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Auf dieser Seite finden Sie die Lappenkeuler - Beiträge “Au-to” und “VW” aus dem Jahre 2005. Beide Textbeiträge können hier direkt gelesen werden oder auch als jeweils eigenständige PDF - Datei heruntergeladen werden.
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Beitrag 1
Lappenkeuler - Brief / Email „Au-to" vom 09.05.2005
Desillusionierte Grüße.
Es ist um aus der Haut zu fahren! Das ist dann aber auch das Einzige, was noch fährt. Sie entsinnen sich, schön war mein Suzuki wieder instand gesetzt und so haben Kayla und ich einen etwas umfangreicheren Maiausflug gemacht. Das heißt, schon am 30. April sind wir abgefahren in Richtung Bodensee. Wir wollten so hinreisen, dass wir morgens am 1. Mai schon am Ufer des Bodensees sitzen. Montag, den 2. Mai wollten wir dann am späten Vormittag vorwiegend über Landstraßen zurück fahren. So wären wir jedem Ausflugsverkehr weitgehend entgangen. Der Routen von Stuttgart zum Bodensee gibt es viele, wir stellten uns eine Individualroute zusammen, die teils über Autobahnen, teils über Landstraßen führte und in Konstanz, der nach meiner Auffassung mit Abstand schönsten Stadt am Bodensee, enden sollte. Man hätte sich natürlich einfach in Stuttgart auf die A 81 schwingen können und bis Konstanz durchbrausen. Wir wollten die A 81 aber bei Horb wieder verlassen und ab dort über kleine unbedeutende Landstraßen relativ schnurstracks gen Süden fahren. Die A 81 macht ab dort nämlich einen seichten Bogen in Richtung Westen, an Villingen- Schwenningen vorbei, übrigens ein ziemlich grün verseuchter Ort. Früher, ja früher, da war Villingen noch etwas, hatte Bedeutung und war eine kleine Wirtschaftsmetropole für sich, aber ich glaube, keine wirklich bedeutende Firma gibt es dort mehr. Vor 30 Jahren gab es dort sicherlich derer 10. Egal, jedenfalls wollten wir ab Horb in Richtung Balingen und dann über Obernheim, Böttingen und Tuttlingen nach Singen und ab dort wieder auf die A 81 weiter bis Konstanz. Schon rund 10 km hinter Herrenberg, vielleicht in Höhe der Ortschaft Reusten, die an der A 81 keinen direkten Anschluss besitzt, obwohl der Ort direkt daneben liegt, roch es plötzlich seltsam im Suzuki. Wir waren bis dahin die ganze Strecke konstant mit 110 km/h gefahren, also keineswegs Bleifuß, da war noch tüchtig Luft. Ich sagte dann zu Kayla, ob man vielleicht mal an der nächsten Ausbuchtung anhalten sollte, um zu prüfen, ob der komische Geruch aus dem Motorraum oder einfach nur von draußen stammt. Während der Fahrt ließ das sich so nicht ermitteln. Etwas weiter habe ich dann angehalten und wir sind ausgestiegen, haben den Motorraum betrachtet, es roch dort zu diesem Zeitpunkt aber nichts mehr, weder im Auto noch draußen und auch sonst schien alles in Ordnung zu sein. Somit war für uns der Fall klar, dass der seltsame Geruch vermutlich an einer Stelle, die wir hinter uns gelassen hatten, von draußen gekommen sein musste. Die Fahrt wurde in Richtung Horb fortgesetzt, was von dieser Stelle schon die übernächste Abfahrt gewesen wäre, vielleicht in ungefähr 15 km Entfernung. Wir passierten noch die Abfahrt nach Bondorf und Horb-Eutingen. Kurz nach dieser Abfahrt gab es ein seltsames Geräusch, als sehr lautes „Krännngggg" würde ich es beschreiben und der Wagen begann sofort zu hoppeln, wie ein altes Karnickel, wobei die Geschwindigkeit ohne mein Zutun von 110 km/h auf etwa 70 km/h absackte. Zum Glück war zu dieser Zeit kaum Verkehr, ein ungeduldiger Mensch mit einem Audi hupte aber trotzdem, obwohl er ohne Schwierigkeiten überholen konnte. Kayla und ich verzogen die Mine und wir starrten uns gegenseitig an, wie eine vom Tod bedrohte Henne in der Legebatterie. Auch der komische Geruch war wieder da, jetzt aber viel intensiver. Wir also wieder angehalten, schon in dem Moment, wo ich den Fuß vom Gaspedal nur etwas nachließ, ging der Motor ganz aus. Am Randstreifen öffnete ich die Motorhaube, ein ekliger Gestank qualmte uns entgegen und seitlich lief am Motorblock überall heißes Motoröl runter. Auch war innen im Motorraum alles mit heißem Öl vollgespritzt, dass es nur so qualmte und triefte. Von einer Notrufsäule wurde der ADAC gerufen. Nach 40 Minuten kam dann ein Pannenwagen von denen. Der ADAC- Helfer betrachtete Motor und Wagen mit einem Blick aus Mitleid und Erleichterung darüber, das solch ein Fahrzeug nun endlich von unseren Straßen verschwindet, und sagte dann, dass hier nur noch Abschleppen helfe, der Motor sei im Himmel angekommen. Dann fügte er leise hinzu, dass sich eine Reparatur eines solchen Schadumfanges bei diesem Wagen wohl ohnehin nicht mehr lohne. Ich erklärte ihm kurz, dass er doch gerade erst wieder repariert worden sei und wie davor die Fehlerlage gewesen sei, mit einer defekten Zündkerze. Darauf meinte der ADAC-Mann direkt, dass vermutlich dann wohl doch ein Teil der Zündkerze noch im Verbrennungsraum gelegen habe, was jetzt erst den Exitus bewirkt habe. Größere Werkstätten hätten dafür eine Art Endoskop mit dem sie über das Zündkerzenloch in den Motor reinsehen können, ob dort Ablagerungen, Reste, abgebrochene Stücke oder sonstige Teile herumliegen und Schäden im Motorinneren drohen. Solch eine Hinterhofwerkstatt, wie die von meinem Autobekannten, kann sich solch teures Gerät nicht leisten, daher kann man ihm nicht verübeln, diese Prüfung nicht machen zu können. Abschleppen ist nun auch nicht gerade billig und da wir Verzweifelten nun auch noch diese Kosten bezahlen sollten, obwohl man nachher eigentlich gar nichts mehr davon hat, wenn man den Wagen nicht mehr hinbekommt, das tut doppelt weh. Der ADAC-Mann war sehr freundlich und hatte unsere schmale Finanzlage richtig eingeschätzt, daher bot er an, uns bis zur nächsten Suzuki- oder freien Werkstatt mit seinem ADAC- Dienstwagen zu schleppen. Das hätte uns jedoch wenig gebracht, da am Folgetag ja Sonntag war und ich ohnehin keine teure Reparatur bezahlen könnte. Dann bot er an, uns zurück bis Herrenberg zu schleppen und den Wagen dort auf einem autobahnnahen Parkplatz abzustellen, sofern er von seiner Zentrale nicht vorher einen anderen Pannenauftrag erhält. Dort könnten wir dann selbst in Ruhe entscheiden, wie es weiter gehen soll. So zog er uns an der nächsten Abfahrt Horb runter und dann wieder auf die Auffahrt in Gegenrichtung rauf und dort zurück bis Herrenberg. Dazu müssen Sie wissen, Herrenberg ist schon ziemlich nah an Stuttgart, vielleicht 20 km. So wurde das dann gemacht. Wir standen mit Gesichtern, die bis auf den Boden reichten, in Herrenberg auf einem Parkplatz herum. Mir kam dann der Gedanke, zu versuchen, meinen Autobekannten anzurufen. Das habe ich von einer Telefonsäule aus gemacht, die dort in der Nähe stand, so ein Ding, welches eine Telefonzelle ersetzt. Ich hatte Glück und der war noch da und hatte sogar Zeit. So kam er mit seinem PKW-Transportanhänger hinter seinem 20 Jahre alten Mercedes-Geländewagen und holte uns ab. Montags danach hat er dann gleich den neuen Schaden unter die Lupe genommen und gesagt, dass da nichts mehr zu machen sei. Der Motor sei total fertig und springe jetzt auch gar nicht mehr an. Mit extrem viel Aufwand könne ein Motoren-Instandsetzungs-Spezialbetrieb den zwar wieder herrichten, das koste aber rund 2.500 Euro, eingerechnet der Arbeitskosten zum Aus- und Einbau. Soviel in diesen Wagen zu stecken, der nach dieser Reparatur mit viel Wohlwollen einen Wert von vielleicht nur 1.200 Euro hätte? Damit wurde das Ende meines heißgeliebten Suzuki-Alto leider besiegelt! Da wäre es mir lieber gewesen, wenn man das 2 Wochen vorher gewusst hätte, denn dann hätte ich die 180 Euro Reparaturkosten von neulich nicht mehr hineingesteckt. Ich habe mich in dem Moment so darüber geärgert, dass ich vor Wut eine Beule in die Tür vom Suzuki getreten habe. Etwas was ich sonst nie gemacht hätte und was mir anschließend trotzdem gleich wieder leid tat, obwohl ich ja genau wusste, dass er nun in die Schrottpresse kommt. Ja, ich wieder ohne Auto, ein absolut grässlicher Gedanke! Zuerst haben wir unsere Utensilien aus dem Auto in die Wohnung geschafft und konnten einen Tag lang vor Trauer über den Verlust des Wagens keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Dann haben Kayla, mein Autobekannter und ich sich eine ganze Weile lang zusammengesetzt und überlegt, wie man sehr preiswert und kurzfristig wieder an ein Auto kommen könnte. Dabei wurde zuerst ausgelotet, was heißt in meinem Fall preiswert? Zurzeit könnte ich mir selbst ein Auto für 800 Euro nicht leisten, weil ich soviel Geld nicht daliegen habe. Eine genaue Überprüfung aller Reserven ergab knapp 400 Euro in bar, dazu kämen vielleicht noch um die 50 Euro, die ich als Schrottpreis für die Susi erhalte, alles nicht sehr erbaulich. Kayla machte den Vorschlag, nun schnell den von ihr entdeckten, gebrauchten VW-Golf-Diesel zu kaufen, auf ihre Rechnung und auf ihren Namen angemeldet, gefahren von mir. Mein Autobekannter zog unterdessen etwas völlig Gegenläufiges an Land. Einen ganz großen Citroen CX Turbo-Diesel mit fetten 115 PS, von 1995, im Lack etwas matt, aber sonst gut erhalten, aber schon 195.000 km gelaufen, für ganze 200 Euro wäre er zu haben! Diese riesigen Schlachtschiffe will derzeit gebraucht keiner mehr haben, schon gar nicht mit einer solch hohen Laufleistung. Vom Kauf her wäre das noch machbar, aber man muss dazu auch wissen, dass man dann vom Finanzamt geschlachtet wird, weil eine hohe KFZ-Steuerforderung aufkommt, da dieser Wagen überhaupt nicht schadstoffbegrenzt ist und viel Hubraum hat. So wird der mindestens 1.000 Euro Steuer pro Jahr kosten und die Versicherung dürfte auch nicht sehr billig sein. Also für mich von dieser Kostenseite her absolut undenkbar. Schade, wäre sonst eine lustige Alternative gewesen, wenn man nur den Kaufpreis beachten müsste. Mein Autobekannter selbst hat zurzeit nur 3 Autos zum Verkauf stehen, die aber allesamt nicht in Frage kommen. 2 davon wären selbst Kayla zu teuer, die bereit ist, bis maximal 5.000 Euro auszugeben, da die Wagen noch zu neu sind und als dritten hat er einen Mitsubishi-Colt dastehen von 1999, der würde nur 3.200 Euro kosten, ist sehr gut erhalten, ungefähr 90.000 km gelaufen, hat sogar 83 PS, was mir eigentlich schon zu viel ist, und uns würde er ihn sogar für nur 2.700 Euro überlassen, aber Kayla will absolut keinen asiatischen Wagen haben, sondern am liebsten einen deutschen Wagen oder vielleicht noch einen französischen, aber alles andere möchte sie nicht. Wie schon vor einiger Zeit geschildert, habe ich so meine Probleme damit, dass Kayla den Wagen finanzieren würde und ich ihn fahre. Das sieht dann immer so aus, als ließe ich mich von ihr aushalten, was ich nicht möchte. Andererseits, wenn der Wagen ihr gehört, auf sie zugelassen und eingetragen ist, dann ist und bleibt sie eindeutig die Besitzerin, behält also den Wert des Fahrzeuges in ihrer Obhut. Damit könnte ich eigentlich leben. So wurde schon heftig geplant und diskutiert, welche Fahrzeuge überhaupt in Frage kämen, was sie maximal aus Kaylas Sicht kosten dürften, wie der Zustand sein sollte. Das alles unter Abwägung realistischer Möglichkeiten und Angebote führte dazu, dass wegen des niedrigen und kostengünstigen Verbrauches eigentlich ein Diesel zu bevorzugen wäre. Hier käme uns sogar die derzeitige öffentliche Diskussion um Rußpartikelfilter zugute, da seit Beginn dieser eigentlich sinnlosen Diskussion besonders die Preise für gebrauchte Dieselfahrzeuge, die 5 Jahre und älter sind und die noch nicht einmal einen Diesel-Kat haben doch deutlich gesunken sind. Mein Autobekannter sagte, dass man beim Diesel trotzdem die Vorteile des niedrigen Verbrauches, der geringeren Störungsanfälligkeit, der längeren Haltbarkeit des Motors, nicht zu niedrig werten sollte. Wenngleich man mit spitzem Bleistift rechnen sollte, da besonders bei den preiswerteren Fahrzeugen, die für uns nur in Frage kämen, die Abgaswerte meist nur der Euro-2-Norm entsprechen, wodurch die KFZ-Steuer halt deutlich höher ist. So muß man gegenrechnen, ob der ansonsten günstigere Unterhalt das wettmacht. Also ich stehe auf dem Standpunkt, wenn Diesel im gleichen Zustand und Preisbereich im Angebot sind, sollte man sich dafür entscheiden, aber wenn man nichts passendes findet, sollte auch durchaus wieder ein Benziner in Frage kommen. So sagte ich, wenn wir diesen Schritt der Anschaffung eines anderen Autos nun doch tun, dann sollte man ihn sofort tun und nicht lange zuwarten, nur um ein bestimmtes Dieselmodell zu finden. Überstürzen darf man auch nicht, aber Kayla und ich sind zu dem Entschluss gekommen, uns für den Kauf eine Zeitspanne von etwa zwei Wochen zu setzen, dann muss das über die Bühne sein. Bei möglichen Probefahrten hätte ich dann schon gerne meinen Autobekannten dabei, da er mehr Ahnung hat und auch die Tricks der Verkäufer alle kennt. Nur kann ich dem andererseits nicht zumuten, jetzt ein bis zwei Wochen lang uns ständig bei der Suche nach dem richtigen Suzuki-Nachfolger zu begleiten. So hat Kayla in diversen Zeitungen schon kräftig in Frage kommende Autos angekreuzt. Wenn wir merken, dass Türken als Verkäufer dahinter stecken: sofort Hände weg. Die tun vorne scheißfreundlich während sie hinten schon ansetzen, Sie bei den Beinen zu packen und über den Tisch zu ziehen. Bei den deutschen Anbietern gibt es schon schwarze Schafe genug, da brauche ich die nicht auch noch dazu. Das hat mein Autobekannter auch bestätigt. Natürlich kann man nicht alle in einen Topf werfen, das weiß ich auch, aber die Gefahr über den Tisch gezogen zu werden ist bei diesen Konsorten relativ hoch. Ein Nachhaken von Kayla wegen eines VW-Golf-Diesel, den sie vor 2 Wochen entdeckte, von dem ich schon mal sprach, verlief erfolglos, da der Wagen inzwischen schon weg ist. Wir haben uns nun schon vielleicht 15 Fahrzeuge bei verschiedenen Händlern und Privatverkäufern angesehen, aber irgendwie war nicht das Richtige darunter. War der Wagen gut und wurde von einem Händler angeboten, dann war meist im Preis nichts mehr drin, wodurch er uns dann im Verhältnis doch zu teuer war. War im Preis einiges drin, dann waren die Wagen meistens Ladenhüter, die schon auf Anhieb verschlissen und ausgeleiert aussahen. Bei den Privatleuten war es auf eine andere Weise komisch. Einer mit einem scheinbar perfekten Ford-Fiesta-Diesel, der supergut aussah und auch sonst einen hervorragenden Eindruck zu einem günstigen Preis machte, dazu noch in Kaylas Lieblingsfarbe einem satten metallic-blau, wollte uns absolut keine Probefahrt zulassen. Selbst dann nicht, wenn er selbst auf dem Beifahrersitz mitfahren sollte. Da musste doch etwas faul sein, der kann doch nicht erwarten, dass wir einen Wagen kaufen, den man vorher keinen Meter gefahren hat. Bei einem Opel-Astra-Diesel hätten wir dann fast den Kauf schon perfekt gemacht, aber der mitgenommene Autobekannte riet uns im letzten Moment ab, weil der Wagen nach seiner Meinung zwar sehr gut aussah, aber ein Unfallfahrzeug sei, obwohl der Privatverkäufer beteuerte, er habe keinen Unfall damit gehabt. Mein Bekannter sagte aber und deutete auch auf diese Stellen hin, dass man das u.a. daran erkenne, dass jede Tür einen anders breiten Luftspalt zur Karosserie hin habe, das deute auf einen schweren Unfall hin und der Auspuff hing mehr schräg nach oben, auch dies zeige verzogene Aufnahmepunkte der Befestigungen an. Als mein Autobekannter dann zum Verkäufer sagte, ob er ihm ausdrücklich schriftlich geben würde, dass der Wagen unfallfrei sei, sagte der Verkäufer nur: „Lecken sie mich doch am Arsch!" und ging in seine Wohnung zurück. Bis dahin war er eigentlich sehr freundlich und eher zurückhaltend. Also hatte mein Bekannter damit wohl doch den wunden Punkt getroffen. Dann war in dem Preisbereich sogar ein BMW darunter, den man ja eigentlich schon mehr den Nobel- und Rasermarken zuordnet. Der kam nach kurzer Betrachtung aber für mich nicht in Frage. Ich war sehr enttäuscht über den äußerlich doch schon relativ groß wirkenden Wagen, weil innen nur sehr wenig Platz ist. Ich weiß nicht, wo die Bayern den ganzen Raum vergeuden. Es war ein 316 i, also die sogenannte 3er-Reihe, Benziner, ich glaube um die 100 PS, auch eigentlich zuviel, aber ich sage ihnen, dafür das der Wagen in den Außenabmessungen fast doppelt so groß wie mein nun leider gestorbener Suzuki ist, hat er innen kaum mehr Platz als der. Sehr enttäuschend. Damit fällt gleich alles weitere von BMW auch raus, obwohl ich diese Marke wegen der sonst üblichen Preise erst gar nicht ernsthaft in die Liste der infrage kommenden Kandidaten aufgenommen hatte. Nun kann ich gar nicht mehr verstehen, wieso viele Leute BMW so hoch loben. Nun wie dem auch sei, die Betrübnis über den Totalausfall und letztendlich den Verlust des Suzuki ist weiterhin groß, man könnte heulen, noch ist kein Ersatz gefunden, wir arbeiten aber mit Volldampf daran.
Übrigens dazu passt dann auch, dass Kayla bereits ihre 4. Fahrstunde hatte. Seit fast einer Woche büffelt sie in einer Ferienfahrschule in Böblingen und das täglich, außer Dienstag und Wochenende. Wenn ich ihre Fortschritte besehe, dann kann man davon ausgehen, dass sie den Schein schon im ersten Anlauf schafft, aber so etwas soll man ja nicht beschwören. Der Fahrschulchef hat gesagt, dass sie in spätestens 3 Wochen den Führerschein habe. Das hätte dann auch eine weitere gute Seite, denn wenn sie dann das Auto kauft, bin ich nur noch Mitbenutzer und nicht der Alleinfahrer. Ich sehe darin eine Verbreiterung des Nutzens, denn wenn sich 2 Leute wie wir einen Wagen teilen, ist das sinnvoller. So häufig braucht jeder einzelne von uns den ja nicht, dass dies nicht möglich wäre. Bislang ist es so, dass Kayla bei ungefähr einem Drittel aller Fahrten, die ich mit dem Suzuki machte, mit im Wagen saß. Ihr Gesamtfahrbedürfnis ist etwas geringer, als meines. Die Fahrt zu ihrer Dolmetschertätigkeit möchte sie später auch mit Führerschein, bis auf Ausnahmen weiter mit dem Bus machen, da diese Arbeitsstelle damit sehr günstig zu erreichen ist und weil es dort kaum Parkplätze gibt. Das gilt besonders für die Uhrzeiten, wann sie dort anfängt. Während die Stammbelegschaft schon um 7.30 Uhr die Arbeit aufnimmt und dann alle Parkplätze blockiert, beginnt Kayla meistens erst gegen 10 Uhr. Ausgenommen in den letzten Wochen, da beginnt sie auch so früh, weil viel anfällt.
Wir werden sehen, lautet ein altes Motto. Es schreibt mir ein Herr Bluschnarek, er sei ein alter Bekannter von mir, ehemaliger Kollege, der mir angeblich früher immer viel geholfen habe und dem ich mein berufliches Fortkommen erheblich mit zu verdanken habe. So möchte man lachen. Ich kenne keinen Bluschnarek, habe nie einen gekannt und von beruflichem Fortkommen kann man bei mir sicher auch nicht wirklich reden, wie Sie wissen. Bluschnarek ist zudem ein solch außergewöhnlicher Name, den man nicht so leicht vergisst. Würde in der Vergangenheit ein Kollege Müller oder Meyer geheißen haben, gut den kann man bei den vielen Müllers und Meyers dieser Welt vergessen haben, aber einen Bluschnarek nicht so schnell, das ist fast schon wie mit meinem eigenen Namen. Nun bettelt er mich an, ihm ginge es heute sehr schlecht, weil die Firma, in die er 1995 gewechselt habe, Konkurs gemacht habe und er seither arbeitslos sei. Nun sei vor 6 Jahren seine Tochter schwer erkrankt, vor 4 Jahren seine Frau gestorben und seit letztem Jahr er selbst ebenfalls schwer erkrankt. Das alles koste viel Geld und es wäre ihm selbst ja für sich noch egal, wenn er sich keine Medikamente und Arztbehandlungen mehr leisten könne, aber für seine nach wie vor schwerstkranke Tochter nicht. Sie benötige Spezialmedikamente, wovon ein Päckchen mit 10 Tabletten schon 230 Euro kosten würde und sie muss pro Tag eine Tablette einnehmen. Die Krankenkasse zahle jedoch nicht mehr und seine Tochter müsse unendlich leiden, wenn er ihr dieses Medikament nicht kaufen könne. Nun soll ich einspringen, und ihm wenigstens entweder pro Monat aus alter Freundschaft 100 Euro zuschustern oder vielleicht anstatt dessen einmalig 2.000 Euro geben, da ich ihm ja angeblich auch viel zu verdanken habe. Vielleicht sollte ich ihm ja mal meinen beruflichen und gesundheitlichen Werdegang schreiben und ihm eine Gegenrechnung aufmachen, worin ich ihn dann bitte, im Gegenzug mir vielleicht 2.000 Euro zu überweisen, da seine berufliche Hilfe wohl ein Fehlschuss war. Aber im ernst, ich kenne den Kerl gar nicht, habe noch nie von dem gehört und es ist ein Verbrecher, ein Betrüger, der so hofft, genug Dumme zu finden, die im Schweif ihrer Vergesslichkeit die Geschichte glauben, auch wenn sie sich selbst nicht mehr an den erinnern können und ihm dann das geforderte Geld aus Mitleid und vermeintlicher Kameradschaft zusenden. Ich überlege sogar, ob ich damit zur Polizei gehen soll. Andererseits sind das für mich wieder Umstände und Lauferei, wozu ich gar keine Lust habe. Heute wird man an vielen Schlachtbänken abgezockt und solche Drecksäcke tun ihr übriges dazu.
Die Krankenkassen bestehen fast auch nur noch aus Verwaltung und dafür scheinen dann auch die immer steigenden Gebühren verbraucht zu werden. Als Sohi hat man ja da ohnehin so seine Probleme, in der Krankenkasse mitversichert zu bleiben, in der man früher zu aktiven Berufszeiten war. Da ich jedoch immer nur in einer einfachen Allgemeinen Krankenkasse gewesen bin, durften die mich nicht rauswerfen, als ich damals aufgrund meiner schweren Erkrankung arbeitslos wurde. Das haben die sicherlich bitter bereut, weil gerade meine Heilung ja viel Geld gekostet hat. Den genauen Betrag kenne ich selbst nicht, weil die Originalbelege gleich zwischen Kliniken, Ärzten, Professoren, Reha-Klinken und dieser Krankenkasse abgerechnet wurden, ich bekam die erst gar nicht in die Hand. Jedoch dürften es ungefähr 80.000 Euro oder eher etwas mehr gewesen sein, wie mir ein Arzt versicherte. Nunmehr erhalte ich ein Schreiben der Allgemeinen, dass man wissen möchte, ob innerhalb der nächsten 5 Jahre eine erneute Behandlung in diesem Umfang fällig wird. Woher soll ich wissen, ob oder wann ich künftig wieder vergleichbar erkranke oder einen Rückfall erleide? Ich hoffe nicht, das ist klar, und soweit es in meinem Einflussbereich steht, werde ich alles dafür tun, dass es nicht erneut dazu kommt, aber die Einflussmöglichkeiten sind da sehr begrenzt, weil man keine genauen Faktoren ausmachen kann, die zu dieser Erkrankung führen oder sie verhindern. Ein Sachbearbeiter Schöninger möchte diese Auskunft haben, um ein sogenanntes Bedarfs-Budget für die nächsten 5 Jahre zu erstellen, damit die Allgemeine leichter ihren Finanzbedarf planen könne. Eine Frau Hirschhausen, die früher mal im Schwabenzentrum solche Anträge für die Allgemeine bearbeitete, hat mir neulich gesagt, dass die in Wahrheit planten, künftig kostenaufwändige Patienten aus ihrer Kasse herauszudrängen, indem man denen dann von einem befreundeten Konzern den Wechsel in eine vermeintlich günstige Privatversicherung anbietet. Dazu sollte man wissen, wenn man erst einmal in eine private Krankenversicherung gewechselt ist, dann verliert man den Anspruch darauf, in der Allgemeinen versichert zu werden. Schafft man es dann nicht, die vielleicht ein halbes Jahr nach dem Eintritt drastisch ansteigenden Beiträge aufzubringen, dann fliegt man aus der privaten Krankenversicherung raus und ist aber auch zugleich nicht mehr in der Allgemeinen, weil die einen dann nicht mehr aufnehmen muss. So kann man dann, wenn überhaupt, jede Behandlung voll aus der eigenen Tasche bezahlen. Ein Ding der Unmöglichkeit. Selbst bei einer leichten Zahnarztbehandlung hat man heute schnell mehrere hundert Euro weg. Alleine nur meine Nachsorgeuntersuchungen kosten 1.400 Euro, noch nicht einmal die Medikamente eingerechnet, die ich ständig nehmen muss. Da kämen locker weitere 450 Euro pro Halbjahr dazu. Krank zu sein ist ein teures Vergnügen, sagte mein Professor immer, der, der heute in Potsdam an einer Klinik ein hohes Tier ist. Wobei man auf solch ein Vergnügen sicher gerne verzichten kann.
Dass Kinder Scherze machen und Streiche spielen hat es immer gegeben und ist in gewissem Rahmen normal. Eine ausgefeilte Krönung dieser Art haben sich einige Lausmädchen, abgeleitet vom Begriff Lausbuben, einfallen lassen. Eine Clique aus 4 Mädchen, die schätzungsweise um die 10 Jahre alt sind, streift hier oft in der Gegend und auch im Haus herum. Die hatten nun einen verblüffenden Einfall. Hier in den Fluren sind zum Treppenhaus hin und auch dazwischen ungefähr alle 10 m sogenannte Brandabschnittstüren. Diese sollen bei einem Großbrand verhindern, dass das Feuer und der Rauch sich gleich ungehindert im ganzen Haus ausbreiten können, aber auch dafür sorgen, dass es in den Fluren nicht ständigen Durchzug wie in einem Ventilatorschacht gibt. Diese Türen sind zwar im Normalfall geschlossen, weil sie automatisch langsam zugehen, nachdem man durchgegangen ist, aber ihre Schlösser sind nicht abgeschlossen, also man kann immer durch, wenn man sie aufdrückt. Nun hatte sich diese Mädchenclique irgendwie passende Schlüssel dafür besorgt und über Nacht alle diese Zwischen - Türen im Haus abgeschlossen. Am Morgen danach herrschte größtes Chaos, da keiner mehr aus dem Haus raus kam, nur noch bis zur nächsten Flurtüre. Sie können sich lebhaft vorstellen, welch ein Tohuwabohu hier herrschte. Leute die zur Arbeit wollten, kamen nicht aus dem Haus, ebenso alle Kinder die zur Schule sollten nicht. An diesen Türen drängelten sich alsbald kleine Menschentrauben und diskutierten lautstark. Sie wissen ja, wie so etwas ist, selbst die Leute, die eigentlich gar nicht raus wollten, kommen dann angelaufen, in der Panik nicht rauszukönnen, falls ein Notfall eintritt. Nun obliegt mir ja hier im Haus so eine Art Hilfs-Hausmeisterposten, der aber mehr nur für die Aussenanlagen und den Keller zuständig ist. Ich wüsste überhaupt nicht, ob oder wo es Schlüssel für die besagten Türen gibt. So habe ich dann beim Hausbesitzer angerufen, der schon darüber verwundert war, dass ich ihn morgens um halb 6 Uhr aus dem Bett klingele. Der wusste selbst jedoch auch nichts von Schlüsseln für diese Türen. Dann hat er seinen Servicemann angerufen, der ist im Prinzip so etwas wie ein wirklicher Hausmeister, allerdings nicht nur für unser Haus, sondern gleich für mindestens 5 Gebäude des Hauseigentümers. Heute wird ja alles rationalisiert, so gibt es, einmal abgesehen von meiner Hilfsposition, hier bei uns im Haus inzwischen gar keinen eigenständigen Hausmeister mehr. Dieser Oberhausmeister kam dann gegen 7 Uhr mit seinem blauen VW-Bus hier angebrummt und brachte große Ringe mit jeweils 50 unterschiedlichsten Schlüsseln dran mit, dann noch einige Kisten mit Schlüsseln. Er war mit dieser Aufgabe aber auch überfordert, da er keinen Schlüssel wusste und fand, der speziell für diese Türen war. Der meinte sogar, dass dafür niemals Schlüssel ausgehändigt worden wären, eben weil man sagt, dass diese Türen niemals abgeschlossen sein dürfen, damit Fluchtwege erhalten bleiben u.s.w. Bis er all seine Schlüssel probiert hatte, war es nach 9 Uhr und alles ohne Erfolg. Alle Türen aufbohren wäre auch ein wahnsinniges Unterfangen gewesen, da es im ganzen Haus, verteilt auf alle Stockwerke, den Seitentrakt und den Anbau sicherlich über 25 solcher Türen gibt, und alle waren ja zu. So wurden die Leute beruhigt und ein spezieller Fachservice des Schlossherstellers kontaktiert, der zum Glück aus der Nähe von Stuttgart stammt. Jedoch bevor dort etwas erreicht werden konnte, war es irgendwie zutage getreten, dass die besagte Mädchenclique das verbockt hatte und ein Mitglied davon wohnt hier im Haus. Irgendwie hat die dann den Schlüssel von ihrer Mitstreiterin besorgt und alle Türen wieder aufgeschlossen. Einerseits waren viele Leute sehr böse auf die Mädchenclique, andererseits sagte der Hauseigentümer, dass so eine gefährliche Schwachstelle im ganzen System aufgedeckt worden sei, die nun behoben werden müsse. Daher will er von einer Anzeige oder weiterem Vorgehen absehen. Wie dann später noch zu erfahren war, war es ein absolut purer Zufall, dass es denen gelungen ist, diese Türen abzuschließen, denn in einem Abstellraum im zweiten Stock hatten die Mädchen beim Spielen einen alten Schlüsselbund mit vielleicht 10 Schlüsseln dran gefunden, darunter einer, der auf all diese Türen gleichermaßen passte. In diesem Abstellraum lagern normalerweise nur die Putzmittel und Geräte der Raumpflegerinnen, die hier einmal pro Woche die Flure und Treppenhäuser putzen. Das wird hier schon ewig nicht mehr von den Mietern gemacht, weil das zu unzuverlässig war. Aber woher dieser Schlüsselbund dort kam und von wann der stammte, dass wusste gar keiner mehr.
So geht es nun weiter.
Sie wissen, dass Stuttgart eine schöne Stadt ist, jedenfalls wenn man gewisse Zugeständnisse macht. Zugeständnisse muss man überall machen, egal ob in einem Bergdorf in den Alpen, einer Metropole im Herzen des Landes oder einer beschaulichen Stadt am Meer. Wenn ich die Orte, die ich kenne, alle mit Stuttgart vergleiche, dann ist mir Stuttgart immer noch am liebsten. Natürlich kann ich mich nicht als weltgewandter Mann geben, der schon alle Städte, viele Länder und Landschaften kennt, darauf lege ich auch gar keinen Wert. Ich werde mich hüten, mich als fanatischer Stuttgart-Anhänger zu betiteln, das nun auch wieder nicht. Aber Stuttgart ist meine Lieblingsstadt und das nicht nur, weil ich hier wohne. Andererseits will ich auch nicht eines Tages so ins Grab springen, wie es früher die Leute oft taten, die zeitlebens nie den Umkreis ihres Heimatortes weiter als 10 Kilometer verlassen hatten. Ich bin gemäßigt interessiert am Kennenlernen fremder Städte, das wäre vielleicht eine passendere Umschreibung. Dabei interessieren mich Landschaften eigentlich noch mehr, als Städte, obwohl beides zweifellos seinen Reiz hat. Den einen stören die verkrüppelten Bäume am Stadtrand, für den anderen machen gerade sie den Reiz aus. Es ist zwar doch irgendwie interessant neues zu sehen, jedoch ich reise nicht durch die Welt, um einen Ort zu finden, der besser ist als Stuttgart, um vielleicht meinen Wohnsitz dorthin zu verlegen. In Stuttgart wohne ich gerne und hege keine Absicht, woanders hinzuziehen. Das ergänzt sich derzeit dann perfekt mit der bislang für mich gültigen Erkenntnis, dass ich auch noch keine Stadt gesehen habe, die mir in ihrer Gesamtsumme besser gefällt. Wie ich schon vor längerem sagte, gibt es gewiss Landschaften, wo ich meinte, dort müsse man wohnen, weil sie so schön sind. Schöne Landschaft ist aber nur eines von vielen Qualitätsmerkmalen, was einen guten Wohnort ausmacht. Würde ich vielleicht im wunderschönen spanischen Vorland von Sevilla wohnen, so würde ich viele Möglichkeiten vermissen, die nur eine Stadt wie Stuttgart bietet. Aber solche Darlegungen sind eigentlich überflüssig, da ich keine Absicht hege, hier wegzuziehen.
Damit soll für heute zunächst einmal Schluss sein. Am späten Nachmittag möchten Kayla und ich wieder auf die Suche nach einem neuen Gebrauchtwagen gehen, damit wir endlich wieder ans fahren kommen. Es ist einfach unerträglich ohne Auto, wenn man erst wieder daran gewöhnt ist. Wir haben einen Spickzettel gemacht, mit ungefähr 10 bis 12 Adressen von Anbietern möglicherweise interessanter Fahrzeuge. Da wir, wie oben bereits beschrieben, einen bestimmten Preisbereich von allermaximalstens 5.000 Euro nicht überschreiten wollen, lieber nur bis 4.000 Euro, da ja auch noch Anmeldekosten u.s.w. anfallen, kann man sagen, dass vorwiegend Autos ab 5 Jahre Alter in Frage kommen. Da Kayla partout nichts asiatisches will, obwohl man aus alter Heimatverbundenheit da eigentlich anderes erwarten würde, wird die Suche ja heute schon stark eingeschränkt, da in diesem Preissegment fast die Hälfte aller angebotenen Wagen aus Japan oder Korea stammen. Eigentlich haben wir uns schon auf die Marken VW, Ford und Opel eingeschossen. Mercedes fällt weg, weil zu teuer; BMW fällt weg weil zu teuer und bei den kleineren Modellen zu wenig Platz im Verhältnis zum Preis. Vielleicht käme auch noch ein Renault, Citroen oder Peugeot infrage, aber da habe ich schon wieder etwas Bauchschmerzen. Italienische Autos gehen laufend kaputt und rosten doch noch mehr, das gilt laut meinem Autobekannten auch heute noch und ich persönlich habe nie ein Faible dafür gehabt, egal ob Alfa, Fiat, Lancia und wie die alle heißen. Vielleicht könnte man da noch einige Modelle von Skoda, Seat oder Volvo in Erwägung ziehen, wie mein Autobekannter anregte. Er sagte, die Modelle von Skoda und Seat, die schon unter VW-Regie entwickelt und produziert wurden, wären zum Teil durchaus ein Geheimtipp für Preisbewusste, da sie relativ zuverlässig liefen, wenn sie nicht zu abgefahren sind, und vom Preis her im Bereich gebrauchter Japaner angesiedelt sind. Wobei sie im Verbrauch zumindest in Dieselversionen noch deutlich günstiger da stünden, als manche japanischen Diesel. Volvo sehe ich dann eher weniger als Alternative, weil die in gutem Zustand meist nicht wirklich günstig zu haben sind und mir zudem auch optisch überhaupt nicht gefallen. Wenngleich Optik für mich kein wichtiges Kriterium ist, Hauptsache die Kiste fährt gut. Trotzdem ist mir zumindest bei den typischen Volvomodellen die Optik so zuwider, dass ich mir keinen kaufen möchte. Auch sagt der Bekannte, dass die preislich in Frage kommenden etwas älteren Volvo-Wagen mehr Sprit verbrauchen, als vergleichbare Fahrzeuge von VW, Opel oder Ford, hinzu käme noch, dass deren Fahrleistungen schlechter wären. Nun will ich aber nicht diese ganzen Überlegungen hier erneut breit treten. Vielleicht kann ich Ihnen in meinem nächsten Schreiben schon konkrete Angaben machen, wie sich die Sache entwickelt hat. Für heute ende ich hier und jetzt.
Mit stark verregneten Grüßen aus einem dunkelgrauen Stuttgart, Ihr
Egbert Lappenkeuler
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Beitrag 2
Lappenkeuler - Brief / Email „VW" vom 15.05.2005
Ernüchternde und zugleich erfreute Grüße.
Das erste Thema ist und bleibt derzeit das Auto. Man muss ja den Kopf schütteln, wenn man sieht, was einem manchmal für sein sauer zusammengekratztes Geld so angeboten wird. Zahlreiche private Autoverkäufer sind nach meinen Erfahrungen der letzten beiden Wochen häufig keinen Deut besser, als die Autohändler. Es gibt besonders oft Schein-Privatverkäufer, die in Wirklichkeit das Auto im Auftrag eines meist kleinen Händlers verkaufen, nur um Garantieansprüche auszuschließen. So hatten wir nun einen sehr schönen Citroen – Berlingo – Diesel von 2001 in greifbarer Nähe. Der hatte sogar 90 PS und ABS. Das ist so ein Wagen in Größe vom VW- Golf, aber dann mit großem Kombi-Heck, fast wie so ein Kastenwagen. Der sah sehr gut aus, sogar in silbermetallic, ohne Beulen, hatte 115.000 km gelaufen, lief ganz schön, soweit ich das beurteilen konnte. Wir standen kurz vor dem Kaufabschluss für 4.300 Euro, als ich dann beim letzten Besichtigungstermin aus Sicherheitsgründen doch meinen Autobekannten mitgenommen hatte. Der stellte aber leider fest, dass der Motor schon wesentlich mehr Kilometer gelaufen haben musste. Der sah zwar im Motorraum wie abgeleckt aus, aber der hat mit einem mitgebrachten Messgerät da etwas geprüft und er sagte, dass die Kompression am Boden läge. Er ging sogar davon aus, dass der Motor nur noch 70 % seiner Leistung bringen würde und vermutlich bei kaltem Wetter nicht mehr zu starten sei und er schon mehr als die doppelte Laufleistung hinter sich habe. Darauf wurde der Anbieter zwar nicht direkt frech, aber er schmiss uns regelrecht raus und sagte, dass er an solche Zweifler und Nörgler erst gar nicht verkaufe. Sie sehen, es ist also doch oft besser, einen Fachmann mitzunehmen. Kayla und ich hätten den Wagen sonst gekauft. Ohne jetzt noch ungefähr 6 weitere Autos aufzuzählen, bei denen wir schon sehr nahe am Kauf waren, so haben wir vor 4 Tagen dann tatsächlich einen Kauf getätigt. Es wurde nun am Schluss ein VW – Golf – Variant, also ein Kombi, ein Turbodiesel in der abgespeckten Einfach-Version mit 90 PS, was eigentlich auch schon wieder mehr ist, als wir haben wollten, aber normal hat der sogar 115 PS oder manchmal noch mehr. Uns hätten eigentlich 50 bis 75 PS auch genügt. Der nun erstandene Golf stammt von 1999 und wir haben ihn bei einem mittelgroßen Gebrauchtwagenhändler in Fellbach erworben, der so ziemlich von allen Marken etwas da hat. 147.000 km zeigt der Tacho, was auch schon eine Menge Zeug ist, aber nach gründlicher Überprüfung durch meinen Bekannten scheint dieser Wert glaubhaft und der Wagen ist einwandfrei. Es gibt einige wenige geringfügige Rostpunkte an unbedeutenden Stellen, aber sonst alles kerngesund. TÜV und ASU ist neu, die Reifen haben noch 80 % Profil, einen gebrauchten Satz Winterreifen auf Felgen mit 70 % Profil und ein Autoradio mit Cassettenteil gab es nach Verhandlungen noch als Beigabe dazu. Sogar eine Anhängerkupplung hat er, die wir aber wohl nicht benötigen. Auch ein Dachgepäckträger ist noch dabei. ABS hat er auch schon, aber sonst gibt es keine Extras, die uns auch nicht wirklich wichtig wären. Das Einzige, was ich wirklich vermisse, ist eine Abdeckklappe oder so was für den Kofferraumteil. Wenn man dort Dinge drin liegen hat, kann das von draußen gleich jeder sehen. Es gibt ein Zugrollo welches in einer schon dafür vorhandenen Schienenleiste über die Ladefläche gezogen werden kann, aber das müssten wir bei VW als Extra nachkaufen, es ist nur die Schiene ohne die Laderaumabdeckung vorhanden. Eine Nachfrage ergab, dass dieses blöde Teil jedoch 240 Euro neu kostet und das sehen wir nicht ein, da bastele ich mir im Laufe der Zeit selbst etwas. Zum Kaufpreis selbst. Der Anbieter wollte zuerst 6.200 Euro haben, was uns zweifellos zuviel war und dafür hätten wir ihn nie gekauft. Der Lack ist schon etwas matt, was uns nicht stört, aber manch anderen schon. So haben wir mehrere Tage lang verhandelt. Am Schluss stand dann das Angebot 4.800 Euro plus unseren defekten Suzuki an den Autohändler und wir bekamen dafür den VW-Golf-Variant mit dem oben geschilderten Zubehör, unter der Vorraussetzung, dass wir Ab- und Anmeldung selbst übernehmen, sonst macht dieser Händler das für seine Kunden. Bevor wir jetzt noch lange auf bessere Angebote warten und mit den positiven Worten unseres Bekannten, haben wir uns dann schnell entschlossen, damit uns den keiner mehr wegschnappen konnte. Von der Laufleistung her darf man sicherlich erwarten, dass dieser Wagen mehr als 250.000 km aushalten dürfte, das wären also noch mindestens weitere 100.000 km. Gewiss haben wir festgestellt, das man meine anfänglich beim Suzuki gemachten Prognosen zur geringen Jahresfahrleistung nicht wird halten können, erstens weil ich doch etwas mehr fahre und zweitens, weil Kayla den Wagen dann ja auch für zusätzliche eigene Fahrten nutzen wird, sobald sie ihren Führerschein hat. Es dürfte am Schluss darauf hinauslaufen, dass dieser Wagen jährlich mindestens 10.000 km und höchstens 15.000 km im Durchschnitt abspulen wird. Setze ich mal den höchsten Wert 15.000 km pro Jahr an, dann müsste er uns noch mindestens 6 bis 7 Jahre seinen Dienst tun, wenn er 250.000 km aushält. Mein Autobekannter meinte aber, dass diese VW- Dieselmotoren meistens weit über 300.000 km oft sogar über 500.000 km aushalten würden. Nur heute spielt dann eher Vater Staat nicht mehr mit, weil ab einer gewissen Verschleißgrenze die Abgaswerte nicht mehr einzuhalten sind, obwohl der Wagen ansonsten noch gut fährt. Einen Tag nach dem Kauf haben wir ihn zugelassen. Und ich sage ihnen, wenn man den Suzuki gewöhnt ist, dann glaubt man hier in einer Rakete zu sitzen, so wie der abzieht. Obwohl ich es nun wirklich nicht darauf anlege, aber man merkt das sehr gut. Auch ist im Vergleich wirklich viel Platz im Wagen und wenn man sehr viel zu laden hat, kann man sogar die Rückbänke nach vorne klappen und hat eine rollende Spielwiese womit man sogar Kleinmöbel problemlos transportieren könnte. Natürlich kann man nach so kurzer Zeit über den Verbrauch noch keine ausführlichen Angaben machen, aber der Tankzeiger stand auf halb voll, als wir den Wagen übernommen haben und gefahren sind wir nun schon 400 km damit und der Zeiger ist jetzt erst im letzten Viertel der Anzeige. Der Verbrauch scheint also sehr niedrig zu sein. Aber das sind grobe Angaben, die Ihnen und mir nicht wirklich weiter helfen, da sollte man warten, bis wir verlässliche Angaben in Litern bezogen auf die Kilometer machen können. Natürlich werde ich Ihnen später davon berichten. Es ist ein ganz anderes Fahren, als mit dem Suzuki, den ich trotzdem weiter schätze, weil er endlos billig die Mobilität wieder verschafft hatte. Aber man fährt entspannter und hat besonders in Kurven gleich ein viel höheres Sicherheitsgefühl. In den Schwarzwaldkurven, wo man mit dem Suzuki mit hohem Respekt den Gasfuß lieber kräftig zurück nahm, saust der Golf unbeirrt gar mit der doppelten Geschwindigkeit weiter, ohne dass man dabei den Eindruck erhält, bald die Straße in Richtung Abgrund oder Straßenrand zu verlassen.
Bei aller positiver Entwicklung in Sachen Auto gab es auch etliche Probleme, die die Sache fast zum Scheitern gebracht hätten. Sie wissen, dass der Wagen auf Kayla angemeldet werden sollte, damit die Besitzverhältnisse ganz klar entsprechend den weitgehenden Tatsachen ihre Ordnung haben. Das klappte so nicht. Doch dazu muss ich etwas weiter ausholen. Zunächst einmal, da wir vereinbart hatten, uns den Wagen künftig zu teilen, wobei Kayla als wahre Eigentümerin immer den Vorrang gehabt hätte, sobald sie ihren Führerschein in der Tasche hat, haben wir die Finanzierung am Schluss noch etwas abgeändert. Für den defekten Suzuki hat uns bei Inzahlunggabe der Gebrauchtwagenhändler unerwartet sogar 200 Euro gutgeschrieben. Nun sind 200 Euro gemessen an 4.800 Euro nicht wirklich viel, aber immerhin 150 Euro mehr, als erwartet. Vor langem erzählte ich Ihnen, dass ich im Sperrgut mal wertvolle Schränke gefunden hatte, mit denen ich meine Wohnung aufwertete. Diese Schränke hatten einem Möbelsammler sehr gut gefallen, der mir dafür auf Anhieb 1.000 Euro dafür geboten hat. 1.000 Euro sind für mich extrem viel Geld und so habe ich ihm, nach etwas Verhandlungsaufwand, diese Schränke für 1.200 Euro verkauft. Meine Wohnung war dann zwar schrankmässig leer und trist, dafür konnte ich aber kostenlosen Ersatz abstauben bei einer Entrümpelung, die ich als Helfer bei dem Bekannten vollbrachte, dem ich gelegentlich in seinem Kleintransport- und Umzugsdienst helfe. Diese neuen Schränke sind einfaches Zeug, tun mir aber ihren Dienst gut genug. Aus meinem schmalen Ersparten habe ich dann noch weitere 300 Euro draufgelegen können, so kam ich auf genau 1.500 Euro, die ich zum Golf beisteuern konnte. Die verbleibenden 3.300 Euro sowie die Anmeldekosten hat Kayla dann übernommen. Richtig Probleme gab es dann bei dem Versuch, den Golf auf Kayla anzumelden, da Kayla noch keinen richtigen deutschen Pass hat. Sie hat so ein Beglaubigungschreiben mit provisorischem Ersatzausweis, jedoch wollte die Zulassungsstelle das nicht für ihre Zwecke anerkennen. Dann wurde von der Bearbeitungsdame dort viel telefoniert mit dem Einwohner-Meldeamt und anderen Verwaltungen. Am Schluss hieß es dann trotzdem, das gehe nicht, dann müsse Kayla eben warten, bis sie einen richtigen Pass habe, den sie in absehbarer Zeit erhalten soll. Nun auf irgendeinen undefinierbaren Zeitpunkt zu warten, wäre Unsinn und könnte noch Wochen oder Monate dauern, wie man die Verwaltung so kennt. Also drehten wir nach kurzer Beratung den Spieß um und haben den Golf dann doch auf mich angemeldet, weil wir wieder kurzfristig ans Fahren kommen wollten. Dadurch, dass ich einen doch bedeutenden Anteil zum Kaufpreis besteuern konnte, lief mir dieser Akt auch nicht mehr ganz so sehr gegen den Strich, wie bei den anfänglichen Überlegungen. Als die Anmeldung dann ihren Lauf nahm, stockte es bald erneut, weil ich keine Versicherungsbestätigung, früher nannte sich das Doppelkarte, auf meinen Namen mitgebracht hatte, sondern eine auf Kaylas Namen. Also musste ich die noch von dem Versicherungsfritzen holen, dann wieder zur Zulassungsstelle, wo es dann viel voller war. So hat uns die Zulassung über einen halben Tag Zeit gekostet. Auch empfinde ich die inzwischen damit einhergehenden Gebühren als absolut unverschämt. Die Zulassung um die 50 Euro, das Abmelden des Suzuki um die 35 Euro und dann das Paar Nummernschilder restlos unverschämte 70 Euro, wobei das noch der billigste Nummerschilderdienst aus der Umgebung war. Die anderen wollten noch über 10 Euro mehr haben. Aber was will man machen? Die wissen ja ganz genau, wer einmal zum Anmelden hier ist, der wird sich wegen der unverschämten Gebühren nicht auf dem Absatz herumdrehen und den Wagen woanders anmelden, wo es vielleicht billiger ist, das geht ja nicht. Aber glauben Sie nicht, dass man dafür die bereits fürs ganze Jahr gezahlten KFZ-Steuern für den Suzuki anteilig sofort zurück bekommt. Angeblich würden die dann automatisch mit den Steuerforderungen für den Golf verrechnet. Da der aber viel mehr Hubraum hat und dazu noch Diesel ohne Partikelfilter, aber mit Diesel-Kat ist, werden wir steuerlich noch nachzahlen müssen. Dieser Golf TDI hat 1,9 Liter Hubraum, die Susi hatte nur 0,85 Liter, also über einen Liter weniger. Immerhin ist der Golf durch den Diesel-Kat schon als Euro 3 – Schadstoffklasse eingestuft, was dann wohl noch im halbwegs erträglichen Bereich liegt, da die Euro 2 – Kisten steuerlich noch wesentlich teurer sind. Genaue Zahlen kann ich Ihnen da aber noch nicht nennen, das kommt dann noch per Rechnung. Bekäme man diese bereits bezahlte KFZ – Steuer für den abgemeldeten Wagen gleich vor Ort zurück oder wenigstens gleich dort gutgeschrieben, dann hätte man davon schon die ganzen Anmeldegebühren begleichen können. Aber nein, das geht ja nicht, die wollen nur kassieren, rausrücken gibts nicht. Bei unserem zweiten Anlauf auf der Zulassungsstelle, wegen der nachträglich besorgten Versicherungsbestätigung auf meinen Namen, war es dann sehr voll dort und wir mussten lange im Flur warten. Ich hasse das wie die Pest, auf Behördenfluren wie ein Ochse warten zu müssen. Sinnlose Zeitvergeudung. Als wir zuerst morgens schon mal hier waren, mit der falschen Versicherungsbestätigung auf Kaylas Namen, hatten wir nur vielleicht 4 Leute vor uns an der Reihe, jetzt waren es mindestens 30 Leute. Die haben zwar 16 Schalter in der Zulassungsstelle, davon waren aber nur 7 geöffnet und die trödelten. Hier eine Bestimmung, dort eine Verordnung, da eine Nachforderung, dann wieder eine Frühstücks- oder Mittagspause, wo dann nur 4 Notschalter besetzt blieben. Einfach zum Kotzen, aber immerhin, gegen 14 Uhr kamen wir mit erfolgreicher Anmeldung und neuen, noch nach Lack riechenden Nummernschildern aus dem Schwabenzentrum. Dagegen waren meine Termine beim Har(t)zer Amt u.s.w. fast noch recht zügig gelaufen. So gilt es nun mit dem VW - Golf erste Erfahrungen im tiefsten Wortsinn zu sammeln. Wir werden viele Fahrten unternehmen, allerdings zunächst auch nur im Umkreis von vielleicht maximal 100 oder 150 km, obwohl einem 150 km in dem VW – Golf weniger strapaziös vorkommen, als 50 km in dem Suzuki, das muss ich ganz klar sagen. Mit Sicherheit wird es demnächst einmal für 2 Tage an den Bodensee gehen. Mit dem Golf – Variant ist man ja auch nicht auf irgendwelche Unterkünfte angewiesen. Mit umgeklappten Rücksitzen ist dort Platz genug für 2 Personen um gemütlich zu schlafen. Kayla hat sogar schon vorgeschlagen, wir sollten dann gleich 3 Tage dort bleiben. Ich weiß noch nicht so recht und denke, dass für den Anfang mal 2 Tage genügen.
Pekinesen sind hässliche Hunde, Ihnen vielleicht bekannt, die so ausschauen, als wären sie mit Schwung gegen eine herannahende Dampfwalze gerannt. Jetzt erlebe ich öfters, dass eine Dame mittleren Alters, vielleicht um die 50 Jahre, mit eben einem solchen Hund täglich hier bei uns zwischen die Häuser auf die Graswiesen geht und den dort sein Geschäft verrichten lässt. Die wohnt aber noch nicht einmal hier in einem der anliegenden Häuser. Es ist nicht so, dass Leute die dort wohnen das dürfen, das darf natürlich keiner, aber die als absoluter Fremdling, da ist es ja eine besondere Unverschämtheit, sich absichtlich mit dem Tier auf Privatgelände zu begeben, um sich dort des Hundedrecks zu entledigen. Als ich das zum dritten Mal beobachtet habe, bin ich zu der Dame hingegangen und habe das in sachlich ruhigem Ton beanstandet und gefordert, dass sie das wegmacht. Da kann ich Ihnen sagen wurde die aber frech und hat mich aufs übelste als Tierfeind und dergleichen beschimpft. Nun, wo die laut wurde, wurde ich dann auch laut, sogar sehr laut und habe ihr angedroht, dass wenn ich sie nochmals hier auf dem immerhin privaten Gelände antreffe, sie eigenhändig dort wegprügeln würde. Wissen Sie, so was ist eigentlich überhaupt nicht meine Art, schon gar nicht Frauen gegenüber, aber diese Kuh war dermaßen widerlich frech, solche Leute verstehen das nicht anders. Dann wollte sie zu weiterem Geschimpfe ansetzen, da habe ich dann aber den breiten Rasenrechen geholt und bin damit auf den Pekinesen los gegangen und habe zu ihr gesagt, dass ich den Pekinesen mit dem Rechen in zwei Teile zerhacke, wenn sie nicht sofort verschwinde. Da hätten Sie diese blöde Kuh einmal sehen sollen, die konnte plötzlich laufen wie ein junges Mädchen. Man hätte das filmen müssen, ich habe mich köstlich amüsiert und könnte heute noch ins große Lachen fallen, wenn ich daran denke.
Einen Tag der Vergesslichkeit gibt es so was? Jedenfalls muss es so was geben, denn am letzten Montag war mir, als hätte man mein Gehirn abgeschaltet oder ausgebaut. Ich weiß nicht, es fing gleich morgens an, als ich wach wurde. Der Wecker war, wie fast immer, auf halb 8 gestellt, den brauche ich aber eigentlich nie, da ich meist schon spätestens um halb 7 wach werde und dann aufstehe, vielleicht noch mal für 10 Minuten räkeln, um dann um 20 vor 7 oder dreiviertel 7 aus dem Bett zu springen. Oft stehe ich aber auch schon vor 6 Uhr auf. Am Montag war alles anders. Der Wecker rasselt also um halb 8 und ich wurde mit Mühe wach. Ich habe dann auf den Wecker gesehen, aber obwohl ich ihn gesehen habe, habe ich nicht registriert, was er anzeigt. Ich habe mich dann rumgedreht und weitergeschlafen. Gegen 9 Uhr hat mich dann Kayla geweckt, die aus ihrer Wohnung rüberkam, um bescheid zu sagen, dass sie zur Arbeit zu ihrer Dolmetschertätigkeit fährt. Ich habe das zwar vernommen, wusste aber nichts mit den Begriffen Dolmetscher, Arbeit u.s.w. anzufangen. Es war mir, als existiere ich zwar, wisse aber gar nichts. Ich glaube, ich hätte Ihnen auf Nachfrage noch nicht einmal sagen können, wie ich heiße und wo ich mich befinde. Das klingt übertrieben, ist es aber keineswegs, mein Kopf war wie ausgebrannt, leergefegt oder mit Wasser überschwemmt. Irgendwie zweifelte ich an meiner eigenen Existenz und erinnere mich heute noch daran, dass ich immer überlegte, ob es mich wirklich aktuell in diesem Moment geben würde oder ich selbst nur ein Teil einer Einbildung oder eines Traumes wäre. Verrückt nicht wahr? Dann klingelte es an der Wohnungstür und dort stand eine Frau aus der Nachbarschaft, der ich tags zuvor versprochen hatte, ihr im Keller einen ehemaligen Trockenraum aufzuschließen, damit sie den 2 Tage lang zum Zwischenlagern von Möbeln nutzen kann, weil sie eine neue Kücheneinrichtung bekommt. Ich muss auf die ziemlich aufgelöst gewirkt haben, da ich gar nicht wusste was die wollte und noch schlimmer, ich wusste noch nicht einmal wer das ist. Im Hintergrund dämmerte es zwar, dass ich diese Frau schon mal irgendwo gesehen hatte, aber wo und in welchem Zusammenhang, es fiel mir nicht ein. Jedenfalls hat die Frau dann gelacht, sie nahms mit Humor und meinte, dass sie später noch mal wiederkomme, falls es nun ungelegen sei. Schon war sie weg. Das weiß ich heute alles noch, aber in diesem Moment, wo das passierte, hatte ich absolut 0 Ahnung. Aus einer mechanischen Bewegung heraus habe ich dann wohl das Radio eingeschaltet und dort liefen Nachrichten, ich habe von dem, was dort erzählt wurde, fast nichts verstanden und nichts begriffen. Dann habe ich mich wieder automatisch hingelegt und bin gleich wieder eingeschlafen. Ungefähr gegen 14 Uhr wurde ich wieder wach und starrte an die Decke, die ich dann in einer Art Wachkoma sicherlich eine Stunde lang angesehen habe und mir ernsthaft Gedanken über diese Decke machte. Wie und wann sie wohl entstanden ist, und im Geiste sah ich die Bauarbeiter vor mir, die vielleicht 1962, als dieses Haus hier gebaut wurde, daran schufteten. Dann stand ich erneut auf, öffnete das Fenster um frische Luft einzuholen. Plötzlich drehte sich in mir alles und ich bin wohl zusammengesackt und am Boden wieder eingeschlafen. Gegen 17 Uhr kam dann Kayla und weckte mich besorgt dort aus meinem Bodenschlaf. Ich setzte mich dann, habe etwas gegessen und getrunken, aber trotzdem fand ich an diesem Tag den Faden einfach nicht wieder. Immerhin an Kayla konnte ich mich erinnern und wusste auch wer sie ist. Da das alles keinen Zweck hatte, dämmerte ich so vielleicht bis 20 Uhr weiter und habe mich dann schlafen gelegt. Am nächsten Morgen war ich aber wie ausgewechselt, wieder völlig der Alte und schon kurz vor 6 hellwach und voller Tatendrang. Obwohl ich mich jetzt im Nachhinein an alle Einzelheiten erinnere, die in dieser komischen Phase abgelaufen sind, war das in diesem aktuellen Moment wie eine matschige Soße des Nichtverstehens im Kopf. Ich habe nichts begriffen und konnte mir nichts erklären. Komisch. Ich hoffe, das so etwas nicht öfters passiert und keinen Zusammenhang mit meiner früheren, schweren Krankheit hat.
Eine Buchhandlung, etwas abseits von den Haupt-Einkaufsstraßen, in einer Seitenstraße davon, die aber durchaus zu den mittelgroßen ihrer Branche zu rechnen ist, hat neulich ihr Lager entrümpelt. Ähnlich wie vor längerer Zeit bei einer anderen Buchhandlung, wovon ich damals berichtete, hat nun diese Bestände aus dem Lager hervorgekramt, die dort teils seit mehr als 30 Jahren unangetastet schlummerten. Darunter befanden sich auch alte Dissertationen in Buchform, die natürlich heute kaum jemand kaufen wird, weil sie wenig aktuell sind und sich auf Themen beziehen, die heute keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Solche Werke gab es dann auch in beliebiger Stückzahl zum Mitnehmen, kostenlos wohlgemerkt. Wo es etwas kostenlos gibt, ist ein Lappenkeuler nicht weit, jedenfalls sofern man davon zeitig erfährt. Ich habe mich dort umgesehen und bin dann mit einer Ausbeute von 156 Büchern zurück gekommen. Sie werden lachen und sagen, der Blödmann soviel kriegt der in seinem Leben doch nie gelesen, und Sie haben damit recht, aber so habe ich nun einen Bestand, wo ich in ruhigen Stunden frei auswählen kann, was ich lese. Je nachdem, wonach mir gerade ist. Es sind übrigens viele zeitgeschichtliche Werke und Abhandlungen darunter, ein durchaus interessantes Themengebiet. Nicht alle Bücher, die ich mitgebracht habe, waren kostenlos, aber die meisten. Ich hatte eine Gesamtrechnung von schmalen 6,50 Euro zu bezahlen und die junge Frau an der Kasse grinste verschmitzt, als ich dort beladen mit 7 großen Kartons den Laden verließ. Bücher sind schwer, sauschwer, die gleichen Inhalte verteilt auf ein paar CD wären zweifellos angenehmer zu schleppen gewesen. Am Tag danach hatte ich starke Rückenschmerzen. Obwohl ich der neuen Technik eher positiv gegenüber stehe, ist mir beim Lesen das echte Papierbuch immer noch um Welten lieber, als jede noch so schöne CD, die vielleicht sogar noch mit ergänzenden Bildern untermalt ist. Bei meiner kleinen Wohnung ist die Unterbringung von 156 zusätzlichen Büchern natürlich ein Problem, zumal es sich dabei vorwiegend um echte Bücher mit dickem Pappeinband handelt, aber da wir einen sehr trockenen Kellerraum haben, konnte ich zuerst dort etwa 70 % der Neuzugänge verstauen, ohne Gefahr zu laufen, dass die Bücher dort Schaden nehmen. Überhaupt lobe ich gerne hier den Keller des Hauses, nicht weil ich als Hilfshausmeister auch dafür ein wenig verantwortlich bin, nein, er ist sauber, trocken, gepflegt, das hat man eher selten, man könnte fast schon von einer nüchternen Behaglichkeit sprechen. Ich sage Ihnen, manch einer wäre froh, wenn er solch einen Zustand in seinem Wohnzimmer hätte. Seit einiger Zeit haben wir eine neue Putzfrau, Raumpflegerin oder Pflegefachkraft muss man heute wohl sagen, die nur für diese Kellergemächer zuständig ist. Der Hausbesitzer hat die eingestellt und das ist ein drolliges Weib, wenn ich das mal so sagen darf. Optisch eher unscheinbar, normalschlank, eher etwas klein geraten, vielleicht 1,56 m groß, gepflegt aber ungeschminkt, was ich sehr schätze, aber die hat's faustdick hinter den Ohren, wie man so sagt. Jedenfalls hält die ihren Laden in Ordnung, die bringt noch 2 Hilfsputzfrauen mit und rast durch die Kellerflure und danach sieht es dort wie geleckt aus. Eine von diesen Hilfsputzfrauen stammt aus Bolivien und ich dachte zuerst, das sei eine Indianerfrau, wegen dem ovalrunden rotbraunen Gesicht. Die ist vielleicht in Kaylas Alter, um die 25, aber ich sage Ihnen, die läuft immer so aufreizend herum bei ihrer Arbeit, halb barbusig könnte man schon sagen, weil die ein eigenwilliges Arbeits-Kostüm, eine Art dunkelblaue Latzhose trägt, unter der sie nichts anderes anhat und man durchaus ihre Ausstattung aufs Auge gedrückt bekommt. Nun habe ich ganz gewiss nichts dagegen, ich räume ein, dass ich so was gerne sehe, warum auch nicht? Ich bin jedoch bekanntlich kein Busenfetischist und schätze in dieser Hinsicht eher den Begriff „klein aber fein", aber ich sage ganz ehrlich, wenn etwas größere Brustausstattungen so sind, wie bei dieser Bolivianerin, dann finde selbst ich als Liebhaber der kleinen und kleinsten Größen das durchaus reizvoll. Wissen Sie, ich hasse diese stylistischen Ballonbrüste, wie man sie heute überall im Fernsehen um die Ohren gehauen kriegt, aber nun ja. Nun ist es keineswegs so, dass sich Kayla Sorgen machen müsste, dass ich ihr da ausbüchse, die ist mir in jeder Hinsicht lieber, aber ich sage ganz offen, wenn ich Kayla nicht hätte und derzeit solo wäre, dann hätte mich diese Bolivianerin durchaus noch gereizt, zumal sie den Eindruck erweckt, selbst generelles Interesse zu haben. Jedoch bei Kayla weiß ich, was ich habe und werde den Teufel tun, mir da anderweitig die Finger zu verbrennen. Aber auch diese kleine Haupt-Putze fände ich durchaus sehr interessant und wäre nicht abgeneigt, wenn ich nicht bereits gut versorgt wäre. Man kann das so sagen und ich breche mir dabei keinen Zacken aus der Krone, ich halte noch viel von Treue. Solange ich mit Kayla zusammen bin, stehe ich zu Kayla und da fange ich nichts mit anderen an, auch wenn die Gelegenheit noch so günstig wäre und ich im Voraus wüsste, dass es auf die Beziehung zu Kayla keine negativen Auswirkungen hätte. Da habe ich Ansichten, die heute vielleicht als etwas altmodisch gelten mögen. Solange Kayla zu mir steht, stehe ich auch zu ihr, damit habe ich kein Problem und ich finde, soweit sollten sich Partner auch aufeinander verlassen können. Das schließt ja gewisse theoretische Betrachtungen nicht aus und deshalb brauche ich ja auch nicht die Augen zu verschließen, wenn man hier so etwas zu sehen bekommt. Es ist andererseits schon eigenartig. Solange ich solo war, wo ich Kayla noch nicht kannte, da hat sich auch anderweitig jahrelang nichts richtiges ergeben, keine Gelegenheit oder wenn eine Gelegenheit da war, dann waren das Frauen, die mir überhaupt nicht zusagten, wo ich von der Gelegenheit keinesfalls Gebrauch machen wollte. Rabumms, jetzt ist man in festen Händen, und das gerne, um da gleich alle Zweifel auszuschalten, aber da bieten sich laufend Versuchungen, wo man sehr leicht einknicken könnte, wenn man nicht sehr willensstark ist und die Pflege der bestehenden Beziehung als vorrangig betrachtet. Komisch, wie komme ich jetzt von den Büchern zu diesem Thema? Zurück zu den Büchern. Durch die neulichen Zugänge und die Zugänge vom letzten Jahr ist meine Büchersammlung nun wahrlich explodiert und der Bestand dürfte schon insgesamt die Zahl 250 überschritten haben. Das alleine ist bei weitem kein Qualitätsmerkmal, trotzdem finde ich, dass unter diesen Büchern durchaus hochqualitative und aussagekräftige Werke sind, obwohl die mich fast alle kaum etwas gekostet haben. Sie können sich vorstellen, dass ich bei solchen Aktionen keine Werke mitnehme, wie etwa Abhandlungen über das Populationsverhalten hellgrüner und weißer Blattläuse in Mitteleuropa, ohne Quatsch, ein solches Werk war neulich wirklich darunter, aber so was ist nur Ballast im Sinne von Altpapier, das nehme ich erst gar nicht mit. Zweifellos kann man bei einer kurzfristigen Auswahl von 156 Büchern, die man in weniger als 2 Stunden zusammenwühlt keine vernünftig geordnete Zusammenstellung treffen, es wird viel Müll darunter sein, der mich thematisch nicht interessiert, aber ich habe bewusst versucht, dies zu verhindern. Ich vermute, dass man bei vielleicht einem Drittel der Werke erst beim Einlesen feststellen wird, dass es für einen selbst dermaßen uninteressant ist, dass das Weiterlesen reine Zeitvergeudung wäre. Ich denke, dieses Risiko kann man bei dem „Preis" getrost eingehen. Solche Bücher kann ich später immer noch in die Altpapiersammlung geben. Kayla meinte, es könne sich vielleicht lohnen, die dann lieber bei Ebay im Internet wegzuversteigern, obwohl ich nicht richtig weiß, wie das funktioniert. Ich fürchte, da ist der Aufwand größer, als der Nutzen. Kayla beschäftigt sich in letzter Zeit immer mehr mit dem Computer und hat meinen Wissensstand schon längst überholt. Da muss ich zugeben, bin ich ein wenig faul, da ich immer nur soviel lerne, wie ich für meine eigenen Zwecke benötige. Ich habe kein unbedingtes Interesse, in die Tiefen der Computerwelt einzudringen, wenn ich meine Texte damit schreiben kann und sonst noch ein paar Sachen damit funktionieren, genügt mir das. Diese Einstellung rächt sich natürlich, sobald Probleme auftreten, weil man dann schnell ins Schwimmen gerät und auf Fachleute angewiesen ist. So bedauere ich, dass mit der Verbreitung der Computer die grundsätzliche Handhabung fast aller technischen Geräte verändert wurde. Früher kaufte man sich ein Gerät, welches bestimmte Funktionen erfüllte und sobald das nicht klappte, musste ein Fachmann her, den es dafür auch gab. Zu dieser Zeit waren diese Geräte aber auch so perfektioniert, dass es meistens klappte und Probleme eher die Ausnahme waren, vielleicht traten sie bei zunehmendem Alter des Gerätes erst auf. Gemeint sind damit Geräte, wie Radio, Waschmaschine, Fernseher, Schreibmaschine u.s.w. Heute ist alles computergesteuert, die Probleme treten oft schon im Neuzustand auf und die Fachleute wissen selbst oft nicht was los ist, sofern man die meist angelernten Kräfte überhaupt als Fachkräfte bezeichnen kann. Da Kayla viel an sich gearbeitet hat, steckt sie inzwischen so manch einen selbsternannten Computerfachmann aus dem Geschäft in die Tasche. Das kann mir natürlich nur recht sein, aber problematisch ist es, sobald es über softwarebedingte Probleme hinaus geht, weil in meinem Notebook da kann man hardwaremäßig nichts machen. Bei einem großen Computer kann man das Gehäuse aufschrauben und einige Sachen tauschen oder abstecken, aber machen Sie so was mal im Notebook. Bevor man das Gerät soweit geöffnet hat, fallen einem schon Teile entgegen, die man nachher nicht mehr zuordnen kann. Aber Kayla hat sich nun meinen alten Computer, den großen, zu sich rübergeholt. Dann hat sie aus ihrer Dolmetscherfirma alte Bauteile, eigentlich einen ganzen Computer, mitgebracht. Die Sachen konnte sie dort von deren Computerfachmann umsonst haben, weil die neue erhalten hatten. So hat sie diese große Platte mit den vielen bunten Bauteilen aus dem Gehäuse meines alten Computer ganz ausgeschraubt und dort die gebrauchte Mutterplatte von ihrer Arbeitsstelle eingebaut und alles selbst angeschlossen. Jetzt ist dieser Computer mit den gebrauchten Teilen immerhin wesentlich neuer und funktionsfähiger, als er mit meinen originalen alten Sachen zuvor war. Der funktioniert richtig gut und Kayla benutzt den jetzt ständig. Sie ist überhaupt sehr lernfähig, das mag einerseits an ihrem Alter liegen, da lernt man doch noch leichter, als in meinem Alter, aber es wird auch genetisch bedingt sein. Also ich staune nur, wie schnell sie das alles begreift und man könnte neidisch werden, wenn man selbst entdeckt, dass man über das gleiche Problem damals wochenlang ohne Erfolg gegrübelt hat und sie das binnen ein paar Stunden perfekt begreift und löst. Irgendwie hatte ich damals immer am falschen Ansatz nachgebohrt, sie ist das Problem dann, als es beim ersten Ansatz nicht lösbar war, von einer ganz anderen Seite angegangen, die mir erst gar nicht in den Sinn gekommen war, und hat es damit gelöst. Was würden Sie z.B. machen, wenn Sie nach dem Zusammenbau immer angezeigt bekommen, dass keine Festplatte angeschlossen wäre oder nicht erkannt würde. Man steht wie ein Ochs vor dem Berge, überprüft alle Kabel, die auch bei der zweihundertsten Prüfung immer noch korrekt angeschlossen sind. Mit einem anderen Lösungsansatz stellte Kayla dann fest, dass die Festplatte mit einem sogenannten anderen System partitioniert war, welches so vom Computer nicht gelesen werden konnte. Fragen Sie mich nicht wie, aber irgendwie hat sie das dann ändern können und dann funktionierte es. Ich wäre an dem gleichen Problem verzweifelt und hätte vermutlich die Festplatte als defekt in die Ecke geworfen und eine neue besorgt, sofern das Geld dafür da gewesen wäre. Sie hat das so mit einem Tag Arbeit und kostenlos gelöst.
Nun aber genug für heute. Ich werde Ihnen selbstverständlich demnächst weitere Erfahrungen mit dem neuen gebrauchten VW-Golf berichten und wir möchten gleich zu einer zweitägigen Rundreise an den Bodensee aufbrechen, als Nachholung der durch den Suzuki- Schaden verpatzten Reise. Zu unserem Glück haben wir festgestellt, dass heute früh die Dieselpreise an den Tankstellen um teils 5 Cent gesunken sind, weshalb wir zuerst den Tank randvoll machen werden, da dieser günstige Preis vermutlich nicht von langer Dauer sein wird und wir so genug Vorrat für die Bodenseereise haben. Zusätzlich fürs Händewaschen unterwegs werde ich einen 30-Liter-Wasserkanister mit frischem Wasser befüllen, denn eine weite Reise ohne Wasser ist einfach undenkbar und unangenehm. Wir werden vorwiegend über Landstraßen fahren, ich habe heute keine Lust, über die Autobahnen zu heizen und genieße lieber die Landschaft, außerdem sind die derzeit recht voll.
Mit fröhlichen Grüßen aus einem hellgrauen, aber jetzt trockenen Stuttgart, (das Wetter sieht hier so aus, als wolle gleich noch die Sonne hervorkommen) Ihr
Egbert Lappenkeuler
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