 % des Ausstoßes, der überhaupt von den Autos erzeugt wird und sogar nur 70 % des Ausstoßes, der von den Privat - PKW erzeugt wird. Der gesamte Autoverkehr erzeugt trotz seiner zweifellos vielen Abgase jedoch nur knapp 20 % des gesamten Kohlendioxydausstoßes in Deutschland, wie unabhängige Wissenschaftler schon mehrfach glaubhaft und vor allem fundiert belegen. Vor allem die private Heizung, der Flugverkehr und die Industrie tragen nämlich viel mehr zur Belastung bei. Auch der zunehmende Trend zum Heizen mit Holz belastet hier wesentlich mehr, wird aber fälschlicherweise immer als angeblich umweltneutral dargestellt. Vor diesem Hintergrund sehen die wahren Zahlen natürlich wieder völlig anders und ernüchternder aus. Würden die 30 % Reduktion wirklich zutreffen, bezogen auf den Gesamtautoverkehr, so würde dies in Wahrheit also nur 30 % von 20 % des tatsächlichen Gesamtausstoßes ausmachen. Also würde damit der Gesamtausstoß gerade mal um lächerliche 6 % sinken und selbst die sind mit großer Wahrscheinlichkeit noch stark übertrieben. Am Ende würde es eher bei nur 3 % liegen, da sich durch eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 120 km/h ja nur der Ausstoß von den PKW verringert, aber überhaupt nichts bei den LKW, da diese ja ohnehin nicht schneller als ungefähr 80-90 km/h fahren, also von dieser Wirkung nicht betroffen sind. Auch wirkt es sich nur auf den Anteil der Autos aus, die in der Praxis wirklich nennenswert schneller als 120 km/h gefahren sind, denn es ist ja nicht so, dass man pauschal sagen kann, dass alle Autobahnfahrer generell immer mit 160 bis 200 km/h oder noch mehr unterwegs wären. Die ganzen Autofahrer, die heute schon nur ungefähr 120 bis 140 km/h fahren, wozu ich mich auch zähle, fallen ja überhaupt nicht darunter und wirken sich somit auch überhaupt nicht aus. Aber wer macht sich schon die Mühe, die echten Zahlen wirklich einmal nachzurechnen? Wahrscheinlich niemand.
Es ist nicht so, dass mich eine derartige Geschwindigkeitsbegrenzung wirklich stören würde, weil ich ohnehin auf der Autobahn meist zwischen 120 und 140 km/h fahre, manchmal sogar nur 110 km/h. Auch nutze ich wegen der landschaftlichen Lage lieber Bundes- und Landstraßen, zumindest wenn ich es nicht eilig habe - und ich habe es selten eilig. Von daher würde sich für mich gar nichts ändern. Was sich aber ändern würde, das wäre sicherlich, dass viele Leute dann sagen, dann kann ich auch gleich auf der Landstraße bleiben, zumindest wenn es parallel zur Autobahn gut ausgebaute Landstraßen gibt. So würden die Landstraßen und Ortsdurchfahrten wieder voller, was denen ohnehin drohen wird, wenn die Politiker in absehbarer Zeit auch die PKW - Autobahnmaut einführen werden, - und dass die kommen wird, darüber sind wir uns sicherlich einig, wenn man auch heute noch nicht sagen kann, ob das in 1, 2 oder vielleicht erst in 5 Jahren der Fall sein wird, aber kommen wird es. Es gibt sogar Realisten (oder sind es Zyniker?), die behaupten, dass die Verkehrsbehörden dann erst einmal viele Autobahnen, wie beispielsweise die A 8, kräftig ausbauen müssten, denn dort wäre man heute schon heilfroh, wenn man wenigstens 120 km/h fahren könnte. Durch die hohe Verkehrsbelastung gibt es dort viele Staus und dann kommen noch die Baustellen hinzu und man wird da selten auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit kommen, die höher als 80 km/h liegt, eher sogar nur bei 60 km/h.
Ich glaube, die beliebteste Frage ist derzeit, was wohl das neue Jahr bringen wird. Fast schon euphorisch bejubeln manche den langsam in Gang kommenden Wirtschaftsaufschwung. Das wäre im Prinzip auch ein Grund zum Jubeln, könnte man meinen, aber irgendwas stimmt da nicht! Viele Politiker und Wirtschaftsbosse sowie Finanzspezialisten sprechen von diesem Aufschwung, aber wo bleibt da auch nur der Hauch einer erkennbaren Verbesserung für den Bürger? Beim berühmten kleinen Mann auf der Straße kommt nach wie vor eine Verschlechterung nach der anderen. Jetzt in 2007 wird zunächst alles noch mal drastisch teurer, egal ob Sprit oder alle sonstigen Einkäufe. Die Kosten der Gesundheitsversorgung steigen, die Leistungen aus den Krankenkassen werden aber trotz der Kostensteigerungen deutlich schlechter. Eine Gesundheitsreform, die am Schluss den Bürger mehr kostet bei gleichzeitig sinkender Leistung. Was ist denn das für eine Reform? Man muss ja ein ausgesprochener Idiot sein, um so etwas dann noch allen Ernstes als Positiv verkaufen zu wollen. Da hätte man besser alles gelassen wie es war, dann wären zwar im Laufe der Jahre die Krankenkassenbeiträge um etwa 0,4 bis 1 % gestiegen, aber dafür hätte man wenigstens die alten Leistungen weiter erhalten. So wie es jetzt ist, steigen die Beiträge für den Bürger sogar noch mehr und man erhält ganz deutlich weniger Leistungen und die sogenannte Gesundheitsministerin verkauft das noch als Erfolg. Wessen Geistes Kind sind diese Leute eigentlich? Wie oft sind die in ihrer Jugend mit dem Kopf gegen den Briefkasten gerannt? So etwas oder ähnliche Vorschäden müssen doch da sein, um eine solche Politik auch noch als „gut" intensiv weiter zu betreiben. Das wäre ja das Gleiche, als ginge man einkaufen und würde an der Kasse dann einen Teil der bereits bezahlten Waren im Laden zurücklassen, mit der Begründung das sei eine Kostenreform, die etwas verbessern würde. Na ja, lassen wir das, wozu soll man sich im Vorfeld darüber aufregen, es gibt derzeit wichtigere Dinge, z.B. die Gesundheit von Kayla.
Heute kann ich Ihnen leider keine neuen Fotos von der Fabrik beisteuern, da ich wegen Kayla keine weiteren Erkundungen unternommen habe. Es wäre sicher auch aus dem inzwischen vorhandenen Pool von Fabrikfotos noch etliches interessantes beizusteuern, aber durch die häufigen Krankenhausbesuche fehlt mir momentan die Zeit, diese Sachen zu bearbeiten. Immerhin habe ich zu meinen eigenen Erstaunen festgestellt, dass wir in der Fabrik schon rund 500 Fotos geschossen haben. Eine Anzahl, die mit einer normalen Kleinbild-Filmkamera undenkbar gewesen wäre. Da wäre man über die Entwicklungs- und Abzugskosten völlig verarmt. Ich glaube, um 500 Fotos mit einer solchen althergebrachten Kamera zu erreichen, brauchte es bei mir 5 bis 10 Jahre. So ist die Digitalkamera eine sehr gute Erfindung gewesen und damit macht einem das Fotografieren erst wieder wirklich Spaß, weil man nach der Anschaffungshürde keinerlei Preisdruck mehr im Nacken spürt und nicht mehr zuvor den Schuss eines jeden einzelnen Fotos aus Kostengründen abwägen muss.
So ende ich für dieses Jahr an dieser Stelle und ich wünsche Ihnen, auch im Namen von Kayla, einen erfolgreichen Ritt ins neue Jahr,
Ihr
Egbert Lappenkeuler.
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