LPK-E3

Auf dieser Seite finden Sie die Lappenkeuler - Beiträge “Elvis” und “Amsterdam”  aus dem Jahre 2005. Beide Textbeiträge können hier direkt gelesen werden oder auch als jeweils eigenständige PDF - Datei heruntergeladen werden.

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Beitrag 1

Lappenkeuler - Brief / Email „Elvis" vom 12.09.2005

Lustige Grüße!

Am letzten Samstag hatte man hier auf dem Platz eine sogenannte
Elvis-Presley-Party veranstaltet. Es gibt hier wohl zufälligerweise
viele Fans von dem Elvis, der ja schon lange tot ist, und so kam man
auf diese Idee, wo dann nur Lieder von dem gespielt wurden. Ich bin
kein wirklicher Anhänger von dem, aber es war Musik, die in meiner
Jugend lief und zusammen damit kommt manche Erinnerung zurück,
das tut manchmal gut. Zuerst wollten Kayla und ich aber trotzdem
nicht dahin gehen, weil derartige Festivitäten uns nicht so liegen und
weil wir uns eigentlich mit uns selbst beschäftigen wollten. Dann
klingelte aber der Veranstalter, ein anderer Bewohner vom Platz und
hat uns überredet doch wenigstens mal für ein Stündchen hinzugehen.
Hinten am Ende des Platzes, bei den Grillplätzen, hatte man eine
erstaunlich große Zeltbühne aufgebaut, daneben noch ein kleines
Festzelt. Ich dachte schon, was wollen die mit einer Bühne, denn Elvis
wird selbst wohl nicht kommen, da er ja sicher schon 20 Jahre oder
länger tot ist und auch sonst wäre der wohl nicht gekommen, weil
unbezahlbar. Aber dann tauchte ein sogenannter Elvis-Imitator auf.
Ich habe Tränen gelacht über diesen Kasperle, weil der gar nichts
konnte, sich aber für den Größten hielt und immerhin optisch ziemlich
gut auf Elvis getrimmt war. Meistens bewegte er nur zu einem
Tonband den Mund und hopste etwas ruckelig über die Bühne, aber
irgendwann wurde er überheblich und meinte dann, das Mikrofon echt
einschalten zu müssen und selbst zur Musik zu singen. Es ist schon
gut, dass bei solchen Abendveranstaltungen keine Milch gereicht
wird, denn die wäre umgehend sauer geworden. Also man muss schon
unter ganz reichlicher Fehleinschätzung, gepaart mit
Selbstüberschätzung und Verblödung leiden, um mit solchem
Gekreische auf eine Bühne zu gehen, eine Beleidigung für den echten
Elvis. Na egal, Hauptsache es war lustig und je schräger dieser
Hilfselvis für Arme sang, um so besser wurde die Stimmung und die
Leute haben sich fast kaputtgelacht. Eine Frau hat sich vor lauter
Lachen an ihrem Wein verschluckt und wäre beinahe sogar erstickt.
Die war schon blau angelaufen und ihr Freund hatte größte Mühe,
ihren Erstickungsanfall durch das Verschlucken zu beenden und sie
wieder auf die Beine zu kriegen. Irgendwann hat der Ersatz-Elvis dann
mitbekommen, dass die Leute nicht vor Begeisterungs-Freude lachten,
sondern dass sie ihn auslachten, da wurde er aber sehr böse und hat
über das Mikrofon die Zuhörer beleidigt. Darin steigerte er sich dann,
Ignorantenpack, dumme Wichser und ähnliche Titel verteilte er dann
unters Publikum. Jetzt können Sie sich vorstellen, dass einige der
Leute schon ziemlich angesäuselt waren, weil sie reichlich dem
Alkohol zugesprochen hatten. Die ließen sich natürlich solche
Beleidigungen nicht gefallen und irgendwann flog das erste Trinkglas
auf die Bühne, bald danach folgte eine Bierflasche, die den schrägen
Elvis sogar traf, nicht ernsthaft, aber immerhin. Der Organisator trat
dann auf die Bühne und bat um Ruhe und Besinnung, während der
Elvis-Stümper zerknirscht das Weite suchte. Ab diesem Moment
wurden dann nur noch alte Schallplatten vom richtigen Elvis
abgespielt und alle waren wieder zufrieden. Solche Festivitäten
entwickeln halt oft eine Eigendynamik. Nach knapp 2 Stunden sind
wir dann zurück in unsere Mobilheime gegangen und haben den Elvis-
Kult verlassen.

Der furchtbare Hurrikan in Amerika hatte ja erschreckende
Auswirkungen, wobei man zuerst meinte, es wäre harmloser
verlaufen. Vor allem habe ich mit einiger Verwunderung gehört, wie
disziplinlos in kürzester Zeit Verbrecher dort das Regiment
übernommen haben, die systematisch mit Banden alles plündern, was
die ohnehin schon genug gebeutelten Menschen vielleicht so gerade
noch übrig behalten haben. Ist solch ein Verhalten eine Auswirkung
unseres desolaten Zeitgeistes oder vielleicht mehr eine speziell
amerikanische Sache? Ich bin der Auffassung, ohne derartige
Situationen jemals hier heraufbeschwören zu wollen, dass hierzulande
die Nachwirkungen nach einer solchen Katastrophe mehr in
geordneten Bahnen verlaufen wären, weil die Deutschen doch auch
heute noch nicht ganz so ein disziplinloser Haufen sind, wie die Amis.
Aber möglicherweise täusche ich mich da auch gewaltig, weil solche
Katastrophen wahrscheinlich die Menschen selbst stark verändern.

Natürlich mussten die Ölkonzerne und Spekulanten das gleich zum
freudigen Anlass nehmen, um sich daran eine goldene Nase zu
verdienen. Die kennen keine Skrupel und sei das Leid noch so groß.
So weiß man aber auch, was man von denen zu halten hat; als hätte
man es nicht vorher schon gewusst. In einer seriösen Sendung wurde
glaubhaft versichert, dass hierzulande der Ölanteil aus den betroffenen
Gebieten unter 2 % ausmacht, demnach hätten die Spritpreise durch
direkte Auswirkungen der Katastrophe hier ja maximal um 2 %
ansteigen dürfen, sie sind aber teils um 15-20 % gestiegen.
Wissen Sie, ich reagiere auf solche Dinge sofort und kann im Stillen
nur über die Dummheit dieser Ölkonzerne lachen. Die machen sich
auf lange Sicht mit dieser Politik ihr Geschäft selbst kaputt, auch
wenn sie kurzfristig tüchtig daran verdienen. Solange sich Preise in
einem zwar gehobenen Bereich bewegen, den sich jeder noch gut zu
leisten imstande ist, bleibt der Absatz hoch und kaum einer denkt über
Alternativen nach. Übertreiben es die Ölmultis aber so drastisch, dann
steigen auch die Aktivitäten, andere Antriebssysteme, andere
Rohstoffe u.s.w. zu finden und irgendwann wird es dann so weit sein,
dass der Durchbruch gelingt und dass man auf Öl weitgehend
verzichten kann. Sicher sind viele Ölmultis heute auch schon auf
anderen Gebieten tätig, um dann auch dort dabei zu sein, aber längst
nicht alle. Manche der Ölmultis und auch die Öl-Förderländer, die
jetzt noch glauben, die Preisspirale immer weiter nach oben schrauben
zu können, die werden dann in einigen Jahren ganz schön dumm da
stehen, wenn keiner ihr Öl mehr haben will. Dann können die es zu 10
% des heutigen Preises verschleudern, wenn sie überhaupt noch etwas
dafür kriegen, davon bin ich überzeugt. So sehr ich auch ein Gegner
von Leuten wie Trittin & Co bin, so bin ich doch der Meinung, dass
man sich schon viel zu lange in Sachen Energie einseitig aufs Öl
festgefahren und damit abhängig gemacht hat. Da hätte die sogenannte
westliche Welt spätestens 1973 wach werden müssen, als es diese
Ölknappheit mit Sonntags-Fahrverboten gab. Das ist über 30 Jahre her
und in dieser Zeit hätte die Forschung sicherlich genug Muße gehabt,
betriebsfähige, brauchbare Alternativen zur Serienreife zu entwickeln,
aber als die Ölhähne dann wieder aufgingen, hat man sich im Sessel
zurück gelehnt und sich wieder nur an den Gewinnen aus dem Öl
erfreut, während die Forschung wieder nur weiter dahin dümpelte und
ein Nischendasein führte. Von mir aus sollen die doch die ganzen
Agrarflächen auf Raps für Biodiesel umstellen. Wichtig wäre, dass die
zukünftige Energie, egal ob die nun aus Raps, Sonne, Kohle oder
sonst woher kommt, im eigenen Land oder wenigstens innerhalb der
EU erzeugt würde, damit man solche wackligen Zulieferstaaten aber
auch solche Welt-Multis wie die Ölkonzerne nicht mehr nötig hat. Das
schafft nur unkalkulierbare, unnötige und unsinnige Abhängigkeiten.
Zurück zu meiner eigenen Sofortreaktion darauf. An mir verdienen die
Ölmultis und die Steuerkasse des Staates durch höhere Benzin- bzw.
Dieselpreise keinen Cent mehr als zuvor, da ich genau in dem Maße
weniger Auto fahre, wie diese Preise ansteigen. Ich bin schließlich in
der glücklichen Lage, nicht ein bestimmtes Pensum an Kilometern in
der Woche zurücklegen zu müssen, einmal abgerechnet den
Fahraufwand für die Fußmedizinartikel, die ich jeden Donnerstag in
aller Herrgottsfrüh zu verschiedenen ländlichen Apotheken rund fahre.
Wenn ich in den letzten Wochen jeweils vielleicht 300 km gefahren
bin und nun liegen die Dieselpreise um 20 % höher, dann fahre ich ab
sofort nur noch 200 km pro Woche und habe dabei sogar noch ein
paar Cent verdient. Einkaufsfahrten werden wieder mehr gebündelt
oder ich lege diese gleich mit den Fußmedizin-Belieferungsfahrten
zusammen, die ich ja bezahlt kriege. So gesehen kann ich sagen, die
ganzen Spritpreiserhöhungen haben mich bis heute keinen Cent mehr
gekostet, nur das Auto wird entsprechend weniger benutzt. Dadurch
hält es noch länger und die Reifen werden weniger verschlissen. Das
würde diese Ökowürmer und deren Anhänger natürlich auch freuen,
da die ja möglichst viel Verkehr verhindern wollen und es ist
irgendwo schon schade, dass man nicht mehr ganz so freizügig fahren
kann wie früher, aber mich belastet das genau genommen gar nicht,
weil eine Reduktion der Nutzung in diesem Maße kaum auffällt, wenn
man es zuvor ein wenig organisiert. Es kommt dadurch jetzt auch oft
vor, dass ich vielleicht an 2 Tagen in der Woche das Auto überhaupt
nicht benutze. Man kann das ruhig damit vergleichen, wie früher
immer scherzhaft gesagt wurde, dass man immer nur für 20 Euro
tanken gehen würde, egal was der Sprit kostet. Ich tanke zwar generell
voll, um unnötige Wege zur Tankstelle zu sparen, aber dadurch, dass
ich dann weniger fahre, brauche ich vielleicht nur alle 4 Wochen zur
Tankstelle, während ich früher alle 3 Wochen hin musste. Gewiss
kann man sagen, wenn sich diese böse Preisspirale immer weiter nach
oben dreht, dann kommt irgendwann ein Punkt, wo man es mit den
von mir beschriebenen Maßnahmen nicht mehr ausgleichen kann.
Aber ich denke, mein System hat sogar noch Reserven, die ungefähr
solange funktionieren, wie der Dieselpreis ungefähr unter 2 Euro pro
Liter bleibt. Bei 2 Euro pro Liter würde sich meine wöchtenliche
Fahrstrecke exakt auf die Hälfte der ursprünglichen Werte reduzieren,
wodurch ich mit den exakt gleichen Ausgaben fürs Auto auskäme, wie
früher. Würde dieser Scheitelpunkt überschritten, dann käme langsam
der Moment, in dem man sagt, da fährt man so wenig, dass man das
Auto eigentlich auch bald ganz abschaffen könnte, weil man es
ohnehin nur noch für unter 100 km die Woche nutzt. Sie kennen den
Effekt sicherlich selber, wenn man einmal an das Auto gewöhnt ist,
will man aber so leicht nicht wieder darauf verzichten und schon gar
nicht, wenn man sieht, wie schlecht und unflexibel man im Vergleich
mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bedient ist. Das wird sicherlich
nicht für alle Leute gelten, denn wer immer von A nach B muss und
die öffentlichen Verkehrsmittel auch zwischen A und B immer gut
verkehren, wird keine Probleme mit einem Umstieg haben. Wer
jedoch heute von A nach B, morgen aber von A nach C und
übermorgen nach D muss, wohin nur schlechte oder gar keine
öffentlichen Verkehrsmittel fahren, der wird vom Auto so leicht nicht
loskommen. Natürlich spielen auch noch viele andere Faktoren da
hinein. So hasse ich es, wenn ich in einer vollen Bahn mit vielen 
anderen Leuten aufeinander hocken soll. Eine andere Sache wäre
vielleicht die, wenn irgendwann mein schöner VW-Golf-Variant-
Diesel, der ja auch problemlos mit 5,5-6 Liter auf 100 km zu fahren
ist, also wenn der irgendwann einmal verschlissen wäre und gegen
einen anderen ausgetauscht werden müsste, dann wäre ich in einem
solchen Fall sogar dazu geneigt, mir solch einen Sprit - Spar - VW -
Lupo - Diesel zu kaufen, der sogar nur 3,4 Liter auf 100 km brauchen
soll. Ich habe neulich mal in solch einem Wägelchen gesessen und
zum normalen fahren ist darin auch Platz genug, man fühlt sich
keineswegs beengt. Er bietet immer noch wesentlich mehr Platz, als
mein früherer Suzuki. Was man öfters vermissen würde, wäre
gegenüber dem Golf - Variant der schöne Laderaum und die gute
Durchzugskraft beim Fahren. Aber nochmals 2 Liter Verbrauch
weniger, das ist schon was und damit käme man schon in einen
Bereich, wo man fast schon sagen könnte, die Spritpreise sind mir
ziemlich egal, man führe dann, gemessen am heutigen Spritpreis, 100
km für etwas über 3 Euro, da kann kein noch so günstiges öffentliches
Verkehrsmittel mithalten. Aber ich denke, beim VW-Golf-
Dieselverbrauch komme ich so auf knapp 6 Euro für je 100 km und
das ist auch noch bei allem Gejammere erträglich.

Man sieht aber trotzdem schon die Auswirkungen der hohen Benzin-
und Dieselpreise. Ein flüchtiger Bekannter von mir, der auch Sohi ist,
und bislang auch noch immer sein eigenes Auto fuhr, steigt ab
nächstem Monat auf den Motorroller um. Na ja, diese Erfahrung
kenne ich ja, denn bevor ich damals den Suzuki hatte, hatte ich ja
ungefähr 2 Jahre lang selbst einen gebrauchten Motorroller gefahren.
Das ist natürlich besser, als zu Fuß gehen oder auch noch besser, als
Radfahren, aber aus meiner Sicht würde ich diesen Rückschritt so
schnell nicht mehr tun. Gewiss sind die Gesamtkosten von so einem
Motorroller wesentlich geringer, zumindest wenn man ein als Mofa
eingestuftes Modell davon hat. Es gibt ja auch welche, die ähnlich wie
ein Moped oder gar wie ein kleines Motorrad eingestuft werden, die
sind im Unterhalt aber auch gleich viel teurer und lohnen sich im
Vergleich zu einem sparsamen Auto nicht mehr nennenswert. Die als
Mofa eingestuften Gebilde dürfen offiziell nur 25 km/h fahren,
schneller sind die aber alle, meistens laufen die locker 35 bis 45 km/h
und das sogar ohne dass man etwas verändern muss. Meiner lief
damals um die 40 km/h, allerdings nur auf geraden Strecken, wenn ich
hier die steilen Steigungen rauffuhr war man an manchen
Streckenabschnitten froh, wenn das Ding sich noch mit 10 km/h
bewegte. Wenn man den Anschaffungspreis nicht einrechnet, ist der
Diesel-Golf aber von den reinen Kraftstoffkosten schon nicht viel
teurer, als solch ein Motorroller. Der Motorroller brauchte ungefähr 4
Liter auf 100 km/h, dafür aber teures Gemisch. Der Diesel - Golf
kommt mit 5,5 Litern aus, mit billigerem Diesel. Natürlich hinkt der
Vergleich trotzdem, denn mit dem Motorroller wird man pro Woche
kaum mehr als vielleicht 50 km zurück legen, während man mit dem
Auto automatisch auch mehr zum Fahren angespornt wird und
dadurch im Mittelwert sicherlich auf 200 bis 300 km pro Woche
kommt. Dann ist die Versicherung vom Auto viel teurer und Steuer
kostet solch ein Mofa-Roller gar keine. Aber mein flüchtiger
Bekannter kann nicht anders. Sein bisheriges Auto, ein älterer Mazda
323, hat beim TÜV vor allem die Abgasprüfung nicht mehr bestanden.
Es gab auch noch ein paar andere Mängel, aber die hätten nicht dazu
geführt, dass die Plakette verweigert wird, nur die extrem miesen
Abgaswerte wurden zum Anlass genommen, nicht nur die AU -
Plakette zu verweigern, sondern auch die eigentliche TÜV - Plakette,
weil sie gar so mies waren. Der ist dann in die Werkstatt gefahren und
dort hat man irgendwelche Dichtungsringe im Motor als Grund für die
schlechten Abgaswerte festgestellt. Die liegen aber so ungünstig, dass
zu deren Austausch der Motor zu 75 % zerlegt werden müsste, was
viel Zeit und noch mehr Geld durch hohen Arbeitslohn kosten würde.
Man hat gesagt, er müsse mit 1.700 Euro Reparaturkosten rechnen,
wenn nichts anderes hinzu kommt. Soviel Reparaturkosten für ein
Auto, was immerhin schon 12 Jahre und 160.000 km auf dem Buckel
hat, dazu traut man sich nicht, zumal auch schon einige Roststellen so
weit sind, dass hierzu der TÜV spätestens in weiteren 2 Jahren nicht
mehr den Segen geben wird. Diese Kosten könnte mein Bekannter
derzeit überhaupt nicht aufbringen. Er hat dann mit einem komischen
Gebrauchtwagenhändler einen seltsamen Deal gemacht, wie man das
heute so modern nennt. Der Gebrauchtwagenhändler kriegt den
kaputten Mazda und mein Bekannter legt noch 100 Euro drauf und
bekommt dann dafür einen 4 Jahre alten Mofa-Motorroller von ihm,
der noch gut in Schuss sein soll. Allerdings fährt mein Bekannter den
Mazda noch bis zum Ende des Monats, so lange darf er noch. Der
wird sich noch umsehen, gerade wo es doch bald wieder auf die kalte
Jahreszeit zugeht, also ich möchte da nicht mehr im Winter mit dem
Motorroller durch die Gegend zockeln. Es ist klar, die Mofa-
Motorroller sind im Vergleich sehr billig im Unterhalt. Wenn man
nicht übermäßig weit und viel damit fährt, kommt man sicher mit
Monatskosten von 20 Euro aus und bleibt immerhin mobil. Dafür
kann man heute kein Auto mehr fahren, selbst im Stehen wäre der
Unterhalt des Autos teurer, sogar wenn ich den ganzen Monat keinen
einzigen km damit fahre.

Neulich fand ich einen Bericht bemerkenswert, der hier veröffentlicht
wurde. Darin hieß es, dass interessanter Weise die Anzahl von
Einbrüchen, Raubdiebstählen u.ä. Delikten im Raum Stuttgart in den
letzten 10 Jahren um 82 % angestiegen sei. Im gleichen Zeitraum sei
die Anzahl solcher Delikte, die von Ost- und Südosteuropäern verübt
wurden, um 86 % gegenüber früher angestiegen. Im Klartext heißt das
aber auch nichts anderes, als dass die Anzahl der von Westeuropäern
oder Deutschen verübten Delikte sogar um 4 % zurück gegangen ist.
Wären die Grenzen in Richtung Osten und Südosten dicht geblieben,
hätten wir also heute insgesamt 86 % weniger Kriminalität! Das muss
man sich einmal vorstellen und wenn man diese Zahlen doch kennt,
dann muss man doch etwas dagegen tun können. Aber man hat den
Eindruck, dass man hier untätig die Hände in den Schoss legt und
dieses Ganovenpack weiterhin gemütlich hier aktiv werden lässt. Jede
Medaille hat zwei Seiten und im Schweif dieser ganzen Dinge ist ja
beispielsweise auch die Anzahl der billigen Ost-Huren geradezu
explodiert. Und man mag es sehen wie man will, aber da sind wirklich
wunderschöne Frauen dabei, wo man es nicht begreift, dass die es
nötig haben, einem solchen Beruf nachzugehen. Nicht dass ich mich
da als potentiellen Kunden sehe, Sie wissen ja, ich bin versorgt, aber
man darf ja trotzdem mit offenen Augen durch die Welt gehen und
dabei auch so was registrieren. Selbst in den kleinen Dörfern rund um
Stuttgart, in denen früher noch niemand wusste, wie das Wort Hure
geschrieben wird, bieten heute derartige Damen, oft in abgestellten
Wohnwagen oder auch in manchen früheren Gasthöfen ihre Dienste
an. Man sagt, die moralischen Grenzen verfallen immer mehr und es
ist schwierig heute überhaupt noch welche zu definieren. Ich glaube
viel mehr, gleichmäßige moralische Grenzen, die für alle Menschen
die gleiche Bedeutung haben, gibt es schon lange gar nicht mehr.

Sicher haben Sie schon mitbekommen, dass wir gerne Besichtigungen
aller Art, wie Betriebsbesichtigungen, Galerie-Eröffnungs-
Besichtigungen und ähnliche Veranstaltungen mitmachen. Erst im
letzten Moment hatten wir mitbekommen, dass hier eine frühere
Schokoladenfabrik letzten Donnerstagnachmittag eine kostenlose
Betriebsbesichtigung ermöglichte. So sind wir dorthin gefahren.
Zuerst war ein Schnellkurs in Werksgeschichte angesagt. Ganz früher
gehörte diese Schokoladenfabrik als Zweigwerk zu der recht
bekannten Marke Lindt & Sprüngli, deren Hauptsitz wohl in Aachen
ist. Damit war jedoch schon vor ungefähr 20 Jahren Schluss, ein Herr
Imhoff aus Köln, dem wohl auch diese noch bekanntere Stollwerck -
Schokolade gehört, hat diese Lindt - Firma damals gekauft und damit
auch dieses Zweigwerk. Es wurde aber nicht geschlossen, sondern die
Firma Lindt - Sprüngli, die früher durch gute Pralinen eigentlich groß
geworden war, stellte hier ihr zweites Standbein her, wo vorwiegend
gefüllte Tafelschokolade produziert wurde. Da gab es z.B. speziell für
den Sommer sogenannte Erfrischungsschokolade, die innen mit einer
erfrischenden Zitronen- oder Erdbeercreme gefüllt war und für den
Winter wurden so genannte Hohlfiguren, solche Nikoläuse,
Baumbehang und andere Weihnachts-Schokosachen, teils auch mit
cremeartigen Füllungen, hergestellt. Im Winter wurden die
Sommerprodukte gemacht und im Sommer die Weihnachtssachen,
damit alles zeitgerecht im Handel geliefert werden konnte. Daran hat
sich durch die Übernahme wohl damals auch nicht sehr viel geändert.
Dann kam irgendwann ein Wechsel, weil dieser Imhoff den Laden an
die Firma Sarotti verkaufte. Es wurde aber weiter das gleiche
Sortiment gemacht. Kurios, wie der Lauf der Welt manchmal ist, hat
wieder der selbe Imhoff dann weitere 5 oder 6 Jahre später den ganzen
Sarotti-Clan gekauft und wurde damit automatisch auch wieder
Besitzer von diesem Zweigwerk. Das hielt aber auch nicht auf Dauer.
Das alles und die moderne Automatisierungstechnik haben natürlich
auch ihr Spuren hinterlassen und die Belegschaft drastisch reduziert,
denn während 1965 dort mal 290 Leute Arbeit fanden, sind es heute,
knapp 40 Jahre später, nur noch 48 Leute, also ungefähr ein Sechstel.
Na ja, um die ganzen Wirren abzukürzen, heute tritt man dort nicht
mehr unter einer bestimmen Marke auf, sondern arbeitet sozusagen als
Süßwaren - Dienstleister, der für andere Unternehmen auf Auftrag
bestimmte Süßwaren, vorwiegend Schokozeugs produziert. Diese
Sachen werden dann zum Teil unter bekannten Markennamen
verkauft, aber auch für Discounter wie Aldi oder Lidl werden diese
Billigschokoladen für 39 Cent die Tafel dort teilweise und zeitweise
hergestellt. Als wir dort waren, liefen gerade an diesem Tag die letzten
Produktionen von Weihnachts - Süßigkeiten vom Band. Einige
Maschinen standen schon still und wurden mit einem enormen
Aufwand gereinigt. Nach der Reinigung werden die Maschinen auf
andere Produkte umgestellt und es werden u.a. Osterhasen
vollautomatisch hergestellt. Man macht sich keine Vorstellung, welch
ein Sauberkeits- und Hygieneaufwand in solch einer
Schokoladenfabrik nötig ist. Daher bestehen 40 % der
Arbeitsleistungen aus Reinigungsarbeiten an Räumen und Maschinen.
Auch wir durften erst in die heiligen Hallen, nachdem wir zuvor
durchgehende Schutzkleidungs-Vollanzüge mit Rundum -
Kopfmützen angezogen und eine Desinfektions - Schleuse
durchgangen hatten. Jede Besuchergruppe durfte auch nicht größer als
10 Leute sein, deswegen mussten 2 Leute zurück bleiben. Am
interessantesten fand ich das Schokoladenlabor, wo auch neue
Produkte entworfen werden. Natürlich gab es viele Pröbchen zum
Naschen, dabei hat mich von diesen neuen Laborproben eine
sogenannte Nougatecke am meisten fasziniert. Einfach umwerfend gut
dieser Geschmack. Das Ziel dahinter ist aber, diesen edlen
Nougatgeschmack in eine eigentlich normale Schokolade zu bringen,
deren Produktion nur etwa 15 % der Kosten von echtem Nougat
verursacht. Immerhin rühmt man sich dort, zwar eine der kleinsten
Schokoladen- und Süßwarenfabriken in Deutschland zu sein, aber
auch eine der modernsten. Nur durch die weitgehende
Automatisierung der Produktion hätte sich der Betrieb überhaupt bis
heute halten können, sonst wären vor 15 Jahren schon die Lichter
ausgegangen. Am Ende der Führung ging es dann in einen Raum, in
dem alle Produkte, die heute aktuell noch hergestellt werden,
ausgestellt waren und auch zu günstigen Preisen in sogenannten
Haushaltsmengen gekauft werden konnten. Davor gab es aber auch
schon für jeden eine Plastiktasche mit 12 kostenlosen Pröbchen zum
Mitnehmen, die zum Teil sogar aus richtigen, normalen Tafeln
Schokolade bestanden. Die Teilnahme an der gesamten
Werksbesichtigung war darüber hinaus auch noch völlig kostenlos.

In der Böhringer Straße droben in Zuffenhausen wäre mir beinahe ein
Idiot in meinen Wagen gefahren, als ich letzten Donnerstag früh die
Fußmedizinsachen auslieferte. Dieses Arschloch, ich meine Fehler
macht jeder einmal, davon kann sich keiner freisprechen, aber der
Schwachkopf kam mit seinem großen Ford - Scorpio aus einer
privaten Hauseinfahrt und fuhr mir strikt davor, mitten in den
fließenden Verkehr hinein. Als ich dann mit quietschenden Bremsen
so gerade noch wenige Millimeter vor ihm zu Stehen kam und hupte,
wurde er auch noch frech. Blieb dort stehen, stieg aus und
beschimpfte mich. Ich habe ihn dann gefragt, ob er seinen
Führerschein in der Mülltonne gefunden habe und ob er noch ganz gar
im Kopf wäre. Dann hat er mir Prügel angedroht. Gut, er sah relativ
kräftig aus und nicht nach jemandem, mit dem man sich gleich am
frühen Morgen prügeln möchte. Zumal ich mit meiner
Auslieferungsfahrt keine Zeit wegen diesem Wahnsinnigen verlieren
wollte, habe ich ihn dann als Schwachkopf bezeichnet und ihn stehen
gelassen, bin um seinen Wagen herumgefahren und dann
weitergefahren. Aber Sie kennen mich inzwischen vielleicht auch
schon ein wenig, so dass Sie sich vorstellen können, dass ich das nicht
so auf mir sitzen lasse. Mich von solch einem Element gefährden und
dann auch noch Prügel androhen zu lassen. Der wird an dem Tag noch
seine helle Freude bekommen haben, denn ich habe von der nächsten
Telefonsäule die Polizei angerufen und denen anonym mitgeteilt, das
der Fahrer des Wagens mit seinem Kennzeichen betrunken und in
Schlangenlinien im Bereich Zuffenhausen herumfahre. Von einem
Bekannten weiß ich, dass die solchen Meldungen sofort nachgehen
und das per Funk jedem Streifenwagen mitteilen, deren Besatzung
dann den entsprechenden Wagen aus dem Verkehr zieht und den
Fahrer überprüft, sobald sie ihn im Verkehr antreffen. Ich weiß es
nicht, aber möglicherweise war der auch betrunken oder stand unter
Drogen, denn so grob fahrlässig kann man sich eigentlich nur
absichtlich oder im Rausch verhalten. Vor allem würde man in
halbwegs normalem Zustand dann nicht auch noch derart frech gegen
die Leute, die man so in Gefahr gebracht hat.

Vielleicht 750 m von hier hat am Mittwoch ein türkischer
Spezialitäten-Imbiß neu aufgemacht. Nun ist das hier mehr eine
normale Mittelstands-Wohngegend, wo man solche Einrichtungen
normalerweise nicht vorfindet. Derartige Imbissbetriebe findet man
eher in den alten Wohnvierteln, wo heute vorwiegend Ausländer und
Sohis leben. Trotzdem haben die hier in der Gegend aufgemacht und
gewiss auch in der Hoffnung, durch die relativ nahe Lage zum
Campingplatz viel Kundschaft rekrutieren zu können. Deswegen
hatten die im gesamten Bereich des Campingplatzes unzählige 
Einladungs-Plakate aufgehangen, wo es am Eröffnungstag alle
Gerichte zu 30 % des üblichen Preises geben soll. Sie kennen mich
und da wurden wir neugierig. Eigentlich bin ich kein Freund von
türkischen Gerichten, aber es wurde schon auf den Plakaten darauf
hingewiesen, dass man auch normale Gerichte, wie Pommes mit
Bratwurst und dergleichen anbiete. So sind wir am Mittwoch gegen 18
Uhr dorthin gegangen. Es war trotz der günstigen Preise relativ leer,
die Betreiber waren sehr freundlich. Sollte man nun ein Kebab oder
dergleichen essen oder lieber doch auf Bewährtes zurückgreifen? Ich
entschied mich doch für letzteres und bestellte Pommes mit Ketchup
und einer Fein-Bratwurst dazu, während Kayla sich eine so genannte
türkische Salatplatte genehmigte. Die Salatplatte war schön bunt und
sah lecker frisch aus und ich bereute schon, nicht auch diese
genommen zu haben, habe aber zwischendurch bei Kayla etwas
genascht, während sie dafür von meinem 0815-Menü etwas abbekam.
Die Salate waren völlig anders gewürzt, als man es hier erwartet und
schmeckten für meinen Geschmack etwas eigenartig, schienen aber
sehr frisch. Die Pommes waren sehr gut, mittelhell, außen fest und
innen noch ganz leicht etwas weich, sauber ohne dunkle Krumen, na
ja, die Fein-Bratwurst, ich weiß nicht, wo die die eingekauft haben,
aber das war nichts. Man hätte genauso gut einen Schwamm salzen
und braten können, das hätte sicherlich ähnlich geschmeckt. Die habe
ich dann auch über halb zurückgelassen. Zu allem haben wir dann
Cola und Mineralwasser getrunken und für alles zusammen waren am
Schluss dank der Eröffnungs-Vergünstigung nur 5,30 Euro zu zahlen,
also für die Sachen, die Kayla und ich zusammen verzehrt und
getrunken hatten. Da kann man sicher nicht meckern und zu diesem
Preis kann man sich nicht selbst verköstigen. Aber ich sage Ihnen, wir
waren noch nicht zu hause, da kündigte sich bei uns beiden ein
dringender Durchfall an, so etwas habe ich schon Jahre nicht mehr in
diesem Ausmaße erlebt. Allerdings gehen sonst meist ja Krämpfe,
Bauchschmerzen oder so was mit einem derart dringenden Durchfall
einher, das war bei uns beiden nicht so. Nur ein extrem dringendes
Durchfall - Bedürfnis. Es erwies sich als sehr gut, dass wir getrennte
Mobilheime mit eigenen Toiletten haben, denn hätte einer auf die
Erledigung des Geschäftes des anderen warten müssen, wäre es für
den sicher zu spät gewesen. Den ganzen Abend kamen wir nicht mehr
vom Klo runter. Frei nach Kaylas alten Hausrezepten haben wir uns
dann voll Schokolade mit viel Cola, Zwieback und Weißbrot gestopft,
Bananen hatten wir keine, und gegen Mitternacht ließ das Bedürfnis
endlich nach, so dass man zu Bett gehen konnte. Also ich weiß nicht,
obwohl alles dort sehr sauber und frisch aussah, irgendwas muss bei
dem Türkenimbiss verseucht gewesen sein oder unsere Gedärme
vertragen diese Kost nicht. Somit war unser erster auch zugleich unser
letzter Besuch dort. Wie es der Zufall so will, kamen wir einige Tage
später mit einer Frau Güntzler ins Gespräch, die hier auf dem
Campingplatz ebenfalls ihren Dauerwohnsitz in einem älteren
Wohnwagen hat. Die war am gleichen Tag dort gewesen, wohl eine
Stunde später als wir, und die hatte die gleichen
Durchfallserscheinungen bekommen und danach das Gesundheitsamt
benachrichtigt. Von dort kam dann noch jemand vorbei, um die Frau
Güntzler zu bitten, damit umgehend zu einem Arzt zu gehen, damit
ein fachlich fundiertes Attest vorläge, was auf eindeutige
Erkrankungsmerkmale hindeutet. Das hat die dann auch gemacht und
der Arzt habe eine Art leichter Salmonellenvergiftung attestiert, die
sich jedoch ohne Medikamente innerhalb von 2 Tagen wieder
regenerieren würde. Vom Gesundheitsamt die haben gesagt, dass
wenn bei dem Türken dort tatsächlich Keime gefunden werden, dann
würde der Laden gleich wieder zu gemacht, und das einen Tag nach
der Eröffnung. Ich meine, ich gönne den türkischen Betreibern so
etwas nicht, das waren wirklich sehr freundliche Leute. Es gibt ja
andere, denen würde man nichts lieber an den Hals wünschen, als so
etwas. Da brauchen Sie sich nur einige der schon äußerlich total
versifften Kebab - oder Gyros -  Buden in den Altstadtstraßen
anzusehen, da bekommt man schon beim bloßen Hinsehen Durchfall.
Sind Sie mir nicht böse, ich weiß nicht, wie Sie das sehen, aber
saloppe Hygiene, das darf in einem Betrieb mit Nahrungsmitteln
einfach nicht sein, da sollte es kein Pardon geben. Keiner kann sich
von Fehlern freisprechen, aber die sollten halt zur Ausnahme werden
und nicht zur Regel.

Noch etwas ganz anderes, welches aber auch irgendwie mit unseren
türkischen Mitbürgern zu tun hat. Der Vertreter, bei dem ich meine
Versicherungen abgeschlossen habe, der hat mir jüngst erzählt, dass
seine Versicherungsgesellschaft immer bemüht ist, möglichst keine
Türken in der KFZ - Sparte zu versichern, weil deren Statistik
eindeutig belegen würde, dass die ein Schadensaufkommen
verursachen, welches um den Faktor 5 höher liegt, als bei Deutschen.
Ich glaube nicht, dass der das nur so dahergesagt hat. Bestes Beispiel
gestern morgen. Ich fuhr sehr früh von Stuttgart nach
Baltmannsweiler, das liegt in der Nähe von Esslingen und Plochingen.
Auf dem gut ausgebauten Stück zwischen Mettingen und Esslingen
fuhr ein Lieferwagen, solch ein Sprinter-Kleinbus, auf einer Strecke
von sicherlich über 5 km ständig auf der falschen Seite. Es gab keinen
ersichtlichen Grund dafür, der überholte keinen, es lagen auch keine
Hindernisse oder Verschmutzungen auf der Fahrbahn und in dem
Stück sind auch keine scharfen Kurven, die vielleicht einen ungeübten
Fahrer zum Wechseln auf die falsche Spur verleiten könnten.
Trotzdem fuhr der Idiot mindestens 5 km lang völlig auf der falschen
Seite, dann wechselte er mal auf die Mittelline, um dann gleich wieder
auf die falsche Seite zurückzukehren. Vorne in Esslingen an der ersten
Abbiegeampel musste ich dann warten, ich fuhr weiter geradeaus und
der wollte dann nach links abbiegen und ordnete sich an der Ampel
neben mir auf der Abbiegespur ein, was schon ein Wunder war, aber
dann konnte ich sehen, der Fahrer war vom Aussehen her wohl ein
Türke. Der Wagen war mit dem Schriftzug eines Paketdienstes
beschriftet und ich kann die Paketdienste nicht verstehen, die solche
ungeübten Leute als Fahrer einstellen.
Man mag dazu stehen wie man will und es hat, wenn überhaupt, nur
indirekt mit dem autofahrerischen Verhalten zu tun, aber ich finde,
auch in Sachen EU-Beitritt der Türkei sollte man lieber zurückhaltend
sein. Viele von denen sind in ihrem ganzen Verhalten schon so
orientalisch anders, dass sie alleine deshalb schon nicht zum Rest der
EU - Bevölkerung passen. Eine Gemeinschaft um jeden Preis, nur um
sagen zu können, alle sind drin, macht meines Erachtens keinen Sinn.
Da würden von der Mentalität her besser manche Asiaten zur EU
passen, als die Türkei. Das sage ich jetzt nicht nur, weil ich mit Kayla
zusammen bin. Sie kennen meinen Lobgesang auf Kayla und ich
möchte den hier nicht erneut wiederholen, aber die Asiaten sind uns in
den meisten Dingen ähnlicher, als die Türken.

Sie kennen diese Pisa - Studie, ist ja in aller Munde und man hat seit
einiger Zeit ja sogar schon eine Fernsehsendung daraus gemacht, bei
der man Fragen, die von dem Pisa-Gremium im Stile der üblichen
Pisa-Fragenkataloge erdacht wurden, an das Publikum stellt. Nun
muss ich sagen, dass diese Fragen meines Erachtens wirklich die
Schüler entlasten, obwohl ich der Ansicht bin, dass das Niveau mit
dem die Schüler heute oft die Schule verlassen unter aller Sau ist.
Aber die Fragen vom Pisa-Gremium, sind vorwiegend dermaßen
weltfremd, dass sie mit dem wirklichen Leben so rein gar nichts zu
tun haben. Wissen Sie, so dieses typische Lehrerwissen, welches man
nur lernt, damit man dem Lehrer entsprechende Fragen
zufriedenstellend beantworten kann, um es dann in seinem ganzen
Leben garantiert nie wieder zu benötigen. Ich glaube, es macht also
auch keinen Sinn, anhand der Pisa-Vorgaben Lernstoff zusammen zu
stellen und den Schülern zu vermitteln. Das würde zwar vielleicht
dazu führen, dass diese bei künftigen Pisa-Tests besser abschneiden,
jedoch würde es den Schülern für ihr späteres Leben, für den
eventuellen Beruf u.s.w. überhaupt nichts nützen. Ich denke vielmehr,
dass das ganze Wissen, was heute an Schulen vermittelt wird, auf den
Prüfstand muss. Es muss der Lehrstoff entrümpelt werden und in die
Lücken, die dann dadurch entstehen, muss man wirklich
lebenswichtiges Wissen einbauen. Sind wir doch einmal ehrlich, wann
benötigt man im späteren Leben oder im Beruf Dinge, die der
Fragestellung danach entsprechen, wie viele Leute insgesamt durch
ein Tor gegangen sind, wenn alle davon einen Becher Wasser
mitbrachten, der 0,2 Liter enthielt, und es wurde ein Tank mit 3000
Litern damit befüllt, wenn jedoch 12 % aller durchgegangen Leute
sogar je 0,25 Liter mitbrachten? Solches und ähnlich blödes Zeug
verstopft den ohnehin schon oft lernunwilligen Kindern nur unnötig
die Birne und man sollte da lieber realistischere Aufgaben
konstruieren. Ein weiterer Punkt sind sicher heute die fehlenden
Druckmittel. Was will, oder besser gefragt, was kann ein Lehrer denn
heute machen, wenn die Kinder nur noch machen, was sie wollen?
Nichts! Ich finde, der größte Fehler in der Geschichte der
Kindererziehung ist die gänzlich antiautoritäre Erziehung. Die ist
genauso falsch, wie eine zu autoritäre Erziehung. Es heißt, den
richtigen Weg zu finden, das richtige Maß. Aber gut, ich verliere mich
zu sehr in Erziehungsfragen, mit denen ich nun wirklich nichts zu tun
habe, aber die ganze Pisa-Angelegenheit brachte mich nun doch sehr
in Verwunderung und auch zum Nachdenken in dieser Richtung.

Nun ende ich für heute, denn heute ist Waschtag! Ich wasche nicht
immer am gleichen Tag, aber meine Wochenplanung für diese Woche
hat das so ergeben und auch die Haufen schmutziger Wäsche diktieren
mir den Bedarf. Da werfe ich gleich die gute Miele voll, die auch hier
im Mobilheim gut funktioniert. Das heißt beim ersten Probewaschen
nach der Aufstellung hier hat sie etwas vibriert, also beim Schleudern,
weil im früheren Mietshaus stand sie auf stabilem Betonboden und
hier in den Mobilheimen besteht der Boden aus einem Rahmensystem,
in welches einzelne Bodenplatten aus solch einem Kunststoff-
Verbundzeugs eingesetzt sind und das ist natürlich nicht so
bombenfest wie Beton. Sie wissen ja wie das ist, wenn man solch ein
Problem hat, dann kommen gleich 20 Leute und jeder hat einen
anderen guten Ratschlag, wie man das Problem in den Griff kriegt.
Alle Ratschläge, die ich von den erfahrenen Campingplatzbewohnern
bekam, hatten alle eines gemeinsam, sie waren mir viel zu aufwändig.
Einer schlug gar vor, unter dem Mobilheim an der Stelle, wo die
Waschmaschine drüber steht, einen Betonklotz zu gießen und den
durch den Boden mit dicken Schrauben mit den Füssen der
Waschmaschine zu verbinden. Unter den Mobilheimen befindet sich
ja ein Hohlraum und dort sollte dieser Betonklotz hin und so gesehen
den Mobilheimboden und die Waschmaschine statisch mit dem echten
Erdboden rüttelfest verbinden. Andere zeigten mir die Konstruktion in
ihrem Großraum-Wohnwagen, wo spezielle U-Eisen-Verspannungen
die Waschmaschine regelrecht im Raum einkeilen. Na ja, ich habe alle
diese sicherlich auch wirksamen Ideen erst einmal in den Wind
geschlagen und mitten in der Nacht schnellte ich aus dem Schlaf hoch,
weil mir da fast mehr im Traum selbst eine Idee kam, die
zugegebenermaßen im Vergleich zu allem anderen primitiv wirkt und
von der ich nicht wirkliche Abhilfe erhoffte. Ich dachte, einfach einige
Holzbalkenstücke quer unter die Waschmaschine zu legen und diese
darauf dann mit ihrem Blechgehäuse abzustellen, anstatt mit ihren
eigenen Füssen auf den Mobilheimboden. So glaubte ich, verteilt sich
das Gewicht und die Kräfte der schweren Maschine nicht nur auf die 4
Punkte der Maschinenfüße, sondern breitflächig auf diese Balken, die
es selbst dann ebenfalls wieder breitflächig an den Boden des
Mobilheims weiterleiten. Zugleich gibt es weniger Platz zum
Schaukeln oder Vibrieren, weil die Maschine ja mit dem eigenen
Gehäuse breitflächig auf den Balken aufliegt. Am Tag danach bin ich
in den Baumarkt und habe mir dort in der Holzabteilung billige
Zuschnittreste von solchen Balken besorgt, die dort fast immer für
wenige Euro angeboten werden, weil sie für einen üblichen
Verwendungszweck als Rest zu kurz sind. Für 1,50 Euro hatte ich
insgesamt 8 etwa 60 cm lange Reststücke bekommen von 8 x 10 cm
messenden Rechtkantbalken. Die habe ich dann hochkant, also auf die
10 cm - Kante, gestellt und darauf mit Kaylas tatkräftiger
Unterstützung die Miele gewuchtet. Noch ein wenig ausgerichtet, aber
nichts festgeschraubt oder verankert, die Miele prangte nur durch ihr
eigenes Gewicht unverrückbar auf diesen Balken. Schon der erste
Probelauf zeigte, steht bombenfest, nichts vibriert oder wackelt mehr,
nur die Geräusche der Waschmaschine übertragen sich jetzt auf das
ganze Mobilheim und innen wummert es ziemlich, wenn die läuft.
Das ist aber egal, weil die ja in unserem dritten Mobilheim, dem
sogenannten Keller-Ersatz steht, worin wir uns ja gar nicht aufhalten.
Also von wegen Betonklötze gießen oder komplizierte U-Eisen-
Verstrebungen anfertigen und einbauen. Sicherlich würde ein
gründlicher Pedant oder der deutsche Perfektionist mit einer solch
einfachen Lösung niemals zufrieden sein, mir tut sie ihren Dienst,
mehr habe ich nicht erwartet, mehr wollte ich nicht erreichen, fertig!

Also auf zur Miele, bis zum nächsten Mal wünsche ich Ihnen
viele saubere Grüße, Ihr

Egbert Lappenkeuler.
 


Beitrag 2

Lappenkeuler - Brief / Email „Amsterdam" vom 17.09.2005

Frischkühle Grüße!

Man staunt ja nicht schlecht, wie billig meines Erachtens große
Computer inzwischen geworden sind. Für gerade einmal 300 Euro
sprang mir diese Tage in der Computerabteilung eines Kaufhauses ein
normaler Heim - PC ins Auge, der wirklich restlos alles hatte, was
man so braucht. Dagegen sind ja selbst die berühmten Schnäppchen-
Computer vom Lidl und Aldi noch viel zu teuer. Da stimmt es
tatsächlich, was der Computermann vom Fernsehen neulich sagte,
dass diese Discounter - PC gar nicht wirklich so billig wären. Das
käme daher, weil die noch Leistungsmerkmale beinhalten, die 90 %
der Kunden nie im Leben benötigen, die aber erstens Geld kosten und
zweitens den Computer dann im Gesamtvergleich durch die übergute
Ausstattung in Tests gut dastehen lassen. Nur wozu braucht man viele
dieser dort angebotenen Dinge? Wem ein Kleinwagen genügt, der
wird sich auch keinen 40-Tonner-LKW kaufen. Wenn ich lese, was
dieser 300 Euro - PC alles kann, da würde ich selbst dessen Leistung
noch nicht einmal voll ausnutzen. Ohne jetzt überhaupt tiefer in
technischen Daten zu schwelgen, ist dieser 300 - Euro - PC wohl auch
noch deutlich leistungsfähiger, als mein Notebook, aber das ist ja auch
schon über anderthalb Jahre alt und daher wäre ein Vergleich beim
Fortschreiten der heutigen Technik sicher ungerecht. Dieser Billig -
Computer kann sogar CD brennen, das hatte man früher bei den
Billigen nicht, ich glaube DVD kann er nicht brennen, bin mir aber
nicht sicher, das würde ich allerdings auch nicht benötigen. Überhaupt
verstehe ich diesen ganzen DVD - Kult nicht, der da heute immer
veranstaltet wird. Mit meinem Notebook kann man auch schon DVD
abspielen, aber glauben Sie jetzt nur nicht, dass ich diese Funktion bis
heute auch nur ein einziges Mal genutzt hätte. Ich besitze überhaupt
keine einzige DVD und sehe auch absolut keinen Sinn darin. Was soll
es für einen Sinn machen, sich einen Film auf DVD zu kaufen? Gut,
den schaut man einmal, vielleicht auch zweimal und dann liegt die
doch immerhin relativ teure DVD vielleicht 5 Jahre im Schrank
herum, bevor man sie noch einmal herauskramt und dann noch mal
guckt. Ich halte diese ganze Angelegenheit für einen groß angelegten
Werbegag der Industrie, mit dem man selbst ein Produkt geschaffen
hat, was eigentlich keiner wirklich braucht, welches aber trotzdem
viele gierig kaufen, weil sie die Werbebotschaft gefressen haben.
Natürlich hängt der ganze Schweif von speziellen DVD - Playern und
ähnlichem Zeug auch noch mit daran. Nun ja, immerhin kann man die
Leute, die glauben das unbedingt haben zu müssen, milde und
mitleidig belächeln.

Nun bekam ich einen tollen Reisetipp von Herrn Zenker, den ich seit
einigen Jahren kenne. Den Zenker hatte ich damals in der Klinik
kennen gelernt und er hat in manchen Dingen eine ähnliche
Einstellung wie ich. Der Zenker bräuchte nicht auf jeden Cent zu
achten, tut es aber trotzdem, sogar noch stärker als ich, er hat sich so
eine Art Sport daraus gemacht, möglichst viele billigste Angebote
auszukundschaften und in Anspruch zu nehmen. Er war früher in
seinem aktiven Berufsleben Ingenieur, ich glaube für Maschinenbau,
was auch sonst, ein echter baden-württembergischer Ingenieur, da gibt
es nur 2 Fachrichtungen für, entweder Maschinenbau oder
Architektur, sonst käme er nicht von hier, haha, nein Spaß beiseite.
Der ist 4 Jahre älter als ich und schon seit 16 Jahren Frührentner. Nun
eine seiner besonderen Leidenschaften ist, für möglichst wenig Geld
komfortabel zu reisen. Nun traf ich den Zenker nochmals und wir
plauschten über dies und das und er war gerade von einer Reise
zurück, die es ihm wirklich angetan hatte. Er war für 10 Tage in
Amsterdam, in Holland, oder den Niederlanden, wie man wohl korrekt
sagen muss. Aber speziell in der Stadt Amsterdam. Er sagte, das sei
ein absoluter Geheimtipp und Amsterdam sei in jeder Hinsicht total zu
empfehlen, er habe das selbst nicht erwartet, dass es dort so schön sei.
Er kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus und ich hatte den
Eindruck, als sei er in Amsterdam mindestens 20 Jahre jünger
geworden. Dabei sah es mit dieser Reise für ihn anfangs gar nicht
einmal so gut aus, er hatte die nur als Verlegenheitsreise angetreten,
weil eine ursprünglich geplante Billigreise nach London ins Wasser
gefallen war. Der Reiseveranstalter hatte ihm als Ersatz für 5 Tage
London zum gleichen Preis dann 10 Tage Amsterdam angeboten.
Zuerst wollte er das gar nicht annehmen, weil er meinte, was ist schon
Amsterdam im Vergleich zu London, wobei man sagen muss, dass er
in London schon oft war und diese Stadt mochte. In Amsterdam war
er zuvor noch nie. Da er aber Reiselust hatte, lies er sich auf das
günstige Angebot ein und reiste mit nach Amsterdam. Nun ist er
totaler Amsterdam-Fan geworden und meinte sogar, dass London
zwar größer und nur deswegen imposanter sei, aber damit sei es mit
den Vorteilen von London gegenüber Amsterdam auch schon vorbei
und Amsterdam sei in der Summe sogar besser und jeder, der noch nie
dort war, der habe eine riesige Lücke in seinem Erlebnisschatz. Jeder
der mal dort war, wird wiederkommen. Also er sprach von dieser
Stadt so, wie man von einer neuen Geliebten spricht, von der man
nicht ablassen kann und es funkelte in seinen Augen richtig dabei. Als
absoluter Anhänger des billigen Lebens sagte er auch, selbst wenn er
diese geplante und mit Unterkunft sehr gut versorgte 10-Tages-Reise
nicht so gehabt hätte, wäre es kein Problem gewesen, in Amsterdam
sogar kostenlos eine gute Unterkunft zu finden. Er ist davon so
begeistert, dass er sogar ernsthaft überlegt, seinen Wohnsitz dorthin zu
verlegen. Eine solch spontane Entflammung für einen Ort mag man
einem 20jährigen Studenten noch zutrauen, aber keinem 61jährigen
alten Zausel mehr, der auch noch gut betuchter Ex-Ingenieur ist.
Jedenfalls hat Amsterdam ihn voll erwischt, wenn man es mal so
ausdrücken darf, und ich hätte schon Bedenken, bei der komischen
holländischen Sprache. Das störte ihn aber gar nicht, er sagte das ist
ein wenig wie Schwyzerdeutsch, eine Halssprache, nur anders. Zudem
meinte er, dass jeder dritte Niederländer ohnehin Deutsch spreche.
Nun ja, er schilderte die Stadt in einer Art, die sehr neugierig macht
und das hat uns tatsächlich Appetit auf Amsterdam gemacht, das muss
man so sagen. Es ist jetzt nicht so, dass wir in den nächsten Tagen
ebenfalls dorthin reisen werden, aber Amsterdam steht, neben Cochem
und Moselregion, jetzt schon fest auf unserer Liste der in absehbarer
Zeit einmal anzusteuernden Reiseziele. Nicht mit dem Bus, sondern
mit unserem VW-Golf-Variant. Ich kann Ihnen jetzt auch noch nicht
sagen, wann wir tatsächlich fahren, aber ich denke, es wird in jedem
Fall noch dieses Jahr zur Mosel gehen und die Überlegung ist ein
wenig, dass die Moselregion ja schon deutlich näher an Amsterdam
liegt, als Stuttgart und wir deshalb aus beidem eine Tour machen.
Vielleicht zuerst 2 Tage Mosel, dann 3 Tage Amsterdam und auf der
Rückreise nochmals 2 Tage Mosel oder so ähnlich. Da kämen wir
allerdings in einen Konflikt mit erstens dem selbst gesetzten Ziel,
keinesfalls länger als ungefähr 3 Tage von Zuhause weg zu bleiben
und zweitens müsste ich dann für einen Donnerstag einen Ersatzfahrer
finden, der die Fußmedizin-Sachen zu den Apotheken liefert.

Dinge gibt's, die gibt's gar nicht, sollte man meinen. Bei meinen
Fußmedizin-Auslieferungen musste ich letzten Donnerstag zuerst in
eine Apotheke hier im Stadtteil Korntal in die Banater Straße. Wissen
Sie, es gibt immer noch Ecken in Stuttgart, die ich selbst noch gar
nicht kenne, diese gehörte dazu. Diese Banater Straße verläuft parallel
zu einer Bahnlinie, auf der auch S - Bahnzüge fahren, die dann oben
im Nordwesten schon etwas ins Ländliche nach Münchingen und
Weissach raus verkehren. So sollte ich zu einer kleinen Apotheke in
dieser besagten Banater Straße. Das artete aber in ein schwieriges
Unterfangen aus. Ich kam von Süden her, war von Feuerbach zuerst
nach Weilimdorf und dann von dort nördlich nach Korntal gefahren.
Man kann auch von Feuerbach aus über den Ortsteil Neuwirtshaus
westlich nach Korntal fahren, das ist sogar eigentlich die übliche
Route, weil man dann über die gut ausgebaute Nordsee-Straße und
deren Verlängerung, die Zuffenhausener Straße, gleich mitten in
Korntal einfällt, aber das haben unsere Vorfahren irgendwie blöde
angelegt, denn aus dieser Richtung gibt es nur diese eine Straße nach
Korntal, alle anderen Straßen in Korntal in Richtung Osten enden
entweder als Sackgasse, gehen in Feldwege über oder verlaufen im
Kreis zurück in den Ortsteil Korntal. Wozu diese blödsinnigen
Verkehrskrüppel damals geschaffen wurden, verstehe ich bis heute
nicht, denn man hätte fast alle West-Ost-Straßen von Korntal auch
einfach weiter durchgehen lassen können, die wären dann im Stadtteil
Neuwirtshaus gleich wieder auf weiterführende innerörtliche Straßen
getroffen. Irgendwie wirkt das bei den meisten dieser Straßen sogar
so, als wäre das ganz früher sogar einmal so gewesen und man habe
nur später einfach diese Verbindungen gekappt. Wohlgemerkt reden
wir hier nicht von Abständen, die mehrere Kilometer betreffen, die
zwischen Korntal und Neuwirtshaus liegen, sondern wo diese Straßen
im Nichts enden, wären es vielleicht noch allerhöchstens 500 m bis
zur nächsten weiterführenden innerörtliche Straße in Neuwirtshaus,
oft sogar nur 300 m. Anstatt dessen gibt es nur eine einzige ganz
breite Straßenverbindung von West nach Ost oder umgekehrt, eben
die genannte Nordsee-Straße, die natürlich meist entsprechend voll ist.
Kommt man hingegen von Weilimdorf, also von der südlichen Seite
her nach Korntal, dort hat man die innerörtlichen Straßen alle belassen
und die gehen durch, das ergibt dann eine breite Auswahl an vielleicht
10 Zufahrtsmöglichkeiten nach Korntal aus südlicher Richtung. So,
und ich benutze nun lieber eine von diesen 10 Straßen, weil man dort
einfach ohne Hektik immer gut durchkommt, auch wenn man dazu
vorher erst noch durch Weilimdorf fahren muss. Man kann
Weilimdorf aber auch über die Föhrichstraße gut umfahren und
kommt dann nach einem weitgezogenen Bogen in nordwestliche
Richtung wieder über die Flachter  Straße und die Korntaler
Landstraße auf diese anderen Straßen nach Korntal. Nun, ich möchte
Ihnen hier keine Ausbildung in den Zufahrtsmöglichkeiten nach
Korntal geben, weil Sie das sicher selten oder gar nicht brauchen
werden, aber ich habe das hier mal erwähnt, um aufzuzeigen, welche
eigenartigen, geradezu verblödeten Verkehrsplaner dort mal am
Werke gewesen sein müssen. Im Stadtteil Korntal selbst kenne ich
mich, wie schon oben gesagt, eigentlich gar nicht aus, wenn man mal
von der Haupt-Durchgangsstraße absieht. Wo war also die Banater
Straße, wo diese verfluchte kleine Apotheke sein soll, die
sehnsüchtigst auf meine Fußmedizinprodukte wartet? Nach einigem
Gekurve der Bahnlinie entlang hatte ich sie dann auch schnell
gefunden, aber sie war gesperrt. Ein Baustellenschild sperrte sie von
der südlichen Seite her. Von Anwohnern hörte ich dann auch den
Grund für die Sperrung, der eigentlich die Sache erst berichtenswert
macht. Es hatte dort eine Explosion im Abwasserkanal gegeben,
wobei wichtige Abwasserrohre zerstört wurden. Das Kuriose ist dann
aber, wie es zu dieser Explosion gekommen war. Man darf heute ja
kein Unkraut mehr mit Unkrautvertilgungsmitteln bekämpfen.
Deshalb flämmen viele Leute Unkraut, welches in Gehwegritzen
u.s.w. wuchert mit einem Gasbrenner ab. Irgendwo lag darunter nun
wohl ein Abwasserrohr, welches leicht undicht war und im
Abwasserkanal hatten sich brennbare Gase gesammelt, was ja wohl
öfters vorkommen soll. Nun kamen dort Feuer und Gas zusammen
und es kam zu einer Entzündung dieser Gase die sich im Kanalnetz bis
in die nächst größeren Rohre unter der Banater Straße fortsetzte. Dort
kam es dann zu einer gewaltigen Explosion unter der Erde im
Kanalnetz, wodurch die Hauptabwasserleitungen erheblich beschädigt
wurden. Also deshalb war die Straße von der südlichen Zufahrt her
ganz gesperrt. Auf der linken Seite der Straße liegt gleich ein
Bahndamm der Eisenbahnlinie und so kann man von dort auch keine
Ausweichmöglichkeit finden. Ein alter Opa mit Krückstock hat mir
dann eine Möglichkeit erklärt, wie man von der anderen Seite durch
einige Ortsstraßen zum oberen Ende der Banater Straße gelangen
kann. Der hat das aber so kompliziert erläutert, da wäre es einfacher
und weniger verwirrend gewesen, wenn ich einfach so drauf los
gefahren wäre. Nach 10 Minuten war ich dann am anderen Ende
dieser Straße, dort konnten Anlieger bis zur Baustelle des Explosions-
Kanals einfahren. Natürlich kam es, wie es kommen musste, die blöde
Apotheke lag genau im Baustellenbereich und ich konnte deren Pakete
noch von weitem, wo ich am Straßenrand parkte, zu Fuß bis dorthin
schleppen. Als ich dann nach nur 10 Minuten zurück zu meinem
Wagen kam, stand gerade eine Politesse dort und war im Begriff mir
eine Verwarnung in Höhe von 25 Euro an die Windschutzscheibe zu
heften. Dort war eigentlich eingeschränktes Halteverbot. Ich habe aber
für meine Apothekenrundfahrten extra ein Abzeichen von meinem
Arbeitgeber erhalten, auf dem steht "Eilige Arzneimittel / Apotheken -
Notdienst und in der Mitte ist ein sogenannter Esculapstab. Bei den
Auslieferungen habe ich den immer an der Windschutzscheibe heften.
Darauf habe ich dann verwiesen und etwas mit der Politesse
diskutiert. Sie wollte das zunächst nicht gelten lassen, weil es nicht
wirklich Sonderrechte einräume und weil heute nach ihren Worten
fast jeder Vierte solche oder ähnliche Zeichen oder Dinge im Auto
habe, die dann am Schluss gar nicht zutreffen würden. Nun sagte ich
ihr, sie könne ja gerne mit mir rüber zur Apotheke gehen und den
Apotheker befragen, ob ich dort Dinge geliefert hätte oder nicht. Auch
zeigte ich auf weitere Kisten der Fußarznei in meinem Kofferraum.
Darauf meinte sie dann aber, dass dann mein Wagen ja noch länger
dort herumstehen würde, wenn sie mit mir zu Apotheke nachfragen
ginge und sie mir das ausnahmsweise glaube, dann zog sie das
Verwarnungszettelchen wieder ab und zerriss es. Zugleich tippte sie
noch etwas in ihren Taschencomputer, ich vermute, dass sie dort mein
Kennzeichen gelöscht hat oder so was. Freundlich und zufrieden
verabschiedete ich mich von ihr und suchte schnell das Weite. Das
hätte mir noch gefehlt, erst diese blöde Sucherei und auch noch extra
dafür bezahlen, dass man gewissermaßen anderen einen Gefallen tut.
Normalerweise fahre ich ja eine feste Route zu weiter entfernt
gelegenen Apotheken in kleineren Städtchen. Hier in Stuttgart selbst
und im 25 km - Umkreis gar nicht, da sind eigentlich andere
zuständig, aber von denen war einer ausgefallen und dessen Routen
wurden anteilig unter den anderen Fahrern, so auch mir, aufgeteilt. Ich
hatte von dem dann diese genannte Apotheke übernommen und eine
weitere in Asperg, das liegt ungefähr 20 km nördlich und ist in etwa in
der Richtung, in der meine normale Route liegt, aber nur näher,
sozusagen auf dem Weg zu meiner normalen Route kann ich das in
einem mit erledigen. Das ist nur für 2 Wochen, dann ist dieser
Ausfalls - Kandidat wieder da und fährt selbst.

Man verteilt kurz vor den Wahlen an sich selbst Zückerchen, indem
man nun wieder überall behauptet, die Wirtschaft ziehe gerade jetzt
wieder an, dank der Dinge, die die Regierung auf den Weg gebracht
habe. Man geht davon aus, dass besonders unschlüssige Wähler sich
davon wieder zugunsten von SPD und Grünen einstimmen lassen. "Ja
jetzt gerade geht es aufwärts, man sieht es noch nicht recht, aber die
Trendumkehr ist da, die Talsohle ist durchschritten.", sagten die
sogenannten Wirtschaftsexperten von SPD und Grünen. Ich frage
mich, gibt es wirklich so viele Dumme oder so viele Leute mit
defektem Gedächtnis, denn exakt die gleichen Worte hörte man von
den gleichen Leuten vor den letzten Wahlen auch schon mal. Was
dann danach wirklich kam, wissen wir genau. Die Trendwende ist da,
deshalb muss man uns die Chance geben, weiterzumachen. Wie dem
auch sei, am Sonntag ist Wahltag und ich werde selbstverständlich
wählen gehen, das ist für mich gar keine Frage. Kayla darf nicht und
von den Verwirrungen um die irrtümlich ausgestellte und kurz danach
wieder zurück geforderte Wahlbenachrichtigung haben wir nichts
mehr gehört. Meine Beobachtungen haben auch jetzt wieder die
eigentümliche Erscheinung ergeben, die ich schon bei den letzten 2
Wahlen feststellte, dass die CDU kurz vor dem Wahltermin selbst
wieder etwas macht, was viele Wähler abschreckt. Da gewinne ich
immer den Eindruck, dass die sogar Angst davor haben,
möglicherweise die Wahl zu gewinnen und sich dann ihre Konzepte
beweisen müssen, ob sie wirklich funktionsfähig sind. Sie wissen es,
ich habe es schon oft genug hier geschrieben, ich bin durchaus als
CDU - Anhänger zu bezeichnen, wenn auch kein fanatischer. Ich
klebe nicht an dieser Partei und leiste mir durchaus den Luxus, auch
deren Pläne kritisch unter die Lupe zu nehmen und gegebenenfalls
meinen Unmut über manches zu äußern, was da auf den Teppich
kommt. Was will man machen? Man kann ja nur aus den Parteien
auswählen und vergleichen, die tatsächlich "auf dem Markt" sind und
da ist die CDU nach meiner Meinung immer noch die beste
Alternative. Die FDP scheint sich auch wieder etwas gefangen zu
haben und mein Eindruck über die hat sich in den letzten Monaten
verbessert. Trotzdem habe ich kein Problem damit, auch gute Seiten
oder Punkte an der SPD zu erwähnen, wenn man sie denn findet, was
aber im Moment schwer fällt. Die jetzt kurz vor den Wahlen von
denen plötzlich wieder ausgegrabenen alten SPD-Tugenden wie eine
Fahne vor sich her zu tragen, während die gleichen Leute genau diese
Tugenden erst wenige Wochen zuvor selbst mit Füssen getreten
haben, also wer das noch glauben und ernst nehmen soll, den müssen
die erst selbst noch züchten. So dumm kann doch keiner sein. Folglich
hat man es eigentlich bei der jetzigen Wahl sehr einfach, sich zu
entscheiden, aber wie man in den Medien hört, scheint es genau
umgekehrt zu sein, dass sich gerade jetzt besonders viele Leute nicht
entscheiden können. Das verstehe ich nicht. Haben die Bürger jede
Antenne dafür verloren, zu entdecken, von wem sie hier dauernd übers
Ohr gehauen werden? Sehen die nicht, wie die jetzigen Köpfe plan-
und orientierungslos im Kreis schippern? Es genügt eben nicht,
lachend zu sagen: "Wir sind die Macher!" und sich dann wieder
tatenlos in den Sessel zurück zu lehnen. Na ja, ich möchte hier
keinesfalls Wahlkampf machen und Sie dazu anspitzen, beispielsweise
die CDU zu wählen. Das ist nicht meine Aufgabe und das muss jeder
selbst wissen. Wo ich aber durchaus offen von abrate, das ist, dass
man mit gründlichem Nachdenken dazu gelangt, wohl nicht die
Grünen zu wählen, und schon gleich gar nicht diese Nazivögel, wie
immer sie sich auch nennen mögen, ebenfalls als unwählbar betrachte
ich dieses PDS - Linksbündnis.

Die Wahl steht noch vor uns und das nicht mehr lange.
Möglicherweise haben wir schon eine andere Regierung, wenn ich
Ihnen das nächste Mal schreibe. Am Sonntag gibt es in Fernsehen und
Radio nur ein Thema, soviel ist klar.

Da wünsche ich Ihnen eine gute Wahl und ende hier jetzt, Ihr

Egbert Lappenkeuler