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Auf dieser Seite finden Sie den Beitrag “Schon wieder Weihnachten”, aus dem Jahre 2010.

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Lappenkeuler - Email / Brief „Schon wieder Weihnachten" vom 
23.12.2010

Ganzkurzvorweihnachtliche Grüße von Kayla und mir!
Frohe Weihnachtsfeiertage und einenen guten Übertritt ins Jahr 2011.

Offensichtlich verlagert sich halb Stuttgart langsam aber sicher hier in
diese Gegend. Es mag Zufall sein, aber da stolpere ich vor einigen
Tagen hier im Dorf, als ich vom Bäcker kam, wo ich 20 Brötchen
gekauft hatte, draußen auf dem Bürgersteig regelrecht über einen
Mann, den ich von früher her aus Stuttgart kannte. Nur nebenbei
erwähnt, wir haben die Marotte, ähnlich wie bei anderen
Lebensmitteln, auch Brötchen immer in größeren Mengen auf Vorrat
zu kaufen. Die frieren wir dann im Gefrierschrank ein, nachdem wir
sie zuvor in gebrauchsgerechte handliche 3er - Tüten gepackt haben
und tauen sie auf dem Toaster auf, wenn wir sie essen wollen. Die
sind dann wie frisch aus der Bäckerei. Es eignen sich dazu aber nicht
alle Brötchen, manche verlieren dabei an Geschmack, andere
zerbröseln nach dem Auftauen von selbst in 100 Stücke. Das muss
man ausprobieren und von dieser Bäckerei die sind dafür sehr gut
geeignet, sie schmecken danach wie ganz frisch und verhalten sich
auch so. Doch das nur nebenbei. Kaum trat ich aus der Bäckerei
heraus, da rammte ich auf dem Bürgersteig schon fast diesen besagten
Mann, den ich von früher her aus Stuttgart kenne. Zuerst glaubte ich
an eine Ähnlichkeit, weil ich den sicherlich 10 Jahre schon nicht mehr
gesehen hatte. Es war kein Bekannter von der Sorte, mit der man sich
regelmäßig trifft, nur ab und zu zufällig auf der Straße oder so zu
einem kleinen Plausch. Der hat früher in Stuttgart bei der Firma Fassin
- Frigeo gearbeitet. Dieser Firmenname wird Ihnen vielleicht nicht
viel sagen, es ist trotzdem ein Traditionsunternehmen.
Möglicherweise haben Sie deren bekanntestes Produkt in Ihren
Kindertagen sogar selbst genossen, nämlich die sogenannte Ahoij -
Brause. Diese Brausetütchen mit denen man sich flugs aus einem Glas
kalten Wassers eine frische Limonadenbrause zaubern konnte. Es gab
das später auch als Würfelchen. Die ebenso gerne von Kindern
gelutscht wurden. Ich selbst entsinne mich noch sehr gut daran, das
war in den 50er Jahren ein absolutes Highlight an heissen
Sommertagen, mit einem Brausetütchen, am liebsten mit
Waldmeistergeschmack oder auch noch Zitronengeschmack, die
Sorten mit Orange- oder Himbeergeschmack mochte ich nicht so
gerne, weil die nach meiner Meinung irgendwie nicht ganz so
erfrischend schmeckten. Das war angenehm und viel viel billiger als
eine Flasche echter Limonade, die wir uns damals kaum leisten
konnten. Die später heraus kommenden Würfelchen wurden bevorzugt
gelutscht und besonders Mädchen waren oft auf die Würfelchen noch
versessener als Jungen. Nachdem diese Firma vor einigen Jahren fast
schon geschlossen hätte, wegen Absatzeinbruchs, wurde sie von der
Firma Langenberg - Fassin aufgekauft, die eigentlich vom Niederrhein
stammt und dort eine große Süßwarenfabrik besitzt, wo diese
berühmten Katjes Lakritz - Katzen und ähnliche Sachen hergestellt
werden. Die haben dann den Vertrieb aufgemischt und hatten das
Glück, damit genau in die so genannten Retro - Welle zu fallen, wo ja
in West und Ost plötzlich Produkte von früher wieder total in Mode
kommen. Dadurch gesundete die Firma wieder schnell und die
Mitarbeiter haben seit dem auch wieder besser verdient. Dieser
besagte Mann aus Stuttgart arbeitet heute nicht mehr dort, weil er
schon seit 2 Jahren in Rente ist. Nach einem kurzen Stutzen erkannte
der mich aber auch wieder. So folgte ein etwas längerer Plausch. Als
er vor 2 Jahren in Rente ging, reifte in ihm die Überlegung, sich auf
seine alten Tage noch den Traum vom eigenen Haus zu verwirklichen.
Manche Leute sagen genau das Gegenteil, dass sie im Alter dazu
keine Lust und Kraft mehr haben und dann lieber zur Miete wohnen,
als sich noch ein Eigenheim anzulasten. Also eine gewisse Parallele
zu unserem Schicksal, wobei das bei uns ungeplant darauf hinaus lief,
während er das schon länger geplant hatte. Natürlich ist klar, mit einer
mäßigen Rente kann man keine großen Sprünge machen und dadurch
ist die Umsetzung in Stuttgart unmöglich, wegen der extrem hohen
Immobilienpreise. Man kann sicher sagen, dass im weiteren Umfeld
von Stuttgart hier bei uns die günstigsten Immobilienpreise herrschen,
obwohl rund 70 km sind schon ein Bereich, den man eigentlich nicht
mehr unbedingt als Umfeld bezeichnen kann. Das ist eine andere,
eigenständige Region, wenn man ehrlich ist. Zu Karlsruhe kann man
es zurechnen, das wäre ok, oder wenn man sich in die
entgegengesetzte Himmelsrichtung orientiert, vielleicht auch noch zu
Pforzheim, aber nicht zu Stuttgart. Genau die besagten Preise waren es
bei ihm dann auch, die ihn hierher verschlagen haben. Im Gegensatz
zu uns hat er sich aber keinen renovierungsbedürftigen Altbau
gekauft, sondern in einem Neubaugebiet ein kleines Neubau -
Einfamilienhaus. Also was heisst Neubau? Eigentlich ist es kein
wirklicher Neubau. Ein Neubau, das würde ja heissen, dass er der
erste Bewohner ist, das ist er nicht. Wie er erzählte, wurde das Haus
1987 errichtet und die früheren Bewohner waren überschuldet bis in
die letzte Haarspitze und da hat die Bank das Haus einkassiert und
über ihre Immobilienabteilung verkauft, wo er dann zugeschlagen hat.
Trotzdem, 1987 kann man sicher noch als Neubau durchgehen lassen,
besonders wenn man es aus unserer Warte sieht. Nun, ich kenne sogar
dieses Neubaugebiet, bin da ein paar mal durchgefahren und auch
schon durch gewandert. Wissen Sie, in den ersten Jahren, wo wir hier
wohnten, haben wir mal alle Straßen in den beiden Haupt - Ortsteilen
erkundet. Man will ja schließlich wissen, wie es daheim aussieht. Dort
ist alles im heute üblichen Stil, wo hunderte ähnlich gebaute
Fertighäuschen mit kleinem Garten und Garage stehen, wie man sie
wahllos austauschbar heute in hunderten Orten findet. Tagsüber, wenn
alle zur Arbeit sind, meistens töter als der Stuttgarter Hauptfriedhof.
Das soll aber keineswegs eine Negativkritik sein, auch wenn es sich so
anhört. Diese Häuser haben durchaus ihre Vorteile. Sie sind meistens
in einem Baukastensystem als Fertighaus errichtet und im Vergleich
zu unserem Altbau von vorneherein recht pflegeleicht und
energiesparend, weil um Welten besser wärmegedämmt. Von innen
sind die oft gar nicht so übel und man hat ein relativ behagliches
Wohnklima. Ich hatte mir damals solche Häuser mal angesehen, wenn
auch im Bereich Stuttgart, aber ich glaube, die sehen heute europaweit
alle ähnlich aus. So was steht und fällt natürlich mit der genauen Lage.
Wenn man da genau mitten drin eingepfercht zwischen allen anderen
Häuschen wohnt, ohne Aussicht in irgend eine Richtung oder gar noch
als Reihenhaus, dann wirkt es schon recht langweilig. Ich finde,
freistehend müssten diese Häuslein schon sein, sonst ist das nichts.
Aber dieser Exil - Stuttgarter hat da Glück, sein Haus ist nach allen
Seiten freistehend, es gibt zu jedem Nachbargrundstück hin breite,
schön sauber gepflasterte Einfahrten und mindestens 4 Meter Abstand,
der Garten endet hinten an ein kleines Wäldchen. Sein Haus ist nicht
übergroß, hat ungefähr 80 m² Wohnfläche, was aber für ihn als
alleinstehende Einzelperson sicher dicke ausreichen dürfte. Er
erzählte, dass seine Frau bereits vor 8 Jahren in Stuttgart bei einem
Unfall ums Leben gekommen wäre und er heute völlig alleine lebe,
was ihn aber keineswegs stören würde, weil er selbst gesundheitlich
fit wie ein Turnschuh wäre und alles gut im Griff habe. Er befand,
dass eine Partnerin ihn im Moment eher mehr stören würde, da er
früher mit seiner Frau so viele schöne Stunden hatte, von denen er
heute noch in Gedanken zehren würde. Er habe dann Angst, dass er
eine neue Partnerin ungewollt immer an der Verblichenen messen
würde und das geht auf Dauer nicht gut. Sein Umzug hierher hat ihm
aber auch deutlich über die nachhaltige Trauer geholfen, ohne diese
damit weg zu wischen. Das ist klar, so lange man in der gewohnten
Umgebung bleibt, wird man noch mehr über Gebühr täglich immer an
die alten Zeiten erinnert. Ich glaube, in solchen Fällen tut ein
Ortswechsel generell gut und ist sehr zu empfehlen.

Man muss wohl wieder einmal sagen, dass Weihnachten nahezu vor
der Tür steht. Vielleicht entsinnen Sie sich teils an die vielen Worte
über und um Weihnachten, die ich bereits in den zurück liegenden
Jahren geschrieben hatte. Dann wissen Sie, dass wir das aufgebauscht
Pompöse an Weihnachten nicht sonderlich schätzen, den ursprünglich
ruhigen Kern der Geschichte hingegen schon. Ein Wechselbad der
Gefühle ist Weihnachten ohnehin in jeder Hinsicht, könnte man sagen.
Es drohte sich die blöde Geschichte von vor rund 2 Jahren zu
wiederholen, was ich nicht hoffe, aber Kayla ging es in der letzten
Woche nicht sonderlich gut. Sie stand irgendwie neben sich, war total 
ermattet, registrierte vieles um sich herum überhaupt nicht mehr so
recht und schlief wie ein total übermüdeter Mensch ständig ein. Es
war Besorgnis erregend. Wenn sie morgens ausgeschlafen aufstand
und sich durchaus fit fühlte, dann dauerte dieser Zustand etwa 30
Minuten, spätestens jedoch nach einer Stunde schlief sie von selbst
wieder tief ein, egal wo sie sich gerade befand. Selbst Lärm änderte
daran nichts. Sie konnt nicht dagegen ankämpfen, es funktionierte
nicht. Die meist plötzlich, fast schon schlagartig aufkommende
Müdigkeit überrollte sie regelrecht. Sie schlief richtig tief ein, sogar
im Sitzen, dieser Schlaf dauerte meist ungefähr 2 Stunden, dann
wurde sie genauso schlagartig wieder wach und war danach relativ
munter. Aber auch das hielt nur wenige Stunden und es wiederholte
sich alles. Mehrere Arztbesuche brachten stets das gleiche Ergebnis,
dass ihr angeblich nichts fehle. Ob es daran lag, dass sie in den zurück
liegenden Wochen viel garbeitet hat, an der Übersetzung eines
Buches, einer Arbeit, die sie vor knapp 2 Wochen fertig ablieferte?
Aber da war sie noch topfit wie ein Turnschuh, wie man so sagt. Nun
ist das ja alles Schreibtischarbeit gewesen, die einen körperlich
eigentlich nicht müde macht, aber oftmals kann auch das einen
schlauchen. Dabei hat sie die Angewohnheit, dass sie spätestens nach
3 Stunden Arbeit hinter dem Schreibtisch aufsteht und draußen eine
halbe Stunde durch die nahegelegenen Waldbereiche wandert, um
Frischluft zu tanken und etwas Bewegung zu haben. Das wäre
sicherlich schon eine Art Vorbeugung, aber trotzdem. Zuerst waren
wir bei unserem Hausarzt, der in Karlsruhe seine Praxis hat. Der fand
gleich mal gar nichts und meinte, es sei bestenfalls eine Art
Übermüdung, die sich in wenigen Tagen wieder legen würde oder es
könne eventuell auch mit frauenspezifischen Erscheinungen
zusammen hängen, die dann ebenfalls normalerweise nach kurzer Zeit
von selbst verschwinden würden. Dann wandten wir uns noch an
einen anderen Arzt, sozusagen als zweite Meinung, der stellte zwar
alle möglichen aufwändigen Untersuchungen an, kam aber zu dem
sinnigen Ergebnis: „Das ist halt so." Na klasse, dafür braucht man
nicht zum Arzt zu gehen, um zu diesem Ergebnis zu kommen.
Hoffentlich mache ich mir wirklich nur unnötig Sorgen, aber wenn
man Kayla so kennt, wie sie sonst ist und wie in der Zeit regelrecht
dahin dämmerte, dann gerät man zwangsläufig in Sorge. Ich bin
wirklich heilfroh, dass dieser Spuk seit einigen Tagen vorbei ist und
hoffe, dass das nicht wieder kommt.

Vor Wochen berichtete ich von gewissen „Unterwasserproblemen",
die wir im Keller der Werkstattgarage hatten. Inwischen ist es mir,
unter der aktiven Mithilfe des Elektrikers hier aus dem Ort, dem
Rentner und einiger alter Pumpen, die wir zusammen in der alten
Fabrik nebenan „sozialisiert" haben gelungen, den Wasserspielen ein
Ende zu bereiten. Es war eine Riesensauerei und noch mehr Mühe,
aber es hat sich gelohnt. Weil die bereits vorhandenen Pumpen teils
aus Altersschwäche, teils aus Verschleiß und teils wegen
unfachmännischer Anbringung ihren Dienst quittiert hatten und für
das Wasserchaos sorgten, war das ganze Desaster erst entstanden. Es
gab dort bereits 3 Pumpenschächte von früher mit 3 Pumpen, aber wie
das so geht, zuerst fällt eine aus, das bemerkt man dann noch nicht,
weil die anderen ja noch funktionieren. Die haben dann aber mehr zu
tun und sind genau so altersschwach, wurden also auf ihre alten Tage
regelmässig überlastet, bis irgendwann ging dann eine zweite kaputt
und da war das Wasser für die einsam verbliebene funktionsfähige
Pumpe in Spitzenzeiten schon zu viel. Zu allem Überfluss
funktionierte die dann auch nicht mehr richtig und so war das Chaos
perfekt. Jetzt sind in den alten Entwässerungsschächten alte, aber
leistungsfähige Pumpen aus der brachliegenden Fabrik installiert, die
wirklich hervorragende Dienste leisten. Was bleibt, ist das Rätsel
darum, wo die stark schwankenden Wassermassen überhaupt her
kommen, die in diesen Schächten, die teils noch sehr tief unter dem
Werkstattgaragenkeller liegen, manchmal zusammen laufen. Wir
hatten Tage, da war es so schlimm, dass bei Abschalten der Pumpen
aus diesen Schächten binnen von Minuten das Wasser hoch stieg und
das ganze Kellergewölbe der Werkstattgarage in ein „Hallenbad"
verwandelte, wo man mühelos hätte drin schwimmen können,
wenngleich die dustere und wenig einladende Atmosphäre und das
sehr kalte Wasser nicht wirklich dazu einluden. Das ist schon verrückt
und bislang völlig unerklärlich. Andererseit kommt an manchen
Tagen dort gar nichts an Wasser zusammen, so dass man die Pumpen
dann gar nicht einschalten bräuchte. Selbst die besagten tiefen
Pumpenschächte, die teils bis zu 5 m unter Kellerbodenniveau liegen,
sind dann tagelang oder manchmal sogar wochenlang knochentrocken,
dann plötzlich innerhalb von weniger als einer Stunde sammeln sich
Wassermassen von tausenden Litern, dereren Herkunft nicht
nachvollziehbar ist. Es ist fast so, als würde jemand irgendwo den
Hahn einer riesigen Wasserleitung aufdrehen. Doch zurück zur
Beseitigung des Problems. Beim Gang durch die alten Fabrikhallen
wurden insgesamt 16 vorwiegend größere alte Pumpen dort abgebaut,
was alleine für sich schon eine Arbeit von fast einer Woche war, da
die meisten Schrauben nach über 25 Jahren Stillstand ordentlich fest
gerostet oder sonstwie festgeklemmt waren. Auch wurden früher
solche Pumpen anders gebaut, als heute. Deren Gehäuse sind aus
schwerem Gußstahl und selbst die leichtesten dieser Pumpen wogen
locker 20 kg, während die kräftigeren auch mehr als das Doppelte auf
die Waage brachten. Nur mit meterlangen Rohrverlängerungen auf
den Schraubschlüsseln konnte man, dank Hebelgesetz, genug Kraft
aufbringen, um die Gewindemuttern zu lösen oder halt in vielen
Fällen auch abzubrechen. Mehrere Dosen Caramba - Rostlöser
wurden dabei versprüht, ohne dessen Wirkung man so gut wie gar
nichts ausrichten konnte. Der Elektriker hat dann die guten Stücke bei
uns in der Werkstattgarage alle auf Tauglichkeit für unser Vorhaben
geprüft, viele davon waren kaputt, meist wegen fest gefressener Lager
durch den langen Stillstand. Andere waren unbrauchbar, weil ihre
Dichtungen durch die lange Trockenheit und den Stillstand zerfielen
und das Wasser gleich wieder an den Gehäusedichtstellen raus laufen
liessen. Von den 16 Pumpen blieben immerhin 7 Stück übrig, die noch
brauchbar waren. Davon wurden dann 3 in den besagten Schächten
fachmännisch unter Anleitung des Elektrikers installiert. Richtig
schön ordentlich, mit fest verlegten Rohren und Kabeln, sogar noch
mit wasserdichter Beleuchtung daneben, für den Fall, dass man da
später noch mal ran muss, was ja bei dem häufigen Betrieb der
Pumpen zu erwarten ist. Das war gar nicht so einfach, wie es klingt,
eben weil die Biester so schwer und unhandlich sind. Die restlichen 4
funktionsfähigen Pumpen wurden als Reserve für spätere Reparatur-
und Austauschzwecke gut in der Werkstattgarage verstaut. Die
hoffnungslos defekten Pumpen wurden wieder zurück in die Fabrik
gebracht, damit sie hier nicht sinnlos herum liegen. Nun sind da, wie
gesagt, 3 Pumpen fest installiert, davon 2 mit „normaler" Leistung,
das heisst die haben jeweils 650 Watt und einen normalen 230 Volt -
Anschluß sowie eine sehr starke, die nur mit 400 Volt - Drehstrom -
Dreiphasenanschluß funktioniert und die 3.600 Watt hat, aber ich sage
Ihnen, wenn die anspringt, dann kann man förmlich zusehen wie
selbst ein sehr hoher Wasserstand binnen weniger Minuten völlig weg
gesaugt wird und in sich zusammen fällt. Wenn man so von der
Überflutung gebeutelt ist, ist das in dem Moment eine wahre Freude
bei diesem Schauspiel zuzusehen. Die Krönung dabei ist natürlich,
wenn alle 3 Pumpen zugleich anlaufen und dabei insgesamt solche
Wassermassen dort weggespült werden, mit denen man ohne weiteres
für kurze Zeit einen neuen Bach bauen könnte. Einen
Lappenkeulerschen Privatbach sozusagen. Diese große Pumpe ist also
die sogenannte Notfallpumpe. Die normalen Pumpen sind über
Schwimmer so geschaltet, dass sie sich bei einem gewissen
Wasserstand von selbst ein- und ausschalten und diese dicke Pumpe
kann man nur von Hand dazu schalten, wenn es trotz der anderen
Pumpen mal eng werden sollte. Die konnten wir nicht automatisch
über Schwimmer schalten, weil wir keinen Schwimmer haben, der
solche hohen Leistungen einschalten kann. Der Elektriker sagte, da
müsse man dann zuerst extra Anschalte - Schütze zwischen schalten,
die wir uns vielleicht später auch noch irgendwo unter seiner
Anleitung aus der Fabrik ausbauen können. So ist dieses Problem
zwar gelöst, aber es bleibt der unbefriedigende Aspekt, dass uns diese
häufige Pumperei nach Berechnung des Elektrikers pro Jahr ungefähr
400 Euro kostet, also an Stromrechnung durch die hohe Leistung der
Pumpen. Schwächere Pumpen würden laut Elektriker keinen
Spareffekt bringen, weil die weniger Wasser schaffen, laufen die dann
um die gleichen Wassermassen wegzusaugen entsprechend länger,
was dann in der Stromrechnung am Schluß aufs Gleiche raus käme.
Ob ich jetzt 2000 Watt für 1 Minute einschalte oder 200 Watt für 10
Minuten, das kommt im Verbrauch ja gleich, so ähnlich verhält sich
das. Nur mit dem Nachteil der schwächeren Lösung, wenn mal wieder
Tage sind, wo extrem viel Wasser schnell herbei fließt, dann schaffen
es die schwächeren Pumpen gar nicht soviel Wasser weg zu pumpen,
wie in der gleichen Zeit nach kommt, während die großen Pumpen da
immer noch im Vorteil sind und garantiert mehr weg pumpen, als
nach fließt. Hier schließt sich nun der Kreis, bei der Frage, der wir uns
auch zu stellen hatten, wohin pumpt man diese ganzen
Wassermassen? An normalen Tagen alles kein Problem, da hatten wir
einen Schlauch am Ausgang der Pumpenrohre, der füllte einige 200 -
Liter - Regentonnen, die waren an Tagen mit wenig Wasseranfall nach
einer Woche voll, den Rest konnte man dann einfach über dem Garten
irgendwo verrieseln oder den Schlauch einfach in den Abfluss
einhängen, dann gings mit in die Kanalisation. Aber an den
schlimmen Tagen, wo vielleicht in 2 Stunden 5.000 bis 10.000 Liter
anfallen, da würde hier der ganze Garten weg geschwemmt. In die
Kanalisation kann man solche Mengen auch nicht einfach einleiten,
das schafft die nicht. Der Elektriker hatte da die praktikable Lösung
gefunden. Auf der anderen Straßenseite ist etwas versetzt weiter
hinten ein kleiner Bach. Direkt neben der Straße ist ein kleiner
Straßengraben, der über einen Quergraben neben einer Wiese, eine
Verbindung zu dem besagten weiter hinten liegenden Bach hat. Also
lautete die Frage, wie können wir eine Rohrverbindung auf die andere
Straßenseite herstellen, ohne das Rohr über die Straße zu legen? Der
Elektriker meinte, dass es mit Sicherheit irgendwo alte Durchlässe,
zB. von Gullys oder früheren beidseitigen Straßengräben von der
einen zur anderen Straßenseite geben müsste, weil früher immer alles
Regenwasser zu der anderen Straßenseite in Richtung des Bachs
entsorgt wurde, da das natürliche Gefälle der Landschaft in diese
Richtung fließt. So haben wir vielleicht 3 Stunden akribisch gesucht
und sind genau am Rand unseres Grundstücks tatsächlich fündig
geworden. In einem kleinen Graben zwischen unserem Grundstück
und dem Beginn der Straße entdeckten wir alte Tonrohre, die unter der
Straße herführen. Mit einer dicken Abflußwelle mit Motor dran hat
der Elektriker erst den alten Dreck aus diesen Tonrohren, die
wahrscheinlich schon seit über 40 Jahren außer Dienst sind, heraus
gefräst. Da die Straße hier nur sehr klein ist und etwa 4 -5 m breit ist,
kam der Elektriker mit einer Wellenlänge von etwas über 7 m so
gerade hin, um bis auf die andere Straßenseite vorzustoßen. Als dieses
alte Tonrohr wieder frei war, haben wir dort solche rötlichorangen
Abwasser - Kunststoffrohre durchgeschoben, die es in einem
Baustoffhandel in praktischen 3 m - Stücken zum Zusammenstecken
für kleines Geld gab. Bis dorthinein haben wir dann die Rohrleitung
der Pumpen von der Werkstattgarage gelegt. Wenn dort jetzt gepumpt
wird, dann fließ dieses meist relativ klare Wasser nun fachmännisch
verlegt unter der Straße her und kommt auf der anderen Straßenseite
in dem alten Entwässerungsgraben, der zu dem Bach führt, wieder
zum Vorschein. Ich denke, dort stört es keinen, es dürfte sich ja um
Grundwasser handeln, welches keine Schäden anrichtet und es fließt
dann über diesen Umweg in den Bach. Ob der Bach dann ab und zu
mal für ein paar Stunden 10.000 Liter mehr an Wasser führt oder
nicht, ich denke das wird sich im weiteren Verlauf des Baches kaum
oder gar nicht bemerkbar machen. Wenn man diese Menge natürlich
bei sich zuhaus kompakt auf einem Haufen bzw. im Keller sieht, wirkt
das schon wieder ganz anders. Die Wiesenfelder neben diesem
Entwässerungsgraben werden zum Glück von keinem bewirtschaftet,
so dass es unter normalen Bedingungen erst gar keinem auffallen
dürfte. Wenn jetzt ein Landwirt nebenan diese Wiesen noch
gelegentlich nutzen würde, dann würde der vielleicht sehen, dass in
dem früher, außer bei Regen meist trockenen Entwässerungsgraben
auf einmal Wasser fließt, jedenfalls wenn er zu einem Zeitpunkt
dorthin käme, wo mal wieder gerade viel Wasser anfällt. Aber so, wo
sich da eh nie einer blicken lässt, entfällt diese Gefahr ja auch. Zu
„normalen" Zeiten, wo vielleicht nur 100 Liter Wasser pro Tag oder
noch weniger zusammen kommen, fällt das in dem
Entwässerungsgraben gar nicht auf, diese Mengen verschwinden
darin, ohne dass man es überhaupt sieht. Wir haben noch einen
umlegbaren Abzweig gelassen, für den Fall, dass wir mal Wasser zum
Bewässern, Autowaschen oder so was selbst brauchen. Nur trinken
würde ich dieses Wasser nicht, denn man weiss ja nicht genau wo es
her kommt, welchen Weg es geflossen ist und ob nicht doch noch
irgendwelche Schadstoffe von früher drin sind oder nicht.

Ein Trend, der längst ausgestorben schien, scheint im Wiedererstehen
begriffen zu sein. Kaputte oder alte Textilien werden meist seit
Jahrzehnten gleich weg geworfen oder landen in
Altkleidersammlungen. In Karlsruhe hat jetzt am Stadtrand eine Frau
zusammen mit einigen Gesinnungsgenossinnen einen Laden auf
gemacht, wo sie in relativ großem Stil aus alter Kleidung komplett
neue Sachen machen. Die alten Kleidungsstücke werden mehrfach
gründlich gewaschen und dann total aufgetrennt, so dass nur noch die
einzelnen Stoffbahnen und -fetzen übrig bleiben. Aus denen werden
dann, von geübter Frauenhand der Näherinnen, in geschickter
Kombination mit anderen Stoffstücken neue Kleidungsstücke genäht.
Durch Zufall habe ich das entdeckt und man weiss nicht, was man bei
denen mehr bewundern soll, die Idee als solches oder mehr die
enorme Fingerfertigkeit dieser Damen, mit der sie binnen recht kurzer
Zeit ruckzuck aus solchen Altteilen etwas neues zusammen nähen,
was darüber hinaus auch noch richtig fesch aussieht. Wenn man das
zuerst hört, dann denkt man gleich, dass diese „Bastelkleidung", wie
es einer nannte, furchtbar aussehen muss, wie Zeug, was man aus
Flicklappen zusammen gesetzt hat, aber nein. Es sieht wirklich adrett
und alltagstauglich aus. Natürlich zwingen die Damen keine Dinge zu
etwas neuem zusammen, die optisch einfach nicht zueinander passen,
die haben da schon viel Erfahrung und ein hohes Gespür dafür, was
geht und was nicht geht. Die meisten Dinge die dort auf diese Weise
aus altem neu entstehen sind Überjacken, wie man sie besonders im
Herbst und Frühjahr gerne verwendet, wenn es für dicke Jacken oder
Mäntel zu warm ist und zu kalt oder unbeständig, um sie ganz weg zu
lassen. Sowie jeansähnliche Hosen, die bequem und strapazierfähig
zugleich sind. Bei einem Tag der offenen Tür hatte ich mir das alles
mal angesehen. Die verwenden besonders gerne alte Arbeitsanzüge als
Hauptlieferant für Altstoffe, auch weil die eine recht einheitliche
Ausgangsqualität liefern. Da sehr viel Handarbeit darin steckt, sollte
man nun wegen der Verwendung von Altmaterialien nicht erwarten,
dass die Sachen spottbillig sind, das wäre ein Trugschluß. Aber so
eine Jacke beispielsweise würde in meiner Größe 62 Euro kosten, was
ich durchaus für angemessen halte, bzw. angesichts der Arbeit, die
dadrin steckt ist es sogar günstig. Wie ich hörte, soll die Nachfrage
tatsächlich bereits so hoch sein, dass die Damen mit dem Nähen nicht
nachkommen und überlegen, die Produktion vom reinen
Handwerksbetrieb in eine richtig kleine Textilfabrik umzuwandeln.
Was jetzt noch in einem ehemaligen Bürohaus und einer
benachbarten, umgebauten Garage stattfindet, soll demnächst in eine
kleine stillgelegte Fabrik umziehen, wo die räumlichen Verhältnisse
besser sind. Das läuft so gut, dass die bei der Gelegenheit von derzeit
4 Näherinnen dann auf 15 Näherinnen aufstocken wollen. Ich kann
mich noch gut erinnern, in meiner Kindheit hat meine Mutter oft alte
Kleidungsstücke zu neuen umgenäht, aber damals waren das auch
noch andere Zeiten, da konnten sich die meisten Leute keine
fabrikneuen Kleidungsstücke leisten. Da diktierte die Not diese
Verwertungsarbeit auf, das kann man heute sicherlich nicht mehr
sagen.

Ende November herrschte hier helle Aufregung und Chaos hoch zehn.
Es war ziemlich abgekühlt auf - 6 Grad und hatte recht viel geschneit.
Kein autofreundliches Wetter also. Nun haben wir Winterreifen drauf
und da hält sich der Audi wacker auch im Schnee, zumal er
Frontantrieb hat. Also keine Probleme bei uns. Anders hingegen bei
einem schwarzen, klobigen Tankwagen, der die
Regenwasserbehälterfabrik öfters mal ansteuert. Der kommt ungefähr
alle 2 Wochen mal. Der war in der letzten Kurve der engen
Zufahrtsstraße schräg nach vorne in den Straßengraben gerutscht. Da
ging gar nichts mehr, da der hintere Teil mit dem Tankauflieger quer
über die gesamte Fahrbahn ragte und die Fahrerkabine einschließlich
kompletter Zugmaschine hing im Straßengraben. Soweit alles schon
schlimm genug, aber wenn man nicht unbedingt hier weg muss oder
hier hin will, kann es einem noch relativ egal sein, wäre da nicht die
unglückliche Fügung gewesen, dass der Tank einen seltsam muffigen
und schwer beschreiblichen Geruch absonderte. Der erinnerte ein
wenig an den Mief, den ganz früher Mottenkugeln verbreiteten, die
man in den 50er Jahren gerne in Kleiderschränke legte. Die herbei
geeilte Polizei entlockte dem Fahrer dann, dass der Tank voll mit einer
so genannten Naphtalinlösung war, und dass wohl ein Ventil am
Tankauflieger durch den Unfall beschädigt worden war. Der Fahrer
beschwor zwar, dass das Zeug völlig ungefährlich sei, ausser dass es
etwas unangenehm riechen würde, aber mit dieser Meinung stand er
ziemlich alleine da. Auch die Polizisten sahen das gründlich anders,
zumal eine Ziffer auf der orangen Warntafel den Stoff als gefährlich
einstufte und so riefen die weitere Kollegen und die Feuerwehr herbei,
die die ganze Umgebung weiträumig absperrten. Wir konnten aber in
den Häusern bleiben, weil die Entfernung dort hin sicherlich noch 500
m betrug. Sämtliche Personen mussten sich aber in einen
Sicherheitsbereich von mindestens 150 m Abstand begeben. Wer
näher kam, wurde sofort wieder weg geschickt. Nun hat man den
Namen Naphtalin irgendwo irgendwann mal gehört, aber es sagte mir
nicht wirklich etwas. Inzwischen war der Rentner bei uns
eingetroffen, um über den Vorfall zu diskutieren und als ich ihm
mitteilte, dass ich gehört hatte, dass der Wagen das besagte Naphtalin
geladen hätte, erschrak er doch sehr und meinte, dass daraus unter
anderem auch Bomben gebaut würden, was mir neu war. Er sagte, im
zweiten Weltkrieg wären Naphtalinbomben neben Phosphorbomben
die am meisten gefürchteten Bomben gewesen, weil die alles in einem
größeren Bereich unlöschbar in Brand setzten. Das klang nicht
wirklich beruhigend. So fragten wir uns, was will die
Regenwasserbehälterfabrik mit solch einem gefährlichen Zeug? Die
Feuerwehr hatte sicherheitshalber schon etliche Fahrzeuge beigebracht
und über lange Schlauchleitungen mehrere Wasserversorgungen
aufgebaut, für den Fall aller Fälle. Nach einiger Weile kamen noch
Fahrzeuge des Technischen Hilfswerk sowie eine Werksfeuerwehr
eines Chemiwerks aus dem Bereich Karlsruhe hinzu. Es wurden zuerst
mal große Lichtmasten mit eigenen Generatoren aufgebaut, um den
Bereich großzügig hell auszuleuchten. Dann folgte noch ein Spezial -
Hebekran eines Abschleppunternehmers, der dort zum Bergen des
Fahrzeuges diente. Dessen beiden Bedienstete weigerten sich aber aus
Furcht vor einer möglichen Explosion oder gesundheitlichen Schäden,
näher an den Havaristen heran zu treten und ihre Arbeit zu verrichten.
Das ganze zog sich dann bis spät in die Nacht, bis einige Spezialisten
es geschafft hatten, das undichte Ventil abzudichten. Die Mief ließ
daraufhin nach und die Abschleppleute legten los. Gegen 1 Uhr am
frühen Morgen war die Straße dann wieder frei. Den defekten LKW
hatte man auf den Parkplatz der Regenwasserbehälterfabrik
geschleppt, der Inhalt des Tankaufliegers wurde im Werk abgepumpt,
dort wo er ohnehin hin sollte. Dass solche brisanten Sachen hier nun
häufig hin und her transportiert werden, damit hätte niemand
gerechnet. Wer denkt denn bei Regenwasserbehältern an gefährliche
Substanzen? Diese Unruhe sorgte für eine ziemliche Diskussion, die
hier tagelang ihre Kreise zog. So sah einige Tage später der Inhaber
der Behälterfabrik sich höchstpersönlich genötigt, eine genaue
Erklärung abzugeben. Natürlich versicherte er zunächst einmal, dass
das alles völlig ungefährlich sei. Er erläuterte, dass diese bei ihnen
verwendete Naphtalinlösung selbstverständlich nicht zur Herstellung
von Brandbomben oder ähnlich gefährlichen Dingen verwendet
würde, sondern das sei ein sehr guter Weichmacher für Kunststoffe,
an die bestimmte Ansprüche gestellt würden, wie eben für diese
Regenwasser - Behältnisse. Dafür wird das Zeug dort gebraucht und
es wäre so mit anderen Zusatzsubstanzen vermischt, dass es nahezu
ungefährlich sei. Na ob das so stimmt, das kann unsereins ohnehin
nicht nachprüfen.

Da sieht man wieder sehr schön, wie schnell sich Dinge ändern
können, die man bereits als für alle Ewigkeit festgeschrieben ansah.
Sie entsinnen sich sicher noch daran, dass ich früher oft von meinem
Autobekannten schrieb, noch aus der Stuttgarter Zeit. Der hatte ja sein
schönes Autohaus in Stuttgart Anfang 2010 verkauft, auch weil er
seine Schäfchen im Trockenen hatte und er war dann mit seiner
Griechin und den beiden Kindern, die sie mittlerweile haben, in ein
Haus am Bodensee gezogen. Das Haus hatte er gekauft. So sagten wir,
der hat für sein Leben ausgesorgt. Er hat damals viel mit
Autoverkäufen nach Griechenland verdient und in dem neueren
Autohaus, was er vor einigen Jahren mal zusammen mit den Eltern
seiner Frau kaufte, hatte er ebenfalls viele Kunden, wir fuhren ja auch
stets sogar noch hier aus der Karlsruher Ecke dorthin, wenn mal
Reparaturen oder Inspektionen anstanden, obwohl da ja über 70 km
Fahrstrecke zwischen lagen, aber halt aus alter Verbundenheit. Und
auch weil wir bei dem wussten, dass wir ordentlich bedient werden.
Na ja, jedenfalls haben sich Dinge ereignet, ich sage das mal so, weil
ich die exakten Beweggründe nicht kenne, die dazu führen, dass er
sein vorgezogenes Rentnerdasein am Bodensee nun beendet. Er muss
irgendwie in große Rechtsstreitigkeiten verwickelt gewesen sein,
soviel habe ich mitbekommen, wo er unter anderem dem Finanzamt
erhebliche Summen nachzahlen musste, die sich gewaschen hatten. Es
ist nicht so, dass er dadurch mittellos geworden ist, aber das nicht
ganz billige Luxusleben in der Villa am Bodensee ist nun vorbei. Er
sah sich gezwungen, das schöne Anwesen wieder zu verkaufen, um
diese ganzen enormen Nachforderungen zu begleichen. Die sofortige
Begleichung der Nachforderungen war wohl eine Bedingung, die ihm
in einem Rechtsstreit auferlegt wurde, um einer härteren Bestrafung
zu entgehen. Nach dem Verkauf der Luxusvilla am Bodensee und dem
Begleichen der Nachforderungen blieb trotzdem noch einiges an Geld
übrig und damit tritt er nun wieder in alte, gewohnte Fußstapfen. Er
wird wieder eine Autowerkstatt übernehmen und zu unserer Freude tut
er das nicht unten am weit entfernten Bodensee, auch nicht wieder in
Stuttgart, sondern in Gaggenau. Er konnte da eine länger leer stehende
Autowerkstatt günstig übernehmen. Gaggenau ist ein kleines
Städtchen, welches grob gesagt etwas nordöstlich von Baden - Baden
oder leicht südöstlich von Rastatt liegt. Zu Rastatt gehört es auch
verwaltungsmässig. Von hier aus ist es ungefähr 45 km entfernt, damit
sogar deutlich näher, als die gut 70 km bis Stuttgart seinerzeit waren.
Das heisst, wenn seine Werkstatt dort erst mal wieder läuft, dann sind
wir ihm schon mal als Kunde sicher. 45 km die kann man für
gelegentliche Werkstattbesuche noch hinnehmen, wenn man damit in
bewährte, gute Hände kommt. Ausnahmen wären natürlich, wenn am
Auto Mängel sind, die solche Strecken nicht mehr zulassen. Von uns
allein wird er allerdings wohl kaum existieren können, aber er ist ein
guter Handwerker und zugleich ein guter Geschäftsmann, daher gehe
ich davon aus, dass er sich dieses Autohaus mit Werkstatt, welches er
in Gaggenau jetzt übernimmt, vorher genau angesehen hat und auch
abgesteckt hat, welches Potenzial an Einkünften dort möglich ist.
Sicherlich ist dort die Konkurrenz auch nicht so groß, wie in Stuttgart
oder im Bodenseeumfeld.

Vielleicht haben Sie es auch schon gehört, dass für das gesamte
Internet erhebliche Veränderungen seitens der Provider überlegt
werden. Darüber wurde ja neulich sehr ausführlich in verschiedenen
Medien berichtet. Nachdem der gegenseitige Preiskampf schon vor
vielen Jahren etliche unrentable Anbieter aus dem Rennen warf,
stehen die heute noch übrigen Provider alle vor dem gleichen
Problem, dass sie kaum noch die eigenen Kosten decken können. Von
ehemals hohen Gewinnmargen ist kaum noch etwas übrig, weil der
gegenseitige Preiskampf viele Kunden über Jahre immer zum
billigsten Anbieter getrieben hat. Dann waren die anderen Anbieter
irgendwann gezwungen, ihre eigenen Preise wieder zu senken oder in
den letzten Jahren geschah das schon nicht mehr, sondern die
gebotenen Leistungen wurden für den gleichen Preis erhöht, weil das
billiger möglich war, als den Preis zu senken. Es hieß, schon seit
längerem wäre ein Punkt erreicht, wo bei den meisten die Rechnung
nicht mehr aufgehe. Auch die Anfangs durch viel Werbung erhofften
Einnahmen haben meist nie richtig funktioniert, weil viele Leute die
Werbung gleich ungeachtet wegklickten oder zumindest nicht für
tatsächliche Umsätze bei den Werbenden sorgten, wodurch die dann
nicht mehr bereit waren, die hohen Werbeclick-Gebühren zu zahlen.
Man könnte sagen, der große Schaumberg den man sich anfangs mit
hohen Werbeeinnahmen erträumt hatte, ist auseinander gelaufen und
zusammen gefallen, wie das mit richtigem Schaum nach etwas
längerem Stillstand auch ist. Viele Provider aus der ganzen Welt,
sowohl auf der reinen Zugangsseite, als wie auch auf der sogenannten
Host - Seite, hätten sich zusammengesetzt und ein neues Konzept
erarbeitet. Das Ergebnis wäre nun die Überlegung in mittlerer Zukunft
die angebotenen Leistungen nicht mehr in Bandbreiten und
Speicherplatzmengen zu unterteilen, sondern Kunden zu
klassifizieren. Die Höhe der Gebühr bestimmt dann, in welche Klasse
man sich als Kunde einkauft. Die Bearbeitung und Durchleitung
möchte man in beispielsweise 4 Klassen unterteilen. Die erste Klasse
zahlt am meisten und bekommt den besten Service und sie werden auf
Datenleitungen geschaltet, die überall bevorzugt durchgeschaltet und
durchgeleitet werden. Ein wenig so ähnlich, wie wenn ein Politiker
mit seiner Staatskarosse daher gefahren kommt, dem man dann auch
den Weg frei macht. Die vierte, also schlechteste Klasse entpräche in
etwa den heute üblichen Preisen, erhalte den schlechtesten Service
und wird in der Rangfolge des Datendurchsatzes an letzter Stelle
durchgereicht. Die anderen Klassen 2 und 3 liegen dann entsprechend
dazwischen. Das bezieht sich nicht auf die Bandbreite, aber man kann
dann nicht mehr pauschal sagen, dass man mit hoher Bandbreite auch
einen schnellen Zugang hat, das wird dann davon relativ unabhängig.
Es kann dann passieren, dass wenn die teuren erstklassigen Kunden
ihre Bandbreiten nicht vollständig nutzen, dieses den niederen Kunden
zugute kommt, aber wehe wenn sich dann doch plötzlich die „teuren
Kunden" einwählen, dann werden die einfachen Wurschteln zu deren
Gunsten zurück gefahren und können sehen wo sie bleiben. Nun, ich
weiss nicht, wieviel sich dann in der echten täglichen Praxis für den
„Billigkunden" verschlechtert, aber für mich sehe ich es so, wenn sich
da viel verschlechtert, werde ich das Internet ganz abschaffen. Ich
brauche es nicht wirklich und es wäre mir keinen Cent mehr wert, als
es mich heute kostet. Im Prinzip finde ich, hat das Internet in den
letzten 5 Jahren ohnehin stark abgebaut. Es gibt zwar wesentlich mehr
Inhalte, aber man findet immer weniger und immer schwerer
tatsächlich brauchbare Inhalte. Versuchen Sie nur mal, nach irgend
einem Fachbegriff zu suchen, ich garantiere Ihnen, Sie kriegen zig
tausende Ergebnisse, von denen kaum eines brauchbar ist. Dafür wird
man auf völlig sinnlose Datensammelwerke und Adressbücher weiter
geleitet, die einfach alle nur irgendwie denkbare Begriffe in ihren
Textseiten ohne jeden Zusammenhang einbauen, nur damit sie bei
jeder Anfrage in Suchmaschinen gefunden werden, egal wonach man
sucht. Der Hintergedanke dabei ist einfach, den so auf die Seite
geschleuderten Besuchern Werbung für irgend einen Müll anzuzeigen,
deren Seiten sie sonst nie im Leben besucht hätten. Wenn man dann
sozusagen 10.000 Suchtreffer angezeigt kriegt, von denen bestenfalls
5 wirklich relevant sind, dann hat man doch überhaupt keine Lust
mehr, unter dieser Flut die 5 wirklich relevanten Inhalte noch heraus
zu suchen. Man schaltet entnervt den Kasten ab, fertig. Sicher wird
das nicht jeder machen, aber die Attraktivität des Internets sinkt mit
den angedachten Maßnahmen nach meiner Meinung drastisch. Leute,
die es eigentlich nicht wirklich brauchen, werden sich dann
mindestens 3 mal gut überlegen, ob es ihnen das dann noch wert ist.
Das soll andererseits nicht darüber hinweg täuschen, dass wir auch
nach wie vor unsere Freude am Internet haben, aber die erfreulichen
Momente werden seltener und die Schwelle, ab wo man sagt, jetzt
reicht es und das ist es mir nicht mehr wert, rückt immer näher.

Nun ja, Weihnachten ist zwangsläufig schon wieder da. Wir haben
schon länger beschlossen, in diesem Jahr keinen Weihnachtsbaum
aufzustellen. Sie mögen sich entsinnen, meistens hatte ich keinen
Weihnachtsbaum in den letzten Jahren, vor 2 Jahren gab es dann noch
mal einen Rückfall, der durchaus für weihnachtlich - behagliche
Stimmung sorgte, aber sobald man halbwegs sachlich über diese
Sache nachdenkt, gelangt man schnell zu dem Entschluß, dass es
besser ist, keinen Baum aufzustellen. Der ganze Aufwand, Baum
schlagen, aufbauen, schmücken, Krippe aufbauen, laufend Baum
nachwässern (sonst nadelt er schon nach einer Woche), dann später
irgendwann wieder abbauen und der ganze Dreck sowie der enorme
Zeitaufwand, der damit verbunden ist. Nein, das muss ich mir nicht
antun. Da pack ich mir wieder meinen kleinen Tisch -
Weihnachtsplastikbaum aus, der fertig geschmückt und
zusammengeklappt wie ein Regenschirm in einem Karton auf dem
Dachboden auf seinen nächsten Einsatz wartet. Den hatte ich vor
vielleicht 15 Jahren mal irgendwo in einem großen Stuttgarter
Kaufhaus, wohlgemerkt nach Weihnachten, für ein paar Mark gekauft
und seit dem vielleicht 3 mal eingesetzt. Das ist ja nicht viel Arbeit
und macht keinen Dreck. Wir haben beschlossen, dass wir wenigstens
den dann aufstellen, das ist ein Arbeitsaufwand von höchsten 10
Minuten und es vermittelt wenigstens einen Hauch von
Weihnachtsstimmung. Sicher ist es so, dort wo kleine Kinder im Haus
sind, werden die Leute nur schwerlich um diesen ganzen Aufwand
herum kommen, aber so wie bei uns, nutze ich die Zeit dieses
Aufwandes lieber für etwas anderes. Damit möchte ich Sie aber
keineswegs überreden, ebenfalls keinen Weihnachtsbaum
aufzustellen, das muss halt jeder selbst wissen und ich will daraus
keine neue Anti - Baum - Mission machen.

Am 10. Dezember, da herrschte in Karlsruhe das totale Chaos. Ich war
spätnachmittags gerade auf dem Rückweg von einem Arzttermin, als
plötzlich große Teile der Stadtstraßen gesperrt waren. Es ging nichts
mehr vor oder zurück, man klemmte regelrecht in der Stadt fest. Es
war so ähnlich, als habe man alle Leute rein fahren lassen und dann
von außen die Türen zu gemacht, dass niemand mehr raus kann.
Keiner wusste warum. Selbst die Straßenbahnen fuhren nicht mehr,
die sonst in dem Bereich immer fahren. Ab einem bestimmten Punkt
blieben die stehen. Natürlich rätselten alle, was nun der Auslöser dafür
sein mochte. Ein normaler Unfall erschien unwahrscheinlich, denn der
hätte so etwas nur in einem kleineren Bereich ausgelöst. Nach
vielleicht 2 Stunden des nervigen Stillstands kam mal für einen
Moment ein Hauch Bewegung in die beidseitigen Blechlawinen. Trotz
gewisser Zweifel, ob es nicht eher Nachteile brächte, beschloss ich, in
die nächste kleine Seitenstraße einzubiegen, die mir bis dahin völlig
unbekannt war. So eben mit Mühe und Not schaffte ich es noch bis zu
dieser Seitenstraße vor zu rücken, wofür ich schon etwa 20 m
verbotener Weise über einen seitlichen Fahrradweg fahren musste,
weil die Bewegung schon wieder zum Stillstand kam, bevor ich auf
der direkten Höhe dieser Seitenstraße ankam. Sicher kennen Sie auch
das Gefühl der Erleichterung, wenn man dann aus solch einer
Stausituation endlich wieder ein längeres freies Stück fahren kann, es
hat schon was von einer Befreiung, auch wenn in dem Moment völlig
ungewiss ist, ob einem das überhaupt etwas nützt, denn schließlich
will man nach Hause und vielleicht führt einen dieser unbekannte
Weg ja genau in die entgegengesetzte Richtung. Doch egal,
Hauptsache, erst mal wieder fahren können, frei nach dem Motto, dass
Stillstand nur schadet und niemandem etwas bringt. Schließlich erfuhr
ich im Autoradio den Grund für das gedrängte Chaos, ein
Bankräuberpärchen hatte wohl eine Volksbank in der Innenstadt 
überfallen und bei der Flucht eine Polizistin angeschossen. Daraufhin
haben andere Polizisten dann den Bankräuber erschossen und
möglicherweise auch dessen Partnerin. Wie es hiess, kann es aber
auch sein, dass die sich in der ausweglosen Situation selbst erschossen
hat, als sie sah, dass ihr Freund erschossen worden war. Tage später
wurde gesagt, dass dies ein Ganovenpärchen war, nach dem schon seit
über 15 Jahren gesucht wurde, welches in diesem Zeitraum immer
wieder 2 bis 5 mal pro Jahr Banken überfallen hatte, vorwiegend in
einer relativ waagerechten Achse zwischen Mannheim und Karlsruhe.
Diese Ganoven selbst sollen wohl aus Tschechien stammen. Die
hatten den Beinamen Gentlemen - Ganoven, weil sie meist anfangs
gegenüber den beraubten Angestellten der jeweiligen Bank relativ
freundlich waren und sich sogar noch für den Überfall entschuldigten.
Aber zurück zu meiner Rückfahrt. Auf die Idee, auf solche kleinen
Wohnstraßen abzuzweigen waren komischer Weise nur wenige
gekommen, die meisten blieben da lieber eingepresst im Stau stehen.
Also die kleine örtliche Straße kannte ich nicht, fuhr blindlings
gemütlich und aufmerksam dort entlang. Irgendwann stieß ich dann
auf weitere Querstraßen, die ich auch alle nicht kannte. Viele werden
lachen und sagen, das das heute doch alles kein Problem mehr wäre,
dank Navigationssystem, die ja heute nicht mehr die Welt kosten.
Aber damit halte ich es so ähnlich, wie mit dem Handy, ich will
keines. Ich kann es nicht haben, wenn mir irgend eine Stimme wie ein
Papagei im Auto ständig vorsabbert wo ich entlang zu fahren habe.
Auch die ständige Anzeige von irgendwelchen vorbeihuschenden
Straßenlinien nervt mich und stört im Normalbetrieb meines Erachtens
mehr, als sie nützt. Natürlich gibt es Ausnahmesituationen, wo ein
Navigationsgerät wirklich nützen könnte, das war sicher so eine, aber
zum Glück ist so was ja die Ausnahme. Aber wer weiss, vielleicht
hätte das Navi auch die Nutzung dieser Seitenstraßen gerade nicht
empfohlen und das genau darin der Grund lag, dass kaum ein anderer
diese Straße zur Erlösung aus dem Stau nutzte. Also irrte ich weiter
unkundig, aber fahrend (welcher Triumph gegenüber der vorherigen
Stillstandssituation) durch diverse Wohnviertelstraßen, die sich
größtenteils alle zum Verwechseln ähnelten. Plötzlich folgte ein
weisses innerörtliches Hinweisschild „Industriegebiet Knielingen" da
dämmerte es langsam, dass sich meine anfänglichen Befürchtungen
bestätigten, weil ich genau entgegengesetzt unterwegs war, als wie die
Richtung liegt, in die ich eigentlich wollte. Egal, weiter, nur fahren ist
fahren und bloß keinen neuen Stillstand riskieren. Aber bloß nicht
über die Rheinbrücke nach Wörth auf die andere Rheinseite fahren,
denn dann ist man erst mal für etliche Kilometer aufgeschmissen. So
irrte ich mit Erfolg weiter umher und landete schließlich in einem
Dorf mit dem schon etwas bezeichnenden Namen „Blankenloch".
Fragen Sie mich jetzt nicht, wie ich in der Dunkelheit genau von
Knielingen dorthin gelangt bin, ich könnte es selbst nicht wirklich
nachvollziehen, jedenfalls war ich plötzlich da. Dort war alles
beschaulich ruhig, normaler Verkehr, nichts von irgend einem Chaos
zu spüren und vor 2 Jahren war ich schon mal durch diesen Ort
gekommen, bei einer meiner beliebten Überlandfahrten. Ich erinnerte
mich, dass es dort eine Abzweigstraße nach Weingarten gab, von wo
aus es nur noch ein Katzensprung in die heimatlichen Gefilde ist. Man
glaubt es kaum, aber trotz mieser Beleuchtung fand ich den Abzweig
auf Anhieb und war dann nach weiteren 15 Minuten endlich mit rund
3 bis 4-stündiger Verspätung zu Hause angekommen.

Passend zu meiner oben kurz erwähnten Abneigung gegenüber
Navigationssystemen, wenngleich diese Abneigung auch nur
geringerer Natur ist, vernahm ich ganz aktuell erst vorgestern in einer
Fernsehsendung eine für Fans dieser Technik sicherlich katastrophale
Nachricht. Diese Geräte ermitteln bekanntlich aus dem GPS -
Satellitensignal die Standortdaten. Nun mag der Theoretiker sagen,
dass ein solches Satellitensignal den Vorteil hätte, dass es nicht so
ohne weiteres gestört werden kann. Doch genau da hat man wohl viel
verpennt, weil alle immer nur nachgeplappert haben, dass das nicht
gestört werden kann. In der Fernsehsendung hieß es, dass das
Satellitensignal ja nur extrem schwach hier auf der Erde ankommt,
erstens weil die Sendeleistung der Satelliten im All relativ gering ist,
da dort nicht unbegrenzt viel Strom zur Verfügung steht, um eine hohe
Sendeleistung zu erzeugen und zweitens weil die Entfernung ja
exorbitant hoch ist. Wenn jetzt jemand auf der Erde hingeht und einen
Sender bastelt, der exakt auf der gleichen Frequenz dieser Satelliten
sendet, dann wird dieses Signal das Satellitensignal sozusagen
übertönen und die Anzeige auf den schönen Navigationsgeräten wird
falsch oder gar ganz ausfallen. Findige Bastelzirkel in den USA sollen
sogar schon Bausätze anbieten, mit denen man mit zusätzlich
angeschlossenem Computer und einem Bedienungsprogramm gezielt
bestimmte Falschdaten einspielen kann. Diese Techniker des
Bastelzirkels hätten es dort z.B. schon geschafft, dafür zu sorgen, dass
in den Displays von Autofahrern, die sich einem kleinen Kaff in
Arizona näherten vorgetäuscht wurde, dass sie sich nur ein paar
Meilen vor New York befänden. Sie können sich vorstellen, dass da
so mancher Autofahrer fast wahnsinnig geworden ist und glaubte, sich
um hunderte oder gar tausende Kilometer verfahren zu haben. Durch
diese Ereignisse wach gerüttelt hätten dann hier in Europa Techniker
einer sehr großen Forschungsanstalt in Norditalien, die der EU in
Brüssel untersteht, zunächst mal diverse eher simple Versuchsreihen
gestartet. Dabei sei heraus gekommen, dass man sogar mit bestimmten
Sorten von handelsüblichen und zugelassenen Funkgeräten dieses
GPS - Signal empfindlich stören kann. Dabei sind zwar dann keine
gezielten Falschanzeigen möglich, bei denen der Störer bestimmt, was
auf dem Navi angezeigt wird, aber die Anzeigen wurden dabei doch
immerhin so erheblich gestört, dass Autofahrer um etliche Kilometer
falsch geleitet wurden oder das manche Navigeräte in einem näheren
Umkreis in der Sendezeit ganz ausfielen, weil denen die Daten nicht
mehr plausibel erschienen. Andere Bastler hier aus dem Bereich
Karlsruhe hätten dann einen Störsender mit 25 Watt Leistung
gestrickt, der mit handelsüblichen Elektronikteilen zu bauen sei, die
man für rund 100 Euro im Fachhandel bekommt und es hieß in der
Sendung, dass 25 Watt enorm viel wären, im Vergleich zu den
minimalen Leistungsresten die aus dem All hier noch ankommen,
wodurch dieser 25 Watt - Sender es schafft, die Navis im Umkreis von
immerhin 15 km durcheinander zu bringen. Wohl abhängig vom
Standort der Sendeantenne. Man befürchtet jetzt natürlich, wo das
einmal bekannt geworden ist, dass das viele „Spaßvögel" auf den Plan
ruft, die darin ein neues Hobby sehen, möglichst viele Navibenutzer in
die Irre zu leiten.

Dann hätte ich noch was anderes zu modernen Technikgeschichten
anzumerken, die besonders in der Weihnachtszeit immer beliebte
Kaufartikel sind.
Kennen Sie auch diese elektronischen Wechselbildrahmen, die man
heute allenthalben in fast jedem Laden meist im Preisbereich
zwischen 25 und 100 Euro angeboten kriegt? Es ist klar, das ist nichts
anderes, als ein kleiner LCD - Monitor mit einem SD - Kartenleser
oder oftmals auch mit USB - Buchse, z.B. für einen USB - Stick.
Damit kann man dann die gewünschten Bilder auf das Gerät laden und
zur Anzeige bringen. Bei manchen Geräten kann man zusätzlich eine
riesige Auswahl von Bildern mittels einer Art elektronischer Schaltuhr
vorprogrammieren, wann und wie lange welches Bild in welcher
Reihenfolge angezeigt werden soll. Aber wissen Sie, wozu sich diese
Dinger wirklich hervorragend eignen? Als leicht transportabler
Unterwegs - Kontrollmonitor für die Fotos, die man mit der
Digitalkamera geschossen hat. Wenn man z.B. einige Tage verreist
oder auch wenn man zuhause die Bilder mal auf der Kamera bzw. auf
der SD - Karte ansehen will, um vielleicht dort schon schlechtere
Bilder zu löschen. Oder wenn man keine Lust hat, den ganzen Aufbau
mit Computer usw. zu verwenden, weil man die Bilder in einem
anderen Raum sehen will, wo man sonst erst extra den Computer
hinschleppen müsste. In einem Supermarkt stolperte ich mehr zufällig
über solch ein Teil, welches von 54 Euro auf 29 Euro reduziert
worden war. Es hat schon eine etwas größere Bildfläche und keinen
großen Plastikrahmen um das Bildelement, sieht also auch optisch
tatsächlich etwas mehr wie ein Monitor aus. Wir haben uns das Ding
gekauft, wobei Kayla meinte, dass man auch in normalen Läden noch
handeln könnte. Meistens denkt man daran ja gar nicht und sieht die
ausgezeichneten Preise aus alter Gewohnheit immer als Festpreise.
Frech fragte Sie den Verkäufer, ob da noch etwas ab geht. Der war
auch fix und meinte: „Wenn sie nur ein Teil kaufen, können wir nichts
mehr am Preis machen, aber wenn sie mehrere Teile kaufen, dann geht
in der Gesamtsumme noch etwas zu machen." Das führte dazu, dass
wir noch eine 4 GB - SD - Karte und eine neue Computermaus
kauften, da die alte schon seit langem etwas humpelt, was sich auch
mit reinigen nicht weg kriegen lässt. So kamen wir auf eine
Gesamtsumme von 44,79 Euro, wovon dann die 4,79 Euro noch als
Rabatt erlassen wurden, also rund 40 Euro zu zahlen waren. Ich finde
diesen zum Minimonitor zweckentfremdeten Wechselrahmen wirklich
sehr praktisch. Er verfügt über ein eigenes kleines und leicht
verständliches Bedienmenü und vor allem über eine sehr gute
Bildqualität und eignet sich somit wirklich sehr gut als
Kontrollmonitor für selbst geschossene Kamerafotos. Auf diesem Bild
kann man wirklich gut entscheiden, ob ein Foto gut geworden ist oder
nicht, was einem auf dem doch sehr kleinen Display der Kamera nur
im Ansatz gelingt, weil darauf oftmals selbst unscharfe Fotos durch
die Verkleinerung noch scharf wirken.

Interessant finde ich immer wieder, wie sich manche Leute von
vermeintlichen Trends zu Käufen von Artikeln und technischen
Geräten verleiten lassen, die sie eigentlich überhaupt nicht brauchen
können. So bekam ich in dem besagten Laden zufällig mit, das jemand
einen so genannten Autostaubsauger kaufte, der wohl offensichtlich
gar kein Auto hat. Dort war ein Berg von solchen 12 - Volt -
Autostaubsaugern als reduzierter Sonderposten aufgeschichtet.
Normal sollten die wohl pro Stück 59 Euro kosten, waren aber auf 35
Euro reduziert. Ein vielleicht 70jähriger Kunde, der mit seiner Gattin
im Schlepptau dort herumstreifte, warf sich gleich so ein Teil in den
Einkaufswagen, worauf diese Gattin ihm laute Vorhaltungen machte,
nicht wirtschaften zu können und was er mit dem Ding wolle, da sie
doch gar kein Auto hätten. Davon ließ der sich aber nicht beirren und
meinte nur garstig, dass man dieses Teil mit Sicherheit nie wieder zu
diesem günstigen Preis von 35 Euro bekommen würde, wenn man
jetzt die Gelegenheit nicht nutzen würde.
Das ist ähnlich sinnvoll, als würde sich jemand, der gar keinen
Fernseher hat, einen Videorecorder kaufen.

Obwohl, wo wir gerade zufällig auf das Thema Videorecorder
geschlittert sind, ist mir aufgefallen, dass Videorecorder und
Videocassetten immer mehr aus den Läden verschwinden. Sonst
bekam man doch bei Aldi, Lidl & Co auch immer relativ preisgünstige
Videocassetten, aber beim Aldi sind die nach meinen Beobachtungen
schon seit etwa Anfang des Jahres verschwunden und der Lidl hat sie
auch schon sicher seit 3 Monaten nicht mehr. Ich vermute, dass die
neuen Techniken daran schuld sind, weil immer mehr Leute ihren
modernen PC als Videorecorder nutzen oder sich so einen Festplatten
- Videorecorder gekauft haben. Viele der neuen Satelliten - Receiver
haben ja gleich so einen Festplatten - Recorder fest eingebaut, somit
erhält der Kunde beides in einem kompakten Gehäuse. Die Preise für
solche Geräte sind, wie ich erst vor wenigen Wochen entdeckte,
inzwischen schon recht günstig geworden. Ab ungefähr 130 Euro
kann man dabei sein oder es gibt auch noch preiswertere Varianten ab
ungefähr 80 Euro, wo dann aber nur die Festplatte fehlt, man muss
dann per normalem USB - Stöpsel so eine externe USB - Festplatte
einfach anschließen und damit wird der Satellitten - Receiver mit
Recorder dann komplett. Der ganze Rest wird vom Receiver aus
bedient und verhackstückt, also man braucht keinen zusätzlichen
Computer mehr dazu. Vorteil dieser Lösung ist, wenn man die heute
schon teils recht billigen externen USB - Festplatten kauft, kann man
sich davon mit der Zeit mehrere kaufen und hat somit eine schier
unbegrenzte Speicherkapaziät, wogegen die Geräte mit fest
eingebauter Festplatte ja immer ihre beispielsweise 250 oder 500 GB
behalten und wenn die voll sind, dann ist Sense. Ich habe allerdings
mal gelesen, dass auf eine 500 GB - Festplatte bei diesen Geräten
schon 120 bis 150 normale Spielfilme mit 90 Minuten Länge passen
sollen. Vor allem hat man keine klapperigen Videocassetten mehr
herumfliegen, von denen man meistens nach ein paar Wochen ohnehin
nicht mehr weiss, was drauf ist. Aber wie Sie wissen, sind wir keine
sehr eifrigen Fernsehgucker, wodurch sich für uns solch eine
Neuanschaffung derzeit nicht lohnen möchte. Wir haben einen
normalen Videorecorder, den wir gelegentlich benutzen, wenn doch
mal zur gleichen Zeit in verschiedenen Programmen sehenswerte
Beiträge laufen, um dann einen davon aufzunehmen und später zu
betrachten. Oder wir stellen uns in Voraussicht auf Feiertage, auch
wie Weihnachten, wo meist viel Käse im aktuellen Fernsehen läuft,
ein eigenes Vorratsprogramm zusammen, was wir dann zuweilen
gucken. Aber wenn wir die Filme dann einmal gesehen haben, werden
die auch wieder gelöscht bzw. beim nächsten mal von neuen
Beiträgen überspielt. Wir archivieren und verwahren keine
Fernsehsendungen oder Spielfilme, wie es viele machen. Die Idee
hatte ich zwar ganz früher auch mal, aber es macht aus mehreren
Gründen keinen Sinn, denn die Filme, die ich beispielsweise dieses
Jahr aufgenommen und gesehen habe, will ich in den nächsten 3
Jahren bestimmt nicht noch mal sehen, das wäre langweilig, und sich
kistenweise über Jahre oder gar Jahrzehnte alte Sendungen und Filme
zu horten, um sie dann in zig Jahren noch mal zu betrachten, das ist
ein zu hoher Aufwand mit geringer Nutzanwendung und die Cassetten
verstauben nur und nehmen unnötig Platz weg. Wer weiss, ob die
Bildqualität in 10 Jahren überhaupt noch brauchbar ist oder ob es dann
überhaupt noch Geräte gibt, mit denen man das abspielen kann?
Früher mit Musiktiteln beim Tonbandgerät machte das noch Sinn,
weil Musikstücke kürzer sind und man auf ein Band vielleicht 100
Titel aufnehmen konnte und Musik hört man viel öfter, aber bei
Filmen ist das eher nicht so. Es soll zwar Leute geben, die sich ein und
den selben Film sogar 5 mal hintereinander ansehen, aber selbst bei
Filmen, die ich sehr gut finde, wäre mir das zu blöde und ich fänd es
undenkbar. Daher können Sie sich auch gut vorstellen, dass ich es
absolut nicht begreifen kann, dass die Industrie mit diesen zig
Tausenden von DVD - Filmen so ein gutes Geschäft machen kann. Da
kaufen Leute für viel Geld DVD's mit Spielfilmen, um sie dann
jahrelang nur im Schrank oder im Regal liegen zu haben und dann
irgendwann zu entsorgen oder für ein paar Cent auf dem Flohmarkt zu
verhökern. Denn mit den DVD - Filmen verhält es sich doch auch
nicht anders, als bei der Videocassettensache, wenn man einen Film
jetzt gesehen hat, dann will man den doch normalerweise nicht kurz
danach schon wieder sehen. Das macht doch keinen Sinn, es sei denn,
man leidet an totaler Verkalkung und weiss nach ein paar Stunden
schon nicht mehr, wie die Handlung des Films war. Also liegt das Teil
jahrelang herum, um dann in vielleicht 3 oder 5 Jahren noch mal
gesehen zu werden, dann wieder das gleiche Spiel und so gibt man das
viele Geld aus, um den Film in vielleicht 10 Jahren 2 mal anzusehen.
Das ist doch sinnloser Kokolores. Bei diesen DVD kommt noch hinzu,
dass die meisten Filme irgendwann auch im Fernsehen kommen, dort
hätte man sie kostenlos sehen und beim Drang nach Archivierung mit
Videocassette oder Computer aufnehmen können. So sage ich, für
unser Umfeld betrachtet, dass wir keinen DVD - Player brauchen, ich
halte ein solches Gerät für so ziemlich das Sinnloseste, was in den
letzten 25 Jahren an Technikgeräten auf den Markt kam. Natürlich
werden viele das gründlich anders sehen, die den ganzen Tag
biersaufend vor der Glotze hängen und sich vielleicht mit
entsprechenden Mengen Bier den Film vom Vortag schon wieder aus
der Birne gespült haben, so dass sie ihn dann auch in entsprechender
Häufigkeit wieder sehen müssen. Andererseits kann man es der
Technik - Industrie nicht vorwerfen, solche Geräte auf den Markt zu
bringen, die bedienen ja nur den Markt mit dem was läuft. Würde eine
große Menschenmasse nach selbstleuchtenden Schlagstöcken rufen,
mit denen sie sich gegenseitig die hohle Birne im Suff einschlagen,
dann würde die Industrie auch das in entsprechender Menge auf den
Markt werfen.

Nun denn, Weihnachten! Muss man etwas schenken? Ich meine, es ist
doch so, vielerorts wird es zu einer Frage des Anstands und des
Prinzips herauf beschworen, dass man sich und seinen nächsten
Bekannten etwas schenkt. Nein, wir schenken uns nichts, das sagen
viele und ist der geheiligte Tag dann da, dann sind oft das die Ersten,
die doch mit irgendwelchen Geschenken anrücken. Man selbst steht
dann blöd da, wenn man glaubte, sich auf die zuvor verkündete
Einstellung verlassen zu können und selbst kein Gegengeschenk parat
hat. Nein, nicht mit uns. Wir schenken uns das, was wir wollen, wann
immer wir es wollen, sofern wir es uns leisten können, und das völlig
unabhängig von irgendwelchen weihnachtsspezifischen Daten. Egal
ob im Juli oder Dezember. Zum Glück gibt es bei uns beiden hier vor
Ort in greifbarer Entfernung keinerlei Verwandtschaft, die einen in
Sachen Geschenke irgendwie in Zugzwang bringen könnte. Die
meisten echten Verwandten von mir sind schon lange tot und unter
den Bekannten aus meinem Kreis haben wir solche Geschenksitten
erst nie eingeführt. Dazu wären die Bekanntheistgrade auch zu
weitläufig, sozusagen zu locker, um überhaupt erst in diese
Überlegung zu gelangen. Bei Kayla leben alle Verwandten in
Thailand und hinzu kommt noch, dass sie mit denen damals schon
total gebrochen hat, wie man so sagt, also da existieren keine
Verbindungen mehr. Kayla existiert für die nicht mehr und
umgekehrt. Hier im näheren Umfeld, gut da gibt es nur den Rentner,
den man halbwegs als näheren Bekannten bezeichnen könnte, obwohl
auch das schon reichlich übertrieben ist. Aber auf die Idee, sich
gegenseitig zu solchen Anlässen etwas zu schenken käme keiner von
uns, also in gegenseitigem Gleichlauf. Sicher, wenn Kinder da wären,
wäre es keine Frage, dass die natürlich etwas bekämen, aber diese
Frage stellt sich uns ja nicht.
So naht dann auch der Jahresabschluß und dieser Begriff passt sehr
gut zu einer neuen Sitte, die wir diesjährig zum ersten mal einführten.
Wir haben nämlich übers Jahr immer in einem dicken Notizbuch alle
Ausgaben eingetragen, die höher als 10 Euro waren und die nicht mit
der direkten Lebensmittelversorgung und ähnlichem zu tun hatten. Es
war die Neugierde, mal richtig zu erkunden, wieviel man wofür im
Jahr denn so ausgibt, also außer der normalen Lebensführung. An
Sylvester oder Neujahr ist Stichtag, dann wird das Buch ausgewertet
und wir sind schon mal gespannt, was da zusammen kommt. Das ist
also wirklich eine Art Jahresabschluß. Ein neues leeres Buch für 2011
haben wir auch schon beschafft.

Mit den Wetterkapriolen ist es hier leicht verrückt. In Radio und
Fernsehen wurde bereits Tage lang vor dem Tief Petra gewarnt,
welche enormen Schneemassen und Verkehrsbeeinträchtigungen das
am Donnerstag, den 16. Dezember über uns bringen sollte. Nun war es
so, das kam zwar auch und es brachte einiges an Schnee und der
Verkehr erstarrte stellenweise durchaus, aber für den 19. Dezember,
also den danach folgenden Sonntag, hatte man nur ein winziges
Schneetief mit etwas leichtem Schneefall vorher gesagt. Das blieb
zwar morgens erst mal ganz aus, es herrschte zeitweise sogar
schönster Sonnenschein, der zum Wandern einlud, aber ich sage
Ihnen, ab kurz nach Mittag kamen hier Schneemassen auf, die
permanent bis etwa 20 Uhr alles hoch im Schnee versinken ließen.
Der Verkehr hier in der Gegend lief nicht schlecht, sondern gar nicht
mehr. Es war absolut unmöglich, aus der Siedlung hier noch weg zu
kommen, umgekehrt lief natürlich auch nichts. Die kleine Straße hier
runter war überhaupt nicht mehr passierbar, auch nicht für Fußgänger,
und eigentlich gar nicht mehr auszumachen. Alles war eine
durchgehend hohe weisse Fläche, die mit jeder weiteren Minute
zusehends an Höhe gewann. Das Einfahrtstor der Werkstattgarage
hätte man überhaupt nicht mehr auf bekommen, weil sich genau unten
daran hoch der Schnee angelegt hatte und bis zu einer Höhe von etwa
fast einem Meter vor der Tür aufstaute, weil der schnittige Wind, der
ums Eck fegte, den ausgerechnet dort so ungünstig anhäufte. Ins
Innere der Werkstattgarage kam man nur noch durch die hintere Tür
über den Garten, der aber zu dem Zeitpunkt auch locker 40 cm
Schneelage aufwies. Also das war die höchste Schneemenge, die ich
hier in so kurzer Zeit bislang habe fallen sehen. Dann in der gleichen
Nacht folgte binnen vielleicht einer Stunde ein Temperatursprung von
vorher - 4 Grad auf + 3 Grad und der Schneefall ging in kräftigen
Dauerregen über. Das führte in Verbindung mit dem seit Wochen tief
gefrorenen Boden natürlich blitzartig zu enormem Glatteis oben auf
der Schneeschicht oder dort, wo die noch teils wegtaute, entstand so
eine komische Mischschicht aus Eisschnee der oben wie Glas blank
poliert war. Ein höllisch gefährtliches Zeug. Geradezu belustigend
wirkte dabei der Anblick, dass die Tierwelt damit auch so ihre
Probleme hatte. Ein freilaufender Köter, der hier herumstreunte, hatte
größte Mühe, auf dem glatten Zeug seine Beine zu sortieren und
rutschte mal auf dem Arsch und mal halb schräg auf 3 Beinen, dann
mal wieder hinten hoch und dafür vorne runter, das sah schon total
bescheuert aus. Und sogar Waldtiere vierliefen sich hier vorne, oder
besser gesagt verrutschten sich hierher. Ein größeres Reh knickte auf
dem glitschigen Zeug mehrmals ein und auch das sah sehr seltsam
aus. Wir zogen es vor, an dem Tag und am Morgen danach das Haus
nicht mehr zu verlassen. Wobei der Regenfall bereits im Verlauf des
Morgens wieder in Schnee überging, weil es wieder kälter wurde.
Diese Verhältnisse bewirkten natürlich auch, dass in der gesamten
Region der komplette Straßenverkehr zum Erliegen kam, sogar oben
auf der Haupt - Bundesstraße lief überhaupt nichts mehr. Das Gleiche
galt für die innerörtlichen Lagen in allen Dörfern und Städten im
Umkreis. Nun war das ja ein Sonntag, wo ohnehin deutlich weniger
Verkehr herrscht und die meisten Leute die müssen dann nicht fahren
und können zuhaus bleiben. Man bemerkt das draußen, auch wenn
man nicht an einer befahrenen Straße wohnt, weil das Grundgeräusch,
was man draußen vor der Tür wahr nimmt, total anders ist. Man hört
nichts, gar nichts, oder besser man hört auf einmal jeden einzelnen
Regentropfen und sogar jede Schneeflocke fallen. Auch wenn die
nächsten stärker befahrenen Straßen von hier über 3 km entfernt
liegen, so bildet der Schall doch eine Grundkullisse an Geräusch, die
man nicht wirklich beschreiben kann, aber wenn der Verkehr überall
eben komplett weg fällt, ist auch dieses aus weiter Ferne stammende
Grundgeräusch weg. Dieser ganze beruhigende Effekt wurde noch
dadurch verstärkt, dass die Regenwasserbehälterfabrik den gesamten
Betrieb schon am 15.12. total einstellte, wordurch dann die Geräusche
aus deren Ecke auch komplett verstummen. Die haben bis zum 2.
Januar komplett Weihnachtsurlaub. Die können sich das erlauben,
weil die Nachfrage nach diesen riesengroßen Erdtanks im
Winterhalbjahr ziemlich zurück geht und große Stückzahlen auf
Vorrat produzieren, das machen die nicht, weil deren Bauformen dafür
zu speziell sind. Auch bei den anderen Nutzern auf dem Areal, die ja
ohnehin alle viel kleiner sind, als die Behälterfabrik, tat sich nichts.
Wenn es draußen so leise ist, wie in einem dicht verschlossenen
Wohnzimmer, das ist schon irgendwie komisch. Man bemerkt das
sofort, ohne aber gleich sagen zu können was da anders ist. Jedenfalls
hat uns der Winter fest im Griff und jeder, der nun noch von
Erderwärmung spricht, muss sich doch lächerlich vorkommen. Es
zeigt sich, was wir schon immer vermutet haben, das die Sache mit
dem Klimawandel eine Erfindung von einigen Weltverbesserern ist,
die inzwischen von der Politik dankbar angenommen wird, weil man
mit der die Bürger schön ausnehmen kann, indem man damit alle
möglichen unliebsamen Maßnahmen begründet, die wieder viel Geld
kosten. Fakt ist für mich: Es gibt keinen Klimawandel, basta! Es hat
immer mehrere Jahre mit milden und mal wieder mit harten Wintern
gegeben. Und wenn diese ganzen Pseudo - Wissenschaftler mit ihrern
selbst gestrickten 100jährigen Kalendern ankommen, wo sie solche
Erwärmungsphänomene zuvor nocht nie beobachtet haben, dann zeigt
es nur, dass sie unbrauchbare Wissenschaftler ohne genügend
Sachkenntnis sind, denn was sind schon 100 Jahre in der
Weltgeschichte? Noch nicht einmal ein Fliegendreck und schon gleich
gar kein Zeitraum, der irgend eine Beurteilung zulässt.

Damit geht mir aber so langsam die Luft aus und mir flimmern die
Augen, ich muss den PC - Bildschirm jetzt mal für längere Zeit
verlassen. So soll das für jetzt genügen.

Frohe Weihnachtstage und ein vorzügliches Jahr 2011, wünschen
Ihnen Kayla und Ihr Egbert Lappenkeuler.