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Auf dieser Seite finden Sie die beiden Lappenkeuler - Beiträge “Abwägungen” und “Sport ist Mord” aus dem Jahre 2004. Beide Textbeiträge können hier direkt gelesen werden oder auch als jeweils eigenständige PDF - Datei heruntergeladen werden.
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Beitrag 1
Lappenkeuler - Brief / Email "Abwägungen" vom 16.08.2004
Guten Tag zusammen.
Vor Wochen wies ich bereits darauf hin, dass ich es verabscheue, wenn bei heißem Wetter des nachts noch gegrillt wird und damit die ganze Umgebungsluft stark verraucht wird. Das sind ja Wahnsinnige in meinen Augen, die des nachts um 23 Uhr und noch später draußen ihren Grill anzünden. Nun ist mir bei einem der Hauptgrillfetischisten im Nachbarhaus durch dessen eigene Leichtsinnigkeit ein Gegenschlag gelungen. Der hatte den Grill auf einer Wiesenecke frei zugänglich hinter dem Haus aufgebaut. Daneben standen griffbereit ein Sack Grillkohle und eine große Flasche Grillanzünder. Das ist wohl so etwas ähnliches wie Spiritus, nur nicht so gefährlich. Diese Flasche Grillanzünder hatte es mir angetan. Die Flasche besteht aus durchsichtigem Plastik, ähnlich wie manche Speiseölflaschen, diese Grillanzünder - Flüssigkeit darin ist glasklar, wie Wasser. Bevor der blöde Sack seinen Grill anzündet, besprüht er die ausgebreitete Grillkohle mit dem Zeug und dann kommt die Glut schnell in Schwung. Da die Utensilien schön unbewacht dort herumstanden, habe ich mir die Flasche Grillanzünder mal kurz ausgeliehen und den originalen Inhalt in den Gully gekippt und anstatt dessen einfaches Leitungswasser eingefüllt und sie zurück an ihren Platz gestellt. Sie können sich vorstellen, wie der am Abend geflucht hat, als er seinen blöden Grill nicht in Gang bekam. Er hat die Grillkohle damit ja schön gewässert und so hatte sie keine Lust zu entflammen. Als das nicht klappte hat der ahnungslose Dummbatz dann noch mehr aus der Flasche draufgesprüht und damit war diese Nacht endgültig gerettet, denn diese Kohle bekommt der in den nächsten 5 Tagen nicht mehr ans Brennen. Ich glaube, der hat aber bis heute nicht begriffen, warum die Kohle sich nicht entzünden ließ. Am Rande habe ich noch mitbekommen, wie er fluchend den Sack mit Grillkohle vor Wut umgetreten hat. Seine Freundin, die bei ihm wohnt, eine komische Gestalt, die immer große dunkle Ränder um die Augen hat und deren Gesicht aussieht, wie ein aufgequollener Frosch, maulte auch schon lautstark. Bei den beiden weiß man nie genau, wer der größere Idiot ist. Es gelingt denen immer wieder sich gegenseitig in ihrer Dummheit zu übertrumpfen. Für gewisse Zwecke mag seine Freundin vielleicht ganz brauchbar sein, ich weiß es nicht, aber ich vermute, dass sie in ihrer Schulzeit in jeder Klasse mehrere Ehrenrunden drehen durfte und es nicht weiter, als bis zum dritten Schuljahr geschafft hat, wenn überhaupt. Schöne Beine hat sie, das ist aber dann auch alles. Das Gesicht schaut immer aus, wie eine Mumie auf Urlaub. Und der Mann hat einen Kopf wie ein Schwein mit Brille und Igelhaarschnitt, eine ständig laute Stimme, die mit Brachialgewalt alles andere übertönen will, ein Unsympath in Urform. Wie es heute geht weiß man, und ich will es keinem vorwerfen, aber wenn er nörgelt, dass er mit seinen 38 Jahren nun schon seit den letzten 12 Jahren arbeitslos ist, dann wundert mich das gar nicht. Welcher Arbeitgeber würde sich schon einen solchen dummen Widerling in den Betrieb holen?
Soziale Ausgewogenheit - heute gilt mehr denn je der alte, schon beinahe faulende Spruch: Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der bekommt nur das, was übrig bleibt. Also komme mir keiner mit gleichmäßiger Behandlung aller. Kein Bericht ohne Hartz 4. Diese H4-Sache bringt übrigens auch eine greifbare Entwarnung oder Verbesserung für Sohis, die ein Auto besitzen oder sich zulegen wollen, denn das ist ab dann ausdrücklich erlaubt, sofern es mit der Zusatzbeteuerung gehalten wird, dass man sich dadurch Mobilität einhandelt, um einen möglichen, künftigen Arbeitsplatz leichter erreichbar zu machen oder auch weiter entfernte Arbeitsplätze gegebenenfalls annehmen zu können. Sicher wird man bei mir dieses Argument wenig brauchen können, da ich ja mehr oder weniger gar nicht mehr arbeiten darf, dafür habe ich ja mein Auto-Empfehlungs-Attest und ich denke, dass wir uns wenigstens um diesen Punkt ab 2005 keine Sorgen mehr machen müssen. Grenzen zeigt es aber auf, man würde einem Sohi freilich nicht gestatten, sich mit dieser Begründung einen dreihunderter Mercedes oder so etwas zu halten. Vielleicht auch nicht unbedingt einen Neuwagen, aber welcher Autohändler würde einem Sohi schon auf Pump einen Neuwagen verkaufen? Das Problem regelt die Wirtschaft damit wohl von selbst. Es wurde in einer Bekanntmachung aber immerhin bis zur Größe eines normalen VW-Golf zugebilligt, wobei keine genauen Angaben gemacht wurden, wie alt oder besser wie neu der sein darf. Sie wissen es auch, ein neuer VW-Golf kostet ja heute in seiner billigsten Ausführung auch schon über 20.000 Euro, wogegen man Gebrauchte auch schon ab 1.500 Euro bekommt. Letztere sind dann aber meist in einem Zustand, der wohl wenig Freude am Fahren aufkommen lässt. Hier steht man sich mit einem statuslosen Auto, wie dem Suzuki sicher besser, weil man da für dieses Geld tatsächlich noch brauchbare Exemplare findet. Die Kernfrage wird sein, wie kann jemand mit Sohi-Geldern in Höhe von vielleicht 40 % des heutigen Betrages überhaupt noch ein Auto unterhalten? Salopp könnte man sagen, es sei nicht die Aufgabe des Staates und der Allgemeinheit, einem Sohi das Auto zu finanzieren. Wenn er eines hat, dann ist es sein Kunstwerk, wie er es hinbekommt, es zu finanzieren und man muss schon froh sein, dass künftig der Staat sich wenigstens in diesem Punkt nicht länger über Gebühr einmischt und die Haltung eines Autos nicht weiter generell zu blockieren versucht, wenn jemand Sohi- Gelder empfängt. Bezüglich der tatsächlichen Höhe künftiger Sohi-Gelder kann ich natürlich trotz aller Informationen genauso wenig sagen, wie alle anderen. Rechne ich nur die Fakten zusammen, die ständig an die Öffentlichkeit getragen werden, dann komme ich auf ungefähr 40 % bei viel Wohlwollen noch auf 50 % der heutigen Beträge. Andererseits sollen aber noch, wie ich erst diese Woche hörte, bei starken gesundheitlichen Beeinträchtigungen diese durch ein spezielles System berücksichtigt werden. Herr Smelka, der zwar nicht mehr viel damit zu tun hat, wegen seiner in Kürze anstehenden Pensionierung, hat dennoch mehr Einblick als unsereins und sagte, dass diese neue Zusatzverordnung zu den gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen wird, die besagt, dass Leute mit erheblicher Beeinträchtigung, die zur Berufs- oder gar Arbeitsunfähigkeit führe, nachher nicht schlechter gestellt sein dürfen, als vorher. Das träfe auf mich zu und würde dann auch so gehandhabt, damit wäre ich aus dem Schneider und meine ganze Aufregung umsonst. Na was sollen wir uns hier weiter aufregen? Als Informationspunkt finde ich es nur schon recht wichtig, auch wenn man den genauen Ausgang, wie sich die Sache entwickeln wird, noch nicht kennt. Wie so oft im Leben, wird sicherlich nicht so heiß gegessen wie gekocht wird und es ist nur halb so schlimm, wie man heute befürchtet. Dazu noch eine kleine Nebenanmerkung von einem Bekannten, dessen Sohn seit 2 Jahren in England studiert. Der sagte, sein Sohn habe ihm mitgeteilt, das man sich in England schon über die Deutschen lustig mache, wegen der langanhaltenden Diskussion um die Punkte, die Hartz 4 mit sich bringen wird, weil in England noch viel härtere Regeln herrschen würden und das nicht erst seit jetzt, sondern seit der Frau Maggi Thatcher oder wie die damals hieß. Die Engländer wären froh, wenn sie die Regeln hätten, die bei uns ab Januar 2005 gelten werden, aber dort habe man auch kein Verständnis für diese Diskussion, weil es dort den meisten Leuten selbstverständlich zu sein scheint, dass man für Nichtstun halt eben nichts oder fast nichts bekommt, egal wer im Ursprung daran schuld sei und ob man selbst etwas dafür könne oder nicht. Naja, ein altes, tief verwurzeltes Sozialdenken oder soziales Anspruchsdenken hat sich hier bei uns sicherlich schon ziemlich eingebrannt und ich finde auch den Betrachtungswinkel wichtig, aus dem man das alles bewerten möchte. Gewiss wird dann manch ein frustrierter Betrachter sagen, es sei doch so, wenn wir hier zig Milliarden genug Geld dafür haben, einen Regierungsumzug nach Berlin sowie die Fehler zu bezahlen, die die DDR - Führung jahrzehntelang begangen hat, an denen wir hier im Westen nun wahrlich nicht schuld sind, dann muss auch für uns selbst genug Geld da sein. Wäre dem nicht so, dann wären alle Leute Idioten, die jemals in ihrem Leben in West-Deutschland gearbeitet haben. Man sieht dadurch keine Gründe, auch nur den Hauch eines schlechten Gewissens zu haben, wenn man Sozialleistungen oder ähnliches in Anspruch nimmt. Ich könnte bei solcher Betrachtung sagen, ich habe über 20 Jahre viel gearbeitet und in der Zeit entsprechend viel mit Geld die Sozialkassen gefüttert, bevor mich die Krankheit von heute auf morgen aus dem Verkehr gezogen und Schachmatt gesetzt hat. Diese Vorwürfe die können unsere Politikbarone gerne denen machen, die nie irgendwas hier eingezahlt haben und heute trotzdem kräftig Leistungen absaugen, aber Leuten wie mir nicht. Die faulen Säcke, die am meisten in diese Richtung die Schnauze aufreißen, gerade dass sind oft die Absahner der Nation, die sich großspurig als Manager bezeichnen und an zig Stellen Beträge in völlig ungerechtfertigten Größenordnungen abkassieren und dafür nur ein paar dumme Sprüche vom Stapel lassen und sich wichtig vorkommen. Aufgeblasene Säcke ohne Inhalt und ohne Wert, das sind die wahren Schmarotzer, an denen das Land zugrunde geht. Dieser Sorte von Typen sollte man mehr auf die Finger klopfen, dann ginge es uns auch besser.
Ich kaufe keine Computerzeitungen, dafür gibt es mehrere Gründe. Hauptgrund ist natürlich das Geld, welches ich mir dafür ersparen möchte und außerdem ist der Computer für mich eine Zweckmaschine, ich sehe mich nicht als Computerhobbyist. Solange ich mit dem Ding das machen kann, was ich damit machen will, ist es gut und ich benötige keine Anregungen, das Gerät noch für andere Zwecke zu benutzen oder eigenartige Zusatzleistungen und Leistungssteigerungen herauszukitzeln. Dass diese Einstellung noch zugleich vor vielen Problemen schützt, wurde mir in den letzten Tagen deutlich. Beim Schlendern durch ein Warenhaus kamen wir auch durch die Computerabteilung. Dort lag ein Stapel von Computerzeitungen, die jedoch schon aus dem April dieses Jahres stammten. Wegen des Datumsverfalls konnte man die kostenlos mitnehmen. Wenn's nichts kostet, dann greife ich natürlich gerne zu und habe ein Heft mitgenommen. Darin befand sich, wie ich zuhause feststellte, eine CD mit einigen kostenlosen Programmen und viel Werbung drauf. Ein Programm wurde als Verbesserungsprogramm für Fotos und Zeichnungen angepriesen und ich habe es dann aus Neugierde installiert. Es funktioniert zwar auch, aber ich habe den Eindruck, dass seit dieser Installation mein ganzer Computer viel langsamer läuft, als zuvor. Dieser blöde Mist taugt nichts und zerstört gewissermaßen einen guten Computer. Aus Wut darüber habe ich an eine Emailanschrift der Zeitschrift gleich eine Beschwerde gesandt. Nur wenige Stunden danach bekam ich eine Antwort, die beteuert, dass diese Fehlererscheinung nicht an den Programmen der CD liegen könne und es sich wohl um puren Zufall handle, dass ausgerechnet ab diesem Zeitpunkt ein anderer Fehler erscheint, der für die Verlangsamung meines Rechners sorgen würde. Die sind ja geisteskrank, noch am selben Tag hat das Notebook zuvor immer einwandfrei und schnell gearbeitet, aber ganz exakt seit der Installation tritt dieser Fehler auf. Wenn man mehrere Fenster zugleich geöffnet hat, dann wird es besonders schlimm, manchmal stürzt er dann sogar ab. Ich bin sehr enttäuscht und verbittert, dass so etwas möglich ist und orakle nun über Beseitigungsmöglichkeiten des Fehlers. Die Deinstallation des blöden Programms hat keine Abhilfe mehr gebracht, nur dass dieses Programm selbst natürlich jetzt nicht mehr vorhanden und nicht mehr nutzbar ist. Dieser Verlangsamungseffekt ist aber erhalten geblieben. Unterdessen wenn ich Ihnen hier schreibe merkt man so gut wie keinen Unterschied zu früher, nur wenn ich diese Seite hier speichere, dann war es früher so, dass man beim Beklicken des Speichersymbols gleich sah, wie zeitgleich schon gespeichert wurde. Jetzt ist es so, dass das Speichern erst etwa 20 Sekunden nach dem Beklicken des Speichersymbols beginnt. Da sollen sich diese blöden Zeitschriftenmacher doch ihre Mist - CDS sparen.
Im Geschäftsleben scheinen sich heute seltsame Dinge zuzutragen. Ein Herr Bauer von hier betreibt eine Tomatenzucht und zugleich auch noch 4 Restaurants im Umkreis. Eine Investorengemeinschaft meldete sich bei ihm, um ihm seine kleine Restaurantkette abzukaufen. Es handelte sich um chinesische Investoren, die zurzeit stark nach Deutschland drängen. Herr Bauer hätte vielleicht sogar verkauft, aber nicht zu den Bedingungen, die von den Chinesen angeboten wurden. Herr Bauer sagte, dass der Preis, den die geboten hatten, schon alleine für das beste Einzelrestaurant davon zu erzielen sei. Als die Chinesen merkten, dass zu ihren Vorstellungen kein Blumentopf zu gewinnen ist, haben sie eines der Restaurants angezündet. Es entstand aber nur geringer Sachschaden, ein paar hundert Euro, weil der Brand früh entdeckt wurde. Die blieben nicht untätig und es entflammte kurze Zeit später in einem weiteren Restaurant von ihm ein Brand, der schon etwas größeren Schaden anrichtete. Genau betrachtet hielt er sich aber auch noch in Grenzen, vielleicht um die 5.000 Euro. Natürlich bestritten die chinesischen Handelsmänner auch nur irgend etwas mit der Sache zu tun zu haben, legten aber wohl frech die Bemerkung nach, dass der Herr Bauer sich mit diesen Bränden nun nicht herumschlagen müsste, wenn er verkauft hätte, denn dann hätten sie jetzt den Ärger damit. - Dann hätte es mit Sicherheit nicht gebrannt, so wird es doch wohl sein. Solche Geschäftspraktiken muss man jetzt also befürchten, wenn sich hier nun auch noch Chinesen als Geschäftsinhaber breit machen. Wie kann es soweit kommen? Wieso lässt das Gesetzesauge derartige Dinge so salopp passieren, als wäre es gar nichts? Überall, auf jede Bewegung eines Sohis haben die Behörden ein Auge, aber so etwas wie mit den Chinesen, das registriert gar keiner, die können machen was sie wollen. Da wird noch vorab gesagt, solche Leute brauchen wir und die werden hochgelobt und man faselt einen Unsinn von Völkerverständigung. Um keine Missverständnisse hochkommen zu lassen, ich habe nichts gegen Chinesen. Sie wissen ja, wie ich zu Ausländern, besonders Asiatinnen stehe, ich erinnere hier nur an Kayla, meine thailändische Lebensgefährtin, die ich aus momentaner Sicht für nichts in der Welt gegen eine deutsche oder andere Frau tauschen würde. Aber trotzdem kann es doch nicht sein, dass Hochkriminelle aus dem fernen Ausland, egal woher sie kommen, sich hier hereindrängen und sich so ungeschoren breit machen. Kayla schüttelt auch den Kopf und versteht das nicht, sie sagt, wenn deutsche Verbrecherbanden das Gleiche in Thailand oder in China machen würden, die wären schon längst einen Kopf kürzer und so vor weiteren Taten dieser Art bewahrt. Wir verkommen zum Konzentrationspunkt der weltweiten Oberkriminalität und die Politiker und Behörden schauen schläfrig zu, machen nichts, außer am Computer nachzusehen, wer welche Internetseiten besucht hat oder sich auf ein paar kleine Hanswurste einzuschießen, die vielleicht 5 Euro Sozialleistungen zuviel kassiert haben. Das ist doch lächerlich und eine Verschiebung der Polizeiaufgaben ins Abstruse. Zugleich ist es eine absolut abstruse Wichtung der Schlimme von Delikten. Dagegen ist ja selbst eine Bananenrepublik noch fortschrittlich. Ich weiß nicht, was in den Köpfen dieser Verantwortlichen vorgeht, aber wahrscheinlich wissen die das selbst nicht mehr und stehen steif vor eigener Unfähigkeit. Für einen Parkverstoß, ein paar Klicks auf die falsche Internetseite oder ein verlorenes Tempotaschentuch am Gehweg landet man bald im Gefängnis, wenn aber ausländische Großganoven sich hier mit rabiaten Methoden breit machen, morden, erpressen, brandschatzen, Leute einschüchtern und so weiter, da passiert gar nichts und man bekommt noch das Argument zu hören, dass diese Leute besonderen Schutz genießen oder es sind die Hände gebunden, man könne da nichts machen. Ich glaube es liegt vielleicht teilweise auch an der mittlerweile in Amt und Würden sitzenden Generation von Politkern, Juristen, Behördenchefs u.s.w. die unter dem Stern der 68er-Bewegung herangewachsen ist und denen nie ein wirklicher Bezug oder ein Gefühl für wirkliche Werte, für privates Eigentum oder für das was wirklich wichtig ist, vermittelt wurde. Dann kommt sicherlich auch noch die Vermentalisierung mit den ostdeutschen Gewohnheiten hinzu, die sich zwangsläufig nach der Wiedervereinigung nun langsam auszuwirken beginnt. Die meisten dieser Leute haben ja jahrzehntelang ganz andere Wertvorstellungen eingebläut bekommen und viele glauben im inneren ihres Herzens doch immer noch daran. Seine Erziehung legt man nicht durch den Fall einer Mauer ab, auch selbst dann nicht, wenn man das möchte. Das gilt natürlich für beide Seiten neben der ehemaligen Mauer. Aber ich denke, derjenige, der die Mauer einreißt oder nach deren Abriss ruft, darf nicht erwarten, dass sich die auf der anderen Seite danach an ihn anpassen, sondern man mag ja glauben, dass derjenige so leben wollte, wie die, die auf der westlichen Seite lebten, also muss auch derjenige der die Mauer einreißt derjenige sein, der sich anpasst und nicht umgekehrt. Ich glaube, bei der Wiedervereinigung und kurz danach ist sehr vieles grundverkehrt gemacht worden, man könnte sicher 100 Bücher damit füllen. Wenn die treibenden Kräfte von damals die wahren Auswirkungen gekannt hätten, ich glaube viele hätten es bleiben lassen und ehrlich gesagt, ich bin mir nicht ganz sicher, ob es nicht die bessere Alternative gewesen wäre. Aus unserer Sicht hier im Westen hat uns die Wiedervereinigung doch fast nur Nachteile gebracht, das wollen wir doch einmal ganz unverhohlen festhalten. Was habe ich davon, dass ich problemlos nach Dresden fahren kann oder nach Moskau? Nichts, ich habe keinen Bedarf dorthin zu fahren! Was will ich dort? Die ganzen Grenzöffnungen nach Westen haben uns nur den leichteren Durchsatz mit Schwerstkriminellen aus den früheren Ostblock - Ländern beschert und uns unfassbare Beträge gekostet. Aber der Zusammenbruch des Warschauer Paktes sowie der wirtschaftliche Zusammenbruch der einzelnen Mitgliedsländer davon, der war ja nicht aufzuhalten und vielleicht wäre es auch ohne die damalige Entwicklung noch chaotischer verlaufen. Gewiss war es ein günstiger Moment damals die Chance für die Wiedervereinigung zu nutzen, soweit ist das ja alles ganz schön, aber bitte nicht auf meine Kosten. Ich lasse mir doch nicht die Scheuklappen nehmen, die ich mir Jahrzehntelang mühsam zugelegt habe!
Verkauf oder nicht, das ist das einzig Entscheidende und nicht Seelenmitleid oder ähnliches. In Stuttgart ist es seit 2 Wochen eine Plage, beinahe jeden zweiten Tag klingeln wieder Zeitschriftenwerber an der Tür und versuchen einem mit wirklich bösartigen Behauptungen und Tricks ihre blöden Zeitungen, wie das Goldene Blatt oder Frau und Tier und all solchen Mist anzudrehen. Die miesen Schweine drehen ihre Runden dabei vor allem in Wohngebieten, in denen der Anteil von Sohis besonders hoch ist, weil sie genau wissen, dass sie dort die höchsten Verkaufserfolge erzielen, obwohl dort eigentlich das wenigste Geld vorhanden ist. Aber wenn die mit diesen Zeitschriftenangeboten in den Gegenden der Reichen auftauchen, kriegen die dort nichts los, weil der Anteil der kritischen Leute dort sicherlich viel höher ist, die sich halt solch einen Käse nicht aufschwatzen lassen. Manche Leute sind ja auch wirklich zu dumm, anders kann man es nicht sagen. Diese Drücker sind meist mit der Mitleidsmasche unterwegs und so hatte sich im Nachbarhaus eine junge Frau im Laufe der letzten Jahre sage und schreibe 17 Zeitschriften-Abos andrehen lassen, die sie dann nicht mehr bezahlen konnte. Ich kenne die Frau flüchtig etwas, die ist ja eigentlich recht nett, aber sie ist zu leichtgläubig und recht naiv. Das merken solche Drücker natürlich sofort, dafür haben die ein Auge und das wird dann schamlos ausgenutzt. Jedenfalls fanden bei der Frau in der letzten Woche Pfändungen statt, nur damit die Zeitschriftenverlage an ihr Abo-Geld kommen. Die Verlage stellen sich natürlich immer auf den für sie angenehmen Standpunkt, der Vertrag sei ordnungsgemäß unterzeichnet und damit gültig, wie der aber zustande gekommen ist, danach fragen die nicht. Ich würde hier eine Gesetzesänderung machen, die zu jeder Zeit einen Rücktritt von Abos erlaubt, auch mitten im Aboverlauf, sofern diese Abos durch Werber an der Tür zustande gekommen sind. Aber hier liegen die Politiker und Fachjuristen wieder auf der Schlafseite, wissen um das Problem, tun aber nichts dagegen, während andererseits wieder das schon weiter vorne gesagte gilt, um unwichtige Dinge, die keinem schaden, darum wird sich gekümmert. Ach man könnte sich dauernd ärgern, aber ich tue das nicht, ich nehme es nur leicht enttäuscht zur Kenntnis.
Wo endet ein Streich und wo beginnt Boshaftigkeit? Die Frage ist gewiss nicht so einfach zu beantworten und jeder hat möglicherweise seinen eigenen Standpunkt dazu. Wenn man selbst betroffen ist, dann sieht man es sowieso anders, als ein Außenstehender, der es nur zu belächeln braucht und der selbst keinen Schaden dadurch hat. Kurz zum Vorfall. Zwei Schulkinder, die hier im Haus wohnen, hängen den ganzen Tag zusammen und denken sich laufend neuen Blödsinn aus, wie sie anderen Streiche spielen können oder sie nerven können, etwas anderes kennen die gar nicht. Das sind zwei Brüder, der eine ist vielleicht 9-10 Jahre und der andere vielleicht 12-13. Da werden von denen Briefkästen im Flur mit Farbe beschmiert oder deren Klappen mit ausgelutschten Kaugummis zugeklebt, die Wände mit allem möglichen Dreck beschmiert, Klingelknöpfe nicht nur sinnlos gedrückt, das wäre denen zu harmlos, nein, sie werden gleich mit einem Taschenmesser ausgehebelt und zerstört. Ich habe bestimmt schon selbst im Auftrag vom Hauseigentümer dort 20 neue Knöpfe einsetzen müssen. Jeden Tag fällt diesen Ungeistern etwas neues ein und letzte Woche waren nun die Gartenutensilien an der Reihe, die ich zur Pflege der Rasenflächen benötige. Ich hatte die rausgeholt und vor die Wiesen gestellt und war nur noch kurz in den Keller gehuscht, um die Tür des Raumes abzuschließen, aus denen ich die Sachen geholt hatte. Diese kurze Zeit, es mögen vielleicht 3 Minuten gewesen sein, haben diese Bürschchen dazu benutzt, an dem teuren Rasenmäher die Anwerfschnur des Motors mit ihrem gut geschärften Taschenmesser abzuschneiden und auf den Rasen zu werfen. Weiterhin wurde der Tankdeckel geöffnet und der Rasenmäher umgestürzt, so dass der Tank auslief und das ganze Benzin stinkend über die Bodenplatten vor der Wiese floss. Als sie hörten, dass ich heraneilte, liefen sie natürlich weg, aber ich habe sie noch erkannt. Ich habe mit dem Hauseigentümer telefoniert und er sagte, ich soll den Rasenmäher mit der abgeschnittenen Schnur von einem Gartenmaschinen-Service abholen und reparieren lassen. So war für diesen Tag das Rasenmähen beendet. Die Eltern von den Rotzlöffeln darauf anzusprechen bringt gar nichts. Das ist purer Abschaum und die kümmern sich gar nicht um ihre Bengels, außer wenn die eigene Sachen beschädigen, dann geht es dort rund. So sann ich über Gegenmaßnahmen oder es ging mir auch um Rache, wenn man so will. Lange Zeit fiel mir nichts ein, denn wie bitteschön, soll man sich mit Kindern anlegen? Machen kann und darf man da eigentlich nichts, normalerweise würde man den Eltern Bescheid stoßen und damit wäre es gut, aber das hat ja hier gar keinen Zweck. Als ich den Vorfall und meine Rachegelüste eigentlich schon völlig vergessen hatte, kam mir schlagartig die leuchtende Idee, die ich am nächsten Tag dann auch gleich in die Tat umgesetzt habe. Die Brüder kommen jeden Tag, auch in den Ferien, zur gleichen Zeit nachmittags aus dem Haus und gehen zusammen dicht am Haus vorbei auf dem geplatteten Weg neben der Wiese. Ich also kurz zuvor in den Keller gehuscht, habe ein Kellerfenster nur einige Millimeter weit geöffnet, an dem sie dicht vorbei mussten, habe mich hinter dem Fenster mit einer alten Medizin-Spritze bewaffnet auf die Lauer gelegt. Die Spritze habe ich zuvor mit Motoröl gefüllt. Als die Burschen kamen, habe ich gewartet, bis sie so gerade an dem Kellerfenster vorbei waren, und ihnen dann von hinten eine volle Ladung Motoröl auf ihre komischen Jacken gesprüht. Das haben die so ja gar nicht bemerkt, weil der Sprühstrahl solch einer Spritze sehr schmal und exakt ist und nur die gewünschten Stellen der Kleidung getroffen hat. Unterdessen breiteten sich auf den Modejacken, dafür hat solch ein Pack ja Geld genug, dicke Ölflecken aus, die wie bei einem Löschblatt immer breiter wurden und Sie glauben gar nicht, welchen Spaß ich in meinem Keller hatte, als ich das gesehen habe. Später, als die wieder zurück kamen, haben die zuhause richtig schönen Ärger bekommen, die Eltern haben die Ölflecken natürlich gesehen und gewaltig Krach geschlagen, wo sie sich nur wieder herumgetrieben hätten, um so ihre schönen Jacken unbrauchbar zu machen. Ich glaube der Haussegen hing bei denen danach mindestens für zwei Tage schief, eigentlich hängt er das bei denen ja immer, aber dadurch eben ganz besonders. Ich jedenfalls hatte meine Freude und meine Genugtuung und wenn die noch mal Streiche machen, sollen sie doch, mir wird ein noch besserer Rachefeldzug einfallen, soviel ist sicher! Ich habe schon mal überlegt, beim nächsten Mal vielleicht sogar schmutziges Altöl in die Spritze zu füllen, das kommt noch besser. Ach ja, für den beschmierten Briefkasten habe ich mich auch schon revanchiert, in dem ich an deren Briefkasten, der bislang komischerweise immer als einziger verschont blieb, das Briefkastenschloss mit Sekundenkleber befüllt habe. Da musste der auf deren Kosten aufgebohrt werden und ein neues Schloss erhalten, bevor die wieder an ihre Post kamen. In solchen Dingen kennt mein Einfallsreichtum im Bedarfsfall keine Grenzen und je mehr die mich glauben ärgern zu können, um so mehr werde ich die zurückärgern, die kriege ich noch so klein, dass sie mit drei Hüten auf dem Kopf unter dem Teppich herspazieren können. Das treibe ich dann so lange, bis dass deren Streiche aufhören, im gleichen Moment höre ich auch auf, und wenn die wieder beginnen, dann beginne ich auch wieder. Vielleicht begreifen die dann irgendwann, dass es da einen Zusammenhang gibt und lassen ihren Unsinn sein. Manchmal kann man sich eben nur mit unkonventionellen Methoden helfen.
Vom Lande hört man eigenwillige Begebenheiten. Im Raum Waldenbuch soll eine Seuche umgehen, die Hühnerwahnsinn genannt wird. Nach dem Rinderwahnsinn folgt nun also der Hühnerwahnsinn. Sie sei jedoch nicht ansteckend oder übertragbar, eigentlich sei es auch gar keine Seuche, sondern das wäre ein Krankheitseffekt, der durch eine fehlerhafte Zubereitung von industriell vorgefertigtem Hühnerfutter entstehen würde. Da wären irgendwelche Zutaten drin, die nicht dort hinein gehören und dadurch würden die Hühner irre, die das in größeren Mengen aufpicken. Es wäre auch kein Dauerzustand, wenn die so verblödeten Hühner wieder eine Woche lang normales Futter bekommen würden, wären die wieder gesund und der Effekt weg. Man könnte also vielleicht eher sagen, dass die Hühner in einen Dauerrausch verfallen und ganz verrückte Dinge anstellen und unkoordinierte Bewegungen machen, wie es hieß, auch kurze Strecken Fliegen wie sonst, sei ihnen nicht mehr möglich, sie würden dann nur noch mit hoch abgespreizten Flügeln wild über den Boden torkeln. Es wird davon ausgegangen, dass sich diese Krankheit auch nur auf den Bereich Waldenbuch beschränkt, da das fehlerhaft gemischte Hühnerfutter von einem kleinen Futtermittelbetrieb hergestellt wurde, der nur die engere Region versorgt. Solange die Eier weiter eiförmig rund bleiben und nicht dreieckig - quadratisch wäre ja vielleicht noch ganz praktisch - und solange die Dotter gelb und nicht schwarz sind, wird's mich nicht stören.
Es tut mir leid, jedoch die Uhr läuft weiter und ich muss schon wieder Schluss machen, obwohl noch längst nicht alles gesagt ist. Viel Vergnügen am Rest des Sommers, dessen Kraft wohl langsam nachlässt.
Ihr
Egbert Lappenkeuler
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Beitrag 2
Lappenkeuler - Brief / Email "Sport ist Mord" vom 23.08.2004
Einen entspannten, schönen Tag!
Olympia hinten und vorne, überall drängen olympische Ergebnisse und Veranstaltungen auf einen ein. Franzi, diese Schwimmkönigin Franziska von Almsick, ich hätte zur Bezeichnung Almsieg geneigt, wenn sie denn in ihrer Ursprungsdisziplin Gold geholt hätte, aber diese Frau zeigt nach meiner Meinung ganz deutlich, dass nach heutigen Maßregeln die Sportler nicht den Moment verpassen sollten, ab dem sie aufhören. Noch deutlicher wird es beim Radsportprofi Jan Ullrich. Die sind an den Erfolg der früheren Jahre gewöhnt und glauben, das ginge ständig so weiter oder sie könnten die alten Leistungen sogar noch toppen. Der Körper gibt das ab einem bestimmten Alter und einem bestimmten Grad der Auspowerung gar nicht mehr her, soviel die auch trainieren mögen. Meinen Beobachtungen zur Folge ist, nach etwa 5-8 sehr aktiven Jahren, die Power raus und von da an geht es nur noch nach unten. Leute wie Ullrich oder Almsick, die dann verbissen daran festhalten im Glauben, weiter zur absoluten Elite ihres Sports zu zählen, machen sich am Ende mehr lächerlich und beweisen damit der ganzen Welt, dass sie nur noch zweitklassig sind. Hätten sie rechtzeitig aufgehört, dann hätte sie jeder als erstklassig in Erinnerung, so jedoch zerstören sie ihren eigenen Ruf. Wenn sich später die Leute erinnern, dann hätte es geheißen, Ullrich, der große Radsportler, so heißt es aber der Ullrich, das ist der, der immer krampfhaft versucht hat, weiter vorne mitzufahren, es aber nicht mehr geschafft hat. Bei manchen alternden Schauspielern ist es ähnlich. Aber bei Sportlern zählen nun mal nur die ersten Ränge wirklich, alles andere ist reines Hobby und bestenfalls zweitrangig. Ich denke, beim Sport muss das auch so sein, denn dazu gibt es zu viele, die diese Sportarten betreiben und man kann in den Medien nicht über Tausende berichten, die diese zweitrangigen Leistungen auch bringen. Sicherlich werden diejenigen von euch, die mich näher kennen, jetzt sagen, dass gerade ich es nötig hätte, über Sportler herzuziehen, wo ich doch die Personifizierung der Unsportlichkeit bin, aber ich denke, diese Betrachtungen haben eine mehr sachliche Komponente, bei der es weniger um den Sport als solchen geht, sondern um die Erscheinung, dass die nicht aufhören können. Damit habe ich die beiden genannten Personen auch nur als bekanntes Beispiel für viele herausgepickt, eben weil die jeder kennt, sogar Nichtsportler wie ich. Ich habe gar nichts persönlich gegen die, nur es sind so ziemlich die einzigen, die ich namentlich kenne. Was meine Person betrifft, so räume ich ein, dass mich Sport jedweder Art nie interessiert hat und mir wird es auf Ewig ein unerklärliches Phänomen bleiben, wie sich Leute als Zuschauer so über sportliche Leistungen oder Ergebnisse anderer ereifern können. Solche sportlichen Ergebnisse, Ereignisse und Leistungen anderer Leute gehen mir so etwas von am "Hals" vorbei, dass man es mit Worten nicht erklären kann. Was habe ich davon, wenn ein Sportler XY eine Strecke in einer besonders kurzen Zeit läuft oder wenn ein Fußballverein 3:0 gegen einen anderen Verein siegt? Das bringt mir rein gar nichts und ist mir total egal! Derartige Dinge sind für mich genauso bedeutsam, wie als wenn in Peking der berühmte Beutel Reis umfällt oder irgendwo in New York eine Tür zufällt. Ich kann es aber auch wirklich nicht nachempfinden, wieso sportliche Ergebnisse u.s.w. für viele Leute interessant sind, es geht mir einfach nicht in den Kopf. Im Prinzip ist es für mich ähnlich, als würde mir jemand sagen, Herr Meier aus München hat sich gestern neue Schnürsenkel oder ein Brötchen gekauft. Auch wenn ich mich damit heute vielleicht von einer Mehrzahl der Menschen ausgrenze, so ändert es gar nichts daran. Derartige Empfindungen waren mir aber schon seit der Kindheit völlig fremd. Was ich eher verstehen kann, das ist wenn jemand selbst aktiv an einer Sportart Freude hat, aber ich finde, das ist ja etwas völlig anderes, als wie dieser ganze Fankult und das künstliche Gehabe, was man um sportliche Ergebnisse anderer Leute oder Vereine heute aufbaut. Ich selbst muss zugeben, dass ich außer Wandern und etwas Radfahren heute aktiv keinen Sport mehr betreibe. Früher, in der Zeit zwischen meinem 10 und 25 Lebensjahr, also vor über 30 Jahren, bin ich etwa jeden zweiten Tag sehr viel schwimmen gegangen, aber irgendwann wurde mir der Zeitaufwand dafür zu groß und dann kam noch die Unsitte hinzu, dass die Schwimmbäder die Wassertemperaturen immer höher eingestellt haben. Wissen Sie, für mich soll Schwimmen neben einer schönen sportlichen Betätigung zugleich auch eine Erfrischung sein und davon kann bei Wassertemperaturen oberhalb von 22 Grad keine Rede mehr sein. Ich empfinde die überheizten Schwimmbäder von heute, die ja teils sogar über 30 Grad warmes Wasser aufweisen, als sehr unangenehm und auch für die Haut ist es richtig fies, weil die sich nach dem fast schon heißen, gechlorten Wasser nachher unangenehm spannt, als habe man sich in eine Frischhaltefolie eingewickelt und es wäre gar nicht mehr die eigene Haut, die man am Körper trägt. Aktuell in der Jetztzeit kommt noch ein Punkt hinzu, der mich davon abhält, wieder schwimmen zu gehen, nämlich die enormen Eintrittspreise, die ich mir nicht leisten kann. Früher war das kein Problem, weil ich erstens mehr Einkommen hatte und zweitens die Preise viel billiger waren.
In meiner Jugend habe ich auch einmal kurz für 1 oder 2 Jahre aktiv Gehen betrieben, jedoch nie mit dem Ziel vor Augen, an irgendwelchen bedeutungsvollen Wettkämpfen teilzunehmen. Da wäre Kayla eher eine berichtenswerte Person. Wenn wir zusammen Radausflüge machen und es kommen längere Steigungen, wovon es hier in der Umgebung bekanntlich reichlich gibt, da zieht sie mühelos weiter bergauf während ich schon absteigen und Luft tanken muss. Das mag natürlich viele Gründe haben, sie ist ja deutlich jünger als ich, dann natürlich fitter und wesentlich leichter. Aber die hat eine Kondition, die traut man diesem zierlichen Persönchen wahrhaftig nicht zu. Erst neulich sind wir eine Strecke von vielleicht insgesamt 17 km gefahren, davon verliefen 8 km in einer bissigen Steigung. Ich glaube, ich habe 5 mal unterwegs angehalten und jeweils 5 Minuten verschnauft, Kayla hat die ganzen 8 km im Stück durchgezogen und dann oben entspannt und lächelnd auf mich gewartet. Da musste sie dann lange warten, bevor ich oben ankam. "Lass dir ruhig Zeit!", hat sie dann grinsend gesagt, als ich oben wie eine ausgelutschte Handpuppe von der Hohenloher Kasparbühne ankam.
Es gab eine Versammlung, in der über die Zukunft unseres Wohnviertels hier gesprochen wurde. Normalerweise würde man eine solche Veranstaltung als Unsinn abtun, da aber gleich von mehreren Seiten Bestrebungen laufen, bisherige Mietwohnungen aus dem (a)sozialen Wohnungsbau aufzukaufen und mit viel Aufwand zu teuren Eigentumswohnungen für Otto Neureich & Verwandte umzubauen, regt sich stellenweise schon ein ziemliches Unbehagen. In unserem Haus hat man noch die geringsten Befürchtungen, da unser Hauseigentümer glaubhaft betont, dass ihm zwar zahlreiche Kaufanfragen von solchen Geschäftemachern vorlägen, er aber aus heutiger Sicht nicht verkaufen wolle. Er braucht sich auch nicht am Ertrag eines einzelnen Mietshauses zu orientieren, denn er hat, wie ich neulich mit genaueren Zahlen erfuhr, im Großraum Stuttgart insgesamt 26 große Mietshäuser sowie zusätzlich noch etliche kleinere in sehr guten Lagen und 4 größere Geschäftshäuser, ebenfalls in guten Lagen. Jemand mit solch einem Hintergrund kippt vielleicht bei vermeintlich günstigen Kaufangeboten nicht so schnell um, wie jemand der nur ein solches Mietshaus hier besitzt, welches im Ertrag vielleicht auch nicht restlos zufrieden stellt. Ganz nebenbei bemerkt, man munkelt, welches Einkommen unser Hauseigentümer aus den ganzen Mieten haben soll, ich mag's ihm gönnen, so ist es nicht, weil er einer der wenigen netten Vermieter zu sein scheint. So wurden Zahlen genannt, von monatlich fast 90.000 Euro nur an Mieteinnahmen. Man kann sich das gar nicht vorstellen und sicherlich wird diese Angabe auch nicht verbrieft sein. Man sagt, an solchen Gerüchten ist immer ein Fünkchen Wahrheit und wenn er nur ein Drittel davon einnimmt, so ist es eine Summe von der unsereins erst gar nicht zu träumen wagt, noch nicht einmal als Jahreseinkommen. Es gibt hier im Haus Neider, die ständig darüber herziehen, dass er mit den Mieteinnahmen den großen Reibach macht. Was so gesehen ein indifferenter und unsinniger Vorwurf ist, denn würde er das Geld nicht bekommen, bekäme es ein anderer Vermieter und wer wird ernsthaft erwarten, umsonst hier wohnen zu können? Also was hat ein Mieter hier davon, wenn er darüber herzieht, dass ausgerechnet unser Vermieter hier an den Mieten verdient? Aber man kennt das ja, wenn jemand einen anderen sieht, der nur 2 Cent mehr in der Tasche hat, ist der Neid schon groß und ich finde, dass diese Missgunst eine Untugend ist, die in Deutschland in den Genen liegt. Anderswo gibt es das auch, aber hier ist es krankhaft häufig. Als ich eine Zeit lang in Liechtenstein verbrachte, habe ich dort eine derartig innig verbreitete Missgunst nicht feststellen können. Ebenso nicht in Holland, wo ich vor 15 Jahren einmal 7 Monate aus beruflichen Gründen weilte. Man zollte dort eher Anerkennung, wenn es jemand geschafft hatte, mehr als der Durchschnitt zu verdienen, egal ob es jetzt durch Muskelarbeit, durch kluge Anlagestrategien, liegende Einkünfte, Kopfarbeit oder Mieteinnahmen eingebracht wurde. In Deutschland ist das anders. Viele Leute glauben, eine Rechtfertigung von jemandem verlangen zu können, der viel verdient oder von jemandem, der für das, was er verdient weniger als der Durchschnitt tun muss. Mein Eindruck ist auch, dass sich dieser Neideffekt seit der Wiedervereinigung drastisch verstärkt hat, mittlerweile leider auch hier im Westen. Einerseits wollen die Ostler alles haben, was die Westler auch haben, andererseits erwarten sie anscheinend, dass ihnen das nun alles automatisch zufliegt, nur weil wir jetzt ein Land sind, oder es soll alles gleichmäßig verteilt werden und ähnliche Widersprüche werden angestrebt. Das ist im Prinzip ja schon ein Teil kommunistischen Gedankenguts und wenn sie diese Prinzipien lieber hatten, dann verstehe ich nicht, wieso es die Wiedervereinigung überhaupt gab. Natürlich sind bei weitem nicht alle Ostler so, das wäre Unfug, ich bediene hier wieder ein typisches Klischee, wie ich es gerne schon mal provokativ mache, was aber Ungerechtigkeiten mit sich bringt, aber manchmal drängt sich einem schon dieser oben genannte Eindruck auf. Andererseits brauche ich mir diese Sorgen nicht zueigen machen, bei mir gibt es kein Einkommen, um das man mich beneiden würde, noch nicht einmal im Osten! Da würden eher Tränen des Mitleids rinnen. Lass die mal machen, ich hadere nicht mit meiner Lage, keinesfalls, ich kann nur über all die lachen, die laut Zeter und Mordio schreien, wenn jemand wie unser Vermieter deutlich mehr in der Tasche hat, als sie selbst. Und das Jammern auf hohem Niveau kann ich auch nicht mehr hören, wenn da im Fernsehen, wie neulich in der Regionalschau, wieder einmal Leute vor der Kamera jammern, wie schlecht es ihnen gehe, dass sie bald ihren Betrieb und ihre Villa verkaufen müssten. Ich neide es keinem wenn er viel hat, aber auf der anderen Seite habe ich auch kein Verständnis dafür, wenn sich Leute an Dinge klammern, die sie sich nicht leisten können und dann Gott und die Welt dafür verantwortlich machen wollen, dass es ihnen "soooo" schlecht gehe. Doch sehen Sie, so schnell schweift man meilenweit vom Thema ab. Es ging ja darum, dass hier eine Versammlung einberufen wurde, die sich mit der Umwandlung vieler Wohnungen in luxuriöse Eigentumswohnungen befasste. Da ich Zeit hatte und mir das Thema interessant erschien, bin ich dorthin gegangen. Ich wollte passiv verfolgen, was dort los ist und mir anschließend zu Hause so meine Gedanken dazu machen. Die Veranstaltung bekam aber gleich dadurch einen unangenehmen Beigeschmack, dass tieflinke Politiker auftauchten, die eigentlich gar nicht hier ansässig sind, einer war sogar eigens aus Ulm angereist, nur um hier sein Maul aufzureißen und die Sache politisch für seine Zwecke auszuschlachten. Dann redete eine Dame am Pult, die ständig betonte, dass sie Waldorf-Schülerin gewesen sei, und damit das Recht beanspruchte, als einzige alles zu begreifen, alles zu wissen und alles zu können. Das ist bei Waldoof-Schülern scheinbar so üblich, vor allem wird ein übergesundes Ego vermittelt, beim Rest dann von allem etwas, aber nichts richtig. Halbwissen! Noten und richtige Zeugnisse kennen die auch nicht. Ich kenne (leider) 6 ehemalige Waldorf- Schüler, diese 6 sind alle gleich meschugge. Die haben alle ein Anspruchsdenken wie der Weltenkönig. Zurück zur Versammlung. Die ehemalige Waldorf-Schülerin, heute eine Frau schätzungsweise knapp unter 40 Jahren, hielt große Vorträge, die die generelle Negativstimmung gegen alles was sich Vermieter und Hauseigentümer nennt, schürten. Als angeblich gebildete Dame hätte sie sich dieser generellen und primitiven Pauschalklischees nicht bedienen dürfen. Wenn ich so etwas hier mache, dann ist das etwas völlig anderes, denn ich bin nur ein dummes Volksei mit einfacher Schulbildung, Hauptschulabschluss, wie man heute wohl sagen würde. Ich kann nichts und ich bin nichts, jedenfalls würden die das so sehen, aber genau deshalb darf ich mir solche Aussagen leisten, die aber nicht! Durch solche Aufwiegelungen lässt sich der Mob natürlich gerne mitreißen. Es entstand auch gar kein Vortrag mehr, bei dem sachlich erläutert wurde, was denn eigentlich geplant ist, sondern nur noch billige Stimmungsmache und allgemeines Geschimpfe ohne sachlichen Inhalt. Dann habe ich mich zu Wort gemeldet und genau das bemängelt. Ich habe kund getan, dass die Veranstaltung doch dazu dienen sollte, die Anwohner darüber zu informieren, was denn überhaupt geplant sei. Ich habe von denen keinen beschimpft oder persönlich dabei aufs Korn genommen. Aber trotzdem kam keine Antwort, sondern es hieß gleich, ich sei wohl ein Spitzel der Hauseigentümer. So rumorte das sinnlose Gewäsch weiter und ich zog es vor, die Veranstaltung zu verlassen, weil es schade um jede weitere Minute war, die man dort verbracht hätte. Ungefähr 20 andere Leute hatten auch die Schnauze voll und gingen ebenfalls. So wie diese Leute Vorurteile gegen Hauseigentümer und besser gestellte Leute hegen, so muss man eigentlich auch Vorurteile gegen diese Leute hegen, denn hier bewahrheiteten sich die negativen Vorurteile, die auf die gepasst hätten, alle voll und ganz. Man sollte grundsätzlich die Nähe von solchen Idioten meiden. Alles hochgradig Verrückte und weltfremd verzogene Schnösel, so steht dann auch mal wieder mein Klischee auf festem Fundament!
Immer mehr entwickle ich mich zu einem Sparprofi und nenne ich mich überheblich selbst mal so. Meine Stromrechnungen sind im Vergleich zu früher, als es mir wirtschaftlich noch sehr gut ging, ohnehin schon sehr gering. Kein Wunder, bei der kleinen Wohnung gibt es automatisch auch wenige Verbraucher. Trotzdem ist es mir gelungen, die Höhe der Stromrechnung innerhalb nur eines Jahres zu halbieren. Im Internet hatte ich damals gelesen, dass bestimmte Leuchtstofflampen, volksmündlich Neonlampen genannt, deutlich weniger Energie fressen, bei gleichzeitig mehr Helligkeit. Ich war sehr skeptisch, es war dort aber gut beschrieben, wie das kommt. Nun, welche Verbraucher habe ich hier schon, außer Lampen und vielleicht noch Radio, Fernseher, Kühlgefrierschrank und Computer, das war eigentlich schon alles. Elektrisch heizen brauche ich nicht, da die vorhandene Zentralheizung vorzüglich arbeitet, das wäre ansonsten ja auch so ein Kostengrab gewesen. Ich habe zwar noch einen kleinen rotierenden Elektroheizofen, den ich mal günstig bei Aldi vor Jahren erstanden hatte, er ist jedoch nur als Notbehelf gedacht, falls im Winter mal die Zentralheizung ausfallen sollte oder ich habe auch schon mal Anfang des Jahres, als es draußen noch kalt war, den Suzuki vor Fahrtantritt damit im Innenraum beheizt. Also der Elektroheizofen kommt so gut wie nie zum Einsatz. Wenn sparen, dann geht es bei mir vor allem über die Beleuchtung. Die Kühlgefrierkombination kann ich nicht schwächer einstellen, dann tauen die Sachen im Gefrierfach auf. Den Fernseher benutze ich im Mittelwert vielleicht 90 Minuten am Tag, das Radiogerät wird pro Tag vielleicht auf 1 Stunde Betriebsdauer kommen. Beides sind damit sicherlich nicht die Stromfresser in meinem kleinen Haushalt. So schaute ich mir die Lampen an. Ich hatte einfache Glühbirnenlampen, weil die Glühbirnen heute billig als Ersatz zu haben sind. Beim Norma hatte ich vor 2 Jahren eine Packung mit 6 Glühbirnen für nur 1,99 Euro gekauft. Davon zehre ich noch heute. Durch die Internetbeschreibung kam ich dann auf die Idee mit den Neonlampen. Es hieß dort, dass man sich bei kräftigem Sparwillen jedoch mit den normalen, röhrenförmigen Neonlampen am besten stünde und ihnen beim Schwerpunkt auf dem Sparen den Vorzug gegenüber den kleinen Energiesparbirnen, die man in jede Fassung einschrauben kann, geben soll. Der Grund sei, dass nur diese normalen Röhren die hohe Lebensdauer hätten, nicht wie oft fälschlich behauptet würde, auch diese Energiesparbirnen. Außerdem wären die Energiesparbirnen ökologischer Unsinn, weil mit jeder kaputten Birne die enthaltene Elektronik im Sockel mit weggeworfen würde und die enthalte teils giftige Stoffe und auch der Aufwand bei der Herstellung in Billiglohnländern wäre ökologisch nicht vertretbar. Bei der Röhre, die soll länger halten und wenn sie kaputt ist, ist es vorwiegend Glas mit Leuchtschicht und ein wenig Metall, was in den Müllkreislauf gelangt, weiter nichts. Nun bin ich alles andere als ein Ökofreak, was mich an der ganzen Sache wirklich interessierte, war nur die Möglichkeit zu sparen. In Baumärkten bekommt man solche Röhrenlampen heute schon für 5 Euro, aber ich wollte es noch billiger haben, wobei mir vor etwas über einem Jahr der Zufall half. In der Senefelder Straße wurde ein pleite gegangener Laden entrümpelt, dabei flogen etliche solcher Neonlampen mit Halterung und allem drum und dran auf einen Schuttcontainer. Als ich vorbei kam, fragte ich schnell einen der Bauarbeiter, ob man davon vielleicht ein paar Lampen mitnehmen könne. Der sagte: "Nehmen sie von mir aus alles mit." Alles wollte ich nicht, aber angespornt durch diese Bemerkung habe ich dann anstatt 2 Lampen, wie zuerst geplant, gleich 7 Lampen mitgenommen sowie insgesamt 16 Röhren dafür, die ebenfalls noch unversehrt auf dem Container prangten. Damals hatte ich die Susi noch nicht und so hatte ich das Zeug etwas mühsam mit dem Fahrrad abgeholt. Ich hatte die Sachen in eine alte Decke eingewickelt und dann oben quer übers Fahrrad gelegt und dann zu Fuß das Rad mit dieser Last bis nach Hause geschoben. Danach habe ich die Sachen gereinigt und einige Tage später alle Glühbirnenlampen in meiner Wohnung gegen diese Neonröhrenlampen ausgetauscht. Es ist vielleicht fürs Auge eine leichte Umgewöhnung, aber es ist viel heller im Zimmer und braucht tatsächlich trotzdem viel weniger Strom. In der kleinen Wohnung habe ich natürlich nicht alle 7 Lampen anbringen können, nur 4 habe ich gebraucht und eine fünfte in meinem Kellerraum. So habe ich noch einige Lampen in Reserve und die 16 Ersatz-Röhren auf Vorrat für Jahre. Kayla hat erst neulich eine hübsche Stoff-Verkleidung für die Lampe im Wohn- und Schlafbereich gebastelt, jetzt sieht das auch mit diesen sonst etwas nüchtern wirkenden Lampen wohnlich aus. Damals, als ich die Lampen aufhängte, kannte ich Kayla noch gar nicht. Nun ist seit der Anbringung dieser Lampen über ein Jahr vorbei und diese Tage flatterte die Jahresabrechnung vom Strom ins Haus. Und siehe da, weniger als die Hälfte beträgt mein künftiger Stromabschlag und das bei gestiegenen Stromtarifen! Hatte ich bis jüngst noch einen Abschlag von 28,50 Euro alle zwei Monate zu begleichen, so sind es ab jetzt nur noch glatte 13,00 Euro und das freut einen. Zusätzlich gibt es noch eine Gutschrift über 34 Euro für zuviel gezahlte Stromgebühren. Gewiss wird vielleicht auch mit hineinspielen, dass ich ja im letzten Jahr eine neue Kühl- Gefrierkombination erworben hatte, ich berichtete Ihnen damals über den einseitig verbeulten Gelegenheitskauf. Die moderneren Geräte brauchen ja etwas weniger Strom, als die alten Mühlen, aber den Hauptspareffekt kann man sicher den Neonlampen zuschreiben.
Die Jahresabrechnungen sind hier im Hause bei den meisten Leuten ein Zittertermin, vor dem manche mehr Angst, als vor dem jüngsten Tag haben. Die Heizungsabrechnung, die ja oft für unschöne Überraschungen sorgt, war bei mir seit der Einführung der Verdampfer-Messröhrchen nie enttäuschend. Meistens habe ich noch ein paar Euro zurück bekommen. Früher, bei dem alten Umlagesystem ohne genaue Messung, war das anders. Da musste ich manchmal bis zu 20 % des Jahrespreises nachzahlen und der wahre Grund lag wohl daran, dass unverschämte Mitmieter hier im Haus, in allen Zimmern die Heizung rund um die Uhr ständig auf Volldampf stehen hatten, auch bei geöffneten Fenstern. Seit Einführung dieser Messmethode sind diese Leute vorsichtiger geworden, da die nun für ihr Tun die Rechnung präsentiert bekommen. Natürlich sind es genau die Leute, die sich jetzt über diese Messmethode beschweren. Das könne ja alles nicht stimmen, hieß es, weil sie plötzlich eine dreimal so hohe Heizkostenabrechnung erhielten. Die Wasserabrechnung hier, die braucht man erst gar nicht zu erwähnen. Sie beinhaltet auch die Abwassergebühren, aber für meine Miniwohnung komme ich da immer mit Beiträgen um die 5,50 Euro aus. Eher schmerzlich verläuft die Entwicklung der Müllgebühren. Es ist nicht bedrohlich, aber jedes Jahr sind Preissteigerungen fällig und hier hat der Hauseigentümer keinen Einfluss auf das Verteilungssystem, die haben das über die Stadtentsorgung geregelt und deren Preissystem heißt: eine Einzelzahlung fürs ganze Kalenderjahr. Die ist dann im Dezember fällig, und zwar fürs nächste Jahr, nicht fürs zurückliegende. Oft vergisst man das und weil es eine Einzelzahlung fürs ganze Jahr ist, gerät diese oft schon in einen recht unangenehmen Bereich. Ich verfüge nur über eine winzige Mülltonne und selbst die bekomme ich innerhalb der zweiwöchigen Abholtermine höchstens halb voll, aber im letzten Dezember präsentierte man mir dafür eine Rechnung von 94 Euro. Im Jahr davor waren es noch 89 Euro und davor mal um die 135 DM, also kontinuierliche Steigerungen, die sich gewaschen haben. Ich habe deshalb schon mit der Stadt telefoniert und die haben gesagt, noch kleinere und billigere Müllbehälter gebe es nicht. Da müsse ich mich mit dem Hauseigentümer zusammensetzen. Wenn der es organisieren würde, könnte man es so machen, dass der für vielleicht jeweils 4 bis 6 Wohnungen einen Gemeinschafts-Rollbehälter bei der Stadt pachte und dessen Kosten dann auf diese Wohnungen aufteile, das könne dann vielleicht etwas billiger werden. Aber der Hauseigentümer hat keine Lust, sich wegen so etwas Zeit rauben zu lassen und sich damit zu beschäftigen. Würde ich jetzt wirklich 3 andere Haushalte finden, die dabei mitmachen, dann kommen bald alle anderen Haushalte hier im Haus und wollen das auch. Da kann ich die Unlust zu so was beim Hauseigentümer verstehen, wollte er das organisieren, hätte für alle seine Wohnungen ein halbes Jahr Arbeit damit und ihm selbst brächte es gar nichts.
Am Dienstag habe ich einen Bekannten, Herrn Leikert, getroffen, seines Zeichens seit 7 Jahren arbeitslos. Der war mal Berufsschullehrer für angehende Verwaltungswirte und kennt sich mit Verwaltungsgeschichten eigentlich sehr gut aus, ist dann aber selbst zu einem Verwaltungsfall geworden. Die Berufsschule, an der er früher unterrichtete, wurde damals mit einer anderen zusammengelegt und geschlossen. Dann suchte er parallel einen neuen Job als diplomierter Verwaltungswirt oder als Berufsschullehrer, aber völlig aussichtslos, zumal er nun auch schon 49 Jahre alt ist, was für die Jobsuche in der freien Wirtschaft heute schon steinzeitlichen Charakter hat. Wenn ich sein Schicksal mit meinem vergleiche, was die Zuweisung von Arbeitsstellen oder Maßnahmen, wie es so schön heißt, betrifft, dann geht es mir noch richtig gut. Man hat z.B. vor 2 Jahren versucht, ihn allen Ernstes zum Bäcker umzuschulen, wobei jeder Mann auf der Straße weiß, dass Bäcker überhaupt nirgendwo gebraucht werden, es gibt viel zu viele arbeitslose Bäcker, die auch schon seit vielen Jahren nirgendwo unterkommen. Der Trend zur Brotfabrik, die selbst ja auch nur wenige echte Bäcker einstellt, weil die meisten Jobs dort nur Anlernjobs sind, ist ungebrochen. Hunderte Bäckereien im Großraum Stuttgart haben doch in den letzten 10 Jahren das Handtuch geworfen, ganz zugemacht oder wurden im günstigsten Fall zur Filiale einer Großbäckereikette. Aber solch sinnvolle Umschulungen sind typisch für derartige Maßnahmen, die von den Behörden verordnet werden. Ich vermute, es geht denen nur darum, die Leute in irgend einer Schulungsmaßnahme unterzubringen, weil sie in der Zeit offiziell nicht als arbeitslos gelten und somit nicht in dieser bösen Statistik auftauchen. Nachdem der Leikert nun zum Bäcker mutierte, fand man natürlich keinen Job für ihn, weitere Schulungen folgten, ebenso erfolglos. Die wurden meistens auch erst gar nicht bis zum Abschluss durchgezogen, sondern endeten mittendrin, als der Zweck, die Statistik damit zu schönen, erfüllt war. Dann bekam der Leikert eine Anweisung, er solle sich für 11 Wochen in Blaubeuren bei einer Kommunalverwaltung melden und dort als Vertretung für einen schwer erkrankten Verwaltungsbeamten einspringen. Blaubeuren ist auch nicht gerade um die Ecke, das heißt gewohntes Lebensumfeld verlassen, aber immerhin wieder ein Job in seinem angestammten Arbeitsumfeld, zumindest im weiteren Sinne. Er also dorthin, dann stellte er fest, dass der Erkrankte ein Eigenbrödler war und immer alles in Eigenregie gemacht hatte. Kein anderer Beschäftigter wusste, was in seinem Ressort los ist. So schaffte der Leikert es in den 11 Wochen gerade mal, sich halbwegs mit der Materie vertraut zu machen. Kurz bevor die 11 Wochen vorbei waren, kam dann die Nachricht der erkrankte Beamte sei im Krankenhaus verstorben und die Stelle müsse neu besetzt werden. So hat er sich darauf als erster beworben und er hatte nun ja auch schon Sachkenntnisse. Aber dann hieß es, er sei ungeeignet, weil er ja kein Beamter sei und diese Stelle sei als Dauerposten nur von einem Staatsdiener erster Güte zu besetzen. Schon einen Tag später war er wieder zu Hause. Dann wurden ihm im Umkreis von 200 km Kurzzeitstellen für Geschäftsinventuren vermittelt, als Helfer. Das hat er gerne gemacht und auch schon viele Erfahrungen dort gesammelt. Aber solche Inventuren drängen sich vorwiegend in der Zeit der Jahreswechsel oder auch schon mal während großer Urlaubszeiten, wie den Sommerferien. Man hat ihn sogar zum Mistschippen zu einer staatlichen Landwirtschafts-Domäne nach Hohenheim, in der dortigen Agrar-Universität Hohenheim geschickt. Das klingt furchtbar, hat er anfangs auch gedacht, aber am Schluss wäre er dort sehr gerne geblieben. Er war viel an der frischen Luft, hat geholfen Forschungsprojekte zu betreuen, die Einkünfte waren passabel und Hohenheim ist mehr oder weniger gleich um die Ecke, er brauchte also sein Privatleben nicht umkrempeln. Jetzt folgt aber die Krönung seines Daseins als Arbeitsloser. Diese Tage hat er ein Antrittschreiben erhalten, wo er sich in einem Kaff Pöhla bei Schwarzenberg, im Bereich der alten DDR als Aushilfsbetreuer einer Schweinezucht melden soll. Welche Idiotie! Gerade dort gibt es noch viel mehr Arbeitslose, als hier, die froh wären, wenn sie solche Jobs wenigstens machen dürften, aber nein, diese Verwaltungs- Trullis jagen nun Leute von hier dort hin. Das sorgt natürlich in diesem Nest Pöhla auch für böses Blut, denn dort beschimpft man Leute wie ihn dann, dass sie den Einheimischen die ohnehin raren Arbeitsplätze wegnehmen würden. Jetzt ist dem Leikert aber erstmalig der Kragen geplatzt und er sagt, dass er keinesfalls dort in Pöhla antreten wird. Er hat einen guten Arzt aufgesucht und der wiederum hat ihn an einen sehr guten Psychiater weitergeleitet. Der wird dafür sorgen, dass der Leikert nicht dorthin muss und wenn er die Behörden notfalls körbeweise mit Gutachten und Attesten zuschüttet.
Neulich bin ich als Beifahrer mit jemandem in einem älteren Seat mitgefahren. Na so was hatte ich noch nicht gekannt! Beim Anfahren an einer Ampel krachte es mächtig und die Rückenlehne von meinem Sitz brach nach hinten weg. So lag ich verheddert in den Resten der Sicherheitsgurte mehr auf der Rückbank, eingekeilt zwischen der abgebrochenen Rückenlehne und einigen Befestigungsteilen. Der Fahrer war auch sichtlich erschrocken und fuhr auf einen Bürgersteig zum anhalten. Die Eisenbefestigung woran der Verstellmechanismus der Rückenlehne befestigt war, war völlig durchgebrochen. Der Mann erzählte, der Wagen sei nunmehr 8 Jahre alt und habe ungefähr 95.000 km gelaufen. Dann dürfte so etwas noch nicht passieren. Wäre er doppelt so alt, könnte man es vielleicht durchgehen lassen. Als wir dort noch standen, hielt ein Polizeifahrzeug neben uns. Einer der beiden Polizisten stieg aus und wollte wissen, was los sei, weil man nicht einfach auf dem Bürgersteig halten dürfe. Er entdeckte dann das Malheur und hegte große Sicherheitsbedenken. Er meinte, wenn dieses Teil so morsch sei, dann wäre für den Fahrersitz ähnliches zu befürchten und es sei nicht auszudenken, was dann im fließenden Verkehr alles passieren könne. Der Fahrer versicherte, den Wagen gleich tagsauf in eine Vertragswerkstatt zur Überprüfung und Reparatur zu bringen. Davon wollte der Polizist nichts wissen und ordnete an, dass der Seat sofort in eine Werkstatt abgeschleppt werden müsse. Alles Diskutieren half nichts. Nach nur 3 Minuten war ein Tieflade-Abschleppwagen da, der die Karre aufzog und von dannen brachte. Mein Bekannter war über diese Willkür so außer sich, das er sichtlich vor Wut die Tränen in den Augen stehen hatte. Der Polizist spendete schließlich noch einige tröstende Worte, von wegen, es sei gut für die Sicherheit aller, auch für ihn selbst. Dieser Bekannte hat nun auch nicht unbedingt Geld im Überfluss und eine solche Reparatur im Fachbetrieb kostet sicher sehr viel Geld und dann noch die Abschleppkosten hinzu, da sind schnell 1.000 Euro oder mehr zusammen, was sich für die Kiste eigentlich schon kaum noch rechnet. Bleiben wir noch etwas beim Auto und der beliebten Preisdiskussion. Hier im Haus wohnt seit ein paar Monaten ein Herr Meinunger, mit dem ich ab und zu ein Schwätzchen halte. Der hat früher in München oder dort irgendwo gewohnt. Ist auch egal, dieser Meinunger könnte es sich eigentlich leisten, in einer besseren Gegend zu wohnen, aber er legt Wert auf Sparsamkeit und verabscheut unnütze Geldausgaben, wie er sagt. Er fährt einen Audi A4, der 5 Jahre alt ist. Nun hatte der den Auspuff kaputt, eine Allerweltsreparatur, nichts besonders. So erzählte er mir, ist er in die Vertragswerkstatt damit gefahren und der neue Auspuff hat mit Montagelohn sage und schreibe 1.100 Euro gekostet, also mehr als ich für meinen ganzen Suzuki ausgegeben habe. Der Meinunger war auch etwas erblasst darüber, er hatte mit der Hälfte der Kosten gerechnet. Dafür, so wurde ihm erklärt, seien die neuen original Audi-Auspuffanlagen auch aus Nirosta hergestellt und würden mindestens 5 bis 8 Jahre halten. Einfache Anlagen sollten laut Werkstatt schon nach 3 Jahren entzwei sein. Ich weiß nicht, ich habe damals bei den Autos die ich früher, vor 10-20 Jahren hatte, aber auch schon die Auspuffs um die 5 Jahre am Wagen gehabt, ohne dass sie kaputt gingen, da scheint mir diese neue Errungenschaft doch mehr ein Argument zum Geldverdienen zu sein.
Vor kurzem erwähnte ich, dass mein Notebook-Computer seit der Installation eines kostenlosen Programms sehr langsam geworden war. Kayla hat in ihrem Aushilfsjob als Thai-Dolmetscherin in dem Betrieb einen Computerfachmann getroffen und ihm beiläufig von dem Problem erzählt. Der hat dann angeboten, sich für nur 5 Euro des Problems anzunehmen. Sie hat das Gerät dann mit dorthin genommen und der Herr hat in der Kaffeepause einmal danach geschaut. Er hat was mit Registereinstellungen mittels einer Spezial - CD, auf der Computer - Bearbeitungsprogramme drauf waren, geändert und ein verstecktes Programm, welches ich nicht kannte, was aber wohl ein Bestandteil der kostenlosen Sache war entfernt. Jetzt läuft der Apparat wieder in alter Qualität und es war mir die 5 Euro auf alle Fälle wert. Ich werde mich künftig vor solchen kostenlosen CD in Heften hüten. Die Hefte nehme ich ohnehin nur, wenn ich sie umsonst bekomme. Der Computer - Herr hat gesagt, man könne solche kostenlosen CD - Geschichten durchaus unbedenklich installieren, wenn man zuvor ein anderes Spezialprogramm installiert hat, welches genau feststellt, was neu installierte Programme alles machen. Wenn die unzulässige Dinge tun, schlägt dieses Spezialding Alarm und man kann damit dann auch das neue Störprogramm restlos rückstandsfrei wieder löschen, was halt sonst, wie man jetzt gesehen hat, nicht geht. Er hat gesagt, solche Spezialprogramme kriegt man aber nirgendwo umsonst, die kosten ab etwa 25 Euro aufwärts und die Guten davon auch über 50 Euro. Soviel will ich nicht ausgeben, also wird nichts mehr von kostenlosen CD-Sachen installiert.
Soviel nun, viel Freude noch,
Ihr
Egbert Lappenkeuler
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